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#79 FN-Repräsentant Bernhard Feßler über die Rolle des Pferdes in der Politik

Als Leiter des Hauptstadtbüros der Deutschen Reiterlichen Vereinigung repräsentiert und vertritt Bernhard Feßler die FN und ihre Mitglieder auf bundespolitischer Ebene. Du hast über ihn oder seine Arbeit bisher wenig erfahren können? Das ändert Christian Kröber mit diesem wehorse-Podcast. Denn mit seinem Draht zur politischen Spitze ebenso wie zu einflussreichen Verbänden gestaltet Feßler die Zukunft des Reitsports und der Pferdehaltung entscheidend mit.

Du hörst in diesem Gespräch, wie das Pferd in der Politik wahrgenommen wird, welchen Stellenwert der Tierschutz wirklich hat und wie sinnvolle Jugendförderung im Reitsport aussehen kann. Feßler selbst bezeichnet sich als Interessenvertreter aus Leidenschaft und setzt sich unermüdlich für unsere Pferde und unseren Sport ein. Dabei muss er sich auch kontrovers diskutierten Themen stellen und Position beziehen. Wie zum Beispiel bei der Frage: Was tun in Sachen Wolf? Wie es in dieser Streitfrage weitergehen kann und viele weitere Insights erfährst du in diesem wehorse-Podcast.

Podcast Transkript

Dieses Transkript wurde durch eine KI erstellt und nicht gegengelesen.

[SPEAKER 1]Herzlich Willkommen zu einer neuen Folge des wehorse Podcasts. Heute bin ich in Berlin und ich spreche, ja man könnte fast sagen, mit dem ersten Mann des Pferdesports im Deutschen Bundestag, mit dem Repräsentanten der Deutschen Retterlichen Vereinigung, er leitet quasi das Hauptstadtbüro, die Hauptstadtdependance der FN, Bernhard Fessler. Wir sprechen darüber, wie eigentlich die Zusammenarbeit mit den Ministerien so läuft, wie das Pferd vertreten ist im Regierungsviertel von Berlin und was eigentlich für Themen vorangetrieben werden, denn am Ende ist es ja die Repräsentanz auch aller Reiterinnen und Reiter Deutschlands über den Dach verbannt. Vorher, bevor es losgeht mit dem Podcast, aber noch die große Ankündigung, das wehorse Online Festival, viele von euch kennen es, geht es wieder zurück mit einer zweiten Auflage, die Winteredition, nachdem wir im Sommer das erste WeHorse Online Festival gefeiert haben. Geht also in die zweite Runde, Sonntag, der 10. Januar 2021, das größte Digital-Event für Pferdefreunde, fünf großartige Top-Trainer in deinem Wohnzimmer, 100% digital, also Dr. Britta Schöffmann, Katrin Obst, Lars Mayer zu Bechsen, Linda Leckebusch-Stark und Christoph Hess, das diejenigen, die dabei sind, das Ganze für dich natürlich kostenfrei. Was musst du dafür tun? Auf unsere Homepage gehen, wehorse.com.de, dort einfach registrieren mit der E-Mail-Adresse, bist du dabei mit dem Gratisticket, dem Gratiszugang zum wehorse Online Festival 2021 am 10. Januar. Also, jetzt das Ticket sichern und nun viel Spaß mit dem Podcast. Herzlich willkommen im wehorse Podcast, an den ersten Mann der Deutschen Reiternichen Vereinigung in Berlin, könnte man sagen, an Bernhard Fessler.

[SPEAKER 2]Ja, schönen guten Abend.

[SPEAKER 1]Schön, dass du bei uns bist. Wir wollen mal darüber sprechen, wie eigentlich das Pferd in der Politik wahrgenommen wird und auch, was deine Rolle da drin ist. Für alle, die ich nicht kenne, vielleicht magst du einmal erzählen, was genau tust du und was ist da eigentlich das Hauptstadtbüro der Deutschen Reiternichen Vereinigung?

[SPEAKER 2]Ja, das mache ich sehr gerne und freue mich auch sehr, dass dieses Gespräch heute Abend zustande kommen kann. Du hattest mich ja gefragt, ob ich bereit wäre, da hatte ich gleich ja gesagt, denn das ist schon einer der Hauptgründe meiner oder Hauptaufgaben. Wir wollen oder ich möchte im Auftrag der FN und für die FN und vor allem natürlich für unsere Mitglieder und die Pferdeszene, das Pferd als Kulturgut, das Pferd als Wert, Pferd als Wirtschaftsfaktor, als Sportpartner, als Freizeitpartner, als Naturpartner für Breitensport, als Therapiepferd, als Jugendfreund in der Gesellschaft besser platzieren, deutlicher platzieren und ihm den Raum, Klammer auf Wiederklammer zugeben, der ihm, also dem Pferd gebührt.

[SPEAKER 1]Und wie sieht das konkret aus? Also jetzt, unsere Zuhörer sehen das jetzt nicht, wir machen das hier über ein Zoom-Meeting im Hintergrund. Bei dir ist der Deutsche Reichstag, also der Bundestag. Wie konkret geht das ab? Also du bist in Berlin und sprichst mit Politikern.

[SPEAKER 2]Zum Beispiel, also die FN sitzt ja im wunderschönen Warendorf im Münsterland beschaulich auf einer schönen Anlage dort, unser jetziger Bundesstützpunkt, ja das war auch ganz neu. Und die Damen und Herren dort haben sich wahrscheinlich, so nehme ich an, überlegt, wir brauchen die schon früher einmal bis zum Jahr 1905, war es nämlich, von 1905 bis zum Zweiten Weltkrieg war es so, wieder eine Dependance, eine Niederlassung, eine Repräsentanz in Berlin. Also wer heute gesehen werden möchte, wer in dieser schnelllebigen Zeit und diesem Aktionismus, der aber auch gut vorbereitet und durchdacht sein muss, mitspielen möchte, muss in diesem politischen Umfeld als so großer Verband wie unserer dabei sein. Also ich würde jetzt mal sagen, das Süßwassertauchen irgendwo, ich weiß jetzt nicht wo, muss nicht sein. Die sollen sich dann unter den Tauchen oder können sich unter den Tauchen allgemein, darf man es auch zu klein verbinden, aber unter den zehn größten Sportarten, vor allem mit unserem Spezifikum Pferd, das ist eine Ausnahme, macht es durchaus Sinn und hat sich jetzt sehr bewährt.

[SPEAKER 1]Wo steht der, Herr Telford, ich glaube so an Position sieben?

[SPEAKER 2]Im Moment ist der achtgrößte, Corona hat aber auch nicht Halt gemacht vor Kündigungen, aber bei anderen Verbänden auch. Also wir sehen auch ganz gut aus, außer der Deutsche Alpenverein, der boomt wie sonst was.

[SPEAKER 1]Egal, die Leute haben Zeit in die Berge zu gehen.

[SPEAKER 2]Die haben wirklich zuwachsartens Wahnsinn.

[SPEAKER 1]Was sind so die Sportarten, auf die du dann guckst? Also natürlich will man jetzt nicht sagen, man ist Konkurrenz zu einem Volleyball, aber ich kann mir vorstellen, dass es natürlich schon so in gewisser Weise einen Vergleich gibt. Naja, wie groß ist Basketball, wie groß ist Volleyball, wie viel Geld kriegen wir? Auf welche Sportarten guckst du da so?

