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#119 Susanne Steiger: Den Job und das Hobby vereinbaren

Susanne Steiger ist bekannt aus der Fernseh-Sendung “Bares für Rares”. Was nur wenige über sie wissen: Susanne ist auch eine leidenschaftliche Reiterin. Die Pferde sind für sie ein wichtiger Ausgleich zu ihrem Berufsalltag.

Erfahre in dieser Folge des wehorse-Podcasts, wie Susanne den Reitsport und ihr Berufsleben miteinander kombiniert und was für sie so besonders diesem Sport ist.

Podcast Transkript

Dieses Transkript wurde durch eine KI erstellt und nicht gegengelesen.

[SPEAKER 1]Herzlich willkommen zum wehorse Podcast. Heute, in Folge 119, habe ich Susanne Steiger zu Gast, einigen bekannt aus der ZDF-Sendung Wares für Rares. Dort ist sie eine der sogenannten Händlerinnen, also eine derjenigen Personen, die wertvolle Gegenstände schätzt und eventuell dann von den Personen, die sie präsentieren, abkaufen. Natürlich geht es heute bei uns nicht um Bares statt Rares, sondern Susanne ist passionierte Reiterin und wir sprechen unter anderem darüber, wie man Beruf und Hobby überhaupt realisieren kann und was sie für Tipps und Tricks hat. wie sie trotz des ganzen Stresses bei über 80 Drehtagen im Jahr Reiten als Hobby in ihrem Leben ganz tief integriert hat. Dieser Podcast geht an einem Sonntag live, heute ist der 10.04. Und damit ist die Weltmesse des Pferdesports, die Equitana in Essen, schon in vollem Gange. Wir sind mit WeHorse natürlich auch am Start. Ihr findet uns in Halle 6, Stand C26. Und wir haben ein wirklich cooles Programm mit unseren wehorse-Ausbildern und Experten. Zum Beispiel Dr. Britta Schöffmann oder die deutsche Meisterin im Islandpferdereiten. Lisa Draht kann man bei uns treffen, Linda Tellington-Jones, Lisa Röckner, Inge Klimke und, und, und. Wir freuen uns total, wenn wir so viele wie möglich von euch bei uns auf dem Stand begrüßen können. Haben auch eine kleine Überraschung, ein Gewinnspiel, tolle Preise, Meet & Greet und so weiter. Kommt gerne vorbei oder schaut auf unserer Informationsseite dafür vorbei. www.wehorse.com-go.de Dort findet ihr alle Infos. Und jetzt, bevor es losgeht mit dem Podcast, ein weiteres großes Announcement. Die Ereignisse überschlagen sich quasi, denn nun ist sie endlich da für alle wehorse Nutzer, die großartige wehorse App für iOS im App Store, für Android im Google Play Store. Ihr könnt somit jetzt noch einfacher und besser wehorse in euer tägliches Training integrieren. Ganz frisch herausgebracht von unserem Team, die brandneue wehorse App. Genug der Vorrede, mein Name ist im Übrigen wie immer Christian Kröber und jetzt geht’s los mit dieser Folge. Hallo im wehorse Podcast, Susanne.

[SPEAKER 2]Hi, freu mich.

[SPEAKER 1]Schön, dass du da bist.

[SPEAKER 2]Danke für die Einladung.

[SPEAKER 1]Man kennt dich aus dem Fernsehen, nämlich im zweiten deutschen Fernsehen, Bares für Rares.

[SPEAKER 2]Genau.

[SPEAKER 1]Das ist so deine Heimat eigentlich, ne?

[SPEAKER 2]Das ist meine Heimat. Meine zweite Heimat.

[SPEAKER 1]Deine zweite Heimat. Wir sitzen hier in Bornheim, das ist deine eigentliche Heimat.

[SPEAKER 2]Das ist meine richtige Heimat.

[SPEAKER 1]Im Rheinland. Und was viele nicht wissen, du bist bekannt aus der Fernsehserie im ZDF Bares für Rares, wo du einer der Händler bist, die dann quasi die Gegenstände anschauen und dann auch in der Sendung bewerten. Aber du reitest auch.

