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#56 Tiere verstehen und motivieren - Tiertrainerin Anne Krüger-Degener

Pferde, Hunde, Ziegen und Enten - Anne Krüger-Degener fährt immer mit der ganzen Familie und gut zwei Dutzend Tieren zu ihren Auftritten. In der Show sitzen sie und ihre Tochter im Sattel, während Anne Krüger-Degener zwei Border Collies dirigiert, die zwanzig schwarze und weiße Laufenten nach Farbe sortieren. Dabei muss “die Schäferin” aufmerksam alle Tieren im Blick haben, um sie zu lenken. Abseits des Rampenlichts betreibt Anne Krüger-Degener eine Tierschule und einen ökologischen, landwirtschaftlichen Betrieb auf ihrem Hof in Melle bei Osnabrück. Im Gespräch mit Christian Kröber verrät sie, was das Geheimnis ihrer Arbeit ist, wie unterschiedlich Hunden und Pferde Lernen und was hinter ihrem Konzept HarmoniLogie® steckt.

Anne Krüger-Degener zeigt in ihren Shows keine auswendig gelernte Choreografie, sondern einen Ausschnitt der täglichen Arbeit. Dort sind ihre Hütehunde eine unerlässliche Hilfe, ihre treuesten Mitarbeiter. Erfahre, wie Anne Krüger-Degener es im Training schafft, dass Mensch und Tier Spaß beim Training haben.

Die gute Nachricht ist: Jeder kann Tiere so gut verstehen lernen wie Anne Krüger-Degener. Damit das gelingt, musst du alle unterbewussten Reaktionen deines Tieres lesen lernen und die verschiedenen Lernmuster verstehen. Dann kannst du dein Tier positiv beeinflussen. Im Podcast erhältst du von der Schäferin eine Einführung in das Tiertraining.

Podcast Transkript

Dieses Transkript wurde durch eine KI erstellt und nicht gegengelesen.

[SPEAKER 1]Herzlich Willkommen zur neuesten Folge des wehorse Podcasts. Mein Name ist Christian Kröber und heute im Podcast die allseits durch ihre Show als die Schäferin bekannte Hunde- und Pferdetrainerin Anne Krüger-Degener, die ich auf ihrem heimatlichen Hof in der Nähe Osnabrücks traf. Viel Spaß. Herzlich Willkommen im wehorse-Podcast. Anne Krüger-Degener.

[SPEAKER 2]Hallo, herzlich Willkommen.

[SPEAKER 1]Schön, dass du dabei bist. Das allererste Mal im Ruhias Podcast. Viele kennen dich als die Schäferin von vielen Shows, von Aachen bis Mannheim, Stuttgart und so weiter. Wie genau würdest du dich beschreiben? Was machst du?

[SPEAKER 2]Ich glaube, ich bin eher eine Tiertrainerin. Ich bin Mutter, Lehrerin, Hausfrau, Buchautorin, Reiterin, Tierliebhaberin, Mensch mit einem Herz aus Fell. So würde ich mich vorstellen.

[SPEAKER 1]Aber die Tiere spielen schon eine zentrale Rolle bei dir und bei der gesamten Familie.

[SPEAKER 2]Absolut. Also hier geht es absolut um Tiere. Von früh bis spät.

[SPEAKER 1]Hier ist, in der Nähe von Osnabrück, wir befinden uns in Melle, im Osnabrücker Land. Ihr habt ja einen echten Niedersachsenhof, könnte man sagen. Und es gibt hier von Pferden, Hunden, Laufenten sicherlich noch viele weitere Tiere.

[SPEAKER 2]Genau. Ziegen, Hühner, Katzen. Ja.

[SPEAKER 1]Und uns.

[SPEAKER 2]Wir zählen uns auch immer ein bisschen mit dazu.

[SPEAKER 1]Also Tiere durch und durch und Pferde bzw. Hunde sicherlich, das ist der Kern eurer Arbeit und was viele auch nach draußen hin sehen, die Arbeit, die du machst zusammen mit deinem Team. Viele kennen die Shows mit den Ziegen, mit den Laufenten, aber das geht noch deutlich darüber hinaus, denn es ist hier eine Hundeschule und auch ein Ausbildungsbetrieb.

[SPEAKER 2]Genau, es ist ein Ausbildungsbetrieb, es ist eine Tierschule. Es geht also nicht nur um Hunde, sondern wir bilden Pferde und Hunde aus und wir bilden die nach denselben Grundsätzen aus. Und das ist etwas sehr Einzigartiges, denn die Herangehensweise an die Tiere ist tatsächlich der Weg über den Dialog. Und das, was man in der Show sieht, ist die Quintessenz. Also eigentlich nur ein Zusammenschnitt unserer täglichen Arbeit, wie so eine kleine Kür mit vielen Geistern und Musik zusammengeschustert. Tagtäglich geht es tatsächlich immer darum, dass wir die Tiere positiv und fröhlich auf unsere Seite bekommen und im Einverständnis mit den Tieren tolle Sachen machen können.

[SPEAKER 1]Da geht es vor allen Dingen um die innere Haltung.

