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#30 Bloggerin Juliane Barth über „Julis Eventer“ und den Vielseitigkeitssport

Juliane Barth ist nicht nur Vielseitigkeitsreiterin aus Leidenschaft, sie betreibt außerdem einen erfolgreichen Blog und arbeitet als Filmproduzentin. Ein Leben, das niemals langweilig wird. In dieser Podcastfolge nimmt sie dich in ihren Alltag mit und verrät, wie die Idee zu „Julis Eventer“ entstand.

Erfahre, wie Juliane den anerkannten Medienpreis „das silberne Pferd“ gewann, warum das Bloggen trotzdem immer eine Nebensächlichkeit für sie bleiben wird und welche Erfahrungen sie bei den Weltreiterspielen in Tryon machen durfte.

Juliane ist der lebende Beweis dafür, dass aus einer fixen Idee etwas Großes werden kann, wenn man mit dem nötigen Willen und vor allem Leidenschaft bei der Sache ist. Lass dich von dieser Podcastfolge inspirieren und lerne die Person hinter „Julis Eventer“ kennen – ganz viel Freude beim Anhören!

Podcast Transkript

Dieses Transkript wurde durch eine KI erstellt und nicht gegengelesen.

[SPEAKER 2]Herzlich willkommen zur neuesten Folge des wehorse Podcasts. Diese Woche traf ich die Vielseitigkeitsreiterin und Influencerin Juliane Barth, vielen auch bekannt unter ihrem Blog Julis Eventer. Sie selber engagiert sich stark im Buschreiten und ist unter anderem bekannt für den Gewinn eines der prestigereichsten Medien-Awards im Reiten, das Silberne Pferd von Aachen. Bevor wir allerdings starten, der Hinweis an euch alle auf unser derzeitiges Gewinnspiel. Es gibt den ersten, einzigen und exklusiven Reithelm im wehorse Style zu gewinnen. Was müsst ihr dafür tun, um dieses Unikat zu erhalten? Checkt unsere Instagram-Seite aus, dort findet ihr alle Informationen, wie ihr mitmachen könnt und wie genau ihr in der Lostrommel landet für diesen einzigartigen Reithelm aus dem Hause uvex. Viel Spaß! In der heutigen Folge des wehorse Podcasts habe ich eine Influencerin zu Gast. Sie ist auf Instagram unterwegs, auf YouTube, hat einen eigenen Blog, vielen bekannt durch Julis Eventer. Hallo, moin moin, Juliane Barth.

[SPEAKER 1]Hallo Christian, schön, dass ich da sein kann.

[SPEAKER 2]Würdest du dich selber auch als Influencerin bezeichnen? Ich habe dich in diesem Intro so ein bisschen als Bloggerin tituiert. Würdest du dich selber als Bloggerin bezeichnen im Vielseitigkeitssport?

[SPEAKER 1]Also Bloggerin auf jeden Fall, weil ich ja auch einen Blog habe. Viele, die sich Blogger nennen, haben ja nicht mal einen Blog. Ich schreibe ja auch viel. Influencer, dieses Wort mögen die meisten nicht. Ich auch nicht so richtig, weil ich nicht weiß, ob man jetzt wirklich sich selbst so extrem als einflussnehmende Person auf andere tituliert. Weiß ich nicht.

[SPEAKER 2]Was genau ist denn Julis Eventer im Namen? Der Name sagt es ja so ein bisschen schon, es geht um Vielseitigkeitssport, aber was genau ist Julis Eventer?

[SPEAKER 1]Ja, Julis Eventer ist halt eine Plattform, also ich will es am liebsten als Plattform bezeichnen, die sich aus, du hast es eigentlich schon gesagt, Blog, Facebook, YouTube, Instagram, das sind so die vier Hauptkanäle, die ich auch bespiele und ich will damit eigentlich die Vielseitigkeit einfach unterstützen. Also ich liebe diesen Sport schon sehr lange, ich mache das jetzt halt über 15, naja, bald schon 20 Jahre und liebe diesen Sport und weiß, um die Herausforderungen, die dieser Sport sich immer wieder stellen muss und deswegen will ich da einfach auch eine Form von Nachhaltigkeit produzieren, also Leute ansprechen, die vielleicht nicht gleich zu einer Ingrid Klimke gucken oder so, sondern eben viel näher an den Leuten sein und die können mir halt auch normale Fragen stellen, so hey, du bist jetzt in Niedersachsen, gibt es da irgendwo einen Geländeplatz? Keine Ahnung. So ganz normale Fragen stellen und gucken, dass man denen erst mal in die ersten Schritte auch helfen kann so und da habe ich schon das Gefühl, dass man, wenn ich nur zwei, drei Leute im Jahr dazu kriege, dass sie da mal zu einem Geländeplatz fahren oder mit ihrem Pony das ausprobieren, dann habe ich ja schon irgendwas erreicht sozusagen.

[SPEAKER 2]Was fasziniert dich so sehr an der Vielseitigkeitsreiterei?

[SPEAKER 1]Ich hatte da so mal so einen Schlüsselmoment, also ich bin ja auch mal ein, zwei Jahre nur springen geritten, weil mein Pferd damals nicht so das Geländepferd war und gedacht, das war halt ein reines Springpferd, lief dann eben auch besser im Springen, deswegen habe ich überlegt. Aber es ist eben schon so, dieser Moment, wenn du im Gelände quasi ankommst hinten, ähm, am Ziel und dann das irgendwie geschafft hast, sag ich mal, du, keine Ahnung, die erste L oder so und das ist eine schwierige Strecke und du gehst das ab und denkst, äh, da hab ich ein bisschen Muffensausen und da weiß ich nicht und so und dann weiß ich nicht, man kämpft sich da so gemeinsam durch und das ist so das, was irgendwie am meisten Freude macht. Man ist eben auch nicht nur eine Minute im Parcours, sondern eben drei, vier, fünf, sechs Minuten je nach Streckenlänge und dann muss man sich da so zusammen Ja, durchkämpfen irgendwie.

