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#55 Tierfilmer Marc Lubetzki: Mit Wildpferden zusammen leben

Was können wir von Wildpferden lernen und wie geht es den wilden Herden in Europa? Jedes Jahr bringen Marc Lubetzki diese Fragen dazu, für mehrere Monate seine Heimat Schleswig-Holstein zu verlassen und wochenlang mitten in der Wildnis zu kampieren um wilde Herden zu erforschen. Seit 10 Jahren reist der ehemalige Sattlermeister rund um die Welt um wild-lebende Pferde zu filmen und zu beobachten. Im Gespräch mit Christian Kröber berichtet er, was heute noch echte Wildpferde sind, wo sie in Europa leben und was wir von ihnen in Bezug auf Haltung und Kommunikation lernen können.

Marc Lubetzki beschreibt im Podcast, wie er es in der Wildnis schafft, mitten in einer Pferdeherde zu leben. Eine einfache Taktik ermöglicht es ihm, ein Teil der Herde zu werden. “Pferde sind unglaublich soziale Tiere - und das ist auch der Grund, warum ich ein Teil der Herde werde. Sie wollen nicht, dass jemand alleine ist.”

Wilde Pferde findet man in diversen Lebensräumen: im Wald, in den Bergen oder in der Steppe. Sie passen sich an ihren Lebensraum an. Marc Lubetzki untersucht die Pferde in ihren Lebensräumen, um so Informationen zu sammeln, die uns helfen unsere Hauspferde so artgerecht wie möglich halten.  

Hinweis: Der Podcast wurde bereits im Dezember 2019 aufgezeichnet.

Podcast Transkript

Dieses Transkript wurde durch eine KI erstellt und nicht gegengelesen.

[SPEAKER 2]Herzlich willkommen zur neuesten Folge des wehorse Podcasts. Heute bei uns der Pferdetierfilmer Marc Lubetzki zum Thema, wie Wildpferde eigentlich leben. Vorher aber noch der Hinweis auf einen neuen Trainer auf WHE HORSE.com. Der deutsche Ausbildungsbotschafter Christoph Hess ist nun am Start, zeigt, wie man eigentlich auch mit älteren Pferden trainieren kann und vieles darüber hinaus. Du siehst seine neueste Videoserie auf WHE HORSE.com. Nun geht’s los mit Marc Lubetzki. Herzlich willkommen im wehorse Podcast-Studio, Marc Lubetzki.

[SPEAKER 1]Ja, vielen Dank für die Einladung. Freue ich mich sehr.

[SPEAKER 2]Wir wollen sprechen über die Wildpferde und auch über die Tierfilmerei, die du betreibst. Wildpferde. Manche kennen sie aus Dülmen beispielsweise in Deutschland, der Mehrfelder Bruch. Das sind die in Deutschland lebenden Wildpferde. Es gibt sie aber global. Wie geht es den Wildpferden im Jahre 2019?

[SPEAKER 1]Es ist ein bisschen gespalten, wie es denen geht. Es gibt ziemlich viele. sodass denen das an sich von der Erhaltung der Art, wenn man das so sagen darf, ziemlich gut geht. Aber auf der anderen Seite sind das eben auch die Probleme, dass es teilweise sehr viele gibt und dass Menschen das immer nicht so gerne mögen oder einige Menschen das nicht so gerne mögen, wenn eben so Tierpopulationen so anwachsen und die dann versuchen zu dezimieren. Und das ist eigentlich dann auch das Problem, Hauptproblem für die Wildpferde.

[SPEAKER 2]Also es geht ihnen nicht nur gut, aber viele leben in Reservaten, wo sie geschützt sind.

[SPEAKER 1]Ja und da gibt es unterschiedliche Reservate, so wie du das eben auch schon angesprochen hast mit den Dülmnern, das ja ein sehr begrenztes Schutzgebiet ist, wo auch sehr viele Tiere auf recht engem Raum leben, wo auch nicht immer das ganze Jahr Überhängste sind, wo wir daneben auch schon unterschiedliches Verhalten sehen. Dann gibt es andere Naturschutzgebiete auch in Deutschland. wo das ganze Jahr über Hengste drin sind, wo sich die Herden selber bilden können, also wo wir noch natürlicheres Verhalten haben als in Dülm, aber trotzdem der Mensch auch Management macht. Dann gibt es wieder andere Gebiete, zum Beispiel in England Nationalparks, die mehr in Richtung Zucht gehen, wo der Mensch noch mehr eingreift, was man nicht denkt, obwohl das einfach größer ist, aber doch mehr reglementiert wird. Und dann haben wir, bleiben wir ruhig in Europa, wenn wir Richtung Ostblock rüber gehen, zum Beispiel auf den Balkan in Bosnien, verwilderte Hauspferde, die aber ganz ohne Zäune leben, wo es auch denn schon Raubtiere gibt, die zwar noch so ein bisschen geschützt werden von Rangern, die das ehrenamtlich machen, aber die passen einfach nur auf, dass keine Menschen so doll an die Pferde gehen und keine rausfangen, die also schon sehr wild leben an sich. Und dann gibt es auch, wir können ruhig auch noch in Europa bleiben, In Nordportugal, die wildesten Wildpferde, wenn jetzt ein Biologe zuhört, der wird natürlich gleich schreien, Wildpferde, Wildpferde, aber im Fernsehen darf man Wildpferd sagen. Da gibt es in Nordportugal die Garanos, die auch wieder in einem Nationalpark leben, sehr abgeschieden, quasi überhaupt keinen Kontakt zu Menschen haben und das auch schon seit vielen tausenden Jahren. Dort leben auch Wölfe. Und da haben wir wirklich noch so, wo ich sagen würde, in Europa absolute Wildnis, absolute Wildpferde.