[SPEAKER 2]Genau. Am liebsten morgens vor der Arbeit, ganz ungeschüttet, um sieben Uhr in der Halle, wenn noch keiner da ist.

[SPEAKER 1]Und das ist aber ein reines Hobby. Ich habe im Vorfeld geschaut, du bist ja auch als Springreiterin hier im Rheinland erfolgreich unterwegs, aber ist es für dich immer ein reines Hobby oder was bedeuten die Pferde für dich?

[SPEAKER 2]Ich muss ein Glück mit meinen Pferden, kein Geld verdienen, da bin ich ganz froh drum. Die sind wirklich just for fun und ich liebe meine Pferde. Ich kann da am besten im Stall einfach abschalten und runterkommen, auch wenn es morgens früh um sieben ist oder abends um zehn. Ich fände es toll, in den Stall zu gehen und das kann noch so stressig im Alltag sein, wenn das Pferd oder mein Pferd nerviert, wenn ich in den Stall komme. Philippa oder auch Cousin, dann geht mir das Herz auf und dann bin ich wieder zu Hause und wieder vollkommen runtergepegelt.

[SPEAKER 1]Ist das etwas, was dir in deinem Job auch hilft, die Balance zu halten?

[SPEAKER 2]Auf jeden Fall, ja.

[SPEAKER 1]Und wir haben ja gerade auch schon im Vorfeld gesprochen, du hast über 80 Drehtage im Jahr für Bares für Rares.

[SPEAKER 2]Genau, bis zu 80 Drehtage habe ich im Jahr. Letztes Jahr waren es 60, dieses Jahr werden es ein bisschen mehr sein. Aber ja, es ist schon ein zweiter Job, kann man so sagen.

[SPEAKER 1]Für alle, die jetzt die ZDF-Sendung Baras Veras nicht kennen, was ist das eigentlich?

[SPEAKER 2]Ja, zu uns kommen Menschen mit ihren Exponaten, mit ihren Geschichten zu ihren Exponaten. Die möchten wissen, was sie da eigentlich haben, was das für ein Wert ist. Und das schlussendlich meistens auch dann verkaufen bei uns Händlern. Und da komme ich ans Spiel mit meinen vier Kollegen. Wir bieten dann für das jeweilige Exponat eben Geld an. Und die Menschen, die Leute können dann einschlagen oder aber auch sagen, sie verkaufen nicht. Also ein ganz normales, eine Verkaufsshow würde ich jetzt mal so sagen.

[SPEAKER 1]Aber das ist alles echt, ne?

[SPEAKER 2]Das ist alles echt. Das ist nichts gefakt, genau.

[SPEAKER 1]Weil man würde ja denken, vielleicht ist das ja gestellt und dann wird dann nochmal ein bisschen so besonders um den Preis gefeilscht, aber das ist tatsächlich, ihr trefft euch auch da das erste Mal und du siehst auch das Schmuckstück oder was auch immer du dann vor dir hast, das erste Mal. Richtig, genau. Ist das auch das Besondere daran?

[SPEAKER 2]Für mich ist es nicht so besonders, weil bei uns im Geschäft kommen ja auch Menschen mit ihren Schmuckstücken oder mit ihren Sachen vorbei und dann sehe ich es ja auch zum allerersten Mal nach dem Angebot. Also für mich ist es eigentlich Daily Business. Klar, natürlich von der Kamera begleitet ist man etwas anderes. Das ist eben auch dann sehr aufregend, auch für mich immer noch. Aber im Prinzip ist es Tagesgeschäft.

[SPEAKER 1]Was waren da so die spannendsten Gegenstände, die du gesehen hast?

[SPEAKER 2]Das Spannendste für mich war bestimmt das Reliquienkreuz. Das war ein Kreuz aus dem 18. Jahrhundert, mit Diamanten besetzt und einer Kreuzreliquie. Bestimmt ein Stück, das für mich mein Leben lang besonders sein wird und für einen Händler sicherlich auch die Nadel im Heuhaufen ist, so etwas mal besitzen zu dürfen oder handeln zu können.

