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#106 RTL-Chefreporterin Franca Lehfeldt: Zurück in den Sattel

Die Politik-Chefreporterin Franca Lehfeldt ist seit ihrer Kindheit eine passionierte Reiterin. Ursprünglich wollte die gebürtige Hamburgerin Profi-Reiterin werden, absolvierte dann aber auf Wunsch ihrer Eltern ein Studium.

Die Faszination Pferdesport zeichnet sich für Franca vor allem dadurch aus, dass ein Pferd ein Partner ist und der Reiter eine einmalige Verbindung zu seinem Pferd aufbauen kann. Besonders den internationalen Dressursport verfolgt sie besonders gerne, erzählt sie im Gespräch mit Christian Kröber.

In dieser Folge des wehorse-Podcasts erzählt Franca, warum sie nach einer längeren Pause nun unbedingt wieder selbst in den Sattel steigen will und warum sogar ihr Partner Christian Lindner in den Reitsport eingestiegen ist.

Podcast Transkript

Dieses Transkript wurde durch eine KI erstellt und nicht gegengelesen.

[SPEAKER 2]Herzlich willkommen zur neuesten Folge des wehorse Podcasts. Mein Name ist Christian Kröber und heute habe ich einen sehr, sehr coolen Gast bei mir im Podcast, denn es handelt sich um die RTL-Politik-Chefreporterin Franca Lehfeldt. Sie selber ist eine passionierte Reiterin und wir sprechen über ihren Blick von außen auf die Pferdewelt, was sie am Dressursport fasziniert und warum sie ganz bald vielleicht auch wieder das Reiten ganz aktiv wieder anfängt. Zwar ist heute ja Wahlsonntag, aber dies ist natürlich ein völlig unpolitischer Podcast. Also los geht’s. Hallo Franca.

[SPEAKER 1]Hallo.

[SPEAKER 2]Schön, dass du da bist. Du bist eigentlich Chefreporterin Politik von RTL in Berlin und von NTV. Jetzt sitzen wir in einem Pferdepodcast.

[SPEAKER 1]Ja, ich habe mich das auch gefragt. Wie kommst du dazu?

[SPEAKER 2]Wie kommst du dazu? Erzähl mal.

[SPEAKER 1]Wenn ich das richtig rekonstruiere, hast du mich eingeladen, weil ich zuletzt im Balve war auf dem Turnier.

[SPEAKER 2]Deutsche Meisterschaft.

[SPEAKER 1]So ist es. Und das hat natürlich mein Herz höher schlagen lassen, weil ich wirklich eine passionierte Reiterin bin. Es ist zeitlich heute leider nicht mehr so oft schaffe, wie ich gerne würde. Naja, und dann standen die Olympischen Spiele an. Und ich habe ja auch einen eigenen Podcast, aber da geht es eben um Politik. Und da habe ich in den, wir haben so eine Rubrik, was uns freut. Und da habe ich dann immer gesagt, also die Olympischen Spiele, Isabel Werth, Derrit und überhaupt die Leistung der deutschen Mannschaft. Ich war so happy und dann wurde ich kontaktiert, weil man das so gehört hat. Genau, da kamen sie ein bisschen zusammen über drei Ecken.

[SPEAKER 2]Genau. Cool. Aber du reitest seit Kindheitstagen.

[SPEAKER 1]Ja, also man muss dazu wirklich sagen, nennen wir es aktuell eine schöpferische Pause. Aber ich glaube, ich habe erst auf dem Pony gesessen, ehe ich gelaufen bin. Wir sind in den Ferien, ich komme aus Hamburg und wir sind in den Ferien immer nach Föhr gefahren an die Nordsee. Und da geht es ja ohne Ende Pferde. Oh, das ist natürlich ein perfektes Gebiet. Ja, und mein armer Vater, es gibt davon Fotos, hat mich auf einem wirklich sehr zickigen Shetland Pony durchs Watt und auch durch die Marsch geführt. Und das bei echt schlimmsten Wetter, schlimmsten Temperaturen. Und so begann es.

[SPEAKER 2]Okay, und das ist jetzt aber quasi derzeit nicht mehr aktuell. Du hast eine schöpferische Pause, aber bist weiterhin in der Pferdewelt grundsätzlich

[SPEAKER 1]entwickeln. Ist meine Leidenschaft. Ich denke, das geht wahrscheinlich allen Reitern und Reiterinnen so. Wenn du einmal Blut geleckt hast, dann ist es halt einfach dein Ding. Und ich wollte eigentlich immer Profi-Reiterin werden. Das fanden meine Eltern nicht so toll. Die haben so gesagt, wäre ganz cool, wenn du vielleicht doch ein Studium machst, wenn du trotzdem irgendwie noch ein bisschen Zeit für andere Dinge hast. Und ich hatte, als ich elf war, dann mein erstes deutsches Reitpony. Dann folgte eine ganz tolle Hannoveraner-Studie, die wir in Pferden gekauft haben auf der Auktion. Also ich, und dann bin ich die Pferde von meinem damaligen Reitlehrer, von meinem Chef da sozusagen geritten in Hamburg-Rosengarten. Und ja, es war eigentlich mein Hobby. Und ich war letzten Endes jeden Tag sechs, sieben, acht Stunden, wie es so ist. Und ich muss ehrlich sagen, das war dann irgendwann mein Vater, der so gesagt hat, während des Abis jetzt bitte… Entscheide dich mal, was willst du eigentlich? Ja, so ein bisschen das und vor allem auch, Franka, Reiten ist kein Beruf. Und ich dachte so, natürlich ist Reiten ein Beruf, aber klar, du hättest wahrscheinlich fünf Pferde mehr gebraucht. Und irgendwo, meine Eltern sind nicht Reiter. Und da fehlte vielleicht dann auch so ein bisschen das… Das versteckt es auch, ne? Ja, ja, ja. Die waren so, um Gottes Willen, das Kind muss doch bitte noch irgendwas machen, womit es Geld verdient. Irgendwas Ordentliches. Ja, so ist es. Ich hatte eben keine Eltern, die, weißt du, so von Donnerstag bis Sonntag auf dem Reitplatz stehen, mit zum Turnier fahren, irgendwie nachts um vier loslegen und dann irgendwie noch am Reitplatz, am Abreiteplatz stehen und sagen, äh, setz dich gerade hin, Mensch, Kind. Ja, sondern meine Eltern waren so, um Gottes Willen, kann die bitte Hausaufgaben machen? Wann kommt die wieder? Meine Mutter hat mal zu mir gesagt, du sabotierst das Familienleben mit deinem Reiten. Also es war die andere Seite, ja. Es sind halt, äh, nicht weil sie es nicht unterstützt haben. Sie haben mir ja meine Pferde ermöglicht und das alles. Aber es war, irgendwann haben sie gesagt, jetzt, äh, jetzt nimmt das Überhand.