[SPEAKER 2]Aber dann ist der Begriff des Wildpferdes ja auch recht breit gefasst. Also jetzt die, wo wirklich Fressfeinde da sind und welche, die im Reservat, nenne ich es jetzt mal, leben. Wann ist ein Pferd denn ein Wildpferd?

[SPEAKER 1]Ja, da gibt es eben unterschiedliche Definitionen und Biologen, die gehen ja wirklich von einem Wildpferd aus von einem Wildtier, was ohne jeden menschlichen Einfluss gelebt oder gelebt hat oder auch genetisch ohne menschlichen Einfluss ist. Und da wurde ja gerade festgestellt, man dachte bisher immer, das Przewalski Pferd ist eins der letzten Wildpferde, obwohl die ja auch in der Freiheit ausgestorben waren und dann aus zoologischen Gärten wieder ausgewildert wurden. Aber da hat man jetzt eben auch festgestellt, dass sie eben doch auch schon von anderen Pferden abstammen, die auch schon Kontakt zu Menschen hatten. War also eigentlich streng genommen gar keins. so dass ich wenn ich rein fachlich sprechen wir sind ja hier im fachpublikum unterwegs muss ich mir ein bisschen zusammenreißen natürlich sprechen gerne von waldis das ist so ein bisschen so ein waldis waldis englischer begriff der sagt okay das ist alles was so ein bisschen wild lebt, Dann ist man auf der sicheren Seite, dann können wir natürlich von verwilderten Hauspferden sprechen, wenn wir irgendwo Pferde haben, so wie in Bosnien, so vielleicht auch wie in Namibia, wo die mal in Menschenbesitz waren und dann freigelassen worden sind und von alleine dann oder von selbst dann zurechtkommen in der Natur. Oder, was eben auch ein sehr schöner Begriff ist, sind Urpferde oder Urpferderassen, wie wir zum Beispiel das Exmo Pony haben, wie wir den Gerano haben, das Soraya Pferd auch noch, was jetzt auch quasi ausgestorben ist. Und das ist eben für die alle, die züchten und sich mit Rassen beschäftigen, eben sehr interessant, auf die Urpferderassen zurückzugehen. Und die gibt es eben in Freiheit oder freilebend oder halbwildlebend, aber auch ganz normal in Zucht betrieben auch.

[SPEAKER 2]Häufig sind ja die Pferde und die Pferderassen auch ein Sinnbild der jeweiligen Kultur. Wenn man jetzt nach Portugal schaut mit dem Lusitano beispielsweise, ein Pferd das tief verwurzelt ist in der dortigen Kultur oder auch hier in Deutschland das allgemeine Warmblut oder auch das Kaltblut. Wo leben denn Wildpferde? Du hast es ja gerade angerissen, also wir haben Bosnien, wir haben Portugal, wir haben das Exmoor Pony in England, wir haben irgendwo den Dülmener in Deutschland. Wo, wenn man jetzt mal den Globus gesamt sich anschaut, wo leben überall Wildpferde?

[SPEAKER 1]Also wildliebende Pferde, bleibe ich jetzt hier ruhig mal korrekt, gibt es in fast jedem Land auf der Erde. Wo die irgendwo ohne Zäune oder ohne Einfluss des Menschen mehr oder weniger leben. Aber dann eben wie gesagt in den unterschiedlichen Abstufen und Abstufungen. Das Interessante ist, wenn wir eben gucken, wenn das wirklich Pferde sind, die frei leben und die schon immer dort gewesen sind, dann sehen wir eben die Unterschiede in den Rassemerkmalen einmal. Also wenn wir jetzt das Exmo Pony nehmen als typisches Beispiel, das sieht aus wie ein Kaltblut, aber ist ja schon wesentlich robuster, wesentlich knochiger, kleiner, hat auch ein bisschen anderes Fell. Und wenn ich mir dagegen zum Beispiel den Soraya angucke, der ist ja wesentlich feiner vom Fell, vom Körperbau wesentlich eleganter. Und wenn ich dann gucke, wo kommen die ursprünglich her, dann sehe ich eben auch am Lebensraum, dass das eben durch den Lebensraum beeinflusst wurde, eben über tausende Jahre. Also wenn ich ein Pferd habe, das mehr im Norden lebt, wo es feuchter ist, wo es nasser ist, das sieht eben ganz anders aus wie ein Pferd, was aus trockenen Regionen kommt. Und ich glaube, das ist auch sehr spannend für unsere Zuhörer hier, dass wir jetzt ja diese wahnsinnige Artenvielfalt haben. Wenn wir uns zu Hause einen Stall angucken, da haben wir ja alles vom Isländer bis zum Warmblut bis zum Kaltblut, die ja ursprünglich alle auch aus verschiedenen Regionen kommen und die müssen wir jetzt ja trotzdem irgendwie auch gut halten. und denen ein gutes Zuhause bieten und da ist es eben, dass sie erstmal wettermäßig, klimatisch auch ursprünglich anders sind und das hängt ja nämlich auch ganz eng damit zusammen, anders von der Nahrung von ihrem Ursprung sind. Das heißt im Norden, in feuchten Gebieten finde ich ganz andere Pflanzen, ganz andere Nahrung als in trockenen Gebieten, wo weniger Wasser ist und wo es vielleicht auch höher ist vom Übers Meeresspiegel.