[SPEAKER 1]Was ist denn an so einem Gegenstand, an so einem Schmuckstück dann das Besondere? Ist es die Historie? die dem Inne wohnt? Sind es die Einzelteile, der Wert, der monetäre Wert? Was repräsentiert dann diese Faszination?

[SPEAKER 2]Ich glaube, von allem so ein bisschen. Zum einen natürlich Provenienz, also wo kommt das her? Gerade antike Stücke erzählen ja Geschichten, machen eben das Stück wieder besonders. Man weiß ja nicht genau, wo es herkommt, wo es mal gestanden hat, wer es mal besessen hat. Und auch der Wert der Materialien, also in dem Fall die Diamanten oder ähnliches, machen auch noch einen großen Teil des Wertes eben aus. Und natürlich auch die Geschichte, die dahinter steht. Das ist ja alles im historischen Kontext und das macht eben das ganz besonders spannend.

[SPEAKER 1]Und wie du sagst, dieser historische Kontext zeigt einem ja auch, wie langlebig sowas sein kann. Das sind ja auch Dinge, die werden uns wahrscheinlich noch überleben und die nächsten 15 Generationen danach auch.

[SPEAKER 2]Ja Gott sei Dank.

[SPEAKER 1]Gott sei Dank, ja genau. Hoffentlich. Ein großes Thema ist ja auch und was wir auch bei WeHouse häufig, wenn wir auf Instagram mit unserer Community auch sprechen ist, wie bringt man eigentlich Job und Reitsport zusammen. Und was kann auch der Pferdesport leisten für einen ganz persönlich? Du hast gerade schon gesagt, dass dir eigentlich das Herz aufgeht, wenn du in den Stall fährst. Ist das für dich wichtig, um auch so einen Hochleistungsjob im Fernsehen und hier mit deinem Juwelier, mit den Juweliläden leisten zu können?

[SPEAKER 2]Ich muss jetzt keinen Hochleistungssport in meinem Sport betreiben, um runterzukommen. Ich könnte auch genauso gut durch den Wald reiten, um runterzukommen. Es ist ein schöner Ausgleich mit Tieren, die einem immer schon verbunden sind und die einen von Kindheit an begleitet haben. sie nach Hause kommen. Ich habe mein Leben lang geritten und fand es immer schon für mich einfach mehr als ein Hobby, es war wie so ein Lebensgefühl, der Reitsport für mich. Und das habe ich bis heute mitgenommen und bringt mich einfach wieder in eine geordnete, ruhige Bahn, selbst wenn mein Leben noch so turbulent ist.

[SPEAKER 1]Seit neuestem, und einige von euch wissen das eventuell, die uns auf Social Media follen, haben wir auch eine Plattform für Hundeliebhaber, WeDog, die Online-Hundeschule, vor einigen Wochen an den Start gegangen, mit großartigen Online-Kursen rund um das Thema Hund. Leinenführigkeit, Impulskontrolle, Jagdtrieb, verschiedenste Themen, von Erste Hilfe bis zu Ausbildung, Beschäftigung, alles, was man wissen muss als Hundebesitzer. Wir haben exklusiv auch ein Kombi-Paket, ein sogenanntes Bundle für alle von euch, die jetzt schon WeHorse nutzen. Wenn ihr jetzt schon WeHorse nutzt und zusätzlich WeDog nutzen möchtet, schickt uns eine kurze E-Mail an team.wehorse.com Team at WeHouse.com, dann gibt es ein besonderes Angebot für all diejenigen, die schon ein laufendes WeHouse-Konto haben. Ansonsten könnt ihr ab 12,90 Euro als Hundebesitzer, als Hundeliebhaber euch anmelden bei WeDog.com, die Online-Hundeschule. Wie bist du in Kontakt mit Pferden gekommen? Wie war so was, so der initiale Anstoß? Reitest du von Kindesbeinen?