[SPEAKER 2]Genau, die innere Haltung ist bei uns sehr wichtig. Es geht gar nicht darum, ein Tier zu überwinden, sondern wirklich auch zu überzeugen. Und der Teil macht uns am allermeisten Spaß, denn mit Tieren zu arbeiten, die einem am Ende wirklich gut und gerne zuhören, ist wirklich eine große Freude. Und Freude und Spaß ist das, was jeder von uns haben möchte. Wir wollen Spaß mit unseren Tieren und keine Soldaten, sondern Mitarbeiter. Und diesen Weg finden wir hier in unserer Ausbildungsmethode. Wir nennen das Harmonie Logie. das intelligente Spiel mit der Harmonie oder erzeugen der Harmonie. Und wir betreiben hier eine Tierschule, die europaweit arbeitet und bekommen Gäste aus ganz Europa, die sich hier von uns quartalsweise oder einmal im Semester schulen lassen, so wie es eben in das Programm hineinpasst.

[SPEAKER 1]Kann man denn mit Pferden oder Hunden oder anderen Tieren gleichermaßen kommunizieren oder gibt es da Unterschiede unter den Tieren? Beispielsweise das Pferd ist ja ein Fluchttier, während der Hund ein Räuber ist.

[SPEAKER 2]Man kann mit Menschen, mit Pferden und Hunden gleichermaßen kommunizieren. Dabei geht es in der Schulung ja erstmal darum, dass wir einen Kommunikator und einen zu Kommunizierenden haben. Und beide müssen lernen einander zu erlesen, weil jeder spricht eine andere Sprache. Wir gehen also mehr über visuelle Hilfen und über visuelle Signale. und über die leibliche Sprache. Nehmen wir mal das Pferd zum Beispiel, das arbeitet ja nun sehr körperlich als Herdentier, regelt seinen Tanzbereich, ist das regulativ seines Kollegen, ist seinem Kollegen zum Wohl. Sie arbeiten viel über Komfortzonen, über Komfortzonenverhalten. Und genauso eben auch über ein klares räumliches Denken. Und dieses klare räumliche Denken ist beim Raubtierhund ebenso der Fall. Und auch das Raubtierhund arbeitet über Komfortzone, Komfortzontraining, über räumliches Denken. Und wir Menschen funktionieren auch nicht anders. Und sind wir mal ganz ehrlich, in einer Begegnung zwischen zwei Menschen erlesen sich die Menschen, bevor sie miteinander sprechen. Man nimmt die Winkel wahr, man nimmt Spannungsfelder wahr, man nimmt die Atmung wahr. Man nimmt die Art der Bewegung wahr, die Bewegungsintention und daraufhin entwickelt sich der Dialog. Und diese Art des Dialoges kann man mal einmal in den Fokus setzen und sich darum bemühen. Und wenn ich das geschafft habe, dann löse ich mich dabei von den Ich-Emotionen und meinen eigenen Vorstellungen, meinen eigenen Gefühlen und komme in eine Ebene, auf der ich tatsächlich an die Information herankomme, an die ich herankommen möchte. Es gibt im menschlichen Bereich ganz witzige Beispiele. Fasst sich also ein junger Mann zum Beispiel beim Anblick einer hübschen jungen Frau an die Nase, findet er sie interessant.

[SPEAKER 1]Ist das so?

[SPEAKER 2]Ist das bewiesen? Das ist tatsächlich der Fall. Oder ist es so, dass wenn sich zwei Menschen länger als fünf Sekunden berühren, strömt der Körper Oxytocin aus? Im neurobiologischen Bereich, das ist messbar. Oder wenn einem ein Gespräch nicht mehr gefällt, zeigen als erstes die Füße zum Ausgang. Dann dreht der Mensch deine Füße nach außen.

[SPEAKER 1]Ach wirklich?

[SPEAKER 2]Ja, das sind Dinge, die kann man wahrnehmen, die kann man erlesen. Genauso wie den Liedschlag, ist der Mund geöffnet, ist er geschlossen, sind die Winkel Gebrochen oder sind die Winkel rechtwinklig? Und genau dasselbe ist beim Tier auch. Wir funktionieren da alle total gleich. Es ist ein ganz einfaches System, was es lohnt sich mal vorzuknöpfen und sich da mal einmal rein zu denken und das zu studieren ein bisschen. Und man wird seinem Partner Pferd und seinem Freund Hund ganz anders begegnen, weil man plötzlich die Signale wahrnimmt, die die Tiere wirklich senden. Hat er ein bewegliches Ohr, ja oder nein? Hat er Liedschlag? Was macht die Nüster? Bewegt sich der Nasenspiegel? Ist das Mäulchen geöffnet oder geschlossen? Schlägt er ab? Wedelt er? Ist der Schweif ruhig oder schlägt er hin und her? Das ist beim Hund als auch beim Pferd ganz identisch. Und da kann man sehr, sehr viele Informationen erlesen, die einen tatsächlich auf eine ich sag mal Augenhöhe mit dem Tier bringen und die einem das Tier auch ein bisschen näher kommen lassen. Man kann das Tier besser verstehen und auch ein bisschen besser beeinflussen oder überzeugen dafür.

[SPEAKER 1]Wenn man jetzt beim Beispiel Mensch einmal bleibt, sinkt ja dann auch der Interpretationsspielraum eigentlich.

[SPEAKER 2]Um den geht es.