[SPEAKER 2]Also das Fjordpferd, das er vielleicht Mose gefressen hat früher, in der Urfassung, gegenüber einem Pferd aus Portugal, was eher trockenes Gras.

[SPEAKER 1]Ja, obwohl die verblüffende Sache ist, wenn wir dort gucken, wo die in Portugal leben, gerade die Garanus ganz im Norden, das ist erstaunlich feucht und vor allem auch erstaunlich kühl. Ich war jetzt gerade dieses Jahr da wieder oder fast jedes Jahr da und da hat es Ende Mai nochmal Schneeregen gegeben und im Winter fällt da auch wirklich Schnee, weil es so hoch ist in den Bergen und so feucht. Tatsächlich ist es eher so, wenn wir Richtung Asien rübergehen oder auf den Balkan, da ist es dann trockener, weil das Klima dann auch kontinentaler wird, weil der Golfstrom da auch weg ist. Und da habe ich eben auch viel feine Gräser und jetzt gerade im Winter, das ist total spannend, die Pferde, die dort leben, fressen an sich fast rund um die Uhr. Also sie sind unheimlich viel mit Nahrungsaufnahme beschäftigt, während die Pferde in so feuchten oder in Waldgebieten, auch Pferde sind ja für mich keine Steppentiere, sondern Steppen- und Waldbewohner. Und wenn die eben in bewaldeten Gebieten leben, dann fressen die eben viel gröbere Nahrung und brauchen dadurch auch nicht so viel zu fressen und haben viel längere Ruhephasen dazwischen.

[SPEAKER 2]Weil es energiereicher auch ist.

[SPEAKER 1]Genau, weil mehr Struktur ist und der Darm eben auch mehr beschäftigt ist und sie auch eben leichter was finden.

[SPEAKER 2]Nun bist du Tierfilmer, Pferdefilmer. Wie muss man sich das Ganze vorstellen? Liegst du dann auf der Lauer und wartest bis die Wildpferde vorbeikommen und du versuchst schöne Bilder einzufangen? Wie genau funktioniert das?

[SPEAKER 1]Ja, natürlich versuche ich schöne Bilder einzufangen, aber klar, das erste Mal musst du hinkommen, musst du sie finden und dann musst du rankommen und das ist eben sehr unterschiedlich. Wenn ich jetzt zum Beispiel im Exmo Nationalpark gehe, da kann ich fast so wie zu Hause auch zu denen hingehen. Zumindest in den Gebieten, wo viele Touristen sind, da sind die nicht so scheu. In der Mitte, in The Heart of the Moor, da werden sie auch schon scheuer und gucken auch schon und laufen auch weg. Da muss man sich schon vorsichtiger nähern. Aber wenn ich dann wirklich in den richtigen Wildgebieten unterwegs bin, dann braucht das schon mehrere Tage, bis du dich denen annäherst. Und dann versuche ich, in die Herde aufgenommen zu werden. Das ist das, was ich möchte, damit ich dann wirklich auch natürliche Aufnahmen machen kann.

[SPEAKER 2]Und wie läuft das dann ab, die es in die Herde aufgenommen werden? Man kennt das ja zum Beispiel auch von Pferdetrainern wie Jean-François Pignon aus Frankreich, der sagt auch immer, ich möchte in die Herde aufgenommen werden. Aber wie funktioniert das jetzt, wenn du in the heart of the Moor bist, bei den Ex-Moorponys? Jetzt bist du ja ein Mensch, du siehst ja schon mal anders aus. Wie funktioniert das?

[SPEAKER 1]Das ist gut, dass du das sagst und viele sagen dann ja, Pferde merken doch, dass du kein Pferd bist und das funktioniert ja überhaupt nicht. Doch, genau, auch verschiedene Tierarten untereinander können sich auch verständigen, weil die eben ähnliche Körpersprache, ähnliche Signale haben und deshalb verstehen uns die Pferde ja auch und alle, die schon mal Bodenarbeit gemacht haben, die wissen das eben auch, dass ein Pferd auf uns reagiert. Draußen in der Natur ist das noch ein bisschen extremer als auf dem Reitplatz sicherlich. So und das erste, was ich mache, ist, dass ich sie spiegel. Das kennen viele vielleicht auch schon aus der Menschenkörpersprache oder vielleicht auch aus dem Umgang mit dem Pferd. Und das muss ich da draußen aber sehr konsequent machen. Da fange ich an im Abstand von 300 Metern und dann mache ich einfach alles das, was die Pferde auch machen. Das heißt, wenn die ruhen und stehen bleiben, Dann bleibe ich auch stehen und ruhe, stelle ich meinen Fuß auf, knicke meine Hüfte ein und bin so ganz entspannt. Und das ist für die auch vollkommen okay, dass ich aufrecht stehe. Ich darf mich eben nicht nach vorne beugen, so wie du sagst, wir sind ja eigentlich auch körperlich anders, ein Raubtier, Augen nach vorne. Und wenn ich mich nach vorne beuge und die angucke, dann sind sie weg. Das mögen die gar nicht. Also muss ich entspannt sein. Und das merken die dann eben auch. Und wenn die dann in eine Fressphase kommen, kann ich mich auch im gleichen Rhythmus bewegen wie die. Und das ist das Interessante am Spiegeln, dass man ein Gefühl kriegt fürs Gegenüber. Egal ob ich es jetzt mit Menschen mache oder mit einem Tier mache, merke ich, okay, wie ist der Rhythmus und wie bewegt er sich und das ist ganz cool. Und dann dauert das eben, weil ich als Mensch ja doch ein bisschen plumper bin, bei mir immer noch so vier, fünf Tage, bis sie dann wirklich sagen, okay, der ist okay und der kann hier bleiben. Und wenn ich dann Glück habe, dann kann es sein, dass der Hengst mich in die Herde reinholt, in die Herde einlädt.