[SPEAKER 2]Und das ist ja häufig der Scheideweg, ne? Dann, dann, du hast gesagt, na, ich würde gerne was mit Pferden machen, das ist ja dann so der klassische Weg breiter und so weiter, ne? Genau, genau. Oder dann halt zu sagen, okay, ich studiere, mache eine Lehre und so weiter. Das ist ja für viele dann der Scheideweg, wo es dann heißt, okay, mache ich weiter oder

[SPEAKER 1]nicht, ne? So ist es. Ganz genau so ist es. Und ich bin dann nämlich in der elften Klasse ein Jahr nach England gegangen, was ja viele damals auch gemacht haben. Ich glaube, heute macht man es in der zehnten schon. Naja, und dann standen meine Pferde zu beritt. Und als ich dann wieder kam, war so ein, da war echt so ein Punkt, wo mein Vater auch gesagt hat, also, ich habe gewollt, dass du ins Ausland gehst, dass du diese Erfahrung machst. Aber das Ganze kostet auch viel. Und wir haben in der Zeit dann wirklich eigentlich mehr Geld für, ähm, Bereiter ausgegeben und für den, ähm, ja, für den Stall und alles, was dazu gehört. Für den ganzen Spaß, der dazu gehört, ne? Ja. Und da war dann auch irgendwann so ein Punkt, wo du vernünftig werden musst, leider.

[SPEAKER 2]Ja. Und du bist schon auch dann so sportlich geritten, hast schon eine gewisse Ambition.

[SPEAKER 1]Ja, natürlich. Also so bis L bin ich gegangen, Turnier. Springen? Und, äh, ne, ich bin doch so geritten. Und Springen bin ich, muss ich ehrlich sagen, so E und A und dann war auch gut, ja? Also ich hab da auch.

[SPEAKER 2]Wo du aus einer Vielseitigkeitshochburg eigentlich kommst, ne?

[SPEAKER 1]Das stimmt, das stimmt. Also Faszination für alles auf jeden Fall. Aber es war dann irgendwie so der Moment, wo ich auch, gestehe ich, nicht hinterher gesagt habe, so, jetzt habe ich meine Pferde verkauft. Jetzt bin ich im Studium. Jetzt gehe ich zweimal in der Woche reiten. Sage ich ehrlich. Dafür war ich, glaube ich, dann auch zu passioniert. Das ist ja so wie mit allem. Du entwickelst so einen Ehrgeiz. Jetzt habe ich es im Job. Jetzt ist es so genau eben dieses Feld, diese Reporter-Einsätze und sieben Tage die Woche und ich, es ist so meine Leidenschaft. Und genauso war es beim Reiten. Und ich kann immer nicht so gut halbherzig. Entweder ganz oder gar nicht.

[SPEAKER 2]Klar. Jetzt hast du gerade von der Faszination gesprochen. Was ist für dich die Faszination Pferdesport?

[SPEAKER 1]Puh, das ist eine gute Frage. Ich würde irgendwie sagen, doch eigentlich dieses Thema, dass du eben kein Tennisschläger hast, kein Golfschläger, dass es ein Tier ist. Das ist eine, es ist ja eigentlich so ein Partner. Das klingt jetzt sehr romantisch, aber ich fand immer, ich meine, als ich so 14, 15, 16 war, da hast du ja auch genug Themen mit dir selbst. Und für mich war im Stall und bei meinen Pferden immer so ein sicherer Hafen. Ein Ruheanker. Ja, so was Verlässliches. Und so eine, also ich meine, das ist ja schon so dieses, wenn du mit deinem Pferd jeden Tag in Gang bist, dann hast du so eine einmalige Beziehung einfach. Und ich glaube, das hat mir irgendwie so viel gegeben. Man könnte das, wenn man das jetzt so heute in so eine Zeile packen würde, würde man wahrscheinlich sagen, Pony oder Pferd holt Jugendliche von der Straße. Weißt du, jetzt mal über Spitz gesprochen. Also ich bin nicht in irgendwelche Parks gegangen, hab da abends abgehangen, Alkopops getrunken. Das ist jetzt sehr klischeehaft. Ja, das war meine Zeit. Genau so war es. Bacardi und Smith auf Eis. Ja, genau. Und ne, genau, da war ich in der Zeit im Stall. Und ich glaube, das prägt dich auch als Mensch. Ich glaube wirklich, dass das in deiner Entwicklung, gerade in dieser Phase, ist das, glaube ich, was, was dich positiv beeinflusst. Ich würde das auch eigentlich immer empfehlen. Ich finde es toll.

[SPEAKER 2]Ist ja auch wissenschaftlich belegt, gibt es ja viele Studien darüber, dass Kinder, die quasi reiten und mit Pferden zu tun haben, zum Beispiel besseres Gefühl für Verantwortung haben, besser mit ihrem Umfeld interagieren und so weiter. Ja, das kann ich mir gut vorstellen.