[SPEAKER 1]Weil du hast ja eben erzählt, es gibt gewisse objektive Merkmale. Wenn ich jetzt meine Füße Richtung Ausgang stelle, heißt das, ich möchte lieber schnell weg, anstatt mich mit dir weiter zu unterhalten. Und das führt dazu, dass ich mein Gegenüber besser lesen kann.

[SPEAKER 2]Genau. Dabei geht es jetzt nicht um Verkaufsstrategien oder um ein, ich möchte jemanden überführen oder hinterlistig in eine Enge treiben oder wie auch immer. Es geht wirklich darum wahrzunehmen, ist es ja an der Zeit, dass wir das Thema wechseln zum Beispiel, dann würdest du dein Becken bewegen. Wenn wir im Gespräch, lese ich dich die ganze Zeit, ich nehme deinen Liedschlag wahr, ich nehme deine Füße wahr, ich nehme deine Atmung wahr. Ich nehme dein Becken wahr und nehme wahr, wenn dein Becken sich bewegt, dann wäre es Zeit für mich eine andere Frage zu stellen, die weiter wegwinkelt vom Thema. Vielleicht bin ich dir mit irgendwas zu nah gekommen. Das kann ja sein, will ich ja gar nicht. Ich kann also dann klügere Fragen stellen, bessere Fragen stellen, um aus einem anderen Winkel an ein Ziel zu kommen. Und das ist das Thema, was wir auch bei den Pferden haben. Wenn ich einem Pferd begegne, zum Beispiel frontal, kann es sein, dass ich das vegetative Nervensystem anriege, dass ich Adrenalin freisetzt und das Pferd auf Abwehr geht.

[SPEAKER 1]Vegetatives Nervensystem musst du einmal kurz erklären. Das ist?

[SPEAKER 2]Der Bereich, in dem neurobiologische Abläufe stattfinden. Das ist Atmung, das ist Hormonausscheidung, das ist Körpertemperatur, das ist die Herzfrequenz. Das ist, wenn wir schweißnasse Hände bekommen.

[SPEAKER 1]Das was messbar am Ende auch ist.

[SPEAKER 2]Ganz genau. Der Teil ist ein bisschen schwieriger einzulesen. Es ist viel leichter einzulesen, ob deine Schultern und dein Kopf im Winkel stehen, ob du nickst, ob du Liedschlag hast. Das sind aber auch Dinge, die du beeinflussen kannst. Dein Vegetativum kannst du nicht beeinflussen.

[SPEAKER 1]Das ist ja auch unterbewusst und am Ende auch die lebenserhaltenden Dinge.

[SPEAKER 2]Genau.

[SPEAKER 1]Also wenn ich jetzt aufhören würde zu atmen, wäre es ja schon ein Problem.

[SPEAKER 2]Ja und wie viele Leute satteln ein Pferd und stellen dabei gar nicht fest, dass das Pferd die ganze Zeit die Luft anhält. Da muss ich doch was tun. Da kann ich doch nicht weitermachen. Da kann ich mir doch nicht vornehmen an dem Tag fliegende Galoppwechsel zu üben.

[SPEAKER 1]Und es sind eigentlich ja relativ einfache Dinge, die man, also in Anführungsstrichen einfach, die man sehr gut feststellen kann, weil wenn ein Pferd nicht atmet, das ist ja durchaus physiologisch dann auch zu sehen.

[SPEAKER 2]Das ist zu sehen, oder? Dann wird die Atmung flach, dann hält es die Luft an, dann strömt Adrenalin aus im Körper und dann gehe ich mit dem Pferd in die Arena und fange an zu arbeiten und stelle fest, boah, der ist aber fest. Der war beim Satteln schon fest. Da hätte ich es doch schon lösen können. Vielleicht war er schon beim Aus-der-Box-Führen fest. Da hätte ich es auch schon ändern können. Zum Beispiel durch ein Komfortzontraining. Oder durch ein ganz bisschen mehr Zeit, die ich dem Pferd gebe, um sich mit der Situation abzufinden.

[SPEAKER 1]Kann ich denn dann, wenn man jetzt deinem System folgt, schon in der Box erkennen, ist mein Pferd heute gut drauf oder ist ein Problem, muss ich an irgendwas anderem arbeiten, weil das wäre ja der ideale Weg, dass man von Anfang an, ich nenne es jetzt mal diagnostiziert, wie ist der heutige Tag, wo stehen wir gerade.