[SPEAKER 2]Also bei uns reiten alle in der Familie. Meine Mutter, mein Onkel, mein Vater hat es versucht, er hat es nicht geschafft.

[SPEAKER 1]Den konntest du nicht überzeugen.

[SPEAKER 2]Den konnte meine Mutter nicht überzeugen, genau. Aber selbst mein Onkel ist jetzt 61 Jahre alt und reitet immer noch auch sehr erfolgreich im Amateursport bis S. Also wenn ich in dem Alter noch so fit bin, bin ich happy.

[SPEAKER 1]Das wäre super.

[SPEAKER 2]Also das wäre schon mein Ziel, dem Reitsport so lange verbunden zu bleiben.

[SPEAKER 1]Und als Familie verbindet euch das ja auch dann, ne?

[SPEAKER 2]Total. Also meine Oma hast du ja eben auch kennengelernt, die kommt auf jedes Turnier mit und feuert uns an. Und wenn es mal nicht so gut läuft, steht sie auch dann nachher am Rand und schimpft oder ähnliches. Es gab mal eine tolle Situation auch. Da war ich in so einem Zwei-Phasen-Springen, war ein S-Springen, und ich war echt super schnell. Nach der ersten Phase ganz direkt links rum. Und hab vergessen den Start zu reiten und hätte das Springen echt im Handgelopp gewonnen. Aber ich hab eben die Startlinie nicht passiert. Und dann stand sie am Rand und hat so mit mir geschimpft. Ob ich mal nicht so blöd sein könnte, aber daran erkennt man eben dieser Sport ist eben auch Emotion, ist auch für mich Familie und macht einfach mega viel Spaß. Und das gibt mir unheimlich viel.

[SPEAKER 1]Aber das mit der Startlinie ist ja schon den besten passiert. Olympische Spiele 2004 in Athen hat ja Bettina Hoyt ihre Goldmedaille deswegen nicht bekommen in der Vielseitigkeitsreiterei. Also du bist nicht die Erste, der das passiert. Aber damit auch voll mitgefiebert, ne?

[SPEAKER 2]Ja, genau.

[SPEAKER 1]Und danach gab’s einen Satz heiße Ohren?

[SPEAKER 2]Die Oma, das war auf Gut Ising am Chiemsee. Und das war eine Fahrt von acht Stunden und meine Oma hat mit mir auf der ganzen Rückfahrt nicht mehr gesprochen.

[SPEAKER 1]Wirklich? Nee. War stinkesauer. Und dir hattest du jetzt auch ein paar Tipps gegeben, wie du es besser machen kannst?

[SPEAKER 2]Ja, ich soll mich mehr konzentrieren. Ich soll nicht so viel abends auf den Reiter-Partys warten.

[SPEAKER 1]Nicht so lange auf den Partys warten, ja.

[SPEAKER 2]Aber ich glaube, sie war länger als ich, von daher.

[SPEAKER 1]Den Tipp hätte ich dir auch geben können. Den hättest du auch von mir kriegen können.

[SPEAKER 2]Aber das ist ja auch schön, auch wenn man auf Turniere fährt, sind ja immer die gleichen Leute, die kommen von überall her. Das ist schon eine große Familie. die dann auch da zusammenkommen auf jedem Turnier, ob es jetzt Ising ist oder Nörten-Hardenberg. Wenn du in einem großen Amateurbereich unterwegs bist, ist es halt schon wirklich wie nach Hause kommen auf den Turnieren.

[SPEAKER 1]Das ist auch schön. Ist das auch, was dich dann auf die Turniere mehr zieht, dass man das Gefühl hat, das ist eine kleine Community, mit der ich dann auch eigentlich immer unterwegs bin? Bei den Amateuren ist es ja wirklich sehr, sehr präsent, Eng ihr eigentlich alle seid?

[SPEAKER 2]Ja, das auf jeden Fall. Das ist schon alles sehr eng. Und da laufen auch mal die anderen kleinen Geschäfte zwischendurch. Also gerade bei unserem Job mit dem Schmuck, mit den Uhren. Aber ich habe es auch schon bei anderen gesehen, die dann auch auf den Turnieren ihre kleinen Geschäfte machen. Außerhalb des Pferdesports. Das ist auch immer ganz schön.