[SPEAKER 1]Also es ist belegt. Ja, und du lernst ja vor allem einen ganz wichtigen Aspekt, und das ist Verantwortung zu übernehmen. Weil wenn du mal nicht zum Tennis gehst, mein Gott, dann gehst du ja nicht zum Tennis. Das bleibt du schläger liegen. So ist es eben. Aber wenn du nicht zum Reiten gehst, du vernachlässigst ja irgendwie auch dieses Gefühl, dass du für etwas zuständig bist. Und das fand ich immer, das fand ich lehrreich. Und ich muss dazu sagen, das darf ich, glaube ich, heute, kann ich das sagen, vor ein paar Jahren, habe ich es nicht gesagt, ich hatte eine Horror-Strenge-Reit-Lehrerin mit elf. Und ich war elf Jahre, das ist ja noch echt ein kleines Kind, wenn man so will. Und die war streng. Also die hatte diesen ganzen Stall, das war die Ehefrau des Stallinhabers. Und die hatte, das ist in der Szene ja eh verbreitet, dass es da doch sehr viele, auch sehr dominante Persönlichkeiten gibt, also was ich so erlebt habe. Und die hatte einen Führungsstil, würde man das heute im Unternehmen nennen, mein lieber Scholli.

[SPEAKER 2]Das ist das alte Regiment, so.

[SPEAKER 1]Ich glaube, meine Mutter kann sich bei der bedanken, weil ich war ordentlich, mein Spind war aufgeräumt, die Box war perfekt gemacht. Da war nichts mit, ich lasse mal hier eine Decke liegen und komme ich heute nicht, komme ich morgen. Und die hat, also die war so strikt, man sagt heute, würde man sagen, autoritäre Erziehung. Aber das hat mich geprägt übers Reiten hinaus, würde ich sagen.

[SPEAKER 2]Also ich kann es bei mir noch erinnern, da hatte ich auch so einen Reitlehrer wie du, hartes Regiment. Da wurde nur Abteilung geritten. Das ist ja heute unvorstellbar eigentlich.

[SPEAKER 1]Die Zecken, ja.

[SPEAKER 2]Abteilung, also alle kamen in die Halle. War Winter, man war, ich war wie du elf Jahre, alle Pferde kalt wollten, hast richtig gemerkt, da ist Zunder drin und dann Abteilung bilden und wenn irgendwas schief lief, dann musste jeder stramm stehen. Das war das alte Regiment.

[SPEAKER 1]Es ist so gewesen. Ehrlich, also ich weiß, ich kann natürlich nicht beurteilen, wie es heute ist. Ich weiß auch nicht, ob es sich verändert hat. Ich kann nur sagen, also beim Reiten habe ich die doch verrücktesten Leute kennengelernt, die das heute, aus heutiger Sicht reflektieren.

[SPEAKER 2]Aber auch in politischer Sicht sozusagen.

[SPEAKER 1]Also dagegen ist echt mein Job bei RTL, da sind die alle handzahm gegen. Also was ich da, also das war schon hart. Ja, wie du sagst, das ist ein Regime. Ja, also aber es schadet auch nicht, mein Gott, also mein Schreibtisch heute ist aufgeräumt und ich höre auch, wenn man mir was sagt. Du hast es bis heute profiziert, möchtest du sagen. Es macht schon viel, ja. Charakterbildung.

[SPEAKER 2]Jetzt bist du heute ein Medienprofi, bist bei RTL, NTV im Berliner Politikbetrieb auch eng verbandelt. Wie guckst du denn von außen auf die Pferdewelt jetzt drauf, wo du ein bisschen Abstand hast? Du hast ja gesagt, diese Faszination begeistert dich bis heute. Wie guckst du von außen drauf?

[SPEAKER 1]Das ist eine gute Frage. Also ich gestehe, natürlich fokussiere ich mich mehr auf die großen Events, so Hamburger Derby, Olympia, Balve. Das sind so Sachen, die natürlich auch durch die Medien in so einer Intensität gehen, dass sie mich dann auch erreichen. Früher hatte ich, da habe ich tags, da hatte ich irgendwie noch drei Pferdezeitschriften im Abo, ganz andere Anteilnahme. Also heute, ich beobachte das. Ich nehme jetzt gerade diesen Wechsel in der Dressurspitze auf Weltebene wahr. Das für mich war irgendwie so die letzten Jahre oder auch als junges Mädchen immer so, Isabel, wer hat gewonnen? Das war ja sowas. Das war klar. Das war auch klar, oder? Darüber hat man schon gar nicht mehr so richtig nachgedacht. Und das habe ich jetzt sehr intensiv und auch interessiert, begeistert. Verfolgt, begleitet. Und da informiere ich mich auch so intrinsisch. Da gucke ich dann, dass ich sage, da möchte ich up to date sein. Ich gestehe aber auch auf dem Level, wo ich gerne wäre, wo ich auch früher war, dass ich wusste, welche Pferde stehen zum Verkauf? Was ist gerade irgendwie der beliebteste, tollste Deckhengst in der Branche? Welche Pferde gehen bei, in Pferden gerade über die Auktionen und solche Geschichten oder auch Bundeschampionat? Das waren alles so Dinge, da war ich drin. Das hat mich total interessiert. Ich fand auch diese Reiter-Szene, diese Reiter-Partys auf diesen großen Turnieren immer großartig. Das ist ja wirklich, das ist ja ein Universum für sich.

[SPEAKER 2]Bundeschampionat.

[SPEAKER 1]So ist es. Und so tief bin ich natürlich nicht mehr drin. Also ich gucke Big Picture.

[SPEAKER 2]Aber es ist schon so, dass du dich dann, weil du sagtest gerade so der Wechsel in der Weltspitze, Doppel-Olympiasiegerin Jessica von Bredow-Werndl, die ja gerade erstmalig Olympiasiegerin geworden ist. Und dann verfolgst du schon und sagst, okay, das ist eine Person, die fasziniert mich, die begeistert mich.