[SPEAKER 2]Und dann bist du Teil der Herde, während du dann filmst.

[SPEAKER 1]Hengst können wir sagen ist sozusagen der Personalchef der Herde der bestimmt.

[SPEAKER 2]Das Alphatier.

[SPEAKER 1]Ja es gibt schon auch Sachen die die Stuten auch entscheiden so ne aber er entscheidet halt wer in die Herde kommen darf, er entscheidet auch wer gehen muss aber auf der anderen Seite wenn eine Stute nicht bleiben will kann sie natürlich auch gehen also es wird kein Tier gezwungen. Sondern wenn der halt entschieden hat, der darf mit in der Herde sein, dann ist es auch für alle anderen Tiere in der Herde okay. Und dann kann ich mich ganz normal zwischen denen bewegen, muss aber schon auch in dem Rhythmus bleiben. Also wenn die jetzt in eine Ruhephase gehen oder nachts schlafen, sich hinlegen, dann kann ich natürlich nicht wie wild da hin und her laufen. Das würde auch nicht funktionieren. Sondern ich muss schon das gleiche immer noch weitermachen.

[SPEAKER 2]Was waren bisher die spannendsten, oder die spannendste Rasse, wo du Teil der Herde geworden bist?

[SPEAKER 1]Also für mich schon, also die in Portugal, die Garanus mag ich schon sehr. Aber ich kann nicht sagen, so die sind am spannendsten oder es ist irgendwie immer überall irgendwo was Besonderes und dann ist es auch tatsächlich so dieser individuelle Kontakt zu den Tieren, dass du dann schon auch zu einigen wenigen aus der Herde dann auch eine besondere Beziehung aufbaust. Und es kann mal ein alter Hengst sein, kann aber auch mal ein Jährling sein, kann mal eine Stute sein oder ein verletztes Tier. Es ist ganz unterschiedlich.

[SPEAKER 2]Es wird ja in den letzten Monaten sehr viel über das Thema Klimawandel auch geredet und welchen Effekt das auch auf die Tiere hat. Merkt man Klimawandel bei deinen Arbeiten, bei deinen Projekten?

[SPEAKER 1]Nee, also ich will jetzt nicht den Klimawandel leugnen, aber weiß ich nicht. Ich mache es ja nun auch erst seit zehn Jahren ungefähr mit den Wildpferden und du hast halt schon manchmal auch extreme Wetterlagen, aber ob das jetzt mehr oder weniger wird, kann ich so nicht sagen.

[SPEAKER 2]Kein messbarer Effekt für dich zumindest.

[SPEAKER 1]Für mich nicht, nein.

[SPEAKER 2]Dein Buch heißt im Kreise der Herde von wilden Pferden lernen. Was können wir denn von den wilden Pferden lernen?

[SPEAKER 1]Wir können, also das sind zwei große Bereiche, teilen was wir von den wilden Pferden lernen können. Das ist einmal Bereich Haltung und einmal Bereich Umgang. Also alles was Kommunikation, Körpersprache ist.

[SPEAKER 2]Also wenn wir das mal abarbeiten, Haltung, du hast es ja gerade schon etwas angerissen, also zum Beispiel die Fütterung ist ein Thema der Isländer gegenüber dem Lusitano oder Garano. Worauf muss in der Haltung geachtet werden? Was hast du festgestellt?

[SPEAKER 1]Vielleicht das Größte, was wir mitnehmen können aus der Natur, ist die Zusammenstellung der Gruppen. Wenn wir jetzt, geht ja zum Glück immer mehr in die Richtung, dass Gruppenhaltung auch gemacht wird oder zumindest ja auch eine Form der Haltung ist. Das ist für mich natürlich schon auch eine schöne Form der Haltung, aber ich sehe natürlich auch große Probleme in der Gruppenhaltung, wenn eben die Gruppen, die Pferde nicht so gut zusammenpassen und es da Spannungen gibt. Und da können wir eben ganz toll in der Natur sehen, wie die das machen, dass das wirklich homogene Gruppen sind, dass Harmonie in der Gruppe herrscht. Und eben kein Stress und kein Streit. Und da kann man einmal sehen, was für Typen Pferde sich zusammentun zu einer Herde und auch wie groß die Herde ist. Die ist eben unterschiedlich groß, fängt an mit zwei bis vier Tieren bis hin zu ganz großen Herden von über 60 Tieren. Und dass man da eben auch sagen kann, zu Hause, manchmal ist es vielleicht auch besser eine kleinere Gruppe oder mehrere kleine Gruppen zu haben, gerade wenn der Platz enger ist, damit es eben keine Konfrontation gibt. Und das zu erkennen, das ist, glaube ich, sehr schwierig und da können wir sehr viel von den Wildpferden lernen.