[SPEAKER 2]Ich muss natürlich auf die Kraft des Spezifikums Reitsport als Individualsportart, auf Individualsportarten schauen. Also Golf, Mountainbiken, Tennis und so weiter. Aber komischerweise sind die alle nicht repräsentiert in Berlin, weil die dafür zu klein sind. Die sind dann eher über den DOSB. Ich schaue sehr stark auf die Ballsportarten und habe ein großes Glück, was anfangs nicht so deutlich war. Wir sind eine Bürogemeinschaft des Olympischen Sportbundes. Wir sind wirklich ein gutes Team, weil wir uns null in die Quere kommen, aber uns sehr gut gegenseitig unterstützen und informieren. Und da schauen wir schon hin. Das sind also die großen Liga-Vereine.

[SPEAKER 1]Ich habe im Vorfeld unseres Gesprächs natürlich auch mal so ein bisschen recherchiert und es gibt tatsächlich sogar eine Bundestagsgruppe Pferdesport.

[SPEAKER 2]Ja, mit einem ganz tollen Leiter, der Kommandierende, jetzt, ich bin kein Bundeswehrler, deswegen muss ich jetzt aufpassen, ist da der bisherige Brigadegeneral und ist jetzt stellvertretender Kommandeur am Standort Berlin. Ein Pferdemann durch und durch und der macht die Bundestagsgruppe, weil der lange Berichterstatter war im Bundestag.

[SPEAKER 1]Nun, es geht natürlich um Gelder. Du hast es gerade schon angesprochen, aber es sind natürlich viele, viele weitere Themen, die auch den Pferdesport direkt und indirekt betreffen. Was sind so die Hauptthemen, die so gerade bei dir auf der Agenda sind? Was sind so die Hauptthemen, die eigentlich drängend sind, wo man sagt, wenn das und das passiert, hätte das einen Einfluss auf den Pferdesport, vielleicht deutschlandweit, vielleicht europaweit oder darüber hinaus?

[SPEAKER 2]Also was im Moment jetzt einfach, das muss ich kurz streifen, es ist die Mittelvergabe im Bundeshaushalt jetzt, Corona-Hilfen und für 2021 war jetzt gerade Verhandlungen in den Ausschüssen und es geht jetzt in den Bundestag. Und da muss ich, wenn du mir das gestattest, einen kurzen Streifen machen, weil es gab eine Corona-Hilfe für den Profisport und die Wörter sind jetzt alle wichtig. Ich bin ja Süddeutscher und versuche, der Südwestdeutsche, und versuche es jetzt ganz deutlich auszusprechen. Also der Profisport mit den Ligen, dem Liga-Betrieb und den Verbänden bekamen Geld, und zwar 200 Millionen für ausgefallene Tickets. Aber der Pferdesport hat weder eine Liga, noch ist er über die Liga im Verband organisiert. Wir sind Veranstaltersport, also über unsere Veranstalter, die die großen Tourneen aussuchen.

[SPEAKER 1]Vielleicht um das einmal auch für uns zu erklären, also Einzelveranstalter, zum Beispiel das Hamburger Derby wird von einem Einzelveranstalter ausgelegt. Es gibt jetzt nicht die deutsche Reitliga oben drüber, wie jetzt beim Fußball, sondern es sind quasi Einzelunternehmungen, die das veranstalten.

[SPEAKER 2]Und es war bis vor Corona super, weil das natürlich unternehmerisch tätige Damen und Herren sind, die hoch erfolgreich das machen, mit großem Engagement, auch aus dem Mehrgewinn natürlich finanziell profitieren. Aber jetzt in der Corona-Zeit fühlt es sich auf die Füße, denn wir waren nicht genannt und haben innerhalb dieser Möglichkeiten gekämpft und haben wirklich Gespräche geführt mit dem Staatssekretär, mit den Leiterinnen und Leitern im BMI, also im Innenministerium. Mit einem kleinen Erfolg, aber natürlich lange nicht so, wie wir es uns vorgestellt haben. Wir waren jetzt in den Verhandlungen für 2021 sehr aktiv, dass dieses Wording verändert wird, dass es antragsberechtigt ist.

[SPEAKER 1]Und wie sieht das konkret aus? Nimmst du den Hörer in die Hand und rufst beim Innenministerium, die ja auch Sport machen, an und sagst, hallo, hier ist der Bernhard Vessler, ich mache hier übrigens Pferdesport, wie sieht es aus? Oder fängt man die ab auf dem Weg zwischen Ministerium und Kanzleramt? Also wie geht das?

[SPEAKER 2]Das sind die Geheimnisse der Interessensvertretung. Andere sagen, das sage ich nicht, ich bin Interessensvertreter aus Leipzig. Ja, so würde es jemand machen, der anfängt, aber da bin ich ja schon jahrelang in dem Geschäft, in anderen Verbänden gewesen, da ist es natürlich Netzwerk. Die gibt es einfach, auf die kann man zurückgreifen. Also wenn ich heute im BMI anrufe, brauche ich nicht mehr sagen, ich sage meinen Namen und dann wissen die, der will Pferdesport und ist dann bekannt. Und dann ist es aber kein Hinterzimmer geglücklich, sondern das sind einfach Faktenlagen, die miteinander definiert werden, die man miteinander bespricht, wo man darauf hinweist, Leute, der Haushaltsausschuss hat einen Beschluss gefasst, ohne die Sportpolitiker zu fragen. Deswegen passt das Wörtchen nicht. Was tun wir? Wie gehen wir gemeinsam vor? Und dann wird auch das Ministerium, das Zurückspiegeln an die Politik, die Politik spiegelt es an das Ministerium, die treffen sich auch immer wieder, weil keins kann ohnes andere sein. Letztendlich ist eigentlich das Parlament der Letztentscheider, also der Souverän des Staates ist ja das Parlament. Und dann wird es untereinander verhandelt. Klar führt man dann Einzelgespräche und fängt bei den ein oder anderen ab, aber ganz legal und ohne Druck, sondern auf normale Weise übers Büro. Aber wenn man da drin ist, in der Szene, dann kennt man sich halt.

[SPEAKER 1]Also nicht abends nach einer Dunkelheit hinter der Ecke stehst du, sondern das geht schon so ein Gartenweg.

[SPEAKER 2]Ja, aber du spielst was an, was hinter der Ecke nicht, aber was uns im Moment unfassbar fehlt. Also Interessensvertretung hat was damit zu tun, dass man keine Freizeit hat, sondern seine Lebenszeit gerne in diese Abendtermine gibt. Und wir haben ja jeden Abend parlamentarische Abende und das vielleicht noch ein weiterer Punkt für DFN, was wir da tun. Ich versuche, unseren Sport und unseren Verwandt in anderen Organisationen zu platzieren. Als ich versuche, über alte Kontakte zum VDA, Automobilindustrie zum Jahresempfang zu kommen, da kann man sagen, was will der da? Wenn man weiterdenkt, sagt man, na ja gut, Elektromobilität betrifft natürlich auch Zugfahrzeuge für Pferde. Ein normales Elektrofahrzeug zieht keinen Hänger vom Platz. Die ganzen LKWs werden irgendwann Probleme kriegen mit der Abgasnorm. Also gibt es direkt einen Bezug und dann ist man da drin. Und dort findet man dann auch die Politiker, die die eigenen Themen betreiben. Und dann kann man den Abend gleich nutzen, um den Austausch zu pflegen.