[SPEAKER 1]Ich habe mich noch nicht so entschieden, wenn ich ehrlich bin. Weil für mich ist der Schmerz, dass Isabel Werth abgelöst ist.

[SPEAKER 2]Der Schmerz der Kindertage.

[SPEAKER 1]Ja, es ist so meine Erinnerung, es ist so mein Gefühl. Und dass das abgelöst wird, das habe ich jetzt nicht gleich mit dem, ach, neues Idol. Also da bin ich auch picky. Also es ist irgendwie so, ich habe, ich finde Isabel Werth einfach, ich war einfach seitdem ich glaube ich zehn bin Isabel Werth-Fan. Und ich fand das eher so ein bisschen, ich muss das erstmal so ein bisschen schlucken und verkraften, dass sie nicht gewonnen hat. Oder momentan eben öfter dann auch mal die zweite wird. Zweite Geige. Ja, zweite Geige spielt so. Ich verfolge auf Social Media intensiv die Arbeit von Jessica und das ist ja sehr professionell und das ist ja auch ganz anders. Das ist Pferdesport modern aufbereitet. Ich meine von Workshop Videos über Q&A und dass man irgendwie so einen Einblick bekommt. Aber ich bin da total so fair. Ich sage immer die Beste, der Beste muss gewinnen natürlich. Und im Sport verändert sich viel und es muss auch irgendwann der oder die nächste kommen. Aber ich bin da noch gerade so ein bisschen in der Findungsphase.

[SPEAKER 2]Wir haben großartige neue Kurse bei uns auf wehouse.com. Seit neuestem gibt es Dressurreiten mit Horsemanship von Reitmeister und Dressurikone Klaus Balkenhol. Ein weiteres Dressurthema wird abgedeckt von Uta Gräf mit dem neuen Kurs Vorwärts-Abwärts oder auch die erweiterten und ergänzten Kurse zum Thema Reiterbegriffe von Dr. Britta Schöffmann. Dazu sind ganz neue auch in Arbeit gerade unter anderem das Thema Grundausbildung von Isländern mit der deutschen Meisterin Lisa Draht oder Halsringreiten mit Influencerin Lisa Röckner. Das alles bei uns auf wehouse.com der Online-Reitschule. Aber beobachtest du dann auch wirklich konkret Olympia? Also sind das Dinge, wo du sagst, okay, Freunde, kurzer Break hier. Hier kommt gleich die deutsche Ekip. Ich muss kurz auf den Livestream drauf.

[SPEAKER 1]Ich glaube, da würden sie bei RTL zu mir sagen, sag mal, geht’s noch? Willst du ins Sportressort wechseln? Nein.

[SPEAKER 2]Wo RTL ja so weit vom Pferdesport entfernt ist, wie man sich das, glaube ich, nur vorstellen

[SPEAKER 1]kann. In der Tat. Das ist jetzt nicht die, wobei ich schon sagen muss, es sind viele begeisterte Reiter, die ich so bei uns im Team höre. Und es gibt auch viele Leute, die Pferde haben. Bei mir sogar in der Politikredaktion. Ja, eine Dame bei uns, eine Reporterin hat einen Isländer. Ich finde das sogar süß. Die kommt echt manchmal in die Politikredaktion, hat dann irgendwie so einen Sack Möhren und so dabei, weil sie hinterher zum Pferd fährt. Das finde ich immer, die hat auch auf Desktop ihr Islandpony. Also ich sehe das schon noch. Diese Reiter sind ja überall.

[SPEAKER 2]Das verbindet einen ja wahrscheinlich auch.

[SPEAKER 1]Ja, das ist so beim Quatsch dann auch. Ja, genau. Ja, aber ich sage dir ehrlich, mein Tag ist natürlich absolut nachrichtengetrieben und dadurch auch habe ich nie Zeiten, wo ich sagen kann, das kann ich dir zusagen, dass ich um 16 Uhr frei habe. Weil wenn da eine Lage ist, ist da eine Lage. Und dann machst du gar nichts mehr außer arbeiten. Aber was ich wirklich gemacht habe, jetzt zum Beispiel bei Olympia ZDF hat es ja übertragen und in der Mediathek konntest du es in ganzer Länge gucken. Ich schwöre dir, ich habe mir, es waren einmal vier und einmal sechs Stunden, habe ich mir gegönnt. Freitagabend auf dem Sofa. Wochenende.

[SPEAKER 2]Ja genau, zum Wochenende. Und dann hast du wirklich gesagt, okay, jetzt ziehe ich mir, das habe ich nicht gemacht, ich kann es offen gestehen, da bist du mir weit voraus. Ich könnte mir da jetzt nicht so sechs Stunden Grundpräzision anziehen.

[SPEAKER 1]Du, ich habe mir das alles angeguckt. Ich habe mir auch diese super, also ich fand ja alleine dieses Mal, was ja auch ein Highlight war, ganz besonders, fand ich war der Kommentator. Das war ja großartig. Der hat das ja, du konntest die Augen schließen und das war ja so wunderschön kommentiert, dass du eigentlich die Augen zumachen konntest und es hatte schon so ein bisschen was Meditatives, Metaphorisches. Ja, man dachte irgendwann auch nicht mehr, dass er über Reiten spricht. Der hätte auch gerade über irgendeine Kochkunst und Zutaten.

[SPEAKER 2]Oder die Bundesgabenschau kommentieren.

[SPEAKER 1]Ja, also das war wundervoll, fluffig. Robert Habeck, wer neidisch, der macht ja immer alles so cremig. Der hätte gesagt, davon kann ich noch lernen, das war großartig. Nein, das fand ich toll. Ich habe mir das angeguckt und ich habe auch wieder was gelernt. Da sind ja teilweise Leute mitgeritten, die wirklich ja gar nicht mal die Ambition hatten, da irgendwo in der Qualifikation oder gar irgendwo aufs Treppchen zu kommen.