[SPEAKER 2]Und das Spannende auch, dass sich dann die Gruppe auch in gewisser Weise reguliert untereinander.

[SPEAKER 1]Die Gruppe reguliert sich und der große Vorteil in der Natur, das was wir zu Hause nicht so gut nachbilden können, ist, dass der Hengst natürlich dabei ist oder mehrere Hengste dabei sind, aber auch, dass wir eine Altersstruktur haben. Vom Fohlen bis zum alten Pferd, in den meisten Herden wirklich alle Altersstufen oder viele Altersstufen drin sind. Und eine Haltung wird ja sonst häufig probiert, Pferde aus einer Altersklasse zusammenzutun, weil es einfacher ist. Und da kann es eben auch Probleme geben. Das kann gut gehen, gibt es ja in der Natur auch, wenn wir diese Junggesellengruppen haben, aber es kann eben auch zu Problemen führen. Und da muss man eben sehr speziell gucken, oder kann man sehr speziell gucken, wie ist es in der Natur und da einiges mitnehmen für unsere Haltung.

[SPEAKER 2]Also eigentlich, würdest du sagen, müsste man dann auch wirklich diese Hierarchie oder Pyramidenartigen Herden machen, dass man Fohlen hat, dass man Jährlinge hat, 2-Jährige, 3-Jährige und so weiter, dass man das etwas heterogene aufbaut und das wird dann eine homogene Gruppe.

[SPEAKER 1]Genau richtig, weil die jungen Pferde ja viel von den älteren auch lernen. Und wenn ich jetzt nur junge Pferde zusammen habe, dann fehlt das, was sie von den alten lernen können. Wenn wir uns vorstellen, wir tun Teenager zusammen und lassen die ein Jahr lang zusammen und dann sollen die irgendwie in die Berufswelt entlassen werden, dann kann das schon zu Problemen führen.

[SPEAKER 2]Kann vielleicht schlecht ausgehen.

[SPEAKER 1]Kann so oder so sein. Aber das ist auf jeden Fall ein sehr, sehr großer Part, was wir da lernen können. Und auf der anderen Seite eben im Umgang, in der Kommunikation, weil da die Wildpferde sehr sauber sind auch und sehr direkt auch, also sehr verständlich, also unverfälscht, weil die eben einfach vom Menschen nicht irgendwie was genommen haben. Und unsere Pferde zu Hause, die machen ja sehr viel, weil sie uns gefallen wollen und weil sie sich denken, wie wir das vielleicht meinen, dann darauf reagieren. Und in der Natur haben wir eben noch eine sehr, sehr saubere Kommunikation und Körpersignale, die wir dann auch gut für unsere Pferdeausbildung oder auch im Handling benutzen können.

[SPEAKER 2]Ist denn ein Pferd wirklich ein Tier, was dem Mensch gefallen will? Beim Hund sagt man es ja immer sehr häufig, der Hund möchte dem Menschen gefallen. Ist es beim Pferd genauso? Bei den domestizierten Pferden, die wir so kennen in Mitteleuropa?

[SPEAKER 1]Ich glaube beim Hund ist es sicherlich noch ein klein bisschen was anderes, weil auch wenn wir da auf das Wolfsrudel gehen, sind die auch ein bisschen anders von der Sozialstruktur als Pferdeherden. Aber bei Pferden ist es einfach so, dass es wahnsinnig soziale Tiere sind. Und das ist ja auch der Grund, warum ich in der Herde eingeladen werde, weil die einfach nicht möchten, dass jemand alleine ist. Sondern für die ist eben die Herde das Wichtigste und sich selbst nehmen sie eigentlich zurück. Und ich glaube deshalb akzeptieren sie uns auch oder unsere Nähe auch und sind einfach dadurch, dass sie so sozial sind, nehmen sie uns mit auf und wir können dann eben auch die Nähe zu denen von ihnen, wie soll ich sagen, geschenkt bekommen.

[SPEAKER 2]Du hast jetzt gerade die Wölfe genannt, quasi als die Vorgänger oder zumindestens die Ahnen der Hunde. Wenn man jetzt Hunde und Pferde vergleicht, du hast schon einige Unterschiede genannt, das ist schon fundamental der Unterschied, auch aufgrund der Tatsache Räuber versus Fluchttier, oder?

[SPEAKER 1]Ja, das ist mit Sicherheit der größte Unterschied. Und aber auch, dass Pferdeherden ja auch noch größer organisiert sind. Das heißt, wir haben in der Natur nicht nur eine Herde für sich, sondern mehrere Herden schließen sich wieder zu einem Herdenverband zusammen und haben dann ja eben auch ein anderes Verhalten. Dadurch, dass sie zusammen alle in einem Gebiet leben, haben sie ja nicht dieses Territorium, was ein Wolfsrudel hat, wo ein Wolfsrudel sagt, okay, das ist hier unser Gebiet. Ja, ganz so hart ist es dann auch nicht. Also gerade die Wolfsforscher, die ich kenne, ich bin nun selber kein Wolfsexperte, aber ich unterhalte mich halt mit vielen und dadurch, dass ich öfter mal Kontakt draußen in der Natur zu Wölfen habe, schon auch ein bisschen was erlebt. Aber das ist eben bei Pferden schon anders. Die haben schon auch, auch Pferdeherden, haben auch, will ich sagen, ein Territorium, um sich herum, aber das wandert mit denen mit. Sie sagen so, ein einzelnes Pferd herum hat ja auch so einen Individualbereich, aber auch eine Herde um sich herum hat auch so einen Bereich, wo sagt so, da sollte eigentlich jetzt nichts hinkommen, aber wenn die dann weiterzieht, zieht das mit denen mit. So können wir das sagen und bei Raubtieren ist es in der Regel fest. Es gibt auch andere Pflanzenfresser oder Beutetiere, da ist es anders, aber bei Pferden ist es ja eben so ein bisschen lockerer mit dem Territorium.

