#Wissen mit Coach Regina Horn-Karla: Mentaltraining für innere Stärke & Selbstvertrauen
Mentaltraining ist längst nicht nur etwas für Spitzensportler – es kann jedem (Pferde-)Menschen helfen, Ängste abzubauen, Leistungsdruck zu meistern und das Zusammenspiel mit dem Pferd zu verbessern. In dieser Wissensfolge spricht Host Sonja Kriegel mit Mentaltrainerin Regina Horn-Karla über ihre persönlichen Erfahrungen, typische Herausforderungen von Reitern und wirksame mentale Strategien.
Ob Angst nach einem Sturz, Nervosität auf dem Turnier oder das fehlende Sitzgefühl: Regina zeigt, wie man durch Atemtechniken, Visualisierungen und Reflexion Schritt für Schritt zu mehr Selbstvertrauen und Leichtigkeit im Sattel findet. Inspirierende Beispiele, praktische Übungen und viele Aha-Momente erwarten dich – für mehr Freude, Sicherheit und Erfolg mit deinem Pferd.
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https://www.instagram.com/reginahorn_mental_reiten/?hl=en
Podcast Transkript
Dieses Transkript wurde durch eine KI erstellt und nicht gegengelesen.
[SPEAKER 2]
[00:00:01-00:00:05]
Heute eine Wissensfolge zum Thema Mentaltraining mit Regina Horn-Karla.
[SPEAKER 1]
[00:00:14-00:00:41]
Und da ging es tatsächlich gar nicht um Leistungsdruck oder um irgendwelche Ängste, sondern er hatte ein spezielles Berittpferd und gesagt, ich komme nicht ins richtige Sitzgefühl mit diesem Pferd und ich weiß mir keinen Ausweg mehr. Und das war so faszinierend, wie unmittelbar und schnell das mit einfachen Möglichkeiten plötzlich zu fühlen war für ihn, dass wirklich ein erwachsener Mann mir gegenüber auf dem Pferd saß mit Tränen in den Augen und hat gesagt, das Gefühl hatte ich seit Jahren nicht mehr.
[SPEAKER 2]
[00:00:43-00:02:19]
Podcast. Heute mit Sonja Kriegel. WeHouse ist deine Lernplattform, auf der du täglich Inspirationen, Trainingstipps und das Wissen der besten Trainer bekommst, um gemeinsam mit deinem Pferd jeden Tag besser zu werden. Hallo ihr Lieben, schön, dass ihr dabei seid und hier mit uns euren Wissenshorizont wieder ein bisschen erweitert. Anlässlich unseres brandneuen Kurses auf wehorse.com zum Thema Mentaltraining, unbedingt auschecken, durfte ich eine super spannende Wissensfolge mit Regina Horn-Karla für euch aufnehmen. Regina arbeitet seit über 20 Jahren als Trainerin und Coach mit den Schwerpunkten Gesprächs- und Teampsychologie und mentale Gesundheit. Und als leidenschaftliche Reiterin coacht sie seit vielen Jahren auch Reiter und Pferdemenschen. Den Begriff Mentaltraining habt ihr vielleicht schon mal gehört. Bei vielen Sportreitern ist es rund um das Turniergeschehen ja gar nicht mehr wegzudenken. Aber, und das werdet ihr in der Folge auch gleich merken, Mentaltraining kann noch so viel mehr. Egal mit welchem Pferd, auf welchem Niveau, in welcher Disziplin oder wie oft man reitet oder Zeit mit Pferden verbringt, Mentaltraining kann wirklich jedem helfen, eine angenehme, entspannte, erfolgreiche und schöne Zeit mit Pferden zu haben. Also, dieses Thema dürfte wirklich für jeden von euch spannend sein und deshalb steigen wir jetzt auch direkt ein. Viel Spaß bei dieser Wissensfolge zum Thema Mentaltraining. Herzlich willkommen, liebe Regina, in unserem Podcast. Ich freue mich riesig, dass du heute bei uns bist.