[SPEAKER 1]Und es gibt ja auch schon, das muss man sagen, ich glaube, viele wissen das auch gar nicht, sehr, sehr mächtige Politiker, die ja auch Pferdesport-Affinität selber reiten. Zum Beispiel Ursula von der Leyen, EU-Kommissionspräsidentin, die war ja früher Auktionsreiterin beim Hannoveraner Verband in Pferden.

[SPEAKER 2]Ganz genau.

[SPEAKER 1]Und ich habe Ursula von der Leyen auch schon ein paar Mal getroffen und immer mit ihr darüber gesprochen. Die ist ja schon auch auf vielen Veranstaltungen unterwegs. Und ist sowas dann auch ein Faktor, diese persönliche Affinität?

[SPEAKER 2]Ja, ganz klar. Also wir haben ja ein unfassbares Glück, was nicht so viele haben. Es hat sich in dieser Legislaturperiode letztendlich auf dem Büro der FN geschuldet, ein Parlamentskreis Pferd gegründet. Innerhalb des Parlaments Interessensgruppen, die nennen sich Parlamentskreise, die sind nicht gelistet, sondern das sind eigene Interessensgruppen der Abgeordneten. Es führt in der Regel einer oder zwei. Und wir haben da einen bekommen, also da können wir jetzt als Verband nicht dringend was dafür, aber über uns und über andere Bereitschaftsverbände und Pferdeverbände haben die sich gegründet. Da sitzen ungefähr 40 Abgeordnete drin, die einfach ein legitimes Interesse und ein gewolltes Interesse am Pferd haben. Das ist super. Man kann die Themen vorplatzieren. Die kommen inzwischen auch. Das war ja mein großes Ziel, weil du vorgefragt hast, was ist das Ziel? Dass wir so eine One-Stop-Agency sind in Berlin. Also alles rund ums Pferd bitte in die Bärenstraße 24. Das klappt inzwischen sehr gut.

[SPEAKER 1]Und jetzt in so einem Parlamentskreis, also sitzen da welche, die man jetzt gar nicht so mit dem Pferdeschworn in Verbindung bringen würde?

[SPEAKER 2]Ja, ich möchte es nicht namentlich benennen, aber ich würde es mal auf das Land Thüringen richten, wo es kaum Kontakte hingibt. Aber ein Abgeordneter ist dort drin, reitet nicht, hat nichts mit dem Pferd zu tun. Aber offenbar ist dieses Modell des Pferde-Leasing, also vielleicht früher Reitbeteiligung in Thüringen in seinem Wahlkreis so stark ausgeprägt, dass die ihn gebeten haben, in diesen Parlamentskreis zu gehen, der nichts selbst damit zu tun hat.

[SPEAKER 1]Spannend.

[SPEAKER 2]Ja, kann man zum Beispiel, Bernd Reuter aus dem Wahlkreis Wesel für die FDP, der reitet selbst auch gerne oder Pascal Kober, der den Parlamentskreis führt oder Alois Gerig. Was mich auch sehr freut, Susanne Mittag von der SPD ist auch mit dabei, weil sie in der Oldenburger Umfeld sitzt und das ihr Wahlkreis auch ist. Also wirklich sehr bunt gemischte Parteien. Steffi Lemke von den Grünen, die parlamentarische Geschäftsführerin, eine Freizeitreiterin, die das auch mit Passion macht. Auch gute Kontakte hin, muss ich sagen, also überparteilich, ganz toll.

[SPEAKER 1]Du hast ja eben Corona genannt, das ist sicherlich ja nicht nur ein Politikbetrieb, aber darüber hinaus natürlich ein großes dominierendes Thema. Aber wir werden sicherlich 2021 auch so ein bisschen mal wieder schauen, was passiert eigentlich nach Corona. Du hast eben schon mal angedeutet, Klimawende beziehungsweise Elektromobilität, ein großes Thema, sicherlich auch, wenn man im politischen Berlin unterwegs ist. Das hat ja auch im Zusammenhang mit Pferden extrem viel damit zu tun. Ich habe das selber immer, wenn ich mit Freunden diskutiere über das Thema, sage, ja, pass auf, im Pferdesport wird das Thema schon kommen, dass man über CO2-Abdruck von Stellen vom einzelnen Pferd und so weiter diskutieren wird. Wie guckst du auf dieses Thema drauf?

[SPEAKER 2]Das freut mich jetzt sehr, dass diese Frage kommt. Die hätte ich irgendwie lancieren müssen, das Thema, wenn es nicht gekommen wäre. Aber wir haben eine Diskussion durchgehabt.

[SPEAKER 1]Hast du auch ein paar Glück gehabt.

[SPEAKER 2]Ja, total. Ja, das stimmt, das Pferd hat sicherlich auch seinen CO2-Abdruck, aber wir sind gerade dabei, an dieser Stelle Abhilfe zu schaffen. Zum Beispiel, was tun wir denn mit diesen Unmengen an Pferdemist, tonnenweise jeden Tag. Ja, wir transportieren ihn ab mit LKWs durch die ganze Republik. Er wird total auf den Feldern verbracht. Er geht nach Holland, er geht nach Belgien auf Champignon-Farmen. Aber so viel Champignons können wir alle gar nicht essen, wie der Pferdemist anfällt. Und wir wollen jetzt versuchen, zusammen mit dem BMU, also dem Umweltministerium, dem Wirtschaftsministerium, weil sie auch für Energie zuständig sind, eine Pferdemist-Verbrennungsanlage zu etablieren am Warendorfer Stützpunkt. Und die so zu konzipieren, dass sie praktisch kopiert werden kann für die ganzen anderen Pferdebetriebe.

[SPEAKER 1]Also ein Pilotprojekt.

[SPEAKER 2]Wir würden mit einem Schlag 90.000 Liter Erdöl im Jahr einsparen, der auch in den CO2-Abdruck reingeht. Wir würden die ganze Transportthematik einsparen. Wir bräuchten keinen LKW mehr, der durchs Münsterland nach Niedersachsen oder Holland oder sonst wo hinfährt. Wir könnten praktisch den Pferdemist am Standort trocknen mit der Abwärme und die ganze Anlage mit der Wärme versorgen. Das wäre ein gigantischer Sprung. Würde weit mehr als drei Prozent zum Energieaufkommen in Deutschland beitragen.

[SPEAKER 1]Drei Prozent? Das ist ja richtig viel.

[SPEAKER 2]Ja, das ist viel. Und es geht halt nicht mit Biogas. Ich bin kein Chemiker und kein Biologe, aber die langkettigen Kohlenstoffverbindungen des Pferdemistes lassen offenbar eine Verschwelung oder eine Biogasanlage nicht zu. Man kann das nur beimischen wegen dem hohen Stroh- und Späneanteil. Und deswegen macht Verbrennung den allermeisten Sinn. Auch energetisch gesehen. Geruchsfrei, CO2-frei, mit Filteranlagen, top gemacht. Da gibt es kein Vertun. Da stehen nur gerade im Moment noch ein paar Ideologien entgegen, die wir versuchen durch gute Argumente und rechtreiche Spiele zu entgreifen. Oder auf der anderen Seite für uns die Parkschale des Pluses etwas einzuzahlen.

[SPEAKER 1]Und ich glaube in dieser ganzen Nachhaltigkeitsdiskussion, auch mit Fridays for Future, gibt es ja sogar Riders for Future.

[SPEAKER 2]Das weiß ich jetzt nicht. Da bist du jetzt eins voraus.