[SPEAKER 1]Ist das denn für dich ein Faktor, dass Leute sagen, komm, die Susanne, die ist eine top Juwelierin, geh ich lieber zu der und wir machen das lieber auf dem Abreiterplatz mal aus, was ich als nächstes brauche. Also passiert das?

[SPEAKER 2]Ja, das kommt schon mal vor, durchaus.

[SPEAKER 1]Aber es gibt da wahrscheinlich keinen großen Diamant, sondern eher so eine kleine Uhr. Ach ja. Es kommt drauf an. Da wollen wir nicht weiter drauf eingehen. Und wir haben ja eben schon über die über 80 oder knapp 80, das kommt ein bisschen drauf an, um die 80 Drehtage im Jahr gesprochen. Ist das dann so, dass du nach so einem langen Tag dann sagst, boah komm, jetzt fahr ich ins Stall und das ist für mich jetzt die Me-Time sozusagen?

[SPEAKER 2]Das auf jeden Fall. Meistens habe ich um sechs, sieben Uhr Drehschluss, dann fahre ich in den Stall und dann radle ich noch eine Runde. Man hat ja oft das Gefühl, nach so einem Drehtag, oh Gott, ich bin einfach müde und will noch ins Bett oder muss noch in den Laden und noch Sachen fertig machen, aber dann fährt man zum Stall. Und ist vielleicht noch einen kleinen Moment müde und macht dann die Stalltüre auf und es ist wie weggeflogen. Das ist für mich wirklich, also bei mir ist es unglaublich. Ich bin dann ja total fit. Und auf dem Pferd ist der ganze Stress weg. Für mich auf jeden Fall. Also es ist dann wirklich so eine kleine Me-Time.

[SPEAKER 1]Und ist das dann, reitest du dann wirklich, also trainierst du dann oder sagst du, ach komm, ich reite den Wald und unabhängig davon, ob ich jetzt mal in zwei Wochen ein Turnier habe oder nicht, steht für dich bei der ganzen Reiterei eher der Spaß im Vordergrund? Wir haben ja eben auch darüber gesprochen, ich zum Beispiel habe früher sportlich geritten, jetzt will ich nur noch in den Wald reiten. Ist es bei dir wirklich auch der turniersportliche Anreiz oder eher Hauptsache im Sattel?

[SPEAKER 2]Also gut, wenn ich abends ins Stall komme, gerade im Winter, es ist ja schon abends dunkel, da reitest du nicht mehr in den Wald. Und zum zweiten muss ich sagen, ich habe ein Pferd, mit dem kannst du auch nicht in den Wald reiten. Du würdest auf jeden Fall getrennt zurückkommen. Deswegen stellt sich für mich die Frage gar nicht. Aber ich muss auch dazu sagen, ich habe einen aktuell, der wirklich schon alles kann. Dem musst du auch nicht jetzt groß trainieren. Der ist happy und ein bisschen bewegst und ein bisschen locker machst und so. Also so ein hartes Training fahre ich mit ihm jetzt zu Hause auch nicht mehr. Das ist für uns beide Entspannung, glaube ich. Denn ich weiß, auf ein Turnier kann ich mich voll auf ihn verlassen. Und da macht er seinen Job. Und deswegen ist es für uns quasi abends zu Hause so ein bisschen rumtüddeln. Bisschen Kondition halten, bisschen fit bleiben, bisschen Stangentraining oder so und dann ist er happy. Ich bin auch happy, dass ich das Tanzen getroffen habe und dann gehen wir beide schön ins Bett. Er mit Hafer, ich mit meinem kleinen Brot noch zu Hause. Mit meinem kleinen Rotwein.

[SPEAKER 1]Er trinkt Wasser. Sehr gut, den gemeinsamen Abend. Du hast ja auch und das bewegt ja auch viele Gerade wenn man einen intensiven Job hat, der Wiedereinstieg. Du hast ja auch länger nicht geritten und hast bis dann wieder eingestiegen in den Sport. Warum hast du dich entschieden, wieder zu reiten und nicht zu sagen, ich gehe viermal die Woche joggen?