[SPEAKER 1]
[00:02:20-00:02:22]
Vielen Dank für die Einladung, liebe Sonja.
[SPEAKER 2]
[00:02:23-00:03:25]
Ja, wir sprechen heute über ein, wie ich finde, super spannendes, großartiges Thema und zwar das Mentaltraining. Mentaltraining ist ein Begriff, den man in meinem Empfinden in den letzten Jahren schon oft mal gehört oder gelesen hat, auch in der Pferdewelt. Und ja, manche von euch haben sich damit vielleicht schon viel beschäftigt, so ist es auch bei mir. Also ich durfte schon feststellen, wie viel Mentaltraining einem bringen kann beim Reiten und auch im Leben. Ja, und andere... Haben es vielleicht mal gehört, aber sind sich vielleicht noch gar nicht so ganz sicher, was ist jetzt eigentlich dieses Mentaltraining? Was macht man da eigentlich genau? Braucht man das überhaupt? Was bringt mir das beim Reiten? Und ja, all diese Fragen wollen wir heute klären und ich freue mich sehr, sehr darauf, Regina. Und ja, gebe jetzt auch direkt an dich, denn du hast da einen riesigen Erfahrungsschatz und viel zu erzählen. Vielleicht fangen wir mal damit an. Wie bist du denn eigentlich zum Mentaltraining und auch speziell zum Mentaltraining für Reiter und Pferdemenschen gekommen, Regina?
[SPEAKER 1]
[00:03:26-00:05:24]
Ja, das ist eine Frage. Geschichte, die schon ganz früh anfing, ehrlich gesagt. Und zwar bin ich zum Mentaltraining durch meine eigene Geschichte, durch meinen eigenen Werdegang gekommen. Und zwar ursprünglich gar nicht mal aus der Reiterei raus, sondern durch meine persönliche berufliche Laufbahn, in der ich sehr, sehr früh in hohe Verantwortung kam und da für mich auch sehr schnell natürlich an eigene persönliche Grenzen gestoßen bin. Und bin dann... Ich würde jetzt mal sagen, mit 19, 20 Jahren auf die Suche gegangen nach Lösungswegen. Also wie kann ich mich den Herausforderungen stellen? Wie kann ich mich stärker fühlen in bestimmten Momenten? Wie kann ich an meiner eigenen Wirksamkeit und meinem Selbstvertrauen arbeiten? Und so begann für mich schon sehr früh der Weg mit mentalem Training und mit dem Ausprobieren vieler unterschiedlicher mentaler Techniken. Nachdem das bei mir ganz gut funktioniert hat, habe ich das irgendwann auch in mein Berufsleben integriert. Ich bin ja hauptberuflicher Business-Coach und Business-Trainerin, habe da Mitarbeiter und Führungskräfte unterstützt und kam Und dann vergleichsweise spät auch die Idee, dass ich die mentalen Techniken auch nutzen kann für mein eigenes weiterliches Leben. Und auch da gab es natürlich einen Schlüsselmoment. Ich hatte selber ein ganz großes Angstproblem entwickelt in meiner Reiterei durch mehrere Stürze. Habe gemerkt, der Spaß ging für mich total verloren und ich war nur noch angstbestimmt in meinem ganzen Verhalten und kam dann 2012, 2013 war das an dem Punkt, wo ich gesagt habe, das muss sich ändern, weil so stelle ich mir dieses Hobby einfach nicht vor und habe angefangen zu experimentieren. Es gab keine Veränderungen. fertigen Konzepte für Reiter damals zumindest nicht mir bekannt und habe dann einfach versucht, die Dinge, die ich kannte aus meiner Persönlichkeitsentwicklung und aus meinen Business Coachings mal zu übertragen in mein reiterliches Dasein und so kam es dann zum Mentaltraining für Reiter bei mir.