[SPEAKER 1]Gibt es tatsächlich Riders for Future? Ich habe es hier gerade noch parallel einmal aufgemacht. Und das ist quasi dasselbe wie Fridays for Future, nur eine Organisation mit Reitern. Weniger Konsum, weniger Plastik, weniger Abfall. Also man merkt ja schon, es scheint sich etwas zu verschieben. Obwohl man immer sagt, dass unser Pferdesport ein bisschen traditioneller ist, es dauert alles ein bisschen länger. Aber es ist ein Thema bei den Leuten.

[SPEAKER 2]Ja, und ich meine, wenn wir ganz ehrlich sind, ich bin jetzt passionierter Jagdreiter. Also nichts ist schöner als mit dem Pferd. Die Einheit Reiterpferd in der Natur, natürlich unter den Gegebenheiten, wie sie es sich zulassen, also nicht per Feld ein, das nicht geht, aber es gibt ja spezielle Wege dafür, diese Einheit zu schaffen, die ist ja hoch bio. Also wir Reiter sind doch bio pur.

[SPEAKER 1]Und was hält jetzt die Politik oder auch dich oder jetzt so eine Interessenvertretung wie die Deutsch-Reiterliche Vereinigung davon ab, die Öffentlichkeit davon zu überzeugen? Das sind ja jetzt verliebte Argumente, die du gebracht hast. Das würde man ja sagen, das kann man machen. Wir haben genug Mist, es gibt so und so viele Stellen in Deutschland, die sind regional verteilt, wir machen da große Zentren draus, wo der Mist abgeladen wird. Da freut sich jeder Bauer, jeder Pferdehalter drüber. Ist ja eine gute Sache.

[SPEAKER 2]So eine Frage der Ideologie. Es gibt eine EU-Richtlinie, wie so immer, und die können ja die Länder nach ihrem Ermessen in einem Spielraum einsetzen. Und wie immer haben die Deutschen sich rausgesucht, das an der äußersten Schmerzgrenze nach oben anzupassen. In Finnland, in Dänemark und meines Wissens auch einmal in Holland gibt es bereits solche Anlagen. Aber wir haben uns mal wieder an einer Emissionsschutzrichtlinie festgebissen, die da nicht hinpasst. Und das muss man argumentativ lösen und nicht über die Öffentlichkeit und nicht über den Druck, weil das bringt nichts. Das muss ja nachher genehmigt werden und da muss auch auf beiden Seiten Verständnis sein. Das WeHorse Online Festival geht in die Zwischenzeit.

[SPEAKER 1]Das Jahr neigt sich dem Ende entgegen. Sind wir wieder zurück mit dem größten digitalen Event für alle Pferdefreunde. WeHorse Online Festival 2021 mit Dr. Britta Schöffmann, Katrin Obst, Lars Meier zu Baxen, Linda Lecke Busch-Stark, Christoph Hess, fünf großartige WeHorse-Trainer gebündelt in Deinem eigenen Wettbewerb. Denn das Ganze online, digital. Du kannst Dir Dein kostenloses Ticket sichern unter wehorse.com. Also sei dabei am 10.01.2021. WeHorse Online Festival. Jetzt kostenfrei Dein Ticket holen. Ich glaube ein weiteres großes Thema, was ja auch am Ende die Aufgabe von Euch ist, ist das Thema Jugendarbeit. Ja. Da glaube ich ist Corona auch nicht gerade hilfreich gewesen. Du hast ja eben berichtet, es geht ganz viel um Gelder, die akquiriert werden, die sicherlich Spitzensport fördern sollen, aber sicherlich ja auch die Breite. Wie ist da so in den letzten Jahren die Lobby des Pferdes gewesen? Man hat ja nicht gerade das Gefühl, der Reitsport steht da ganz oben an.

[SPEAKER 2]Ja, ja. Also das ist schon so. In dem ganzen Jugendthema. Unsere Jugendvertretung des Verbandes beklagt natürlich, dass bei den Turnierausschreibungen nichts für die Jugend ausgeschrieben wird. Es wird nicht nach WBO ausgeschrieben, sondern am liebsten Leistungsklasse 1 bis 3 auf LWO Niveau und dann wird Sport geritten. Klar, ist in Ordnung, ist ja unsere Aufgabe und ist auch Teil unseres Systems. Aber wo sollen die Markus Enings und Dorothee Schneiders und wie sie alle heißen, Isabelle Wert, Mieh Jung, wo sollen die Jungen alle herkommen? Wo waren die auch mal Jungen sind, angefangen? Und wenn man Isabelle Wert ein Buch liest, ist es schon beeindruckend, wie sie da reingerutscht ist. Ja, durch mehr oder weniger Zufälle und Förderung, weil sie halt einen Mäzen gefunden hat. Aber man muss das Mädel auch entdeckt haben.

[SPEAKER 1]Große Ausnahme am Ende auch. Große Ausnahme.

[SPEAKER 2]Große Ausnahme. Aber es wäre ja auch schön bei den ganzen vielen Reitschulen. Wir haben zum Beispiel in Baden-Württemberg, wo ich herkomme, die Uli Mohr mit ihren Reitschulen. Eine mega engagierte Frau, die sich da reinhängt, die es auch als Geschäftsmodell betreibt, aber die bietet wirklich der Jugend diese Erstbegegnung bis hin zum Reitabzeichen. Die Möglichkeit, mit einem großen Potpourri an Pferden und diesem Zusammenleben in die Szene zu finden. Wir hatten weit über 100 Pferde, 40 Leute Personal und der eifert inzwischen auch mehr nach. Und da kann es so sein, dass die Vereine es halt nicht mehr wollen. Also uns unterscheiden ja auch ein paar Lebensjahre, aber als ich jung war, war es einfach klar, man geht in einen Reitverein. Da gibt es dann eine Kindergruppe, eine Jugendgruppe, dann gibt es Erwachsene und dann die Älteren. Und die finanzieren das und am Ende des Jahres macht einer dann eine Spende und sagt, gut, wenn es nicht so gut lief. Wir müssen am Thema Ehrenamt arbeiten, am Thema Jugendarbeit arbeiten, dass Ehrenamtliche sich darin auch wiederfinden und freuen. Und die Jugendlichen wegholen von der Straße, von dem ewigen Handy und sonst was. Wir sagen ja immer, das Pferd oder der Reitsport ist die analoge Antwort auf die Digitalisierung. Bei aller Wertschätzung, wir haben ja auch digitale Strukturen und unsere Apps und alles, alles schön und gut. Aber die Berührung und die Begegnung mit dem Pferd und du hörst meine Leidenschaft, ja, ich bin ja selber aktiv in dem Bereich, ist doch nichts zu ersetzen.

[SPEAKER 1]Aber ist das der Weg, dass man sagt, naja, wir sind so die Antwort auf digital, müsste man das nicht eher so zusammennehmen? Doch. Am Ende, also jetzt wie gesagt bin ich gerade hier in Berlin, man muss sich nur einmal in die U-Bahn setzen. Das ist ja etwas, was nie wieder weggehen wird und das ist ja schon seit Jahren da und es wird sich viel, viel stärker beschleunigen. Müsste man nicht sagen, dass man vielleicht auch mal schaut, dass man gewisse, sag mal, ist die Struktur eines Vereins noch die richtige im Jahre 2020, 2021? Und dass man auch mal in solche Dinge geht, weil ob man da so die alte Zeit zurückholt, ist ja auch fraglich.