[SPEAKER 2]Vor allen Dingen auch zusammen, also die Verbundenheit mit dem Pferd. Man muss ja ein echtes Team sein, um durch diese 3-Teil-Prüfung auch durchzukommen. Nicht nur das Gelände.

[SPEAKER 1]Genau, das ist, glaube ich, auch für Amateure noch viel, viel, viel wichtiger als für Profis. Also Profis, glaube ich, können da viel schneller mit Pferden auch zusammenwachsen und können natürlich auch, wenn sie ein viel höheres Level machen, auf kleinerem Level dann das auch packen. Ich finde, bei Amateuren ist dieser Zusammenhalt noch viel wichtiger, dass man sich aufeinander verlassen kann, auch im Hinblick auf Sicherheit. Thema Sicherheit ist ja immer auch wichtig, auch den Eltern und auch… Deswegen finde ich, Amateure müssen eigentlich Ja, vielmehr kleinere Prüfungen und gucken, dass sie wirklich zusammengehören und zusammenpassen und das zusammen machen wollen und dann den nächsten Schritt machen.

[SPEAKER 2]Also eher der Weg ist das Ziel als immer zu sagen, ich möchte international reiten oder ich möchte das Level erreichen, sondern lieber das Erlebnis gemeinsam eigentlich in der Vielseitigkeit diese Dinge bestreiten zu können.

[SPEAKER 1]Absolut. Also ich bin ja auch ein sehr ehrgeiziger Typ. Ich will ja auch immer einen Schritt weiter. Aber es ist halt schon so, dass ich niemals in einer Saison versuchen würde ALM zu reiten. So finde ich für einen Amateur einfach zu schnell, vielleicht zu viel. Also weil man, du reitest eben nicht fünf Pferde am Tag und hast diese Erfahrungen, die man den Pferden auch geben muss. Also die Sicherheit, die ein Profi einem Pferd geben kann, hat ein Amateur einfach nicht.

[SPEAKER 2]Wie bist du selber zum Reiten gekommen?

[SPEAKER 1]Ich bin eigentlich, also Pferdefamilie wäre jetzt übertrieben, aber meine Mama reitet halt auch schon ewig. Und sie hat mal irgendwann gesagt, ich konnte eher reiten als laufen, hat mich natürlich auch immer auf ihren Zossen gesetzt. Und von daher bin ich einfach dabei geblieben.

[SPEAKER 2]Und du kommst ja auch, wenn man es dir nicht anhört, aus dem Hässeland.

[SPEAKER 1]Gott sei Dank hört man das nicht.

[SPEAKER 2]Erbarme, zu spät die Hesse komme, die kommt aus der Nähe Gießens.

[SPEAKER 1]Ja.

[SPEAKER 2]Genau, aber hast inzwischen den Weg, bist in, alle die dir folgen, bist in Norddeutschland unterwegs, inzwischen in Niedersachsen, bist gerade migriert von Schleswig-Holstein nach Niedersachsen.

[SPEAKER 1]Das stimmt. Wir sind ein bisschen nomadenmäßig unterwegs. Damals natürlich von Hessen nach Holstein. Einfach aus dem Grund, also tatsächlich auch schon Pferdegrund, weil ich auch schon Vielseitigkeit geritten habe und in Hessen ist die Vielseitigkeit einfach ein bisschen, die haben nicht so viele Plätze, die bemühen sich unheimlich, aber man musste eben schon zwei, drei Stunden immer die Autobahn hoch oder runter fahren und dann haben wir uns entschieden, wenn ich da auch studieren kann und meine Mama da einen Job kriegt, dann ab geht’s.

[SPEAKER 2]War es für dich denn immer klar, dass es Vielseitigkeitsreiterei wird? Weil du hättest ja auch eine Dressurkarriere in Anführungsstrichen einschlagen können.

[SPEAKER 1]Also Dressur ist schon ziemlich, also ich bin froh, dass ich es mittlerweile mich damit arrangiert habe, mit Dressurreiten. Muss ja nun mal sein und ist auch wichtig und ist auch für die Vielseitigkeit sehr wichtig, weil Nur wer gute Dressuren reitet, kann am Ende irgendwie auch vorne stehen.

[SPEAKER 2]Basis für alles am Ende.

[SPEAKER 1]Ist einfach so. Aber ich werde, glaube ich, niemals der reine Dressurreiter. Das ist mir einfach zu langweilig. Tut mir leid.

[SPEAKER 2]Und hast du irgendwann einfach angefangen? Also du hast gesagt, okay, ich bin mit meinem Pony unterwegs und wir reiten mal über einen Baumstamm oder wie ging das los?

[SPEAKER 1]Also tatsächlich ist Mama früher vielseitigkeit schon geritten und ich habe sie natürlich immer auf Turnieren begleitet und so weiter und dann war es eigentlich so, dann habe ich einen Pony gekriegt, dann habe ich ihren gekriegt, ihr Pferd, als der dann sozusagen so gut ausgebildet war, dass ich da rauf konnte. Und sie hat mich auch nicht gleich irgendwie ins Gelände jagen lassen, sondern ich musste schon erstmal ein bisschen Basistressur und Springen so haben, dass sie gesagt hat, okay, jetzt kannst du auch ins Gelände. Und dann, ja, 15, 16 war ich auch im hessischen Kader, Juniorenkader, mit ihrem Pferd dann, bis zur deutschen Gegnerstar auch.

[SPEAKER 2]Deutsche Jugendmeisterschaft dann.

[SPEAKER 1]Ja, ja, genau. Juniorenmeisterschaft. Genau.

[SPEAKER 2]Und der sportliche Anspruch war aber stets mit dabei, also du wolltest auch weiterkommen. Es war jetzt nicht nur, wie eben, Weg ist das Ziel, sondern es gab auch wirklich, oder gibt sportliche Ziele.