[SPEAKER 2]Jetzt haben wir über das Thema Haltung gesprochen und wie die Pferde auch interagieren. Schauen wir mal auf den zweiten Teil.

[SPEAKER 1]Ja, sehr, sehr spannend. Körperschwache Kommunikation. Und da möchte ich gleich so einen Gedanken rausploppen, der, glaube ich, sehr, sehr spannend für alle Reiter oder alle, die sich irgendwie mit Pferden beschäftigen, wo, glaube ich, wenige bisher darüber nachgedacht haben. Und das ist, dass Pferde einen Unterschied machen in der Kommunikation, ob es sich also bei dem Gegenüber um ein Pferd aus der eigenen Herde handelt oder ob es sich um ein Pferd handelt, was aus einer anderen Herde kommt. Da machen die eben Unterschiede in der Kommunikation und da müssen wir uns als Mensch vielleicht mal durch den Kopf gehen lassen oder können uns als Mensch durch den Kopf gehen lassen. Was habe ich denn für eine Beziehung zu meinem Pferd? Bin ich Teil der Herde? Habe ich also hier eine Kommunikationsbasis innerhalb einer Gruppe oder einer Familie? Oder gehöre ich eigentlich im übertragenen Sinn zu einer anderen Herde und habe nur einen kurzen Kontakt mit meinem Pferd? Und das heißt jetzt nicht, dass das eine besser oder schlechter ist. Kann ja zum Beispiel sein, wenn ich ein Ausbilder bin, der zehn Pferde in Britt hat, dann habe ich ja vielleicht mit jedem Pferd nur kurzen Kontakt, mache mit dem was und dann gehe ich wieder weg.

[SPEAKER 2]Dann ist das Pferd wieder beim Pfleger beispielsweise.

[SPEAKER 1]Ja, oder wo auch immer. Dann wäre es so, als wenn sich zwei Hengste aus verschiedenen Herden treffen, kurz ein Gespräch führen und dann wieder auseinander gehen.

[SPEAKER 2]Riecht ein bisschen nach Streit.

[SPEAKER 1]Nee. Guck mal, wir sitzen ja auch ganz friedlich hier und unterhalten uns und so ist es bei denen auch. Das sind wirklich Gespräche. Natürlich kann es auch mal knallen, aber 80 Prozent der Begegnungen sind friedlich und freundschaftlich.

[SPEAKER 2]Wie merke ich das, ob ich Teil der Herde bin?

[SPEAKER 1]Das ist eine sehr gute Frage. Das hängt, glaube ich, erst mal damit zusammen, wie viel Zeit verbringe ich mit dem Pferd. Wenn ich sehr, sehr viel Zeit mit meinem Pferd verbringe, dann würde ich sagen, geht es eher auch in die Richtung, ich gehöre mit zur Herde. Und wenn ich immer nur kurzen Kontakt habe, das ist an sich so das Hauptkennzeichen dafür, dass ich nicht zur Herde gehöre. Ja, das ist an sich so. Wenn ich so mehr das Gefühl habe, ich lebe mit meinen Pferden zusammen, dann würde ich sagen, geht’s in die Richtung, ich gehöre zur Herde. Und wenn es mehr so eine kurze Beziehung immer nur ist, ich habe einmal kurz am Tag eine halbe Stunde oder eine Viertelstunde Kontakt mit dem, dann ist es eher, dass ich nicht zur Herde gehöre.

[SPEAKER 2]Kann ein Pferd, was jetzt in der normalen Boxenhaltung gehalten wird, so wie wir es ja in vielen Stellen kennen, dann geht es halt nochmal auf den Paddock oder es geht mal kurz auf die Wiese, aber ja nicht zwangsläufig in einer Herde. Bildet dann das Pferd trotzdem ein Herdengefühl mit den Boxennachbarn dann aus oder fühlt es sich eher alleine?

[SPEAKER 1]Ja, wie soll ich es jetzt nett und freundlich sagen? Für mich ist es natürlich, wenn Pferde alleine in der Box stehen ohne Sozialkontakt zu anderen Pferden, schon nicht so optimal, möchte ich mal so sagen.

[SPEAKER 2]Und auch nicht mehr zeitgemäß.