[SPEAKER 2]
[00:05:24-00:06:06]
Ach, wie schön. Ja, vielen Dank fürs Teilen. Ist ja oft dann so, dass man auch eine persönliche Geschichte oder einen Auslöser hat und merkt, man braucht da irgendwie neue Strategien oder irgendwas, was einen da weiterbringt. Und wie schön, also was für ein Glück für viele Reiter, die dann in den Genuss kamen von deinem Mentaltraining dadurch. Ja, wir können ja vielleicht einmal kurz darüber sprechen, was ist denn Mentaltraining überhaupt? Man hört so oft dieses Wort mental, weiß man, das hat schon irgendwie was mit vielleicht Gedanken, Kopf und so weiter zu tun, aber es ist ja eigentlich so viel mehr. Was würdest du sagen, was ist für dich Mentaltraining im Reitsport?
[SPEAKER 1]
[00:06:08-00:07:08]
Vielleicht erstmal so generell, was ist Mentaltraining, weil ich da auch feststelle, dass vielen das gar nicht klar ist. Mentaltraining ist nicht eine bestimmte Technik, sondern Mentaltraining ist im Prinzip ein Sammelbegriff unterschiedlichster Methoden und Techniken. Wege, die man gehen kann, um sich selber neu auszurichten oder bewusster vielleicht auch auszurichten. Alle Techniken zielen darauf ab, uns entweder stärker zu machen in Bezug auf unsere Leistungsfähigkeit oder aber auch uns besser emotional aufstellen zu können in den unterschiedlichsten Situationen. Im Reitsport hast du gefragt, was ist da das Thema Mentaltraining? Also Im Prinzip das Gleiche. Bei den Reitern geht es ja fast immer darum, entweder die Emotionen anders regulieren zu können oder aber die eigene Leistung zu optimieren, sei es das Thema Sitz, sei es Einwirkung oder auch Leistung optimal zeigen zu können, wenn ich in einem Wettbewerb oder auf einem Turnier bin.
[SPEAKER 2]
[00:07:10-00:07:53]
Ja, du sagtest ja gerade schon, dass man sich bewusster wird, dass man eben mit Stress vielleicht anders umgeht und so weiter. Wenn man jetzt an Mentaltraining denkt, ich finde es auch immer spannend, was Mentaltraining auch nicht ist. Also ich weiß nicht, ob du das auch öfter hörst. Manchmal ist es dann ja auch so, ja, aber... Oder ist das jetzt irgendwie, dass ich plötzlich nur noch positiv denke oder kommt sie mir jetzt mit irgendwelchen Kalendersprüchen daher oder so nach dem Motto, du musst einfach an dich glauben und dann wird das schon. Vielleicht kannst du da nochmal so ein bisschen tiefer reingehen, was das ist. Einfach für die Leute, die sich noch kaum damit beschäftigt haben, dass es noch so ein bisschen greifbarer wird.
[SPEAKER 1]
[00:07:54-00:10:03]
Naja, das mache ich sehr, sehr gerne. Natürlich auch aus einem persönlichen Interesse, weil ich glaube, dass wir alle durch das Internet sehr, sehr viel dahingehend zugespielt bekommen, was so das positive Denken angeht. Das wird ja ganz häufig im Zusammenhang mit Mentaltraining gebracht. Also du brauchst nur daran glauben, dass es funktioniert und dann wird es auch funktionieren. Das ist ja auch so diese Idee von positivem Denken. Ja, ich lebe. Du darfst jetzt nicht denken, das könnte nicht klappen, sondern du musst nur denken, das funktioniert und dann läuft die Sache. Und das ist für mich überhaupt nicht mentales Training. Das ist aus meiner Sicht sogar gefährlich und grob fahrlässig, gerade für uns Reiter, weil wir haben noch einen Faktor und der nennt sich Pferd. Und das ist einfach nicht nur, dass ich gut denken muss oder dass ich mir vorstellen muss, alles wird