[SPEAKER 1]Ja, also ich bin jemand, ich brauche immer so ein Ziel oder einen Punkt, wo ich so drauf hinarbeite. Also sei es jetzt ein Turnier, ein Training, ein Lehrgang, irgendwie, mir fällt es unheimlich schwer einfach, also jetzt auch Winterarbeit so einfach so rumzureiten, in Anführungszeichen. und so vor mich hin zu reiten. Also auch da versuche ich mir irgendwie so kleine Ziele. Heute musst du an Übergängen arbeiten oder heute musst du mal einen Wechsel reiten oder keine Ahnung. Also ich brauche das immer so, dieses Larifari vor sich hin reiten, das kann ich irgendwie gar nicht. Und dann ist es eben auch gut, wenn ich weiß, okay zum, weiß ich nicht, ersten April kommt das Turnier, alles klar, dann kann ich irgendwie rückwärts planen und kann sagen, okay, wie viel Geländetraining muss ich vorher machen, wie viel Galoptraining, bla und so weiter. Das fällt mir immer leichter.

[SPEAKER 2]Beim Vielseitigkeitsreiten auch sehr interessant im Vergleich jetzt zum Springreiten, Dressur, Western, was auch immer. Es gibt ja auch eine sehr, sehr klare Planung, sehr, sehr sportlich orientiert. Es gibt quasi Strecken, die man absolviert, Leistungstests, die man absolviert, weil ihr ja auch richtig Kilometer macht.

[SPEAKER 1]Ja, wir müssen, also ich sag mal in einer Einsterne sind es so dreieinhalb Kilometer, jetzt heißt es ja Zweisterne, die haben ja, die FEI hat ja das ganze System geändert, alles hat ja jetzt einen Stern mehr, das heißt, ich will jetzt dieses Jahr eigentlich nicht die erste Zweisterne reiten, sondern die erste Dreisterne, was super komisch ist.

[SPEAKER 2]Für alle, die damit nicht so firm sind, die FEI, der Internationale Reiterverband, hat die Vielseitigkeit angeglichen mit Ressourcen-Springen, wo schon seit vielen Jahren dieses ein bis fünf Sterne System existiert. Die Buschreiter hatten ja immer so ihr Sondersystem, wo man sagt, das höchste ist vier Sterne. Jetzt wird es angepasst. Es gibt quasi fünf Sterne Vielseitigkeit, fünf Sterne Dressurprüfung, was dann Grand Prix Spezial auf Olympianiveau zum Beispiel wäre und fünf Sterne Springprüfung. Beispielsweise großer Preis von Hamburg.

[SPEAKER 1]Ja, genau. Und weil du fragst deswegen Streckenlänge. Also da ist schon auch auf dem ersten internationalen Level musst du schon so drei bis vier Kilometer eben galoppieren. Plus die 30 Sprünge, die da stehen. Also da sollten die Pferde schon so ein bisschen was vorweg schon mal galoppiert haben. Einfach. Ich glaube, da kannst keinen aus dem Stall ziehen und gucken, dass er das also Vollblut vielleicht. Aber ansonsten sollte man die schon ein bisschen in Gang haben.

[SPEAKER 2]Und hast du selber dann für dich auch einen dezidierten Plan, wann mache ich was? Montag ist Dressurarbeit, Dienstag ist Geländetraining, Mittwoch ist vielleicht auch Verrennbahnen?

[SPEAKER 1]Genau, also in der Saison ist das sowieso, muss man sich glaube ich einen Plan machen, weil dann ja die Turniere noch dazukommen, dann muss man vielleicht auch Donnerstag oder Freitag schon los. Wenn es ein größeres Turnier ist, dann muss man ja eh gucken, wie kriege ich auch alles unter. Also tatsächlich ist es so, in der direkten Vorbereitung zu Turnieren, ist die Planung schon manchmal ein bisschen schwierig, weil man gar nicht in einer Woche alles unterkriegt. Du musst Dressur reiten, du musst Springen reiten, du musst wahrscheinlich auch noch ein bisschen Cavaletti-Training machen, weil die Pferde ja nicht nur immer hohe Sprünge machen sollen. Dann musst du auch noch irgendwie galoppieren, dann sollst du auch noch ein bisschen Geländetraining machen und dann sollen sie ja für den Kopf eigentlich auch noch einmal frei haben und vielleicht willst du auch noch einmal longieren. Da bin ich jetzt schon bei sieben oder acht Sachen, kriegst du in einer Woche gar nicht unter. Das heißt, man muss schon ziemlich gucken, wie man das dann plant.

[SPEAKER 2]Und du selber willst vielleicht ja noch einen freien Tag haben.

[SPEAKER 1]Ja.

[SPEAKER 2]Gibt’s den bei dir? Gibt’s im Leben von Julis Eventer und Juliane Barth den freien Tag?

[SPEAKER 1]In meinem Leben gibt’s diesen freien Tag nicht. Die Pferde haben natürlich einen freien Tag, dann hab ich auch einen pferdefreien Tag. Den gibt’s auf jeden Fall immer. Das kann ich mir aber eigentlich nur erlauben, weil meine Mutter dann guckt, ob die Pferde dann was machen müssen oder sich dann kümmert oder so. Ansonsten ist, sag ich mal, die Koordination bei mir mit Job und Block und Pferden und vielleicht noch einem Leben nebenbei schon relativ schwierig manchmal.

[SPEAKER 2]Wie kam die Idee zu dem Block? Du hast ja eben schon ein bisschen dein Ziel beschrieben, aber was war so die Initialzündung, um loszulegen?