[SPEAKER 1]Ne, auf jeden Fall nicht zeitgemäß. Ich selber habe ja auch Pferde zu Hause, die leben schon seit 30 Jahren in Gruppenhaltung, auch in Lusitano übrigens unter anderem. Und das geht schon ganz gut. Ich weiß, dass viele Angst haben, dass sich die Pferde vielleicht verletzen, wenn die in der Gruppe stehen oder auch in größeren Ställen. Da gibt es dann eben auch andere Probleme. Aber dieser Sozialkontakt zu anderen Pferden, das ist eben schon sehr wichtig für die. Vielleicht auch noch wichtiger als Bewegung. Viele sagen ja okay sind Bewegungstiere, müssen sich viel bewegen. Haben sie natürlich auch nicht, wenn sie in einer Box stehen. Da gibt es ja auch Untersuchungen darüber, wie viel bewegt sich ein Pferd in einer Box, wie viel in einer Gruppenhaltung und wie viel auch in einer Gruppenhaltung mit Bewegungsanreizen. Und da geht die Bewegungskurve natürlich extrem hoch. Aber die Sozialkontakte sind eben auch sehr wichtig für die Pferde und vor allem auch in der Nacht. So wo viele ja sagen, ja okay, nachts kommt mein Pferd dann alleine in die Box, dann hat es seine Ruhe. Aber gerade in der Nacht ziehen sich die Herden in der Natur zusammen und haben dann auch sehr viel Körperkontakt. Insofern ist es schon zumindest, wenn sie in der Box leben, dass sie zumindest über die Boxenwand vielleicht Kontakt zum Nachbarn haben. Das wäre dann schon schön, aber die Ja, was soll ich sagen? Was soll ich sagen zu Boxenhaltern?

[SPEAKER 2]Aber man kennt es ja auch von Pferden, die dann auf der Weide sind, dass sich zum Beispiel die Pferde gegenseitig am Widerriss so ein bisschen stabilisieren. Ist das diese Körpernähe, die du beschreibst, die dann in der Nacht kommt?

[SPEAKER 1]Das ist einmal dieses Grooming, wie es im Englischen heißt, also dieser Spezialbegriff der Feldpflege, der nicht nur Feldpflege ist, sondern eben auch Beziehungspflege. Da kann man eben auch den Beziehungsstatus der Pferde untereinander sehen. Pferde, die sehr gut miteinander befreundet sind, machen das in der Regel häufiger und mehr miteinander als Pferde, die auch in der Herde nicht so eine enge Beziehung zueinander haben. Aber, und das dürfen wir nicht vergessen, für viele Pferde ist es auch einfach so, dass sie so ein bisschen nebeneinander stehen, dicht nebeneinander stehen, so Nähe haben oder mal einen kurzen Nasenkontakt haben. Das können wir häufig beobachten bei dem Althengs und auch bei seinen Altstuten in einer Herde. gar nicht so viel körperlichen Kontakt haben, aber trotzdem sich immer mal angucken oder mal mit den Nasen kurz zusammengehen und dann wieder auseinander gehen und das machen sie eben sehr häufig, auch über den Tag verteilt. Und das ist auch sehr, sehr wichtig für die Pferde, weil es gibt eben einfach auch Pferde, die mögen mehr körperliche Nähe und andere Pferde, die mögen nicht so viel körperliche Nähe, sondern mögen auch gern ein bisschen Abstand haben und da können wir auch darauf achten, wenn wir in die Kommunikation mitgehen mit unserem Pferd. Was mag das gerne? Wie mag es das gerne? Vielleicht bin ich ein Kuscheltyp, mein Pferd aber nicht. Und dann muss ich da vielleicht auch mal ein bisschen Rücksicht drauf nehmen und das nicht den ganzen Tag oder die ganze Zeit, wenn ich da bin, in den Arm, den Mund, Rücken und Herzen. Und da gibt es ja sowieso so ein bisschen was, wo wir gucken können, dass wir da pferdegerechter das machen, wenn wir unser Pferd anfassen.

[SPEAKER 2]Und am Ende zeigt es, dass jedes Pferd einen individuellen Charakter hat.

[SPEAKER 1]Absolut, ja.

[SPEAKER 2]Also man kann jetzt nicht sagen, Pferde sind homogen in ihrer Art und Weise sich zu verhalten, sondern auch wie Menschen. Der eine mag mehr Körperkontakt, der andere mag weniger. Das ist einfach ein Unterschied.

[SPEAKER 1]Und das ist eben auch genau das in der Herde. Habe ich eben einmal ein neugieriges Pferd oder eins, was mir vorangeht, dann habe ich aber auch eher so diesen familiären Typen, der sich dann mehr im Kern der Herde auffällt und diese Mischung, die macht das dann. Und auch da ist wieder nichts besser oder schlechter. Schlecht wird es eigentlich nur, wenn es aus dem Gleichgewicht kommt und da sind leider wir Menschen dann dran schuld, ausnahmslos. Also die Pferde selber bringen sich nicht aus dem Gleichgewicht, außer sie werden eben von uns begrenzt im Platz oder eben im Handling und dann kann das eben kippen. Dann kann aus so einem für die Pferde sehr wertvollen, vorsichtigen Pferd ein ängstliches Pferd werden. Und da haben wir dann die Probleme, wenn wir mit unserem Pferd ausreiten und sagen, oh der hat schon wieder Angst, stell dich mal nicht so an, ich zeig dir das, ich geh da durch. Was würde ein Pferd in der Natur machen? Wenn ein Pferd in der Natur sagt, da mach ich nicht lang gehen, dann geht es einen anderen Weg. Und so gibt es eben sehr viele kleine Sachen, wo wir einfach mal überlegen können, ja ein Mensch geht da anders ran als ein Pferd. Und da wird ja häufig gesagt, so denken wie ein Pferd oder wie ein Pferd das verstehen oder so. Aber dann wirklich in solchen Situationen dann auch so zu handeln, das ist glaube ich noch eine andere Sache und da müssen wir uns ganz schön viel Mühe geben, dass wir das hinkriegen.