[SPEAKER 2]Ich habe ja von 14 bis ich glaube 24, 25 gar nicht reiten können. Zum einen hatte ich finanziell nicht die Möglichkeiten dazu und zum anderen auch die Zeit natürlich nicht. Aber für mich hat es irgendwie im Fitnessstudio, das war nicht meins, oder irgendwie joggen gehen. Ich gehe auch immer noch joggen, aber mir hat immer was gefehlt. Und für mich war klar, irgendwann, wenn ich mir wieder ein Pferd leisten kann, kommt wieder ein Pferd. Und ich hatte wirklich Glück damals. Ich konnte meine Stute auf einer kleinen Auktion erwerben, für wirklich sehr, sehr kleines Geld. Und habe die fünfjährig gekauft und hatte einen Superkracher. Und damit habe ich ja gar nicht gerechnet eigentlich. Und für mich war nur wichtig, ich möchte wieder reiten, dass ich mir dadurch Zufall so ein tolles Pferd gekauft habe für so kleines Geld. Da hat ja keiner mit gerechnet. Das war wirklich Glück. Und wir haben einfach zueinander gefunden und haben auch Höhen und Tiefen erlebt und uns das auch irgendwie selbst erarbeitet. Ja, von der ersten Springfelder A, die eine Riesenkatastrophe war, bis zum Zwei-Sterne-S-Championat international, wo wir ja platziert gewesen sind. Also es war schon mit Höhen und Tiefen und viel Lachen und Weinen verbunden und wir hatten eine tolle Zeit. Und jetzt ist sie 18 und in Rente.

[SPEAKER 1]Das ist Philippa.

[SPEAKER 2]Philippa, genau.

[SPEAKER 1]Ist das auch das Schöne daran, diesen Weg gemeinsam zu gehen? Von Springpferde A bis 2 Sterne S?

[SPEAKER 2]Genau, das war also mein Herzenspferd. Wir haben wirklich Höhen und Tiefen und uns geliebt und gehasst, aber am Ende hat die Liebe gesiegt.

[SPEAKER 1]Wann hast du gemerkt, das könnte doch für besser reichen?

[SPEAKER 2]Ich wollte ja eigentlich gar nicht mehr springen. Ich wollte ja eigentlich Dressur reiten und Philippa wollte aber nicht Dressur. Also die war gar nicht so gewillt, sich so wirklich so ein bisschen annehmen zu lassen. Die war mal so ein bisschen das heißere Pferd. Und dann hat man mir gesagt, dann mach doch mal einen Sprung. Und dann habe ich mal ein kleines Kreuz gemacht und es ging richtig gut. Und ich merkte halt auch, damit war sie auch ruhiger und zufriedener. Und das war so ihr Leben. Und dann habe ich mich entschlossen, doch wieder zu springen.

[SPEAKER 1]Und dann lief’s einfach und die Hindernisse wurden höher und die Platzierungen kamen. Und dann hast du gemerkt, okay, vielleicht geht’s… Das hat sich einfach so entwickelt.

[SPEAKER 2]Ich hatte auch tolle Trainer. Damals den Willi Bettinger zum Beispiel. Oder den Peter Weinberg.

[SPEAKER 1]Legende hier im Rheinland.

[SPEAKER 2]Beides Legenden wirklich. Und die haben mich wirklich super gefördert.

[SPEAKER 1]Wie wichtig ist für dich als Amateurin der Trainer?

[SPEAKER 2]Sehr wichtig. Sehr wichtig. Also ich brauche schon jemanden, der am Sprung steht und nachher sagt, du kannst da reinreiten, das geht. Also der Peter Weinberg zum Beispiel ist mit mir auf jedes, wirklich auf jedes Hecken festgefahren. Und nach den großen Turnieren und da muss ich wirklich sagen, zum Beispiel ein Thema war, da war EM in Rotterdam. Ich war am Turnier irgendwo in Bayern und dann kam er wirklich angeflogen und hat mich unterstützt. Und das am nächsten Morgen, also ich hatte ihn ganz früh verabschieden müssen, weil er meinte, ich muss jetzt ganz dringend zum Wettcheck nach Rotterdam.