[SPEAKER 2]Ja, das ist der Ansatz, den wir haben, dass wir die Signale sehr früh einlesen, dass wir zum Beispiel ein Abwehrverhalten sehr früh einlesen und dem auch sehr früh begegnen. Kommt hier ein neues Pferd her, gehe ich in die Box, dreht es sich um und hält den Kopf in die Ecke. Jetzt gehe ich dahin und will ihm das Halfter aufstreifen. Es reißt den Kopf hoch und lässt mich nicht ran. Dann habe ich es irgendwann draufgezergelt gekriegt und bringe es raus, auf die Stallgasse, es schlägt mit dem Schweif, tapst mit den Füßen nach mir. Beim Satteln schlägt es mit dem Schweif und versucht mich zu beißen. Und am Ende soll ich das Pferd dann reiten. Ich habe doch so viele Baustellen vorher, die ich erst einmal regeln muss, bis das Pferd eine korrekte innere Haltung hat und auch eine gute Einstellung dem Menschen gegenüber. Soll das Pferd über Angst und Bedrohung ausgebildet werden oder über Drängen bedrängen? Soll es zur Arbeit drängen und aus Freude mitarbeiten, Spaß an der Arbeit haben? Oder soll es einfach nur aufhören, sich zu wehren? Das ist eben ein bisschen der Ansatz, den wir haben. Und wir möchten die Tiere überzeugen. Wir reiten klassische Dressur und wir wollen die auch nicht neu erfinden. Ich finde Reiten wahnsinnig toll und klug für die Pferde. Aber sie müssen ja ein Verständnis geben. Und die Frage ist es, aus welchem Funktionskreis bilde ich ein Pferd aus? Wir haben sechs verschiedene Funktionskreise, die Wut, Passiv, wir haben das Abwehrverhalten, wir haben die Flucht, wir haben Drängen, Bedrängen und das aktive Angebot. Auch wir Menschen bedienen diese sechs Funktionskreise. Jeder Hund hat dieselben Funktionskreise. Und ich muss schauen, dass ich meine Ausbildung in einen Bereich hineinlege, der klug ist für das Tier. Zum Beispiel Drängen, Bedrängen oder Angebotsverhalten. Es macht keinen Sinn, ein Tier auf Fluchtverhalten auszubilden, auf Abwehrverhalten auszubilden oder auf Devotumverhalten, unterwürfigem Verhalten auszubilden. Es macht Sinn, die Tiere im inneren Lernmuster so zu strukturieren, dass sie gerne mitarbeiten. Und dafür müssen wir Menschen lernen, sie zu lesen und nicht zu analysieren oder zu interpretieren. Wir müssen lernen, sie zu beobachten und das, was die Tiere uns tatsächlich an Signalen senden. Das müssen wir verarbeiten. Oder dann eben auch verändern. Wenn ein Tier mit Abwehr kommt, ist das nicht die Lösung. Dann muss ich so lange etwas in dem Leben des Tieres verändern, bis die Abwehr weg ist. Bis das Einverständnis da ist. Und dann kann ich den nächsten Schritt machen. Das hört sich jetzt so an, als würde das 100 Jahre dauern. Ist überhaupt nicht der Fall. Geht eigentlich ganz schnell.

[SPEAKER 1]Man muss einfach nur so ein bisschen auf derselben, anfangen auf derselben Welle zu funken. Genau. Untereinander.

[SPEAKER 2]Genau. Oder vielleicht sich mal Zeit für ein Gegenpol bilden. Bei Hunden sage ich immer, Mensch bring den Hund doch mal zum Lachen. Wenn mir so ein Hund begegnet.

[SPEAKER 1]Ist ja auch dein Buchtitel.

[SPEAKER 2]Genau, wenn Hunde lachen. Und das ist auch mein Auftrag. Mein Auftrag ist es auch den Tieren Spaß zu machen, den Tieren zu Freude zu sein. Ein Pferd zum Lachen zu bringen, mal mit dem Pferd ein bisschen Quatsch zu machen, mal den Link zum Lachmuskel zu finden und den auch ein bisschen zu stabilisieren, online zu halten. Dann macht alles viel mehr Spaß.

[SPEAKER 1]Wie sehe ich, ob ein Pferd lacht?

[SPEAKER 2]Daran, dass es Maulaktivität hat, dass es Liedschlag hat, dass es zugewandt ist, dass es eine weiche Oberfläche hat, dass es ein bewegliches Ohr hat, daran erkennen wir, dass es gelassen ist in dem Moment. Ja, auch fröhlich ist, die können auch mal Quatsch machen, die müssen jetzt nicht die ganze Zeit gehorchen, darum geht es nicht. Es geht schon auch darum, dass die ihre Umwelt wahrnehmen, dass die Kontakt aufbauen, dass die Bindungsarbeit leisten, dass sie gern zum Menschen kommen. Dann lachen sie.

[SPEAKER 1]Und beim Hund sieht man das ja durchaus auch manchmal. Also ein Hund kann ja auch einen Gesichtsausdruck in gewisser Weise haben und da sieht man ja schon, ob die Freude haben, ob sie eher nicht so gut drauf sind. Das ist schon offensichtlich.

[SPEAKER 2]Ja, also der lachende Hund ist definitiv einer, der das Mäulchen offen hat, der die Barthaare auf 45 Grad angelegt hat. Haben Sie schon mal die Barthaare Ihres Hundes angeguckt? Das ist einfach immer der Punkt, den wir die Leute dann fragen. Ne, die habe ich noch nie gesehen und die Rote, ja die sehe ich manchmal.

[SPEAKER 1]Die Rote muss ja eigentlich so frei wählen, oder?

[SPEAKER 2]Die muss immer aus dem roten Ansatz hin und her schwingen und der Rücken muss locker und weich sein, auch in der Mittelhand. Das Ohr sollte beweglich sein, das Auge sollte beweglich sein.

[SPEAKER 1]Das ist ein bisschen wie bei Menschen, wenn Menschen am Tisch sitzen und irgendwie auf die Zunge beißen oder verkrampft sind und nicht locker sind, das sieht man ja auch und da weiß man vielleicht heute nicht so gut drauf oder generelles Problem, wo man mal gucken sollte.