[SPEAKER 2]Genau, irgendwie aus Venezuela oder Mexiko.

[SPEAKER 1]Genau, ich wusste das gar nicht. Da habe ich mir alles angeguckt und da habe ich gedacht, oh, jetzt bin ich doch gar nicht so, das hat mich eigentlich motiviert. Ich kann es doch noch schaffen. Ich muss nur für irgendein Land antreten, dann so mit 50 oder 45.

[SPEAKER 2]Du hast vielleicht eine Oma, die irgendwie aus Chile kommt oder so.

[SPEAKER 1]Du, das wäre eine Option. Aber dann kannst du dir hinterher in deinen Lebenslauf schreiben, bist du mal bei Olympia mitgeritten. Also als ich das gesehen habe, dachte ich, das ist so toll. Guck mal, die reiten da mit. Das war ein Riesenqualitätsunterschied, natürlich müssen wir gar nicht darüber sprechen. Und das Level, das schaffe ich auch, wenn ich wieder anfange. Da habe ich es mit großer Freude vier Stunden nach ihm angeguckt.

[SPEAKER 2]Also die Pläne liegen schon in der Schublade.

[SPEAKER 1]Ja, ich will unbedingt noch mal, unbedingt. Also sage ich ehrlich, mein Partner, Christian Lindner, der, muss ich ehrlich sagen, ist eine witzige Geschichte. Er hat jetzt für mich mit dem Reiten angefangen, nicht jetzt im Wahlkampf. Darüber müssen wir nicht sprechen. Das habe ich nämlich gehört.

[SPEAKER 2]Also dieser Podcast, der wird ja am Wahlsonntag rauskommen.

[SPEAKER 1]Ja, sehr gut. Das ist gut, dann hat das damit nämlich zu meiner Bitte nichts zu tun. Aber der hat nämlich dann zu mir so gesagt, ja, irgendein Hobby müssen wir zusammen haben. Ich habe gesagt, du, geh laufen oder Tennis. Ich bin bei beiden dabei. Hat der gesagt, ne, beides ist nicht mein Ding. Aber Reiten, da habe ich so gedacht. Alles klar, gut, okay, Reiten.

[SPEAKER 2]Aber das kam von ihm aus.

[SPEAKER 1]Ja, das kam von ihm. Also ich würde nicht sagen, setz dich aufs Pferd. Ich weiß ja auch, wie Fallen wehtut. Und wenn du jetzt erst 42, wenn du mit 42 sagst, jetzt erst mal aufs Pferd, ist ja auch, also ist was anderes.

[SPEAKER 2]Du sagst ja auch kein gehobenes Alter.

[SPEAKER 1]Nein, aber es ist doch was anderes, wie du es lernst. Also wenn du dich mit sechs Jahren aufs Pony setzt, hast du ein anderes Lerngefühl.

[SPEAKER 2]Dann ist das ein bisschen wie Fahrradfahren.

[SPEAKER 1]Ja, so, so, ja. Und dann sagst du auf einmal jetzt als Erwachsene. Und ich muss ehrlich sagen, ich dachte mir, das ist ein Joke und lass mal sein. Aber er hatte dann auf einmal wirklich in Brandenburg, wir wohnen ja in Berlin und Brandenburg ist jetzt um die Ecke. Und dann hat er sich da einen Hof gesucht, so einen klassischen Anfänger, Lernschule, Reitschule und sagte dann so, ich fange jetzt an zu reiten. Und da hat er gesagt, pass mal auf, wenn ich reiten kann, also jetzt übertrieben, wir reden davon, ich kann Schritt, Trab, Galopp. Ich bleibe auf dem Pferd und ich kann mit dir in den Wald reiten. So, wir reden jetzt nicht darüber, dass hier irgendeine Ambition im Reitsport einhergeht.

[SPEAKER 2]Du die Basis halt erstmal.

[SPEAKER 1]Genau, und dann hat er gesagt, du, aber wenn ich das kann, dann möchte ich, dass du auch wieder aktiv wirst und spätestens dann müssen wir, also ich reite ja nicht alleine aus. Und das Ding habe ich zugesagt, das heißt, ich muss dazu gestehen, er galoppiert mittlerweile. Das heißt, so lange kann es nicht mehr dauern.

[SPEAKER 2]Die Zeit läuft langsam ab.

[SPEAKER 1]Ja, kann man so sagen. Also ja, du, ich würde jetzt auch nicht sagen, wenn ich mir das nächste Pferd kaufe, muss das Abstammung XY haben und das muss platziert gewesen sein. Nein, aber ich hätte schon gerne wieder was, wo man jetzt nicht nur, also ich persönlich möchte nicht nur durch den Wald reiten. Ich habe halt so einen Grundehrgeiz und ich würde auch gerne nochmal Turnier reiten.

[SPEAKER 2]Also die Ambition hättest du dann schon.

[SPEAKER 1]Ja, ich frage mich jetzt auch, ich bin 32, weiß ich jetzt nicht, wie lange man da noch sagen kann, das ist realistisch. Meine Frau Wert, okay, ist ein krasser Vergleich, aber die ist jetzt über 50 und ich glaube, du kannst bestimmt, wenn du, wenn du sonst auch fit und gut drauf bist, kannst du wahrscheinlich auch mit Mitte, Ende 40 nochmal Turnier reiten.

[SPEAKER 2]Total, das ist ja auch das Tolle an dem Sport, dass man das eigentlich auch in einem gehobeneren Alter machen kann. Und jetzt natürlich dein Freund. Ich hatte tatsächlich in Balbe, war ich ja auch und da saßen wir zusammen, ich habe so eine Podiumsdiskussion moderiert, da sind wir irgendwie drauf gekommen, da hat er erzählt, ja, ich reite jetzt auch, was ja dann schon auch ungewöhnlich ist, dass Menschen aus der Öffentlichkeit so unter dem Deckmantel, keiner weiß es, das Reiten auch anfangen. Gibt es eigentlich noch mehr, die reiten? Können wir jetzt ein paar exklusive Meldungen machen?