[SPEAKER 1]Weil er Equipe-Chef der Belgier war, glaube ich.

[SPEAKER 2]Weil er Equipe-Chef der Belgier war, genau. Und das muss ich wirklich sagen, also das ist für mich der tollste Trainer der Welt. Also er ist wirklich mega. Und das verbindet einen natürlich auch mit demjenigen sehr.

[SPEAKER 1]Und neben den Turnieren, wo das einfach ja eine unglaubliche Sicherheit dann auch gibt, so einen Trainer bei sich zu haben, wie wichtig ist dann so ein Trainer so im täglichen für dich oder machst du ja dein eigenes Ding?

[SPEAKER 2]Gut, jetzt kommt immer ein bisschen aufs Pferd an, aber die normale Arbeit mache ich eigentlich alleine mit den Pferden. Und Springtraining brauche ich halt schon jemanden, der dann auch sagt, das muss jetzt so und so gemacht werden. Weil du trainierst ja eigentlich beide. Du trainierst ja eigentlich Pferd und Reiter zusammen. Und das kann ich am besten eigentlich mit einem guten Trainer.

[SPEAKER 1]Du bist ja auch als Amateurin und das ist ja auch das Tolle an dem Amateursport im Springreiten, wenn man den so betreibt, dass man auf tolle Turniere kann. Donaueschingen, Good Ising, hast du eben beschrieben, in der Nähe Münchens, viele weitere tolle Turniere, Nörten-Hardenberg-Burg-Turnier, wo man ja sonst eigentlich als normalsterblicher Reiter sich schon echt anstrengen muss hinzukommen. Ist das dann auch so, dass du wirklich schaust, okay, wer reitet noch so hier, wo können wir noch was abgucken? Oder bist du als Amateurin froh, da zu sein und genießt die Zeit?

[SPEAKER 2]Ja, beides so ein bisschen. Also ich meine, es ist ja oft so, dass die Prüfungen sehr, sehr früh morgens sind und du echt früh aufstehen musst.

[SPEAKER 1]Das ist der Nachteil des Amateurs. Der Amateur oder die Amateurin muss sehr früh aufstehen.

[SPEAKER 2]Richtig.

[SPEAKER 1]Ich hörte, manche gehen auch direkt von der Party.

[SPEAKER 2]Ja wirklich? Also ich gehöre nicht dazu. Kann ich mir gar nicht vorstellen. Aber es ist einfach schön. Du hast den großen Sport, kannst dir viel abgucken und hast auch deinen eigenen Sport. Du hast tolle Plätze, tolle Bedingungen, auch morgens früh tolle Zuschauer, wirklich. Also oft gerade in Donauesching. Aber auch in Nürten oder auch in Leipzig war auch immer die Hölle los. Oder Chemnitz, super voll. Also auch bei den Amateur-Springen. Das ist schon schön, wenn man in so einer besonderen Atmosphäre reiten darf.

[SPEAKER 1]WeHouse Podcast, und du hast ja eben offenbart, dass du noch kein WeHouse Podcast, glaube ich, gehört hast, gibt es die vier klassischen WeHouse Fragen. Okay. Die blühen jetzt auch dir. Und Frage Nummer eins ist, hast du ein Motto, nach dem du lebst?

[SPEAKER 2]Habe ich ein Motto, nach dem ich lebe? Ja, es ist von Oscar Wilde. Ich habe einen ganz einfachen Geschmack. Ich bin immer mit dem Besten zufrieden.

[SPEAKER 1]Sehr schön. Dann Frage Nummer zwei. Gibt es einen Menschen, der dich vielleicht auch im Hinblick auf die Pferde besonders geprägt hat?