gut und schon wird es gut, sondern ich muss da einfach auch wirklich mit ganz realistischen Rahmenbedingungen arbeiten und auch an den realistischen Möglichkeiten der einzelnen Personen rangehen. Und da hilft mir nicht das reine positive Denken, das oft auch mit Umformulieren von Glaubenssätzen oder so in den Zusammenhang gebracht wird. Also das hat für mich persönlich gar nichts mit mentalem Training zu tun. Also mentales Training geht eher in die Richtung, dass ich sage, wir erarbeiten uns einen gesunden Optimismus. Und da zählt für mich auch dazu, dass wir durchaus auch Risiken und Grenzen mit einbeziehen und die auch mit betrachten. Und wir gehen dann rein wirklich mit einer echten Methodenkompetenz. Also mentales Training ist viel, viel mehr als diese viel zitierten Kalendersprüche, sondern es ist wirklich eine Methodenkompetenz, die ich bei meinen Kunden aufbaue, die ich beim Einzelnen aufbaue. Es ist ein echtes Handwerkszeug. Und wenn man das verinnerlicht und auch mal erkannt hat, dann merkt man auch, das hat gar nichts zu tun mit diesem Schnellprogramm, was einem da häufig suggeriert wird, du brauchst nur ein schönes Bild und dann läuft es besser oder du brauchst nur einen guten Satz. Das ist es nicht, das geht viel, viel tiefer, weil wenn es so einfach wäre, glaube ich, bräuchten wir alle nicht wirklich einen Mentalcoach dafür, dann könnten wir es selbst machen.
[SPEAKER 2]
[00:10:04-00:10:40]
Ja, 100 Prozent. Das hast du schön beschrieben. Danke dir. Ja, wir können ja auch gleich nochmal mehr auf die Ziele und den Nutzen eingehen. Das ist, glaube ich, auch für viele spannend. Vorher würde ich gerne noch einmal ganz kurz auf ein paar Begriffe eingehen, weil vielleicht geht es einigen von euch da draußen auch so. Es gibt ja Mentaltraining. Dann hört man immer, es hat irgendwie was mit dem Mindset zu tun. Wir sollen unser Mindset verbessern. Das haben wir jetzt auch schon ein paar Mal gesagt, Regina, Persönlichkeitsentwicklung, Reflexion und dann natürlich auch Psychologie. Wie würdest du sagen, hängt das alles zusammen?
[SPEAKER 1]
[00:10:42-00:12:01]
Das hängt total zusammen. Das ist so eine Familie, würde ich sagen. Also ich brauche erstmal, um mit diesen Begriffen zu arbeiten, ich brauche eine gesunde Reflexion und eine wirklich realistische Reflexion meiner Fähigkeiten, um überhaupt zu wissen, wo setze ich an und was sind für mich auch realistische und machbare Ziele. Die Psychologie ist immer wichtig für denjenigen, der dich coacht und dich begleitet. Also es ist immer von Vorteil, Wenn dein Coach psychologisch fundiertes Wissen mitbringt, damit er weiß, was funktioniert wie, wie sind die Zusammenhänge und wie kann ich vor allen Dingen auch eine nachhaltige Veränderung bewirken. Das ist ja immer der Punkt, dass es nicht nur jetzt für diesen kurzen Moment funktioniert oder für dieses eine Thema, sondern dass es nachhaltig bleibt. Und das Mindset ist im Prinzip das Ziel und das Mentaltraining ist der Weg zu dem Mindset-Ziel. Also das wird, weil du das auch gesagt hast, Mindset ist ja so ein moderner Begriff, ja, gutes Mindset, aber da geht es ja oft schon los, dass viele gar nicht so genau wissen, ja, wie ist denn mein persönliches echtes Und das ist ein Element von gutem Mentaltraining und schon ein bisschen bei der Persönlichkeitsentwicklung. Also das ist nicht auseinanderzudividieren, meines Erachtens.