[SPEAKER 1]Du, das ist eine super Frage, ich weiß es leider nicht. Ich kenne irgendwie so, dass Markus Söder Tennis spielen geht, ist bekannt.

[SPEAKER 2]Die Tochter von Markus Söder reitet Ressort. Sogar sehr erfolgreich.

[SPEAKER 1]Oh, guck mal, da weißt du schon wieder viel mehr als ich. Ja, super, guck mal. Und ich glaube in mich auch, die Familie zu Guttenberg. Die große Reiter, glaube ich. Ich glaube auch die Kinder. Also ich verfolge das auch nur so aus dem Umfeld, was man so hört, wenn jemand erzählt. Aber da habe ich auch gehört, dass die aktiv sind. Es gibt bestimmt noch mehr. Aber ja, zugegeben, in Berlin ist es jetzt nicht so mein Hauptsprechthema, aber man hört immer wieder, vor allem, dass die Kiddies irgendwo aktiv sind am Wochenende oder irgendwie einen Preis gewonnen haben, sowas.

[SPEAKER 2]Genau. Nun ist ja jetzt quasi Endspurt Bundestagswahl und du sagst gerade, ja, in Berlin, das sieht man nicht so richtig. Aber in den Landen unterwegs. Ist denn, und das interessiert natürlich auch viele bei uns im Podcast, wir haben ja die diversesten Themen von Olympiasiegern bis zu Islandpferdeausbildern. Wir sind ja sehr breit aufgestellt hier bei Wehorse. Wie glaubst du denn, ist denn die öffentliche Wahrnehmung des Pferdesports?

[SPEAKER 1]Ja, also ich sage mal, mein letzter journalistischer Kontakt mit dem Thema war, dass mich ein Redakteur angerufen hat, einer Fernsehsendung und sagte, du hör mal, hast du den Kontakt zu Stefan Aust? Ne, passionierter, da haben wir wieder jemanden. Passionierter Züchter.

[SPEAKER 2]Ehemaliger Chef des Spiegels.

[SPEAKER 1]So ist es. Ich würde sagen, wirklich ein absoluter Top-Journalist dieses Landes. Und ich habe Stefan auch schon besucht auf seinem Hof hier. Im Alten Land. Ja. Ist das noch Altes Land?

[SPEAKER 2]Auf jeden Fall unweit von Alten Land.

[SPEAKER 1]Okay, okay. Also ich sage mal, Prärie. Es ist ja wirklich somewhere in nowhere. Und dann habe ich gesagt, ja, aber ich gebe jetzt hier nicht irgendwie Kontakt raus. Ja, es geht um das Thema Barren. Also diese Geschichte, Stangen an die Vorderläufe, damit das Pferd besser, sauberer, höher springt, wie auch immer. Und da habe ich so gedacht, ach krass, dass das immer noch, also ich erinnere das, das war vor Jahren schon Thema. Aber dass das jetzt immer noch als, ich sage mal, proaktive Geschichte, proaktive Recherche scheinbar doch ein Thema ist. Und dann auch jetzt heutzutage natürlich mit Handyaufnahmen, Handyvideos, alles kannst du inzwischen leaken, streuen, kommunizieren dann am Ende. Das war der letzte Kontakt, den ich jetzt so in so eine Geschichte hatte, wo ich dachte, oh hoppla, dass es da immer noch diese Thematik gibt. Und dann nehme ich von der anderen Seite wahr, von der Reiterseite, dass mir oft gesagt wird, wir haben keine Lobby in der Politik jetzt. Also zwar nicht Lobby im Sinne von, dass da irgendwelche Konzernleute rumlaufen. Das sind Logisten sitzen. Ja, das nicht, sondern so, wir haben keine Fürsprecher. Ähnlich wie das Thema Kinder in der Pandemie. Da hat man auch immer gesagt, Kinder haben keine Lobby, deshalb werden Schulen und Kitas geschlossen, während Erwachsene irgendwie konsumieren in Bars und Restaurants. Auch eine Debatte. Aber das ist mir aufgefallen, dass da verschiedene Sportler, übrigens auch in Balve zu mir gesagt haben, ja das Thema ist einfach, die Politik hat uns nicht so auf dem Schirm, wir sind nicht mehr so wichtig. Der Sport in Deutschland, auch gerade der Reitsport, der läuft so abgekoppelt. Und man wünschte sich eigentlich mehr Unterstützung, mehr auch Leute, die, als es jetzt auch darum ging, es ging ja um die Ausschreibung von Nordrhein-Westfalen.

[SPEAKER 2]Olympia 2032.

[SPEAKER 1]So ist es, genau. Und auch da hieß es dann, ja, man hätte sich einfach mehr öffentlichen Support von der Politik gewünscht und man hätte dort eigentlich keinen zentralen Ansprechpartner. Das sind so diese zwei Themen, die mir in letzter Zeit begegnet sind, was jetzt den

[SPEAKER 2]Pferdesport angeht. Und natürlich auch Dinge wie jetzt Fünfkampf. Ja, brutal. Auch natürlich nicht gerade ideal laufen.

[SPEAKER 1]Nein, ich meine dieses Foto, es gibt ja immer so, Galileo nennt es Big Picture, ja, aber so Bilder, die einfach hängenbleiben und die wahrscheinlich immer wieder auftauchen. Und ich tippe mal im Jahresrückblick 2021 wird mit Sicherheit das Lachen von Armin Laschet ein Bild sein, das einfach, obwohl es nur ein Mini-Ausschnitt war und obwohl es auch wirklich schwer ist, jemanden für so eine Sekunde einfach direkt, ich sag jetzt mal irgendwie, einfach für dieses eine so unkontrollierte, für diesen Moment so verurteilen, zu bewerten. Und genauso wird, glaube ich, auch dieses Foto von ihr, wie… Es bleibt hängen. Es bleibt einfach hängen. Und ich glaube, es sind so Bilder, die werden immer wieder gezeigt, immer wieder rausgeholt.