[SPEAKER 2]Ja, da unterscheiden wir zwischen Charakter und Lernmuster. Der Charakter ist angeboren wie eine gerade oder schiefe Nase. Jetzt nehme ich mal einen Menschen mit einer schiefen Nase, der aber ein tolles Lachen im Gesicht hat. Den findet man schön. Das ist beim Charakter auch. Es gibt schiefe Charaktere, die sind genetisch vorgeprägt, die haben aber ein gutes inneres Lernmuster. Und das werden nachher wunderschöne Tiere. Und andere, die haben eine schnurgerade Nase, haben aber immer das Mäulchen geschlossen, gucken immer ernst und stramm, immer die Winkel aufgespannt. Die kommen nie schön rüber. Das sind vielleicht wie gemalte Kreaturen, aber da ist nichts Lebendiges dran. Und dieses innere Lernmuster ist die Erfolgsstrategie. Und die beeinflussen wir Menschen. Das heißt, ich kann entscheiden, ob ein Tier mit positiver Aktivität mehr Erfolg hat oder mit Abwehrverhalten mehr Erfolg hat. Das ist der Teil, den wir Menschen als immer noch dominierende Partner der Tiere mit beeinflussen müssen. Und da haben wir auch eine ganz große Verantwortung, dass wir die Tiere zum Lachen bringen.

[SPEAKER 1]Aber dass der Mensch in der Führung ist, das bleibt, weil du hast gerade gesagt, das ist der dominierende Part, das muss auch so bleiben, richtig?

[SPEAKER 2]Ja, also Dominanz ist für mich jetzt kein Begriff, der irgendwo Schwierigkeiten macht. Solange ich die Rente bezahle und die Verantwortung trage, kann ich auch dominieren. Allerdings ist Dominanz bei uns keine Einbahnstraße. Das ist etwas ganz Wichtiges, dass man da auch eine Wechselseitigkeit drin hat. In meinen Augen muss der Mensch zwei Dinge können, egal ob er Mutter, Vater oder Betriebsleiter oder Reiter oder Hundeführer ist. Er muss dominieren können und Kompromisse machen. Dann wird es ein Team. Ich muss wissen, wo es lang geht. Ich muss aber auch bereit sein, auf die Bedürfnisse aller anderen mit einzugehen.

[SPEAKER 1]Nur dann kann man ja auch alle mitnehmen.

[SPEAKER 2]So ist das. Also Kompromissbereitschaft und Dominanz sind für mich zwei Begriffe, die untrennbar zusammengehören, wenn ich Tiere arbeite.

[SPEAKER 1]Kennt man ja selber aus dem Job beispielsweise, wenn der Chef immer nur von oben die Befehle runtergibt, dann werden die zwar abgearbeitet, aber man ist selber ja gar nicht überzeugt von dem, was man tut. In dem Moment, wo man mitgenommen wird, was durch Kompromissbereitschaft signalisiert wird, ist man ja auch vielleicht mit dem ganzen Herzen dabei.

[SPEAKER 2]Ganz genau. Und so bilden wir auch die Tiere aus. Das ist dieses Besser-als-Prinzip. Ein Tier macht einen Fehler. Sagen wir mal galoppieren. Ich bringe einem jungen Pferd das Angaloppieren bei. Hat ja jeder vielleicht schon mal gemacht. Das erste Mal klappt es, beim zweiten Mal springt es im Außengalopp an.

[SPEAKER 1]Und?

[SPEAKER 2]Ist immer noch Galopp, oder? Ist doch besser als Trab. Ja, also bin ich erstmal zufrieden und versuche den Winkel zur Bande oder den Moment des Impulses besser anzulegen.

[SPEAKER 1]Also das Feintuning.

[SPEAKER 2]Genau, bis die richtige Lösung gefunden wird. Und das ist einfach nur ein ganz, ganz kleines Beispiel. Das sich wie ein roter Faden durch die Ausbildung ziehen sollte. Und an der Stelle kriege ich es natürlich als Mensch auch hin, dass meine Idee zur Idee des Tieres wird. Und die Tiere mitdenken und mitarbeiten. Und das wiederum kann man dann am Ende in unserer Show sehen, wo ganz viele verschiedene Tiere zusammenarbeiten. und Choreografien abbringen, wo man erstmal von außen denkt, eigentlich kann das jetzt nicht gehen. Und es sind alles Wege, die wir machen, wo kein Zwang entsteht, die die Tiere wirklich freiwillig machen. Spätestens, wenn man sieht, wie die Ziegen mit ihren endlos langen Hörnern unter unseren Hengsten hertauchen und sich ganz klein machen, um den Pferden bloß nicht weh zu tun, da sieht man, dass die Tiere mitarbeiten und miteinander arbeiten. Das ist schon etwas ganz besonders Schönes für

[SPEAKER 1]Also das auch eine Connection zwischen dem Pferd und der Ziege ist, nicht nur über den Menschen, was in dem Fall dann du bist oder deine Tochter, sondern auch zwischen den Tieren.

[SPEAKER 2]Ja, die lesen sich auch untereinander, also wenn ich jetzt mit den jungen Pferden zum Beispiel arbeite und das ist ein Pferd, was vielleicht da noch ein bisschen die Luft anhält, das nehmen die Ziegen sofort wahr und blockieren, die gehen dann nicht weiter. Und dann muss ich warten, bis das Pferd wieder atmet und sein Einverständnis gibt. Das nehmen die Ziegen wahr, bevor ich das wahrnehme. Und dann gehen sie drunter durch.