[SPEAKER 1]Also es ist so ein Mittelding. Ich habe Instagram ziemlich lange nicht kapiert, also auch wie das alles funktioniert und warum und weshalb. Und dann, also ich habe den ja jetzt zweieinhalb Jahre ungefähr mache ich das ja jetzt. Und also das war der eine Grund, dass ich da immer mal, sag ich mal, Profilen gefolgt bin und dachte so, hä, wieso werden die so viel geguckt und wieso interessieren sich so viele Leute dafür? Was machen die gut oder so? Und da habe ich so gedacht, naja, könnte man ja auch mal ausprobieren. Zum zweiten natürlich die Geschichte, die alle erzählen, Facebook, wenn man Sachen teilt und gerne über Turniere berichten will, die gut liefen, dann sind Leute halt super genervt, wenn man das immer auf dem eigenen Profil macht, weil dann ist nur noch Werbecontent auf dem eigenen Profil und ich habe da halt schon auch viele Arbeitskontakte drin und ich sag mal, ein Chef von einer Filmproduktion will jetzt irgendwie nicht ständig irgendwelchen Pferdekontent da sehen.

[SPEAKER 2]Genau, also du bist hauptberuflich, bist du Filmerin, du hast Digitalfilm und Animation studiert.

[SPEAKER 1]So ist es.

[SPEAKER 2]Und bist auch in dem Bereich weiterhin, sehr erfolgreich muss man sagen, auch tätig.

[SPEAKER 1]Ja, also sehr erfolgreich ist ja immer relativ, aber letztes Jahr ging das schon sehr durch die Decke. Hab halt eben auch viel Pferdekontent umsetzen können, also eben Filme im Pferdebereich. Das hat mich eigentlich extrem gefreut.

[SPEAKER 2]Unter anderem den WeHorse-Image-Film.

[SPEAKER 1]So ist es. Das war sehr schön.

[SPEAKER 2]Genau. Aber noch einmal zurück zum Thema Blog, wie du darauf gekommen bist. Also Instagram vor zweieinhalb Jahren war ja auch so die Zeit, wo Instagram so erstmalig hochkam.

[SPEAKER 1]Ja, also genau, Instagram, das ist die eine Sache, dann Facebook und dann war es tatsächlich so, dass das Jahr beruflich nicht so richtig geil lief und ich einfach auch vielleicht ein bisschen Langeweile hatte und gedacht habe so, ach was könnte ich denn jetzt noch machen? Oh ja, wir machen ja eh immer ein bisschen Video auf dem Turnier und das ist ja dann nicht mehr so viel mehr Arbeit.

[SPEAKER 2]Das hast du vorher also auch schon gemacht?

[SPEAKER 1]Ja genau, also jedes, ich hab glaube ich von den letzten zehn Jahren fast jedes Video, jedes Turnier auf Video. Das hat meine Mutter sowieso immer gefilmt, was ja auch super hilfreich ist, wenn man danach das eben ein, zwei, drei, vier Mal anguckt und sich denkt, okay, das ist vielleicht blöd, das ist vielleicht gut. Ich weiß auch, dass ich da auch schon viel dran gelernt hab, also aus diesem Videomaterial. Das haben wir sowieso immer schon gemacht. Es ist natürlich trotzdem ein Riesenunterschied, wie blauäugig ich da von gedacht hab. Man filmt ja eh bis zu, ich hab einen Blog, schreib und mach Videos und hab YouTube-Kanale, muss irgendwie zehn Kanäle pflegen. Das ist schon auch ein Unterschied.

[SPEAKER 2]Ist das manchmal auch eine Bürde? Also, dass man A, so viele Kanäle hat und B, dann auch quasi von seinem Alltag im Stall berichtet?

[SPEAKER 1]Ja, Bürde ist natürlich ein bisschen ein negatives Wort, aber so ein bisschen ist es schon so. Also ich setze mich natürlich da auch ein bisschen unter Druck mit dem Ganzen, weil ich will ja auch guten Content abliefern und will auch gute Storys erzählen. Dann ist natürlich, auch im Winter ist es immer, ne, dann musst du dir irgendwas aus den Fingern saugen jetzt mal, ganz ehrlich, auf gut Deutsch, weil Im Winter passiert halt nicht so viel. Im Sommer kannst du von Turnieren berichten, von Lehrgängen, von da bist du hingefahren und das hast du heute gemacht und heute war Galoptraining und im Winter ist halt so, okay, heute bin ich genauso wie alle 5000 anderen Menschen auch nur in der Halle geritten, kann ich auch nicht das 15. Foto davon posten, weil ich hab auch nicht immer jeden Tag einen Fotograf irgendwie an der Seite, der mal Fotos macht. Das ist dann, schon musst du irgendwie schon immer was Neues ausdenken dabei.

[SPEAKER 2]Wie gehst du damit um? Also machst du für dich selber den Cut und sagst okay, hier ist irgendwie, dafür würde ich mich selber nicht interessieren, das poste ich dann nicht oder gibt es für dich eine gewisse Schwelle oder einen Filter, den du für dich einbaust?

[SPEAKER 1]Ja, also wenn ich wirklich gar keine Idee habe, dann poste ich auch nix. Weil ich dann denke, okay, also wenn ich jetzt irgendwas Sinnloses poste und dann einen blöden Spruch drunter schreibe, dann warum soll ich das dann posten? Dann ärgere ich mich eher, dass es dann eben nicht viel geguckt wird und auch natürlich nicht viel Interaktion gibt, weil was sollen die Leute dann dazu sagen? Und dann ist es auch okay, also man kann auch mal ein, zwei Tage die Woche, finde ich, mal nichts posten. Man muss nicht immer dieses krasse jeden Tag irgendwas raushauen, auch wenn man nichts zu erzählen hat, finde ich. Aber ich fahre damit auch gut und wenn ich dann was zu erzählen habe, dann sind die Leute eigentlich auch immer ganz dabei und interessieren sich dann auch dafür.

[SPEAKER 2]Wie hat es sich entwickelt, dass du auch diesen Vielseitigkeitsenthusiasmus, den du hast, auch in die Breite tragen willst? Du hast ja eingangs gesagt, naja, Julis Event ist irgendwo auch eine Plattform, um den Vielseitigkeitssport als Ganzes nach vorne zu bringen und vielleicht auch so einen kleinen Einblick zu liefern. Hat sich das einfach entwickelt, dass du auch, aus meiner Empfindung zumindestens, die Einzige im Bush-Bereich bist?

