Was für ein unangenehmes Gefühl! Du gibst eine Parade und statt dass sich etwas Positives tut, hebt Dein Pferd den Kopf und geht gegen den Zügel. Doch was ist zu tun, um es besser zu machen? Da weiß Ingrid Klimke Rat! Die Idee zu dieser Videobotschaft stammt von wehorse Zuschauerin Marlene: In Übergängen, zum Beispiel vom Trab zum Schritt, geht ihr Pferd nämlich auch gegen den Zügel. Reitmeisterin Ingrid Klimke erklärt daher in ihrer aktuellen Videobotschaft, wie diese Schwierigkeit gelöst wird und wodurch sie überhaupt erst entsteht.
Die wichtigsten Infos zum schnellen Nachlesen
- Schon bevor das Pferd sich heraushebt, treibe es an die ruhig stehende Hand heran.
- Erst in dem Moment, in dem das Pferd nachgibt, gibt der Reiter mit seiner Hand auch nach! Lasse die Hand zuvor stehen, wenn das Pferd sich anhebt!
- Aber nicht verwechseln: Bloss nicht mit der Hand rückwärts ziehen, einfach schließen und stehen lassen!
- Denn das Pferd soll wissen: Da ist eine Grenze! Herausheben wollen wir nicht.
- Falsch wäre, beim Herausheben nachzugeben.
- Entwickele so Schritt für Schritt, das Pferd mit Genickkontrolle zu reiten.
- Denke daran: Der Übergang soll von hinten nach vorn in die Hand hinein gelingen.
- Lasse Dir Zeit beim Übergang!
Mehr Beispiele: Mit Uta Gräf und Ingrid Klimke
Wie Du das praktisch umsetzt, kannst Du auch bei dieser Trainingseinheit von Uta Gräf anschauen. Sie zeigt Dir auf der fünfjährigen Stute Hermine, wie Du durch gutes Timing verhinderst, dass sich Dein Pferd heraushebt. Hermine hebt sich nicht komplett raus, doch sie geht im Übergang etwas gegen den Zügel. Uta Gräf wünscht sich, dass die Stute im Übergang den Hals mehr fallen lässt. Deshalb reitet sie vorausschauender als zuvor. Ihr Fokus liegt darauf, erst vom Trab in den Schritt durchzuparieren, wenn Hermine ihren Hals fallen lässt. Für diesen Lernschritt ist es Uta Gräf egal, wie lang ein Übergang dauert – sie reitet ihn tatsächlich erst, wenn die Stute den Hals fallen lässt.
Die Parade Schritt für Schritt erklärt
Paraden sind wie ein leiser „Hey, konzentrier dich“-Moment zwischen dir und deinem Pferd. So mache ich’s im Sattel:
- Vorbereiten: Tief sitzen, ausatmen, Bauch leicht aktiv. Ellbogen am Körper, Blick vor.
- Energie aktivieren: Beide Waden sanft dran – erst kommt der Schub von hinten.
- Annehmen: Zügel millimeterkurz schließen (nicht ziehen!), Hände ruhig, Rahmen bleibt.
- Durchlassen: In dem Moment, in dem’s weicher wird: sofort nachgeben. Treiben bleibt!
- Ergebnis prüfen: Takt bleibt, Hinterbein tritt weiter, Tempo minimal reguliert, Pferd fühlt sich runder an.
- Weiterreiten: Vorlassen, loben, nächste Aufgabe.