[SPEAKER 1]Was sehr interessant ist, du hast eben berichtet, dass deine Hunde oder eure Hunde, dass du die eher wie Mitarbeiter siehst. Ja. Warum ist ein Hund bei dir ein Mitarbeiter?

[SPEAKER 2]Weil sie, also meine Hunde, weil sie mitarbeiten. Also einfach, weil sie mitarbeiten. Sie sind kein Hobby, sie sind kein Spaßprogramm, sie sind keine Freizeittiere, sondern sie übernehmen Verantwortung, sie übernehmen Aufgaben und sie denken selber, sie entscheiden selber und sie sind auf einer Augenhöhe mit uns. Also das muss ich schon sagen. Das ist, sie sind keine Untertanen.

[SPEAKER 1]Und sind am Ende ja dein verlängerter Arm. Also für alle, die jetzt eure Shows noch nicht gesehen haben, geht’s ja darum, dass ihr beispielsweise Laufenden voneinander trennt und die dann… Oh, da schwitze ich immer echt. Ist das wirklich so? Das ist furchtbar.

[SPEAKER 2]Also das ist eine der schwierigsten Aufgaben überhaupt. Ich habe schwarze und weiße Enten, zehn Stück von jeder Farbe und die laufen durcheinander. Und in der Show trennen zwei Hunde, die ich lenke, zwei Border Collies, die lenke ich mit rechts, links, gerade, stopp, gleichzeitig, so, dass die Enten sich nach Farbe sortieren, dann eine Lücke entsteht und ich dann die schwarzen und die weißen voneinander getrennt habe.

[SPEAKER 1]Aber du musst schon selber gucken.

[SPEAKER 2]Ich muss selber gucken. Ich muss denken wie eine Ente und rechnen wie ein Hund. Das ist total schwierig. Und es sieht schwierig aus und ehrlicherweise ist es das auch. Und es gibt auch Shows, wo das möglicherweise nicht auf Anhieb klappt, zum Beispiel Aachen beim CAIO, diesem Pferd und Symphonie, da war das Orchester schon fertig und ich hatte meine Enten immer noch nicht sortiert. Und der Dirigent hatte mega Spaß da dran. Das war wie in einem Fußballspiel. Ich bin dann von meinem Pferd abgesprungen, habe es dann zu Fuß gemacht und das Publikum ist abgegangen, als ich dann die Farben sortiert hatte, wie Zäpfchen. Das hat so Spaß gemacht, das werde ich nie vergessen. Aber ich habe ordentlich geschwitzt.

[SPEAKER 1]Also dem Hund sagst du dann quasi wirklich nur, geh nach links, geh nach rechts, geh geradeaus oder bleib.

[SPEAKER 2]Ja, noch ein bisschen mehr. Ich sage, mach einen größeren Winkel nach rechts, mach einen kleineren Winkel nach rechts, geh schneller nach rechts oder langsamer nach rechts und dasselbe auch nach links. Bleib stehen oder leg dich hin oder komm rein. Also das ist eine etwas filigranere Sprache. Ich kann die Winkel und die Laufgeschwindigkeit in meiner Sprache mitbestimmen. Das muss ich so anpassen, wie es für die Enten funktioniert, damit dann die Weißen in die eine Richtung und die Schwarzen in die andere Richtung geht. Also ich muss die Enten lesen. Ich muss genau erlesen, was die Ente vorhat und den Hund passend so positionieren, dass der Winkel des Hundes stimmt, dass die Ente sich so verhält, wie ich das halte.

[SPEAKER 1]Und dass sich am Ende die Weißen und die Schwarzen trennen.

[SPEAKER 2]Genau, das ist dann eben der Show-Effekt.

[SPEAKER 1]Sind denn die Enten untrainierbar? Weil man könnte ja dasselbe auf sie auch anwenden.

[SPEAKER 2]Also Enten sind weder dumm noch untrainierbar. Enten leben in Clans. Die haben ganz klare Gesetze. Die bedienen die Gesetze der Herde. Genauso wie Pferde oder wie Schafe oder wie Ziegen. Und man muss die so ein bisschen verstehen und ein bisschen kennen. Und dann haben sie auch diese beiden Radien, also die Aktivierungszone und die Abwehrzone. An die muss ich mich halten und ich muss das Raubtierhund außerhalb dieser Zone arbeiten oder näher ranbringen, je nachdem, wie die Tiere das brauchen. Und ich muss immer außerhalb des Adrenalins bleiben. Also die Tiere dürfen dabei nicht unter Stress geraten. Sonst funktioniert das nicht. Also das muss alles in einer Ebene sein, wo die Tiere Wege finden können, Lösungen finden können, entspannen können. Und ja, die Enten sind trainierbar und die Enten haben vor allem auch herausgefunden, dass ich auch trainierbar bin. Und wenn ich nicht pünktlich auf meinem Hof das Essen gebe, dann laufen sie über die Diele bis zu meiner Küchentür.

[SPEAKER 1]Und klopfen an. Was ist los, Chefin?

[SPEAKER 2]Ja, ich sag es dir und holen mich dann da raus, dass ich den endlich hier abenteuere.