[SPEAKER 2]
[00:12:02-00:12:36]
Ja, sehr schön. Genau, ja, die Persönlichkeitsentwicklung ist dann eigentlich der Prozess dahin. Also das hast du schon gesagt, dass das Mindset das Ziel ist. Und auch, ja, finde ich sehr gut nochmal zu sagen, dass es, man denkt dann so schnell daran, okay, es geht jetzt irgendwie darum, ich werde irgendwie mutiger und positiver und besser und so. Aber erst mal ist ja auch so, den Status Quo überhaupt zu erkennen, wie du sagtest, bewusster werden, das ist ja dann Reflexion am Ende gewesen. Also sehr schön zu sehen, wie das eigentlich alles zusammenhängt, egal ob jetzt im Reitsport, aber auch ja im gesamten Leben.
[SPEAKER 1]
[00:12:36-00:13:05]
Ja, absolut. Also ich sage auch immer gerne, wir bringen ja unser ganzes Leben mit ans Pferd. Also ich habe auch die Situation, dass mir Menschen gegenüber sitzen und sie erzählen mir drei Sätze von ihrem Pferdeproblem und ich habe sofort ein Bild, wie tickt der als Mensch? Oder, ah, okay, ich sehe, da kommt es her, da ist die Ursache. Und dann gucken wir erstmal, dass wir an diese Ursache rangehen, weil sonst würden wir immer nur bei der oberflächlichen Symptombekämpfung bleiben. Die hält ja wie so ein Pflaster nicht auf Dauer.
[SPEAKER 2]
[00:13:06-00:13:49]
Ja, super. Auf jeden Fall. Wir können ja nochmal so ein bisschen reingehen, wofür mache ich jetzt Mentaltraining? Wenn ich das jetzt so höre und denke, ja okay, das bringt manchen was. Wofür mache ich das beim Reiten? Du hast es ja gerade schon so ein bisschen angeschnitten. dass manchmal vielleicht ein Pferdeproblem genauso ein Menschenproblem ist und dass sich das vielleicht auch gut ergänzt. Ja, was würdest du sagen, ist irgendwie so das Hauptziel von Mentaltraining und vielleicht können wir es dann auch so ein bisschen runterbrechen. Es gibt ja auch verschiedene, je nach Mensch, je nach Leben, die der Mensch hat, Ziele, die man verfolgen kann oder sich besser fühlen kann mit dem Pferd und so weiter mit Mentaltraining.
[SPEAKER 1]
[00:13:51-00:13:57]
Also wenn ich es jetzt ganz knackig halten müsste, würde ich sagen, ich mache Mentaltraining, um meine Selbstwirksamkeit zu erhöhen.
[SPEAKER 2]
[00:13:59-00:14:04]
Oh ja, Selbstwirksamkeit. Das musst du jetzt einmal erklären, was du genau damit meinst.
[SPEAKER 1]
[00:14:05-00:16:14]
Ja, also Selbstwirksamkeit heißt für mich ja unter anderem, dass ich eine Handlungskompetenz mir zulege. Es gibt ja bei uns immer diesen... Diesen Faktor X. Also das heißt, wir haben bestimmte Situationen, wir haben fast alle ein sehr hohes Sicherheitsbestreben, wir wollen mehr oder weniger viel planen und vorhersehen können. So dieses Sicherheitsbedürfnis, das glaube ich, trägt ja jeder in sich. Der Faktor X ist genau der Faktor, den ich nicht beeinflussen kann. Bei uns Reitern ist es ja automatisch schon mal das Pferd, sonst wären wir keine Reiter. Das heißt, ich kann nicht auf alles Einfluss nehmen, was bei meinem Pferd gerade aktuell da ist. An Reaktionen, an Emotionen, an gesundheitlicher Situation, whatever. So ein Faktor X sind natürlich auch noch Dinge, die im Außen passieren können im Sinne von Unvorhersehbarkeiten. Also Dinge, die ich nicht in der Hand habe. Sei es jetzt, dass sich Rahmenbedingungen für mich verändern auf dem Reitplatz, dass sich im Turnierablauf, im Geschehen was verändert oder dass vielleicht auch menschliches Verhalten von außen sich plötzlich mir gegenüber verändert, wenn ich zum Beispiel... besonders erfolgreich plötzlich bin. Oder wenn ich zum Beispiel plötzlich ein Angstthema da habe, obwohl mich die Leute gar nicht so kennen. Also diesen Faktor X haben wir ja immer. Den haben wir im Leben immer und den haben wir in unserem Reitsport, glaube ich, ganz besonders sichtbar. Eine Selbstwirksamkeit heißt für mich, dass ich einfach zum einen gewisse Lösungsstrategien kenne, die mich in eine Handlungsfähigkeit reinbringen und dass ich unter anderem auch Misserfolge nutzen kann, um zu wachsen und nicht um immer kleiner zu werden von meinem Selbstbild. Also dieses handelnd kompetent bleiben, das ist für mich eine Selbstwirksamkeit. Was nicht heißt, dass ich immer sofort das perfekte Ergebnis erzielen muss. Aber es holt mich raus aus so einer Schockstarre oder aus den immer gleichen Mustern, die mich vielleicht gar nicht glücklicher machen oder die mich immer weiter von meinem gewünschten Selbst entfernen.