[SPEAKER 2]Ja, das mag sein. Also ich vertrete die Ansicht, dass wo sollen Jugendliche, also ich habe selber zwei Neffen mit 16 und 14, wo sollen die, wenn nicht in einem Sportverein lernen, im Team sein, kämpfen, verlieren, gewinnen, sich wieder zusammenraufen, was auf meine Stellen gemeinschaftlich an einem Ziel arbeiten, gemeinsam besser werden oder eben mit Einzelsportarten alleine besser werden. In der Schule wird es ja nicht mehr gelehrt. In der Schule wird alles aufs Elternhaus transferiert. Aber das ist zu viel. Also Familie heißt Struktur geben, aber dieses andere Sozialbewusstsein wird meiner Ansicht nach im Verein gelangt. Deswegen bin ich ein großer Verfechter der Vereinsstruktur.

[SPEAKER 1]Und wie kriegt man jetzt auch Leute zum Pferdesport? Das ist auch immer wieder ein Thema. Hier bei uns im Podcast beispielsweise haben wir einen Stammgast bei uns, Volker Rauf, mit dem ich immer alle paar Wochen auch heiße Thesen diskutiere. Da hatten wir letztens eine Studie, wo man sagt, naja, aber wenn man nicht ein bisschen Kohle auf dem Konto hat, salopp gesagt, ist es total schwierig zu reiten. Wie schafft man denn jetzt so sozial schwächere Schichten auch wieder reinzuholen? Leute, die nicht per se 500 Euro im Monat ausgeben für so einen Sport, weil das ist ja am Ende auch eine originäre Aufgabe von einem Verband.

[SPEAKER 2]Ja, also klar, die Basisarbeit kann nur in den Landesverbänden und in den Vereinen passieren. Als Spitzenverband kann man ja nur ein Konzept anbieten, also mal ein Grundsatzkonzept, wie wir es jetzt hatten mit diesem Mein Schönster Hof, Ponyride-Schulen, Wettbewerb und so weiter. Man kann über solche Anreizfaktoren sicherlich dazu beitragen, dass es so einen kompetitiven Faktor schafft und die Reitschule sagt, ich will den Preis gewinnen oder den Platz haben. Aber generell geht es ja darum, wie hole ich denn das Kind überhaupt ab? Ich meine, wenn ich in eine Grundschule schaue, wenn ich im Homeoffice bin, lebe ich an Leinfeld in Echterdingen, oberhalb von Stuttgart, 45.000 Einwohner, sehr gesunde Gemeinde mit Schulen. Und wenn dann, sehe ich den Sportplatz drumherum, den Tennisplatz drumherum, da muss halt der Reitverein, der örtliche, in dem ich 41 Jahre Mitglied bin, ohne Pause, und das auch bleiben werde, muss der hingehen und auch mein Pony mitnehmen und dieses Antriggern, also die Freude am Pferd antriggern. Und wir machen jetzt immer mehr, diesen Tag der offenen Stalltür, Pferde für unsere Kinder, solche Dinge einfach in den Ursprüngen, Kindergärten und Grundschulen anlegen. Und das macht Uli Morder zum Beispiel in Bensheim ganz toll. Ich kenne sie jetzt sehr gut, es gibt auch andere, die es sehr gut machen.

[SPEAKER 1]Mit der wir übrigens auch zusammenarbeiten, es gibt einige Online-Kurse mit ihr bei uns auf wehorse.com. Ach so! Und ja, klar. Und ich glaube, sowas muss eigentlich viel mehr sein, weil ich werde auch ganz viel gefragt von Leuten, die zum Beispiel eine Ausbildung machen, eine Reiterausbildung. Was soll ich danach eigentlich machen? Ich sage immer, in einem großen deutschen Ballungsgebiet eine gute Reitschule aufmachen. Ich glaube, da ist große Nachfrage. S-Bahn-Nähe oder U-Bahn-Nähe oder Straßenbahn oder was immer das ergibt. Also guter Anschluss. Und dann aber gut gemacht, dass man das Gefühl hat, das sind gute Ponys, das sind gute Pferde, das ist gute Basisarbeit. Ich glaube, dass das ein totaler Renner ist.

[SPEAKER 2]Ja, vor allem, und dann ist ganz wichtig, wir haben über Tierschutz noch gar nicht gesprochen, dass die Kinder auch das Gefühl kriegen, dieses Pferd ist ein geschütztes Tier. Ich darf mit dem zusammen sein in meiner Freizeit, weil ja da oft auch von zu Hause ein bisschen falsches Wissen dahinter steckt und dann hören sie was weiß ich. Oft werden Dinge kolportiert, das Einzelfälle sind, die aufgebauscht werden, aber die große Masse von uns allen, also 99,5 Prozent der Reiter, das sind ja keine Tierquäler, die lieben ihre Pferde, weil sie mit denen zusammen sein wollen. Und dieses Thema vielleicht damit reinnehmen in diese Kinderthematiken, aber das ist aus meiner Sicht auch wirklich ein geschäftliches Erfolgsmodell, was du geschildert hast.

[SPEAKER 1]Wie nimmst du denn wahr, unter den Politikern oder auch im politischen Berlin, dieses ganze Thema Tierschutz? Ich glaube, da ist ja sehr viel auch immer, was so kolportiert wird, sehr viel Ideologie auch dabei. Wie nimmst du dieses ganze Thema wahr, wenn man hier durchs Regierungsviertel läuft?

[SPEAKER 2]Wir verstehen es halt mal wieder falsch. Man muss ja unterscheiden zwischen den Tierschützern und den Tierrechtlern und diesem grundsätzlichen, glaube ich, dem Wandel der Gesellschaft geschuldeten Ansinnen. Die Leute möchten halt doch lieber ein Stück Fleisch, wenn wir jetzt mal auf die Fleischwirtschaft gehen, von einem glücklichen Tier essen. Dann muss man denen aber klar machen, Freunde, das kostet Geld. Und die Werbung der späten 80er, 70er, 80er, 90er Jahre, Fleisch ist ein Stück Lebenskraft, hat sich überholt. Erstens die Schwachsinn und zweitens hat sich überholt. Denn das bedeutet Massentierhaltung. Massentierhaltung bedeutet viel Gülle, Gülle bedeutet Nitrat, unser Ursprungsthema Energie. Tierschutz hat damit was zu tun, dass wir die Tiere achten. Und wenn ich als Landwirt auch oder als Pferdehalter mein Tier achte, komme ich gar nicht in die Verlegenheit dieser Tierschutzfragen. Aber wenn ich Bilder kriege von Schlachthöfen, wo Tiere gequält werden, dann kommt natürlich diese ungute Stimmung auf, die jetzt im Moment überall passiert. Und da muss ich sagen, das ist, glaube ich, in der Politik schon begriffen worden. Da war Corona ein dankbarer Katalysator oder Transformationsriemen, um vielleicht in diese Szene etwas mehr Licht zu bringen. Ich will es niemandem vorteilen, das steht mir auch nicht zu, aber um da einfach so ein bisschen mehr zu beleuchten. Was passiert da eigentlich, was kann ich als Verbraucher dazu beitragen?

[SPEAKER 1]Das ist natürlich auf das Thema Fleischwirtschaft ein logisches Beispiel, aber müsste man nicht als Verband auch hingehen und sehr, sehr deutlich machen, dass zum Beispiel Reiten keine Tierquälerei ist? Doch. Da muss es ja am Ende eine Stimme geben, die sagt, oder eine Organisation, die sagt, nein, das ist keine Tierquälerei, sondern über Jahrtausende kultiviert. Und man sieht es ja auch an den Pferden, die sind ja am Ende dafür gezüchtet, die würden ja in einer freien Wildbahn gar nicht so überleben. Und die gibt es gar nicht, die freien Wildbahnen. Außer vielleicht im Meerfelderbruch in Dülmen, wo die Dülmner Wildpferde leben. Wie seht ihr zu, dass das adressiert wird, weil es ja schon am Ende jeden Reitsportler betrifft?