[SPEAKER 1]Ist das wirklich so?

[SPEAKER 2]Das ist wirklich so, ja. Die sind so witzig, diese Enten leben hier bei uns auf dem Hof frei. Wir haben unterhalb des Betriebes acht große Teiche und eine große Weidefläche. Da laufen unsere Enten den ganzen Tag rum und haben ein ganz fürstliches Entenleben. Die müssen halt nur ab und an am Wochenende mal ein bisschen für uns arbeiten und das machen sie auch ganz gern.

[SPEAKER 1]Und nehmen die dann so eine Atmosphäre wahr, wie jetzt beim CIO oder bei der Equitana, das ist ja schon eine sehr dichte Atmosphäre. Ist das ein Stressfaktor?

[SPEAKER 2]Ja, also Stressfaktor ist eher Licht und da müssen wir bei den, also bei den Ziegen können wir deutlich mehr mit Licht arbeiten, mit Spot arbeiten. Die sind da viel resistenter, viel selbstbewusster. Für die Enten ist das eher schwierig, wenn sie im Spotlicht sind und die Hunde nicht gut sehen können. Also die müssen halt die Hunde die ganze Zeit im Blick haben.

[SPEAKER 1]Die Orientierung behalten.

[SPEAKER 2]Genau, das ist bei den Enten extrem wichtig und da müssen wir auch immer darauf achten, dass die Lichteinstellungen von der Technik her so gearbeitet wird, dass die Enten auf keinen Fall in eine bedrohliche Situation kommen. Das Publikum stört die Enten und die Ziegen oder auch unsere Pferde überhaupt nicht. Da sind die Tiere auch gut dran gewöhnt. Das bereiten wir alle sehr sorgfältig vor. Auch an die Musik. Wir arbeiten auch hier zu Hause viel mit Musik. Das kennen die gut. Die größte Schwierigkeit ist das Licht.

[SPEAKER 1]Das Besondere bei dir ist ja auch, dass das, was du in der Show zeigst, nicht ein Show-Act ist, sondern du tatsächlich auch beispielsweise mit einer Herde Schafe hier durch den Ort Das ist doch bis heute noch so.

[SPEAKER 2]Das ist bis heute noch so, genau. Wir haben eine Schafherde. Wir sind ein ökologischer, landwirtschaftlicher Betrieb, Grönlandbetrieb und wir züchten ganz wundervolle Schafe. Scottish Blackfell Schafe heißen die. Das ist in meinen Augen die schönste Schafrasse auf der ganzen Welt, die extrem mütterlich sind und auch wahnsinnig gut schmecken. Es ist ein Gourmetfleisch, was wir produzieren. Wir haben unsere Tiere sehr, sehr lieb, obgleich dass wir sie aufessen. Das gehört für uns einfach total zusammen. Ich kann dafür sorgen, dass sie ein richtig Bombenleben haben und das ist faires Fleisch, was wir produzieren. Sie stehen da sehr geradlinig dahinter. Wir sind ein Ausbildungsbetrieb, ein landwirtschaftlicher Ausbildungsbetrieb und natürlich koppeln wir die Tiere auch um und manchmal haben wir auch weitere Umtriebe und müssen mit den Herden dann auch durch Melle oder Eigenbruche oder durch die Orte hier eben laufen. Da arbeiten genau diese Hunde, die dann bei der Equitana oder sonst wo in der Show auftreten, ganz normal wie Hütehunde an der Herde.

[SPEAKER 1]Wie die eben so sind.

[SPEAKER 2]Ganz genau. Das sind ganz normale Arbeitshunde und das was wir zeigen in der Show ist einfach nur die Quintessenz einer feinen Kommunikation zwischen Menschen und zwischen Tieren. Also mehr ist das nicht und einfach ein bisschen als Kunst verpackt. Das ist der Moment, wo unser Handwerk zur Kunst wird.

[SPEAKER 1]Und am Ende für euch so ein bisschen das Leckerli, das Bon mot am Ende auch dieser Ausbildungsarbeit oder?

[SPEAKER 2]Ja, also das schon und man kann sich auch selber immer wieder überprüfen dabei, nicht? Ob man wirklich gut arbeitet und nun bin ich ja ein recht ehrgeiziger Mensch und möchte es auch gerne immer recht gut machen und habe unheimlich Spaß daran. Mir macht das Performen auch Spaß, mir machen die Shows Spaß, uns machen auch Prüfungen Spaß und Dressurreiten macht uns Spaß. Und wir brauchen auch so ein bisschen das und ich liebe den Applaus. Ich bin wahnsinnig aufgeregt. Vorher immer habe ich Lampenfieber wie verrückt und obwohl ich das schon so viele Jahre mache, das ist noch nie weggegangen.

[SPEAKER 1]Du bist eigentlich ein alter Hase, könnte man sagen.

[SPEAKER 2]Ja, könnte man meinen, aber es sind natürlich auch immer viele Eventualitäten. Es ist ja nicht nur ein Pferd, was ich reite oder ein Hund, den ich dabei habe, sondern das sind ja viele Tiere und unsere ganze Familie, die da eben auch zusammenarbeitet. Und das wiederum ist etwas ganz besonderes, dass wir das so als Familie machen können.

[SPEAKER 1]Also alle arbeiten zusammen.