[SPEAKER 1]Also das hat sich nicht, also das war ich eigentlich von vornherein, dass ich so die Einzige war, aber natürlich hat sich das so im ersten Jahr herauskristallisiert, erst wenn du ein bisschen größer wirst, weil erstmal gibt’s natürlich ja viele, die irgendwas posten oder die auch mal einen Geländesprung machen und so. Aber dass das bei mir eben so fokussiert ist, das ist eigentlich, hat sich so im ersten Jahr herauskristallisiert und jetzt letztes Jahr natürlich extrem mit dem silbernen Pferd, mit dem Gewinn da in Aachen, wo dann eben, keine Ahnung, zum Beispiel auch eine Bettina Heu auf einen zukommt und sagt, herzlichen Glückwunsch und du denkst nur, hä, warum? Das ist natürlich dann schon einfach cool, wenn die ganze Community oder die ganze Branche eigentlich so auch positiv dazu ist. Ich meine, bestimmt wird es auch Leute geben, die das nicht gut finden, aber eigentlich versuche ich ja immer nur den Sport damit zu unterstützen.

[SPEAKER 2]War das ein großer Meilenstand für dich auch persönlich, das silberne Pferd?

[SPEAKER 1]Auf jeden Fall, auf jeden Fall. Also es war schon einfach was Besonderes, weil ich nicht, also ich habe erstmal schon gar nicht damit gerechnet, dass ich nominiert werde. Die haben ja das erste Mal, das war ja das erste Mal, dass sie das als Online-Preis gemacht haben.

[SPEAKER 2]Also es wurde quasi geöffnet.

[SPEAKER 1]Geöffnet, ja.

[SPEAKER 2]Das ist der Journalismus-Preis des CAIOs, des Weltfestes des Pferdesports und das ist ja ein sehr renommierter Preis, auch mit viel Historie aufgeladen.

[SPEAKER 1]Ja, die Journalisten fanden das auch nicht so gut, glaube ich, dass das geöffnet wurde, weil die ja eh so krass mit dem ganzen Blogger, mit den Bloggern ja umgehen müssen, sagen wir es mal so. Am Ende, klar, ich hab mich super gefreut. Ich hab mich auch über die Aufmerksamkeit gefreut und auch überhaupt, dass die das gut fanden. Da waren ja wirklich ein paar andere dabei, auch nominiert, die viel größer sind, die das alle beruflich machen und nicht so, ich sag mal, nebenbei wie ich. Von daher … Und auch … Also, die Vielseitigkeit ist eine Nische, das weiß ich. Und das war deswegen umso schöner, dass sie den Preis so einer Nische gegeben haben.

[SPEAKER 2]Hat das für dich auch eine andere Aufmerksamkeit erzeugt? Also nicht nur in der Szene intern, sondern auch in deiner Follow-Shaft?

[SPEAKER 1]Doch, auf jeden Fall. Also ich glaube, dass es bei den Profis einmal so ein bisschen mehr angekommen ist dadurch. Und ich finde, man hat dadurch einfach so, weiß ich nicht, wenn man jetzt irgendwo eine Anfrage startet, dann ist man eben nicht das kleine Blogger-Mädchen, sondern man hat ja irgendwas zu zeigen. Weil das andere das auch schon mal gut fanden, sozusagen. Also ich habe als Bestätigung auch für die Arbeit und die Sache an sich, das finde ich eigentlich am schönsten dabei.

[SPEAKER 2]Und man muss ja sagen, auch viele von deinen Blogger-Kollegen kommen ja auch wirklich inzwischen in den gehobenen Sport zum Teil. Und es gibt durchaus ja einige, die man auch auf größeren Turnieren sieht.

[SPEAKER 1]Ja, das stimmt.

[SPEAKER 2]Nun warst du in Aachen mit dem silbernen Pferd. Eine zweite Sache, wo potenziell Leute dich hätten wahrnehmen können, waren die Weltreiterspiele in Tryon, die du nämlich auch als Bloggerin hautnah miterlebt hast und berichtet hast. Wie kam es dazu?

[SPEAKER 1]Tryon war tatsächlich eine sehr fixe Idee Anfang 2017, nee 2018, also letztes Jahr, Anfang letztes Jahr, dass ich gesagt habe, Mensch, dieses Jahr sind ja Weltreiterspiele, lass doch mal gucken, ob wir da nicht hinkommen können, Mama und ich.

[SPEAKER 2]Ach, in dem Gespann da?

[SPEAKER 1]Ja, und dann hatten wir da so ein bisschen Kontakt aufgenommen mit Vielseitigkeitssport Deutschland. Das gehört ja zusammen.

[SPEAKER 2]Ist so eine der Plattformen oder Informationskanäle rund um Vielseitigkeitsreiterei in Deutschland.

[SPEAKER 1]Genau, also ist eigentlich so mit die größte, sag ich mal, Berichterstattungsplattform, die halt auch das ganze Jahr durchberichtet wird.

[SPEAKER 2]Lutz Kaiser, der dahinter steht.

[SPEAKER 1]Richtig. Und den, genau, haben wir dann so ein bisschen angesprochen und geguckt, wie das denn gehen kann. Und dann gingen natürlich auch Akkreditierungssachen los und so, wie das überhaupt funktioniert. Hab ich ja auch noch nie gemacht. Und über, ich sag mal, Lumülen, da war ich ja auch berichterstattungsmäßig unterwegs. Und dann eben auch Aachen haben wir uns dann immer mal wieder ins Gespräch und geguckt, wie das klappen kann. Und dann haben wir tatsächlich, in Aachen habe ich tatsächlich Flüge gebucht dann.

[SPEAKER 2]Und dann bist du rüber und hast die deutsche Mannschaft und die Eventer generell begleitet.