[SPEAKER 2]Ja, also was jetzt ein volkswirtschaftlich ausgedrückt iterativer Prozess war, mit viel Mühen und Herzblut und auch Schweiß natürlich zwischendrin, waren die Tierschutzrichtlinien, die jetzt neu vom BMEL aufgelegt wurden.

[SPEAKER 1]BMEL ist Bundesministerium für Landwirtschaft. Genau, Ernährung und Landwirtschaft.

[SPEAKER 2]Das ist natürlich mit den beteiligten Gruppen zunächst weltenaufeinander getroffen. Diejenigen, die sagen, also Tiere, Pferde sind nur für den Garten oder für die Weide gedacht und die schauen wir uns an, wenn überhaupt. Und andere natürlich dann, unsere Interessensverbände, die Pferdesportler. Zwischendrin waren noch viele andere, die da auch mitsprechen. Und es war am Schluss eigentlich ein sehr guter Prozess, der sich immer mehr einer einer Lösung angenähert hat, wo es um das Thema Haltung geht, die Boxengröße, Heddox, ja was man halt alles kennt, Weidegang, Bewegung. Nicht mehr nur stehen, stundenlang, sondern dass auch wirklich kontrolliert wird, in kontrollierten, FN-zertifizierten Stellen gelebt wird. Was wir nicht tun können, das wirst du einsehen, das werden alle Hörer auch einsehen, man kann nicht in einen Privatstall reingehen und sagen, hier Tiere auf, ja das ist Hausfriedensbruch.

[SPEAKER 1]Klar.

[SPEAKER 2]Aber die meisten Anlagen sind eigentlich FN-zertifiziert und man bekommt dafür wirklich eine gute Leistung, weil man eben sieht, dieser Stall hat diese Zertifizierung und damit arbeitet er auch nach diesen Tierschutzrichtlinien. Die ja jetzt im Moment für die Haltung dann angegangen werden. Jetzt ging es um das Thema Sport, Reiten und jetzt geht es um die Haltung.

[SPEAKER 1]Glaubst du, dass da jetzt erstmal mit den Dingen, die jetzt so da sind derzeit, erstmal das Thema quasi erledigt ist oder glaubst du, dass das ein ongoing Prozess ist?

[SPEAKER 2]Ja, was halt jetzt immer mehr kommt, sind ja diese offene Boxenhaltung und Weidegang. Das kann man ja bei manchen schon sehen, dass halt nicht jedes Pferd, wir hatten es gerade von unseren heutigen Pferden, ich habe manchmal auch das große Glück, mal wirklich tolle Pferde reiten zu dürfen, die sind völlig allein gelassen auf so einer Weide. Die sind sehr anhänglich, die wollen in ihrer Box mit dem anderen sein, die hängen auch aneinander. Man kann nicht jedes Pferd da rausjagen, aber ein guter Mix, eine schöne große Box mit einer guten Durchlüftung, Paddock davor, das ist eigentlich die Luxusherberge für ein Pferd aus heutiger Sicht, ein gezüchtetes Sportpferd. Und ich habe hier in der Nähe einen Stall, der wurde auch ausgezeichnet als einer der tollen Ausbildungsstelle. Die lassen sich ihre Pferde selbstständig ausprobieren, also die lassen die wirklich einfach mal stehen, so wo es hingeht. Und da haben sich jetzt ein paar doch tatsächlich von dieser großen Weide wieder verabschiedet, die waren immer am Gatter und wollten lieber wieder in ihr gewohntes Umfeld. Und dann finde ich, muss man es auch anbieten können. Aber dunkle kleine Eckaufs, das geht nicht mehr, das ist vorbei.

[SPEAKER 1]Ich glaube ein weiteres Thema, wo ja auch sicherlich nicht nur der Pferdesport, sondern viele Sportarten in den vergangenen Jahren auch durchaus in der Kritik standen, beziehungsweise sich da einiges getan hat, ist das ganze Thema Sexualgewalt rund um den Sport. Ich glaube, es gab einige Artikel auch, Spiegel und so weiter, dazu zum Thema Pferdesport. Wie gesagt, sicherlich nicht nur beim Reiten, gibt es sicherlich auch beim Volleyball oder Fußball. Wie guckst du auf das Thema zurzeit drauf, weil das sicherlich ja unter vielen Sportverbänden ein großes Thema sein wird, oder?

[SPEAKER 2]Also ich persönlich schaue auf der einen Seite mit großer Sorge, auf der anderen Seite mit froher Hoffnung drauf, denn wir waren einer der allerersten Verbände, weil im Reitsport ist und jeder, der mit dem Pferd zu tun hat und vor allem natürlich so Mädels zwischen 10 und 16, 17, sieht, wie eine große Liebe durch diesen Pferd entwickelt wird und auch vielleicht ein Adäquatum zu einer Art Beziehungsersatz. Viele, die sagen erst mein Pferd und dann der Freund, haben natürlich einen inhärenten Drang, mit diesem Pferd zusammen zu sein und bieten damit natürlich auch eine Täterangriffsfläche. Und die Täter kennen dieses Spiel und suchen sich natürlich diese Form von Opfern auch. Wir sind nicht zwingend Reitlehrer, das will ich überhaupt nicht sagen, da gibt es auch Pferdehalter, Pferdezüchter, Trainer, alles Mögliche. Aber dieses Faktum Pferd, dieses Faszinosum löst es extrem aus und deswegen haben wir ganz früh reagiert. Ich habe da eine ganz tolle Kollegin, die sich da unglaublich engagiert und wir auch im BOSB in dieser AG drin sind mit konkreten Maßnahmen dagegen. Also wie informieren wir die Kinder, wie schaffen wir Schutz, nicht alleine in die Sattelkammer, keine abendlichen Besuche im Stall ohne Wissen der Eltern. Und das erklären wir halt unseren Jugendlichen und das machen die Reitschulen, die Ponyreitschulen echt toll. Weil die einfach frühzeitig darauf hinweisen, Leute, Mädels, Jungs, Jungen sind ja auch betroffen, aufpassen. Nicht negativ machen, aber einfach aufpassen. Wir sind ja eine Gruppe, wir gehen gemeinsam ins Stall, um diese Sensibilität zu stärken.

[SPEAKER 1]Am Ende auch die Augen offen halten.

[SPEAKER 2]Ja, Augen offen halten. Es kommen ja immer wieder Filme, neulich war doch auch abends ein Krimi, Freitagabend, da muss auch dieses Thema gehen. Da muss man wirklich gegensteuern und das macht unsere Jugendarbeit sehr erfolgreich. Und das wurde jetzt auch noch mal deutlich herausgehoben. Und was mich freut, Christian, ist, dass, als wir im BMI waren, im Ministerium, dort steht es wirklich ganz oben auf der Agenda. Für die ist es ganz wichtig, also Sportförderung und Jugendförderung nur dann, wenn diese Themen auch wirklich angegangen werden.

[SPEAKER 1]Okay, also die sagen dann zum Beispiel, wir unterstützen euch, aber ihr müsst bitte das Thema angehen und dafür ist hier Budget X, wo wir euch unterstützen.