[SPEAKER 2]Und die dann natürlich auch eine langfristige Wirkung vielleicht entfalten. Das hoffen wir natürlich alle nicht, aber die dann vielleicht auch nicht so ideal dann unterwegs sind und vielleicht dann, wie du sagst, in zwei, drei, vier Jahren, wenn noch mal was kommt, heißt es, naja, schaut.

[SPEAKER 1]Absolut, absolut.

[SPEAKER 2]Aber wir wollen natürlich auch mit was Positivem enden. Und das ist natürlich ein Thema, ich meine, wir bei Wehorse, das ist ja eine unserer Aufgaben auch, zu zeigen, wie schön der Sport ist, wie schön Pferde sind, wie vielfältig das Ganze ist, von Bodenarbeit über Dressur, Springreiten, die komplette Palette. Habe ich aber für dich, liebe Franca, die vier klassischen Wehorse-Fragen, die am Ende eines jeden Podcasts nun auch dir blühen. Oh wow. Und Frage Nummer eins ist, hast du ein Motto, nach dem du lebst?

[SPEAKER 1]Ja, das ist immer so eine Sache. Also ich habe, glaube ich, so zwei, die gehen Hand in Hand. Und ich habe auch, die beiden sind eigentlich so ein Satz, den mein Vater immer zu mir sagt. Das eine hier in Hamburg so ein bisschen Norddeutsch, kannst tun, was du willst, die Leute reden immer auf Deutsch, lass es dir den Buckel runterrutschen. Das versuche ich mir wirklich einzuprägen, weil gerade auch heutzutage mit Social Media, mit dieser sehr erhitzten Debatte im Netz und auch so eine Grundaggression, die ja oft herrscht. Ich versuche mich generell davon frei zu machen. Du musst irgendwie nach deinem eigenen Kompass handeln und nicht immer, was könnte jemand sagen und denken. Und mein Vater sagt immer so, du musst einfach mit beiden Füßen auf dem Boden bleiben, nicht abheben, konzentriert, geh deinen Weg, verbieg dich nicht. Und das sind so diese Sätze, die habe ich so Mantra-mäßig meine Kindheit über, meine Jugend über immer von ihm gehört. Und mein Vater ist so ein typischer alter Hanseat, Ende 70. So ein bisschen kantig, aber sehr klar im Charakter. Und das ist mein Motto, das habe ich im Ohr.

[SPEAKER 2]Sehr gut. Frage Nummer zwei. Gibt es einen Menschen, der dich vielleicht auch im Hinblick auf die Pferde besonders geprägt hat?

[SPEAKER 1]Ja, das ist jetzt so platt, aber es ist glaube ich schon mein Vater, weil der hat ganz früh erkannt, dass so dieses Reiten mehr ist als ein Hobby, dass das irgendwie so ein Lebensinhalt ist. Und wie der mit mir, sage ich echt, da so über die Wiesen führte. Und ich bin ja auch mit meinem Pony, meinem deutschen Reitpony in Urlaub gefahren. Ich musste ja, also darauf habe ich, ich habe alles diskutiert mit meinen Eltern, dass wir mit an die Nordsee das Pony nehmen. Und dann mussten meine Eltern sich den Anhänger ausleihen und die mussten eine Wiese suchen, wo das Viech, ich sage übertrieben gesprochen, die sechs Wochen stand. Gar keine Ahnung davon. Gar keine Ahnung. Mein Vater auf einmal, oh Gott, wo kriege ich einen Pferdeanhänger her und ich habe gar keine Anhängerkupplung. Und muss das denn sein? Ja, ich habe Sommerferien, das muss sein, sechs Wochen. Mein Pony kam wieder so ein Bauch. Das war echt, also meine Reitlehrerin hat danach gesagt, du kannst doch nicht mit so einer Kugel aus dem Urlaub zurückkommen. Was hast du mit der gemacht? Ich so, ja, die stand eigentlich immer auf der Weide Tag und Nacht. War dann schon Mitglied von einer Isländer Herde, wo wir sie mit drauf stehen hatten. Und irgendwie war dann mein deutsches Reitpony, war ein bisschen so, man sagt so, kulturell integriert, kann man dazu sagen. Also und ich sage mal ehrlich, wenn das deine Eltern, das ist ja heute genauso, wenn die das nicht mitmachen, hast du ja gar keine Chance. Da kannst du zehnmal sagen, ich finde Isabel wert oder ich finde, bei mir war es damals noch Marriages Michael Speerbaum, ich finde die großartig und toll und so will ich werden. Ja, mein Gott, da kannst du lange von träumen, wenn du niemanden hast, der dir gerade bei so einem Sport sagt, okay, ich leiste nicht nur was Finanzielle, was schmerzhaft ist, für Nichtreiter ist es noch schmerzhafter, weil sie es nicht verstehen können, als auch zu sagen, ja komm, meinen Support hast du. Und da muss ich echt danke an meine Eltern sagen, die haben jedes Pony mit in Urlaub und jede Wurmkur und jede Decke und Weihnachten gab es. Ich weiß noch, wie meine Mutter wirklich Stunden meiner Schwester die Wahrheit erklärt hat, warum ich so viel kriege. Ja, das ist auch fürs Pony, weil Gamaschen und Helm und Hose und Leckerlis, das sah immer aus, als wenn bei mir so zweimal Weihnachten ist und meine Schwester so, warum ich nicht. Also großes Danke, meine Eltern haben es alles mitgemacht. Sehr gut.