[SPEAKER 1]Genau, wir haben vorher schon ein bisschen angefangen über generelle Sachen zu berichten, wie funktioniert es eigentlich mit Pferden im Flugzeug. Und ich habe auch versucht, die ganze Mannschaft einmal anzuschreiben, mit so Pferdeportraits zu machen, zu gucken, auch Fragen zu stellen, die eben… Ich bin ja kein Journalist und ich will das auch gar nicht und ich maße mir auch nicht an, eine journalistische Arbeit da zu machen. Aber ich habe das Gefühl, also über diese drei letzten großen Turniere, die ich gemacht habe, dass das einfach diese persönliche Art, die ich habe, wie ich auf die Leute zugehe oder dass es immer Leute, die ich interviewe, das interessiert mich persönlich auch einfach, dass es deswegen halt so gut funktioniert hat letztes Jahr. Und dieses Jahr ist es schon so in Planung, dass es bisher schon sechs, fünf oder sechs Veranstaltungen sind, die ich wahrscheinlich auch begleiten werde.

[SPEAKER 2]Gibt es da Persönlichkeiten, mit denen man sich dann besonders anfreundet oder mit denen man näher kommt?

[SPEAKER 1]Ja, also natürlich ist es wie überall im Leben, mit manchen kommt man halt besser klar und mit manchen muss man erstmal so einen Weg finden, wie man da so rangeht. Ich habe ja persönlich jetzt, die beiden waren jetzt nicht in Tryon, aber ich sag mal mit Andreas Osterholt kann ich super sprechen, Anna Siemer habe ich jetzt gerade letztens wieder besucht, das sind so Leute, die kannst du halt immer vor die Kamera stellen, das ist immer witzig auch und in Tryon war dann auch, keine Ahnung, mit Louise Svensson, oder die jetzt ja Romaike heißt.

[SPEAKER 2]Schwedische, glaube ich, vielseitigkeitsleiterin.

[SPEAKER 1]Genau, die aber in Deutschland trainiert, mit Klaas Romaike zusammen und Die hatte ich ja in Lomülen, da habe ich schon so wie so eine Story über sie gemacht, die habe ich natürlich in Tryon auch gesehen. Und das sind dann schon auch erstmal so Anlaufpunkte, weil mit Fremden, also mit Fremden, ich tue mich immer erstmal so ein bisschen schwer. Mittlerweile habe ich auch da so ein bisschen einen Weg gefunden, glaube ich. Und mit Andrew Hoy habe ich zum Beispiel relativ lange gesprochen. Das ist auch immer sehr entspannt. Das ist ja jemand, der das schon wahrscheinlich länger gemacht als alle anderen. Und klar, bei der deutschen Mannschaft, Ingrid ist sowieso immer ein Anlaufpunkt, weil die auch immer, man weiß auch immer, dass sie was sagen kann zu der Strecke oder zu den Trainingsbedingungen oder und so weiter und so fort. Und Kai Rüder war ja auch dabei, den hatte ich dann irgendwie im Gelände getroffen, dann hat der nochmal zu so ein paar Kombinationen was gesagt. Ja, also das ist eigentlich immer ganz cool. Ich muss halt immer erstmal ein bisschen warm werden mit allen und dann müssen die, ich finde, dass die Reiter halt auch wissen müssen, okay, die ist entspannt, die stellt mir nicht tausend Fragen, die nervt mich nicht ewig und so weiter. Also die müssen ja auch erstmal gucken, wer ist das überhaupt und was macht die und was will die und wo kommt das dann überhaupt.

[SPEAKER 2]Gibt es ja eine grundsätzliche Offenheit bei den Stars der Szene in Anführungsstrichen oder ist eine gewisse Skepsis zunächst vorhanden, die man durchbrechen muss?

[SPEAKER 1]Ah, so ein bisschen Skepsis ist schon da, weil die Reiter, ich habe immer das Gefühl, die Reiter, also die in so hohem Sport reiten, wissen genau, okay, wir sind Reiter, was wollen, was will jetzt so ein Blogger-Mädchen, die reitet irgendwie ein Sterne. Ja, toll, immerhin, aber was soll das jetzt, ne? Also und richtig Journalist ist es auch nicht. Also die müssen das auch erstmal verstehen, habe ich so das Gefühl. Was will man überhaupt und ja, wie kommt man auch rüber? Kann man mit demjenigen reden oder nicht? Also so ein bisschen Skepsis muss man schon überwinden.

[SPEAKER 2]Guckst du denn dann auch hier und da, wie macht der eine Reiter die eine Situation oder der andere die andere? Also nimmt man für sein eigenes reiterliches Fortkommen auch etwas mit? Guckt man sich was ab?

[SPEAKER 1]Ja, also auf jeden Fall natürlich im Gelände. Also wenn dann der Geländekurs läuft, samstags oder so, da auf jeden Fall. Da gucke ich immer, wie machen die das, wie reiten die, obwohl man halt bei den Profis, wenn man die nicht danach interviewt und sagt, wie hast denn das und das gemacht, dann sieht man ja oft nicht so richtig viel, was sie da tun.

[SPEAKER 2]Weil es so fein ist. Also würdest du sagen, selbst als Vielseitigkeitsexpertin siehst du dann auch nicht die feine Einwirkung vorm Wasser, also das ist schon, sieht man jetzt nicht so, dass man selber übertragen kann für sich.

[SPEAKER 1]Nee, also im Parcours selbst. Ich glaube, wenn man jetzt ein Training gucken würde, wenn die fünfmal irgendeinen Sprung anreiten, ich glaube, dann könnte man da wahrscheinlich eher was mitnehmen. Oder wenn sie es eben kommentieren würden. Jetzt habe ich das und das. Aber jetzt nur in der einen Sekunde, wie sie vorbei wischen und dann über den Sprung. Da sieht man meistens nicht so viel. Also außer sie müssen richtig einwirken. Aber ja, ansonsten sind die meisten schon sehr fein unterwegs.

[SPEAKER 2]Gibt es denn echte Vorbilder für dich? Wer sind Vorbilder aus reiterlicher Sicht?