[SPEAKER 2]Ja, so ist es nicht, aber halt, das Budget steht zur Verfügung, aber ihr müsst bitte auch dafür diese Themen umsetzen. Also man kriegt jetzt kein Budget, das geht ja dann über die deutsche Sportjugend. Da gibt es wieder spezielle Budgets für solche Trainings, Kurse, aber damit kann ich meinen KollegInnen, auch unsere Justiziarin, die da sehr fit drin ist, da nicht.

[SPEAKER 1]Ja, sind sehr viele Verbände so, die am Ende auch da einzahlen, also nicht monetär einzahlen, sondern am Ende…

[SPEAKER 2]Nein, sondern auf diese Konten, ja. Auf diese Schuld oder Verantwortungskonten. Ich meine, es ist ja überall Thema, es ist in der Kirche das Thema, es ist überall, ja, das kommt hier total raus und das ist ja auch gut so, dass man das aktiv angeht und da würde ich auch sagen, keine Gnade für niemanden.

[SPEAKER 1]Am Ende, wie du sagst, gesamtgesellschaftliches Thema. Kirche steht, glaube ich, total im Kreuzfeuer, katholische Kirche, gewisse Sportarten auch und ja, als Pferdesport, wenn man sowieso diese anderen Themen hat, wie Tierschutz und solche Sachen, dann muss man sich am Ende aus den Sachen auch lieber raushalten.

[SPEAKER 2]Ja, bitte ja, weil wir haben echt so viele Baustellen, dass die wirklich eine Unschöne ist, die nicht zwingend sein muss.

[SPEAKER 1]Ich glaube, kein Podcast mit dir könnte enden, bevor wir nicht über das Thema Wolf gesprochen haben. Oh, mein Lieber. Also ich glaube, es gibt kein Thema, was kontroverser sein könnte, wo auch wirklich so viel hin und her diskutiert wird, wo so viel Meinung auch existiert. Ich persönlich habe gar keine Meinung. Ich lasse mich jetzt von dir aufklären. Wo stehen wir am 2. Dezember 2020 in Sachen Wolf?

[SPEAKER 2]Als ich vor drei Jahren und einem Monat zur FN kam, wusste ich darüber auch nichts. Ich dachte, na gut, es gibt halt Wolf und die sind halt irgendwo. Und die haben sich in dieser Zeit so rasant vermehrt, weil wir keinerlei kontrollierten Völkernentscheid haben, dass es zu einem Politikum wurde, das kaum ein anderes so diskutiert wird. Im Zuge des Artenschutzes und der Artenvielfalt ist nichts so gut. Insekten und Bienen, okay auch, aber der Wolf ist umfassend. Und er war für uns Pferdeleute am Anfang, also das Thema war bei uns im Verband ganz hoch aufgehängt, weil unser Präsident, der Freidog Ralf der Wandauer, ein echter schleswig-holsteinischer Adliger, ein Landbesitzer, dort oben richtig Probleme hat mit seinen Weidetieren. Er sieht auch, wie 30 Schafe gerissen, tot liegen. Der Wolf reist nicht aus Lust am Töten, er reist, um sich das Revier abzustecken und Gefahr abzubecken. Das kann man an ein Raubtier nicht anerziehen. Man kann nicht sagen, Wolf, du darfst nur zwei Schafe töten, weil 28 tun dir nichts. Er sieht die Herde und tötet. Das ist so. Und immer mehr rückte der Wolf dann in die Sphären der Pferdeleute vor. Und wir haben in Brandenburg so unglaublich viele Wölfe, dass die Menschen dort, ich möchte es gar nicht so wirklich aussprechen, aber dazu gedrängt und genötigt werden, sich immer wieder selbst zu helfen. Vor allem in den östlichen Bundesländern Brandenburg und Sachsen ist diese Art des Umgangs praktikabel, weil die das schon von früher kannten. Denn diese baltischen Wölfe, die praktisch über die Ostseite kommen, gab es zu DDR-Zeiten und Ostseiten immer schon. Und die Grenzzäune gingen auf und viele dieser Wölfe sind einfach frei rübergekommen. Dann kamen die Abruzzischen über Italien und Österreich nach Deutschland. Und die sind da voran, aber trotzdem andere, die kreuzen sich inzwischen. Also um es abzubieten, wir haben eine Schwemme an Wölfen in Brandenburg, Niedersachsen, Sachsen und Thüringen wird es auch immer schlimmer. Mittelhessen natürlich, weil es da durchgeht.

[SPEAKER 1]Das Waldgebiet quasi da so rüber.

[SPEAKER 2]Wenn man von Frankfurt nach Erfurt fährt, sind das ja 250 Kilometer in der Mitte der Ozean. Also schöne Landschaft, Wald, das ist ja ein El Dorado für die Wölfe. Da können die sich ja aufhalten ohne Gefahr. Dann kolportieren wir Zahlen von im Moment 386 oder 389 Wölfen. Das wird erzählt von den Wolfsschützern. Ja, das stimmt. Das sind aber die sogenannten adulten und geschlechtsreifen, fortpflanzungsfähigen Wölfe.

[SPEAKER 1]Adulten heißt die Erwachsenen.

[SPEAKER 2]Erwachsenen, genau. Dahinter klemmen aber 1600 weitere, die wir offiziell benennen. Wir glauben aber in unseren eigenen Zeuglingen, auch nach Messungen und es gibt inzwischen Videokameras, Wärmekameras und so weiter, dass es noch eine Dunkelziffer von weiteren über 3000 gibt. Wir schauen in Deutschland auf 3000 Wölfe. Das verträgt sich nicht. Dafür sind wir nicht geschaffen. Das ist wie vorhin mit den Wildpferden. Pferde sind domestiziert in unseren Reitanlagen. Wir lassen sie auch nicht einfach über die Autobahn rennen. Die Wolfsgegner sind wie verblendet und die Politik auch, weil man ihnen einflößt, das muss sein. Und es fließen, wir hatten es ja schon mal davon, Milliarden, 1,8 Milliarden in den Wolfsschutz, über Herdenschutz, Zaunbau. Jetzt stellt man sich mal bitte vor, die Wolfsschützer möchten, dass die komplette Republik verzaunt wird. Also mit zwei Meter hohen Zäunen, um Weidetiere zu schützen, mit fünfadrigen Elektrolitzen. So kann jetzt nur jemand reden, der im Brenzlauer Berg auf dem Balkon sitzt, ja, diese berühmten Balkondialogen, und sich schön reden. Die glauben aber auch, die Kuh ist lila und der Strom kommt aus der Steckdose. Wie soll das gehen? Und wenn jemand etwas Bescheid weiß, ich hatte ja auch mal einen Zaunbauer bei euch, das war bei Wolfsinfo.de, die hatten gezeigt, ab null Grad mit Raureif auf der Weide funktioniert kein Elektrozaun mehr. Das sind alles solche abstrusen, auf dem Reißbrett erfundenen Lösungen. Das geht nicht. Und die Herdenschutzhunde und Esel und alles ist nur Augenwischerei. Das ist wirklich ein schlimmes Thema.

[SPEAKER 1]Das heißt, man weiß nicht, wie es weitergeht.