[SPEAKER 2]Frage Nummer drei, da bin ich sehr gespannt, was du jetzt antwortest, auch weil du auch länger nicht aktiv bist, aber ich bin gespannt. Wenn du Reitern beziehungsweise Pferdemenschen eine Sache im Umgang mit ihren Pferden auf den Weg geben könntest, was wäre es?

[SPEAKER 1]Das ist jetzt eigentlich schon fast vermessen, oder? Dass ich was sage, obwohl ich gar nicht mehr aktiv bin. Das stimmt eigentlich, du bist gar nicht mehr so da. Das ist so, ich möchte kein Zeigefinger oder kein.

[SPEAKER 2]Aber ich darf nicht mit den Pferden umgehen, das ist, glaube ich, was man immer machen

[SPEAKER 1]sollte. Ja, also was ich, das ist auch so ein Punkt, wir reden ja auch viel im Pferdesport über Abreiteplätze, über auch eine Art, ja, so eine Lernkultur auch. Wie unterrichtest du? Und ich muss sagen, natürlich hast du es immer noch, du hast auch gerade über den Fünfkampf gesprochen, es gibt immer noch so Momente, die außer Kontrolle geraten im Reitsport, wo dann auf einmal doch irgendwie, ob es das Laute ist, ob es dann doch irgendwie das Draufhauen ist. Und da kann ich nur sagen, auch rückblickend auf meine Zeit, ich habe nie mit Gewalt in keinster Form, also ich bin noch nie abgestiegen vom Pferd und habe mit der Gerte draufgeschlagen und festgehalten vorne. Ich habe aber auch noch nie irgendwie mit Sporen, mit irgendwelchen harten, mein Pferd da traktiert. Also das ist etwas, was ich vielleicht noch als momentan ruhende Reiterin guten Gewissens sagen kann.

[SPEAKER 2]Aber bald ja wieder aktiv, jetzt wo dein Freund ja mit sieben Meilen schon ins Torrand kommt.

[SPEAKER 1]Wollen wir mal gucken, wollen wir mal gucken. Nee, aber ja, du hast ein reich, also das ist ein guter Punkt. Ich finde so Fairness und das Ganze immer noch als Sport mit einem Tier betrachten und nicht als einfach nur pure Leistung. Ich weiß, da steckt immer Geld dran, das ist mir alles völlig klar, aber man sollte glaube ich nicht anders umgehen, als man auch mit Menschen umgeht. Genau.

[SPEAKER 2]Und wahrscheinlich hängt jetzt deine Rathalih-Karriere auch ein bisschen von der Regierungsbildung in den nächsten Wochen ab.

[SPEAKER 1]Ich weiß es nicht. Also er sagt ja immer, er kriegt das alles unter einen Hut, massiver Organisator und Tausende, also ich bin gar nicht durchgetaktet. Ich habe meine Sachen im Kopf und ich regle meine Dinge auch immer noch mit meinem Oldschool-Papierkalender. Das kann ich mir nicht vorstellen. Doch, um ehrlich zu sein, ich entscheide auch gern mal so, weißt du, dass du mal so sagst, ach das, machen wir, wir gucken mal wie es ist. Wir haben einen Termin und dann gucken wir vor Ort mal, was kommt. Christian ist so der maximal durchgeplante Mensch. Er liebt es, wenn alles, alles so, und das bin ich gar nicht. Und von daher, er sagt, er wird, egal was kommt, er wird weiter Reitstunden nehmen, deshalb glaube ich es ihm, weil wenn er das sagt, muss schon viel im Kalender passieren, dass da gar nichts kommt. Natürlich nicht so regelmäßig, wahrscheinlich wie du oder auch ich das betreiben könnten. Aber ich finde das eigentlich ganz cool. Also mein Gott, ich habe da auch großen Respekt vor. Ich habe mir zwei von seinen Reitstunden angeguckt. Und?

[SPEAKER 2]Und so gut gefunden.

[SPEAKER 1]Ja, das ist so lustig, weil der hatte dann eine Reitlehrerin und hat die ihm so ein bisschen was erzählt und dann saß ich da und dachte mir so, nee, jetzt musst du umsitzen. Muss man ihm vielleicht nochmal erklären. Und dann habe ich mir das angeguckt und habe gedacht, ja, die Ecke ist ja auch nicht richtig ausgeritten. Und der Zirkel, das war ja eher ein Osterei als ein Zirkel. Und ich saß da und ich fühlte mich so, als hätte ich am allerliebsten gesagt, okay, komm, ich komme jetzt in die Halle und ich erkläre dir jetzt, wie das geht. Und das finde ich total witzig, weil natürlich musst du dich dann zurückhalten. Mein Gott, der hat eine Reitlehrerin, die folgt natürlich mit ihm ja auch im Programm und da sollte ich mich gar nicht einmischen. Aber das sind so Momente, das finde ich dann sehr lustig. Du würdest am liebsten echt so sagen, okay, ich habe nicht mehr alles im Kopf, aber das weiß ich noch, ja.

[SPEAKER 2]Und zum Abschluss, liebe Franca, vervollständige bitte diesen Satz. Pferde sind für mich.

[SPEAKER 1]Pferde sind für mich meine absoluten Lieblingswesen, Tierwesen. Pferde sind für mich ein großartiger Ausgleich und ich finde, echte Partner.

[SPEAKER 2]Wunderbar. Es hat mir sehr viel Spaß gemacht. Schön, dass du da warst.

[SPEAKER 1]Vielen, vielen Dank für die Einladung, dass ich da sein durfte. Ich bin ja nur Laie inzwischen, aber danke, danke.

[SPEAKER 2]Ja, hat Spaß gemacht. Danke, Franca.

[SPEAKER 1]Hat mir Spaß gemacht. Bis bald.

[SPEAKER 2]Schön, dass du dabei warst. Lass gerne eine 5-Sterne-Bewertung da oder folge uns auf Spotify, um keine Folge zu verpassen. Also bis bald. Bis bald.

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