[SPEAKER 1]Michi Jung auf jeden Fall. Ganz großes Vorbild, weil der auch im Springen, sieht man das ja, der reitet unfassbar schnell, aber ohne dass es schnell aussieht. Also das finde ich einfach Wahnsinn. Der lässt die Pferde dann einfach so, auch der guckt auch, dass jedes Pferd so seinen eigenen Stil hat. Also der verbiegt die nicht irgendwie. Das sah man ja bei Sam und er waren ja sowieso so ein eingespieltes Team.

[SPEAKER 2]Sein großes Championatspferd, mit dem er eigentlich die oder viele seiner sehr vielen Titel errungen hat.

[SPEAKER 1]Genau. Und ansonsten ganz großes Vorbild Christopher Burton. Das ist schon so ein ähnlicher Stil. Also er ist auch, ich sag mal, eher klein und hat auf den Pferden einfach, also man sagt ja, er ist der schnellste Reiter der Welt, weil, weiß ich nicht, du guckst Batman zum Beispiel und keiner reitet in die Zeit und dann kommt Chris Burton und reitet so ganz normal da rum, das sieht nicht schnell aus, gar nichts, der galoppiert einfach nur, lässt sich so ein bisschen los und nimmt eben nicht so viel auf wie andere, aber es sieht trotzdem nicht wild aus oder irgendetwas und dann kommt er rein und er ist da in der Zeit und du denkst nur, hä, wie ist das jetzt passiert?

[SPEAKER 2]Das ist ja in vielen Disziplinen so. Im Springreiten, wenn man einen Steve Gerda aus der Schweiz sieht, das sieht auch immer relativ gemächlich aus. Er ist immer der Schnellste. In der Vielseitigkeitsreiterei ist es Michi Jung. In der Dressurreiterei gibt es auch genügend Namen, gerade aus Deutschland. Im Westernreiten war es ganz früher bestimmt mal einen Pat Pirelli oder Jean-Claude Desley. Das sind dann einfach die Stars, die es schaffen. Das ist ja auch vielleicht ein Ziel ja für jemand selber, oder?

[SPEAKER 1]Absolut. Also ich find’s so schön bei der Vielseitigkeit, dass die Leute sind halt überhaupt nicht abgehoben. Also mit Chris Burton hab ich jetzt letztes Jahr halt zwei, dreimal gesprochen, unter anderem eben auch in Aachen. Und er sagt so, naja, wir sehen, wir müssen da ja auch alle erst mal durch und auch wie die Zeit und so. Also total auf dem Boden geblieben sagt er dann so, naja, ob man ja die Zeit schafft. Und dann ist er wieder der Einzige in der Zeit und du denkst nur, ja, ist richtig. Du erzählst mir was von, mal gucken, ob man die Zeit schafft. Total auf dem Boden geblieben, das finde ich halt super schön.

[SPEAKER 2]Ist das vielleicht auch die Demut vor dem Sport, weil man diese drei Prüfungen hat und es ist ja in der Vielseitigkeit, es kann ja eigentlich alles passieren.

[SPEAKER 1]Absolut, es kann echt alles passieren. In Tryon hat einer der Moderatoren, mit dem saßen wir abends irgendwie zusammen, der sagte, Eventing is the most frustrating sport in the world. Weil man ja, ich fand es sehr witzig, weil er hat zwei Kinder, die irgendwie auch gerade Vielseitigkeit angefangen haben, und er sagt, du fährst am einen Wochenende los, da ist alles toll, Dressur läuft gut, Gelände läuft sogar gut, ja und dann verkackst es im Springen und dann fährst du wieder los.

[SPEAKER 2]An Erfahrung gewonnen.

[SPEAKER 1]Dann ist die Dressur schon scheiße und dann kannst du sowieso vergessen, also er war als Vater, steckt man ja auch nicht ganz so tief drin. Das war wirklich sehr lustig, ein bisschen Recht hat er da.

[SPEAKER 2]Hast du denn selber noch persönliche Ziele im Vielseitigkeitssport? Also sportlich oder konzentrierst du dich rein auf Julis Eventa und möchtest weiterhin die positive Message nach außen tragen?

[SPEAKER 1]Ja, ich habe noch sehr große Ziele und man muss auch sagen, das ganze Blog-Thema ist ein Nebenschauplatz. Das ist und bleibt auch so. Also der Sport und die Pferde stehen an erster Stelle und alles, was sich daraus ableiten lässt und was ich dafür nutzen kann, ist gut, aber es würde niemals so sein, dass ich sage, okay, ich mache jetzt das Video lieber, als dass ich das Turnier reite oder so. Das wird niemals passieren. Von daher ja, ich hoffe sehr, dass mein gutes Pferd, mein bestes Pferd, Alani, dieses Jahr endlich gesund ist und dann endlich mal Richtung, also ich wollte ja letztes Jahr schon mal eine Zwei-Sterne reiten, jetzt Drei-Sterne und das ist weiterhin das Ziel, die erste Drei-Sterne zu reiten.

[SPEAKER 2]Wie schaffst du es trotz der beruflichen Belastung in Anführungsstrichen als Filmerin, wo du sehr gefragt bist in der Medienbranche, dann die Vielseitigkeit erreicht, meine drei Sterne ist ein großes Ziel, wo viel Zeit reinfließt, dann aber trotzdem mit dem Blog so aktiv zu sein, denn du beantwortest ja, und das finde ich sehr interessant, sehr viele Kommentare auch persönlich. Machst du das dann so zwischen Zähneputzen und Dusche oder wie funktioniert das?