[SPEAKER 2]
[00:16:15-00:17:00]
Ja, super schön beschrieben und finde ich ein Ziel, was sich ja eigentlich jeder wünscht. Wir können ja mal in ein paar Beispiele gehen. Ich würde sagen, was uns jetzt auch viel so an Fragen begegnet, was wir viel mitbekommen, so ein typisches Thema ist, Ist ja Angst, gibt es natürlich auch in sehr vielen Ausprägungen. Zum Beispiel wäre das ja, wie du auch in deiner Geschichte erzählt hast, wenn man einen Sturz hat, einen schlimmen oder öfter mal stürzt, wenn man plötzlich Angst bekommt, vorm Reiten wieder aufzusteigen, vorm Springen, was auch immer. Das ist ja wahrscheinlich sicherlich ein großes Feld, oder? Ja.
[SPEAKER 1]
[00:17:01-00:17:20]
Ja, absolut. Also Angst ist ein großes Thema. Wir haben ja allein schon vier bis fünf unterschiedliche Formen der Angst, die wir unterscheiden können im Reitsport. Also angefangen von Angst vor Verletzung bis hin vor Angst vor Gesichtsverlust, bis hin vor die Angst vor der Angst. Also das ist einfach ein sehr großes Felsen.
[SPEAKER 2]
[00:17:21-00:17:31]
Ja, super spannend. Würdest du auch sagen, du kannst ja vielleicht auch mal so ein bisschen berichten, was würdest du sagen, sind so die häufigsten Themen, mit denen Reiter zu dir kommen?
[SPEAKER 1]
[00:17:33-00:17:36]
Meinst du jetzt in Bezug auf Angst oder generell?
[SPEAKER 2]
[00:17:36-00:17:48]
Ja, wir können ja einmal bei der Angst bleiben, dann gehen wir so ein bisschen schritt für schritt durch. Es gibt ja, das merken wir jetzt schon, es gibt ja so viele Bereiche und Themen, wo Mentaltraining oder bei denen Mentaltraining helfen kann, ne?