[SPEAKER 2]Wir hatten gestern den Deutschen Zuchttag, also die AG der Landesverbände Zucht in Warendorf zugeschaltet, auch per Zoom. Da hatte ich einen Vortrag gehalten dazu und wir wussten nicht so richtig, wie reagiert wird. Aber ich war echt erleichtert, froh, aber auch entsetzt, wie viel Leid die Pferdeleute dadurch haben, und wie groß der Zuspruch ist und wie die einfach wollen, dass sie etwas tun. Also, dass einfach etwas getan wird. Und wir rufen jetzt ganz massiv dazu auf, die FN wird eine Stelle einrichten, wo man als Landwirt oder als Unterstützer Geld geben kann, spenden kann. Und damit wird eine Stelle in Berlin finanziert mit einem echten Campaigner, der dieses Thema den Leuten klar macht. Denn die Wolfsschützer, die sind ja bestens verletzt. Unglaublich. In Facebook ist es ja ein Traum, wie die das können.

[SPEAKER 1]Aber das ist ja, sag mal, die eine Seite. Man wird ja jetzt nicht, sag mal, das eine Extrem durchsetzen, kein Wolf mehr in Deutschland. Es wird aber auch nicht das andere gehen, alles offen und der Wolf kann überleben. Wo ist denn der Kompromissweg?

[SPEAKER 2]Ja, es gibt einen Masterplan dafür. Die FN ist engagiert im AFN, Aktionsbündnis Forum Natur. Ich habe dort ein Beiratsmandat, das darf ich ausüben für unseren Präsidenten und Generalsekretär. Das ist der Verband all der Verbände, oder die Spitzenorganisation all der Verbände, die mit Weidetierhaltern, Weidetieren, Großgrund-, Kleingrundbesitzern, Privatwaldbesitzern, Fischern usw. zu tun haben. Und dort haben wir einen Masterplan, einen Wolfsmanagementplan entwickelt, eine Blaupause. Und das Ziel ist, diese Blaupause in jedem Land, weil die Länder sind nun mal die, die es machen müssen, in jedem Land einzusteuern und dass die in den entsprechenden zuständigen Ministerien umgesetzt werden. Dann hätten wir, wir reden von einer Obergrenze, der günstige Erhaltungszustand, wichtiges Wort, günstiger Erhaltungszustand, bei maximal 1500 Kompletttieren. Kleine wie große. Darunter wird dann noch unterschieden, ob Rudel oder Einzeltiere, in welchen Ländern. Aber schauen nach Niedersachsen, Rodewalder Rudel, immer wieder Tötungsdelikte von Fohlen, tragenden Stuten und keiner macht was, weil der Olaf Liester, der Minister, zwar ein Einsehen hat, aber sich nicht aus dem Fenster wagt aus Angst vor Drohungen gegen die Verschützen, die den Wolf erlegen sollen. Schlimm.

[SPEAKER 1]Also es bleibt ein heißes Thema, kann man sagen.

[SPEAKER 2]Ja, total heißes Thema. Und das emotionalisiert so, manchmal regt es mich auf, manchmal denke ich, nee, ich muss kämpfen. Also es ist ein schwieriges, schwieriges Feld zwischen Artenschutz, Tierschutz, Tierfreund, aber auch die Abgrenzung zu Raubtieren. Jetzt kommt es so bei, dass wir irgendwann noch Pferde, Luchse und sonst was alles rumrennen haben. Und dann ist es auch eine Frage der Menschheit. Also wir waren halt bei viel weniger Leute. Aber mit 83 Millionen Deutschen, die hier rumrennen im Vergleich zu 60 Millionen vor 25 Jahren, ist halt einfach ein Unterschied.

[SPEAKER 1]Ja, ja, das ist schon ein großes Thema, was sicherlich nicht einfach ist. Wie gesagt, ich verfolge es lediglich aus der Ferne. Ich denke mir immer, es ist, wie man im Ländle bei dir sagen würde, höchst emotionalisiert.

[SPEAKER 2]Ja, höchst emotional.

[SPEAKER 1]Höchst emotional.

[SPEAKER 2]Müssen wir mal einen Schwäbisch-Kurs machen.

[SPEAKER 1]Ja, ja. Und Spätzle essen.

[SPEAKER 2]Ja, genau.

[SPEAKER 1]Jetzt kommen wir wahrscheinlich zu vier deutlich unkontroverseren Fragen, denn am Ende eines jeden WeHouse-Podcasts habe ich die vier klassischen WeHouse-Fragen für dich, die ich auch gerne dir stellen möchte. Und Frage Nummer eins ist eigentlich sicherlich für dich sehr, sehr einfach zu beantworten. Hast du ein Motto, nach dem du lebst? Oh. Doch nicht so einfach.

[SPEAKER 2]Nee, doch nicht so einfach. Was ist mein Motto, nach dem ich lebe? Also, ich versuche, ein Leben zu führen in Verantwortung. Also, ich bin auch christlich, ja, also in der Verantwortung vor der Schöpfung. Nicht im Übermaß zu leben, aber trotzdem Freude am Leben zu haben, anderen dadurch nicht zu schaden, aber immer ein bisschen mehr zu geben, als ich kann. Und versuche mit vollem Einsatz und Leidenschaft es zu tun, was mir Freude macht.

[SPEAKER 1]Dann Frage Nummer zwei. Gibt es einen Menschen oder eine Person, die dich insbesondere mit Blick auf die Pferde besonders geprägt hat?

[SPEAKER 2]Gut, ich komme natürlich aus der Zeit, da ritten noch Rainer Klimke und Hans-Günter Winkler. Das waren natürlich richtige Idole. Aber jetzt aus heutiger Zeit würde ich mich natürlich schon eher jenen Personen in unserem Eidsport zuwenden wollen, die den Sport natürlich, so wie ich es vorher beschrieben habe, prägen durch Respekt vor dem Tier, Respekt vor der Leistung, leistungsorientiertes Reiten, aber immer im Rahmen dessen, was wir in unseren Stunden stehen haben. Also, ich kenne solche Familien, Blumen ganz grün, ich finde es schön, wie Simone das mit ihrem Mann zusammen dort machen. Oder die Familie Wernl in Augenhausen. Schmälern aber überhaupt nicht die anderen. Es waren jetzt einfach nur zwei, die mir spontan eingefallen sind. Komischerweise zwei in Bayern. Dann nennt er natürlich Isabelle Werth, die klagte auch dazu.

[SPEAKER 1]Dann kommt Frage Nummer drei. Wenn du Reitern bzw. Pferdemenschen eine Sache im Umgang mit ihren Pferden auf den Weg geben könntest, was wäre es?

[SPEAKER 2]Respektiert euren Sportpartner, Freizeitpartner, Pferd, als lebende Kreatur, die spürt, wie ihr, die Nerven hat, die einfach lebt und ein Gefühlsleben auch mit sich bringt. Und achtet alle anderen drumherum.

[SPEAKER 1]Und zum Abschluss, vervollständige bitte diesen Satz, Pferde sind für mich. Die schönsten Tiere, ohne die ich nicht sein möchte. Großartig. Hat sehr viel Spaß gemacht, mal eine ganz andere Seite zu sehen, die viele wahrscheinlich gar nicht so mitkriegen. Denn natürlich vieles von der Interessensarbeit, der Lobbyarbeit findet ja, wie du richtigerweise gesagt hast, auch unter dem Deckmantel der Verschiebenheit statt. Deswegen höchst interessant, vielen Dank lieber Bernhard, weiterhin viel Fortun bei allem in Berlin und weiterhin alles Gute. Danke. Mir hat es auch viel Freude gemacht, tschüss Christian. Danke. Du hast es natürlich schon gehört, das WeHouse Online Festival kehrt zurück. Sichere dir jetzt dein kostenfreies Ticket wehorse.com.de jetzt dabei ein kostenloses Ticket sichern. 10.01.2021. Wir freuen uns auf dich.

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