[SPEAKER 1]Abends vorm Fernseher. Nee, das ist eigentlich das, was am meisten Zeit frisst tatsächlich, die gesamten Nachrichtenkanäle. Also das sind mittlerweile, glaube ich, sieben oder acht. Also auf YouTube kann man kommentieren, auf Instagram kommentieren und Nachrichten schicken. auf Facebook kommentieren und Nachrichten schicken. Dann kann man noch E-Mails schicken und dann kann man auf dem Blog noch kommentieren. Es sind wahnsinnig viele Kanäle, wo man mich eigentlich sozusagen erreichen kann. Und das ist eigentlich das, was am meisten Zeit frisst. Wenn man eine coole Idee hat für einen Post, dann aber natürlich darauf sehr viel Interaktion kommt, wie zum Beispiel 100 Kommentare. Das ist ja bei mir noch klein. Also ich will das jetzt nicht vergleichen mit einer Saskia von Biniboo oder einer Annika von Wölbchen. Ich meine, die haben wahrscheinlich Tausende von Kommentaren, die sie dann beantworten. Aber mir ist es eigentlich schon wichtig, den Leuten dann auch ein Feedback zu ihrem Kommentar zu geben, weil es ist ja cool, dass sie kommentiert haben. Aber das ist so das, was am meisten Zeit in Anspruch nimmt und das schaffe ich auch nicht immer. Ich sag mal, Instagram-Kommentare sind noch die, die ich als erstes sozusagen durchgehe und Nachrichten, aber dann flacht es sozusagen ab, dass ich es dann auch einfach nicht schaffe.

[SPEAKER 2]Ist dir das denn wichtig, den engen Kontakt zur Community auch zu halten?

[SPEAKER 1]Total. Also, weil das, hab ich das Gefühl, ist noch das, was mich auch ein bisschen abhebt. Weil manche das nicht mehr machen, die so ab 20.000 Followern oder so. Gibt’s halt auch Leute, die das gar nicht mehr … ja, vielleicht auch gar nicht mehr probieren, weil die Zeit einfach fehlt. Da hab ich schon das Gefühl, dass man mit den Leuten … Also, ich krieg zum Beispiel total oft Nachrichten, wenn ich dann geantwortet hab, so, oh, du hast ja geantwortet. Und ich so, sag ich, ja. Ich krieg das ja auch direkt auf mein Handy. Ja, ich versuche das schon, aber klappt nicht immer.

[SPEAKER 2]Aber ist ja umso schöner, dass der enge Draht besteht. Ich glaube, wie du sagst, je größer ein Influencer wird, desto schwieriger wird es sicherlich auch, diese schiere Flut an Nachrichten zu beantworten. Und ich möchte jetzt, dass du mir einige Fragen noch beantwortest, nämlich die vier klassischen WeHouse-Fragen, die ich am Ende eines jeden Podcasts stelle, so auch dir natürlich. Und Frage Nummer eins ist, hast du ein Motto, nach dem du lebst?

[SPEAKER 1]Ein Motto? Hakuna Matata. Ja, das habe ich mal versucht ein, zwei Jahre. Es hat nicht so gut geklappt.

[SPEAKER 2]Kann ich mir mit dir gar nicht vorstellen. Dann Nummer zwei. Gibt es einen Menschen, der dich persönlich besonders geprägt hat?

[SPEAKER 1]Ja, da kann ich nur meine Mama nennen. Also weil, geprägt sowieso, weil wir eigentlich alles zusammen machen und weil es auch alles gar nicht funktionieren würde mein ganzes Leben ohne ihre Unterstützung.

[SPEAKER 2]Die ja auch immer, wir haben es im Vorgespräch so ein bisschen, haben wir schon drüber gesprochen, die auch mit dir immer umzieht.

[SPEAKER 1]Ja, aber es ist eine gemeinsame Entscheidung, wenn wir den Standort wechseln. Aber nicht im selben Haus. Nein, nein, nicht im selben, nein, nein. Nur in der selben Stadt. Wir haben zwei getrennte Wohnungen. Meistens selbe Stadt. Das ist einfach, weil die Pferde ja zusammen sind. Also die Pferde sollen ja in einem Stall stehen. Und ich habe das letztens mal als Posting so geschrieben, man kann sich das einfach vorstellen wie so ein Zahnrad. Also zwei Zahnräder nebeneinander, die halt einfach ineinander greifen. Und wenn die… Ein Zahnrad alleine funktioniert halt nicht. Gut geölt zusammen. Yes.

[SPEAKER 2]Frage Nummer drei. Gibt es… äh sorry. Wenn du Reitern dieser Welt eine Sache im Umgang mit ihren Pferden auf den Weg geben könntest, was wäre es?

[SPEAKER 1]Schwierige Frage. Ähm… Ich habe heute Morgen den Spruch gesehen, wer es nicht erfühlt, kann es auch nicht erjagen. Fand ich eigentlich sehr schön, weil ich glaube, das Gefühl ist das Wichtigste bei Pferden. Wenn du das nicht hast, dann kannst du es auch nicht lernen.

[SPEAKER 2]Okay, sehr gut. Und dann vervollständige bitte diesen Satz für mich. Pferde sind für mich.

[SPEAKER 1]Leidenschaft. Punkt.

[SPEAKER 2]Ich glaube, besser kann man es nicht treffen. Ein sehr gutes Schlusswort. Vielen Dank. Schön, dass du da warst bei uns im wehorse Podcast.

[SPEAKER 1]Vielen Dank, Christian.

[SPEAKER 2]Wir werden dich natürlich sehr, sehr genau weiter verfolgen. Ich habe eben bei Google Julis eingegeben. Der zweite Vorschlag ist schon Iventa. Also ein Blog auf Wachstumskurs, Instagram, YouTube.

[SPEAKER 1]Facebook.

[SPEAKER 2]Dein Blog selber, Facebook. Überall findet man dich. Und du antwortest.

[SPEAKER 1]Ja.

[SPEAKER 2]Großartig. Vielen Dank, Juliane Barth.

[SPEAKER 1]Vielen Dank.

[SPEAKER 2]Das war die aktuelle Folge des wehorse Podcasts. Falls euch unser Podcast gefällt, lasst eine Bewertung da bei Apple Podcast, Facebook, YouTube, Google oder wo auch immer ihr uns hört. Bis zum nächsten Mal beim wehorse Podcast.

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