[SPEAKER 1]
[00:17:49-00:19:14]
Ja, also Thema Angst würde ich jetzt mal so spontan sagen, sind zwei Hauptthemen. Das ist einmal die Angst, weil es wirklich schon mal zu einem Unfall kam oder weil es wirklich schon Verletzungen gab, bei denen der Betroffene nicht wirklich nachvollziehen kann, wie hätte ich die Situation vermeiden können oder wie hätte ich es verhindern können oder Wie kriege ich das in Zukunft für mich geregelt, dass ich nicht schon im Vorfeld wieder in diesen Panikmodus verfalle, weil ich ja jetzt weiß, wie weh es tun kann oder was da resultieren kann. Also das ist ein ganz häufiges Thema, dass es eine echte Geschichte dahinter gibt. Und das Zweite, was auch erstaunlich oft passiert, ist das Thema Angst vor Fehlern. Also gar nicht mal, dass die Leute Angst davor haben, dass sie sich verletzen oder dass irgendwas passiert, sondern dass sie in so eine Handlungsunfähigkeit reinkommen, aus Angst davor, sie könnten bei dem Pferd oder im Umgang mit dem Pferd jetzt was Falsches machen. Und bevor sie dann was Falsches machen, drehen die ein. Also machen sie lieber gar nichts mehr. Gehen vielleicht sogar ganz grundsätzlich in komplettes Vermeidungsverhalten. Da wird dann auf einem bestimmten Reitplatz gar nicht mehr geritten. Oder man traut sich an eine gute Bodenarbeit gar nicht ran, weil man Angst hat, man könnte was verkehrt machen. Und irgendwann ist man dann nur noch am Putzplatz und putzt und betüttelt und stellt das Pferd wieder weg, weil da kann ich am wenigsten verkehrt machen. Das ist leider auch sehr, sehr ausgeprägt.
[SPEAKER 2]
[00:19:15-00:19:55]
Oh ja, das ist auch ein spannendes Thema. Da gehen wir auf jeden Fall gleich auch noch drauf ein, wie man dann an sowas rangeht oder was da so hinter steckt. Was mir gerade noch einfiel, was ich auch irgendwie öfter mitbekomme, ist eine Angst, vielleicht gab es da noch keinen Sturz, aber quasi eine Angst, dass was passiert. Wie du eben sagtest, Angst vor Fehlern ist noch nicht mal so die Angst davor, dass man sich verletzt. Aber diese Angst gibt es, glaube ich, auch. So zum Beispiel auch beim Ausreiten oder einfach nur, wenn das Pferd nervös wird. Wie gehe ich dann damit um? Dann kriege ich Angst, dass es mich irgendwie umrennt. Oder beim Ausreiten, dass ich vielleicht doch runterfalle oder es durchgeht oder so. Das ist wahrscheinlich auch noch ein Thema, oder? Ja.
[SPEAKER 1]
[00:19:56-00:21:03]
Ja, absolut. Das haben wir ja auch oft in Kombination mit dieser Angst vor der Verletzung oder weil ich schon mal eine Geschichte hatte. Das hängt oft ganz eng zusammen. Und da ist es halt aus meiner Sicht auch immer wichtig, dass wir nicht nur hingucken, was ist die mentale Strategie dazu. Und das macht für mich einfach auch das Mentaltraining im Reitsport besonders. Ich muss hier auch nochmal auf den Faktor Pferd eingehen und Rahmenbedingungen eingehen. Also dass ich wirklich hinschaue, dass die Angst vielleicht sogar begründet, weil zu wenig Methodenkompetenz da ist. Das ist ja auch super wichtig, dass ich jetzt als Coach an der Stelle da auch einen Rundumblick habe und hinschaue. Weil es ist ja schön, wenn ich, ich sage jetzt mal, was ich gar nicht kann und auch gar nicht will, aber dass ich jetzt sage, okay, ab dem Coaching wirst du nie wieder Angst haben. Und tatsächlich wäre aber gut, einen Grund da Angst zu haben. Weißt du, was ich meine? Ja. Es gibt ja durchaus Gefahrensituationen und die Angst ist ja da im Prinzip unser innerer Leitwächter, der sagt, hey, pass mal auf dich auf, weil das, was du hier gerade machst, ist einfach de facto nicht sicher.
[SPEAKER 2]
[00:21:03-00:21:10]
Das stimmt natürlich, ja genau. Also es ist ja auch im Prinzip nichts Schlechtes, Angst zu haben. Es geht eher darum, wie man damit umgeht.
[SPEAKER 1]
[00:21:10-00:21:16]
Genau, das ist der Punkt. Also verfolge ich die Angst oder sage ich, hey, vielen Dank für den Hinweis, ich weiß jetzt, was ich zu tun habe.