[SPEAKER 2]Alle arbeiten zusammen, so wie hier auch.

[SPEAKER 1]Lieber Anne, am Ende eines jeden WeHouse-Podcasts habe ich natürlich auch für dich die vier klassischen WeHouse-Fragen, die ich auch dir stellen möchte. Und ich würde sagen, wir legen einfach los. Frage Nummer eins ist, hast du ein Motto, nach dem du lebst?

[SPEAKER 2]Verbringe dein Leben zu deiner Freude.

[SPEAKER 1]Sehr gut. Dann Frage Nummer zwei. Gibt es einen Menschen, der dich vielleicht auch besonders im Hinblick auf die Pferde oder auf die Tiere in diesem Fall geprägt hat?

[SPEAKER 2]Es gibt viele Menschen, die mich geprägt haben. Das kann ich nicht auf ein runter reduzieren. Also es war einmal Jean-Claude Disley mit Sicherheit, mit dem ich zu tun hatte. Freddie Knie hat Einfluss genommen.

[SPEAKER 1]Aus der Zirkuswelt?

[SPEAKER 2]Wobei es da weniger um den Zirkus ging, als um einen Satz, den er mal gesagt hat. Respekt und Vertrauen gleich Liebe ist daraus entstanden. Wenn man ihn gefragt hat, womit Freddy trainierst du deine Tiere, hat er mal gesagt, mit Liebe und Geduld. Und dieser Gleichung bin ich lange nachgeforscht. Was heißt denn das eigentlich mit Liebe und Geduld? hab dann die Liebe auseinandergepflückt und Geduld hab ich dann auch immer nochmal neu definiert. Also das sind einfach so ein paar Sachen, die einem, die die Gedanken im Kopf haben leben lassen, dass sie sich zu Ende denken. Es sind einige Menschen, die einem immer wieder mal begegnen. Ich bin auch immer noch offen dafür, geprägt zu werden und Einfluss zu nehmen. Leute, die einem Vorbild sind, die Dinge zeigen, die besonders schön sind oder eine feine Kommunikation, eine liebevolle Arbeit darstellen. Da sind viele Menschen, die einprägen.

[SPEAKER 1]Gibt’s da so ein paar Personen, wo du auch aufschaust und sagst, die machen das besonders schön, besonders gut?

[SPEAKER 2]Es gibt einige Reiter, die es besonders gut, besonders schön machen, die ich wirklich gerne sehe. Also ich sehe nach wie vor Hubertus Schmidt sehr, sehr gerne reiten. Mich fasziniert die Frau Klimke, die wirklich alles reitet und auch von nichts da zurückschreckt und auch toll performt. Ich finde natürlich auch Dorothee Schneider ganz toll, die junge Pferde reitet, die große Pferde reitet, die ganz tough im Sport steht. Das vielleicht in der Dressurszene, Alize finde ich toll, das sind immer wieder Shows von ihr, die ich auch schön finde.

[SPEAKER 1]Podcast Gast Nummer eins.

[SPEAKER 2]Ja, also mit Sicherheit auch ein Reiten, wo man immer wieder hindenkt, wenn man meint, oh mein Gott, jetzt hast du doch am Zügel gezogen, nicht? Und dann überlegt man sich, das muss echt anders gehen und ich weiß ja auch, dass es anders geht und kann es auch anders, aber man erwischt sich ja auch manchmal bei Schandtaten und muss mal ehrlich mit sich sein. Und ach, es gibt einfach wirklich viele Menschen, wo man hingucken sollte und wo der Tellerrand auch wirklich ganz flach sein muss, dass man da gut drüber guckt.

[SPEAKER 1]Kommen wir zur Frage Nummer drei. Wenn du Reitern oder Pferdemenschen auf dieser Welt eine Sache im Umgang mit ihren Pferden auf den Weg geben könntest, was wäre es?

[SPEAKER 2]Überschüttet sie mit Liebe.

[SPEAKER 1]Und dann vervollständige bitte diesen Satz. Pferde sind für mich.

[SPEAKER 2]Meine besten Freunde.

[SPEAKER 1]Ein großartiges Schlusswort, könnte man sagen. Vielen Dank, dass du dabei warst im WeHoS Podcast. Man kann bei euch aber, glaube ich, auch ausgebildet werden hier vor Ort in Melle.

[SPEAKER 2]Ja, genau. Also man kann sich hier schulen lassen. Wir bieten Seminare an. Ich habe zwei wunderbare Bücher geschrieben. Wenn Hunde lachen, wenn Pferde Komplimente machen. Und man kann sich hier in Seminaren, Einzelunterricht oder wie auch immer fortbilden. Wenn man mehr davon haben möchte, herzlich willkommen.

[SPEAKER 1]Großartig. Vielen Dank, Anne Krüger-Degener.

[SPEAKER 2]Sehr, sehr gerne.

[SPEAKER 1]Vielen Dank, Christian. Wenn euch dieser Podcast gefällt, freuen wir uns über eure positive Bewertung, aber auch über eure Kritik bei allen gängigen Plattformen, also in der Podcast-App selber, aber auch bei Google oder Facebook. Schreibt uns eine E-Mail podcast@wehorse.com. Wünscht euch auch gerne mal jemanden, der im Podcast gefeatured werden soll. Wir freuen uns auf eure Rückmeldung. Bis bald.

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