[SPEAKER 2]Mein Onkel. Tatsächlich. Und meine Mutter. Meine Mutter ist verstorben vor einigen Jahren. Jetzt macht es eben mein Onkel. Aber auf jeden Fall meine Familie, meine Mutter und mein Onkel. Also der ganze Umgang mit den Pferden, die Liebe zu den Pferden, auch der gemeinsame Sport. Dann der Familienverbindung zuerst zu bringen. Das ist schon auf jeden Fall für uns ein Familiending.

[SPEAKER 1]War es in der Familie immer der Springsport?

[SPEAKER 2]Das war immer der Springsport. Ich glaube, meine Mutter ist früher mal am Militär gegritten, aber es war meiner Oma, glaube ich, zu gefährlich. Das durfte sie nachher nicht mehr.

[SPEAKER 1]Obwohl es da auch eine Startlinie gibt.

[SPEAKER 2]Ja, obwohl es da auch eine Startlinie gibt, genau.

[SPEAKER 1]Dann Frage Nummer drei. Wenn du Reitern oder Pferdemenschen eine Sache, einen Tipp im Umgang mit ihren Pferden auf den Weg geben könntest, was wäre es?

[SPEAKER 2]Behandelt euer Pferd so, wie ihr auch selbst behandelt werden wollt.

[SPEAKER 1]Gibt es für dich da Vorbilder, wo du sagst, die machen das besonders gut?

[SPEAKER 2]Bekannte Vorbilder weiß ich nicht. Ich kenne jetzt keine großen Namen persönlich und weiß auch nicht, wie sie mit ihren Pferden umgehen. Öffentlich bestimmt schon, aber jetzt irgendwie privat nicht. Aber in meinem Freundeskreis, meine beste Freundin, wenn ich so sehe, wie sie zu ihrem Pferd ist, Und wie sie mit dem umgeht, ist das schon eigentlich dementsprechend so, wie auch mit der Freundin umgegangen wird. Also sehr persönlich, sehr intim und sehr liebevoll.

[SPEAKER 1]Die Verbindung zum Pferd.

[SPEAKER 2]Genau.

[SPEAKER 1]Und dann vervollständige bitte diesen Satz Pferde sind für mich.

[SPEAKER 2]Pferde sind für mich ein schöner Lebensmittelpunkt.

[SPEAKER 1]Wunderbar. Das ist eigentlich großartig, auch bei dir zu sehen, welche tolle Rolle die Pferde spielen. Vielen Dank, dass du bei uns warst im Podcast.

[SPEAKER 2]Ja, danke. Hat Spaß gemacht.

[SPEAKER 1]Sehr viel Spaß gemacht. Und auch eine Premerie. Ich war in meinem Leben noch nie in Bornheim. Diese Scharte ist jetzt ausgewetzt. Ja, super. Sehr gut. Vielen Dank. Und ja, was steht im Jahr 2022? Bist du auch auf Turnieren wahrscheinlich unterwegs?

[SPEAKER 2]Ja, momentan nicht. Also meine Stute ist jetzt in Rente, wie gesagt, die ist 18. Dann habe ich ja noch einen Älteren, der war lange krank, den habe ich auch gesund gepflegt. Jetzt hat er wieder einen kleinen Rückfall. Ob der wieder in den Sport gehen kann, das weiß ich nicht so genau. Ansonsten reite ich eine Runde durch den Wald.

[SPEAKER 1]Das ist auch in Ordnung. Das ist auch schön. Das mache ich genauso. Vielleicht treffen wir uns mal im Wald.

[SPEAKER 2]Am dritten Ast rechts.

[SPEAKER 1]Genau. Danke dir. Ciao.

[SPEAKER 2]Danke dir.

[SPEAKER 1]Ciao. Zum Abschluss von mir noch einmal der Hinweis auf die Bewertung. Wir freuen uns über jede Bewertung auf Spotify, Apple Podcasts, Trustpilot. Ihr findet uns im Übrigen überall dort, wo es gute Podcasts gibt und wir freuen uns auf euch. Ich freue mich auf euch bei der nächsten Folge des wehorse Podcasts.

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