[SPEAKER 2]Du hast ja eben berichtet, dass du sehr gerne in Portugal bist, bei den Garanos. Was sind deine nächsten Projekte, wo geht es als nächstes hin?

[SPEAKER 1]Boah, das weiß ich noch gar nicht. Das weiß ich noch gar nicht.

[SPEAKER 2]Noch keine Pläne für 2020.

[SPEAKER 1]Erstmal halte ich ein paar Vorträge noch im Januar, wo ich die Pferde auf der großen Leinwand zeige. Und dann habe ich erstmal zwei Monate geblockt, die ich unterwegs bin, die ich sicherlich auch ein bisschen weiter unterwegs bin. Mal gucken, ist noch nicht ganz spruchreif. Dann komme ich einmal für die Hanse Pferd wieder zurück nach Deutschland, um da eine Sonderausstellung Wildpferde zu machen. Und danach geht es wieder für zwei Monate wieder.

[SPEAKER 2]außerhalb Europas, sag ich mal.

[SPEAKER 1]Aber das magst du noch nicht sagen. Nein, natürlich nicht. Das soll ein bisschen eine Überraschung werden. Ich bin ja an vielen Spots unterwegs, habe noch nicht so viel veröffentlicht an Material und bin da jetzt noch an so ein paar sehr, sehr spannenden Stellen unterwegs, was denn im nächsten Herbst, nächsten Winter dann rauskommt.

[SPEAKER 2]Du hast einen eigenen Podcast und du bloggst auch.

[SPEAKER 1]Ja, ich habe einen eigenen Podcast, der sehr klein noch ist, aber ich versuche immer mal eine Folge zu machen, nicht ganz so regelmäßig, da bitte ich um Verständnis, weil ich eben auch viel unterwegs bin, ein bisschen blogge auch und ja, jetzt habe ich, wie du sagtest, gerade das Buch geschrieben und ansonsten habe ich für Menschen, Pferdemenschen, die sich im Detail dafür interessieren, eine Masterclass, Auf meiner Website ist es online, wo es jede Woche einen neuen Film gibt mit Wildpferdeaufnahmen, mit Pferdeverhalten, wo ich das gezeigte Verhalten dann erkläre.

[SPEAKER 2]Sehr cool. Lieber Marc, am Ende eines jeden WeHorse-Podcasts haben wir die vier klassischen WeHorse-Fragen.

[SPEAKER 1]Oh.

[SPEAKER 2]Die möchte ich auch dir stellen. Bin mir ganz sicher, dass du sie bravourös meistern wirst. Frage Nummer eins ist, hast du ein Motto, nach dem du lebst?

[SPEAKER 1]Habe ich ein Motto, nach dem ich lebe? Ich mache eigentlich immer das, was mir Spaß macht und wo ich mich gut bei fühle. Und wenn es keinen Spaß mehr macht, dann lasse ich es sein. Und deshalb mache ich schon 30 Jahre Pferde, weil es mir einfach Spaß macht.

[SPEAKER 2]Frage Nummer zwei ist, gibt es einen Menschen, der dich vielleicht auch im Hinblick auf die Pferde besonders geprägt hat?

[SPEAKER 1]Meine Frau, vielleicht gibt es zwei Menschen, meine Frau, die mich zu den Pferden gebracht hat, weil bis ich 18, 19 war, hatte ich mit Pferden noch nichts zu tun und sie war der Auslöser, sie hat gesagt, wenn das mit uns klappen soll.

[SPEAKER 2]Ab aufs Pferd.

[SPEAKER 1]Ja, erstmal Pferd anfassen, streicheln, das war dann dieses Ab aufs Pferd und dann war es am nächsten Tag für mich, sag ich, alles klar, ich kann nur noch mit Pferden arbeiten, sonst nichts anderes machen. Und dann vielleicht noch als zweiten kann ich erwähnen Ben Branderup, bei dem ich Reiten gelernt habe dann anschließend. Sehr lange Zeit.

[SPEAKER 2]Akademische Reitkunst.

[SPEAKER 1]Akademische Reitkunst. Jetzt im Moment reite ich nicht mehr, weil meine Pferde alle alt sind. Aber von dem habe ich glaube ich auch sehr viel gelernt.

[SPEAKER 2]Dann Frage Nummer drei. Wenn du Reitern oder Pferdemenschen auf dieser Welt eine Sache im Umgang mit ihren Pferden auf den Weg geben könntest, was wäre es?

[SPEAKER 1]Die Herde ist für Pferde das Wichtigste. Das ist der absolute Mittelpunkt, um den ich alles drehen muss.

[SPEAKER 2]Und zum Abschluss, vor vollständige Bitte, diesen Satz. Pferde sind für mich die tollsten Tiere der Welt. Ein perfekter Schlusssatz. Ich glaube, wir haben ganz viel gelernt. Vieles, was ich auch noch nicht wusste über Wildpferde, hat ganz viel Spaß gemacht. Vielen Dank, Marc Dubetzki.

[SPEAKER 1]Vielen Dank, dass ich hier sein durfte.

[SPEAKER 2]Wie du vielleicht weißt, wir haben ein wehorse Turniersponsoring und zum Abschluss noch einmal der Hinweis, wir haben noch einige Restplätze in unserem Kontingent für die Turniersaison 2020, also falls du ein Turnier organisierst, ein Tag der offenen Tür, ein Ponyspieletag, was auch immer, wir unterstützen euch und die Informationen dazu findest du auf www.wehorse.com.sponsoring

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