[SPEAKER 2]
[00:21:16-00:21:53]
Ja, super gut. Und was ich auch gerade noch gedacht habe, was ich so spannend finde beim Reiten, es ist ja so, wenn ich jetzt, sagen wir mal, Turnerin bin und Angst habe, dass ich mich jetzt bei der nächsten Übung verletze und dann so einen Block habe und dann kriege ich die Übung vielleicht nicht hin, weil ich mich versteife. Aber beim Pferd ist ja auch noch so, man beeinflusst ja sogar das Pferd auch noch damit und das Pferd ein. Also wenn man jetzt selber Angst hat und nervös ist, merkt das Pferd das und gibt es ja irgendwie auch wieder zurück. Das heißt, eigentlich ist es ja da nochmal eine Ebene mehr und wo man mit Mentaltraining da einfach richtig viel erreichen kann.
[SPEAKER 1]
[00:21:53-00:22:38]
Ja, absolut. Also kennen, glaube ich, alle Springreiter, kennen alle Vielseitigkeitsreiter. Wenn die innere Handbremse angezogen ist, dann ist der Flow weg. Also dann kannst du noch, ich sage mal, den Wunsch im Kopf haben, da jetzt in einem guten Fluss drüber zu kommen. Oder auch Wässernreiter, wenn die in den Raining reiten. Und die brauchen da einfach einen guten Flow, damit bestimmte Manöver auch wirklich funktionieren. Und wenn die innere Handbremse angezogen ist, Das siehst du, das funktioniert nicht. Also die Pferde können die Leistung so nicht bringen, wie sie es theoretisch könnten, wenn der Reiter widersprüchlich ist, weil sich einfach unser Gedanke in Millisekunden in unseren Körper überträgt.
[SPEAKER 2]
[00:22:38-00:22:51]
Ja, da sind wir eigentlich schon fast beim nächsten Thema. Du hast gerade gesagt, Springen und Vielseitigkeitsreiter. Wenn ich jetzt Turnierreiter bin, das würde ich sagen, ist noch so ein anderes Feld, oder? So das ganze Thema Leistungsdruck, wie siehst du das?
[SPEAKER 1]
[00:22:53-00:23:35]
Leistung ist auf jeden Fall der zweite Schwerpunkt, den ich bei mir im Coaching habe, dass die Leute wirklich zu mir kommen, gute Reiter, erfolgreiche Reiter, die dann komplett andere Themen mitbringen im Sinne von, okay, jetzt ist ein Erwartungsdruck von außen da, wie gehe ich damit gut um? Oder auch das Thema Motivation. Jetzt habe ich irgendwie gefühlt alles erreicht und was kommt jetzt? Wie kann ich jetzt die Motivation aufrechthalten? Oder man macht sich natürlich auch den eigenen Druck, wenn man gerade eine Serie hatte an sehr erfolgreichen Starts, dass man da dann auch merkt, okay, jetzt mache ich mir selber den Druck. Meine Erwartung an mich selber ist immens hoch geworden.
[SPEAKER 2]
[00:23:36-00:24:10]
Nicht selten. Und wahrscheinlich ja auch die ganze, also selbst wenn man noch nicht ganz so erfolgreich ist, selbst wenn ich jetzt meine E- oder A-Dressur reite, gibt es ja auch sehr viele Themen. Also könnte ich mir jetzt vorstellen, wie kriege ich das von zu Hause auf den Turnierplatz, weil da ist ja alles anders. Das ist dann so ein bisschen, was wir vorhin gemacht haben. Stresssituation regulieren. Warum klappt es dann plötzlich nicht mehr auf dem Abreiteplatz oder es stresst mich alles und es überträgt sich aufs Pferd und so weiter. Das wäre wahrscheinlich auch noch eine Situation im Turnierumfeld.
[SPEAKER 1]
[00:24:10-00:24:13]
Genau, das ist das Stichwort Abgrenzung und Fokus halten.
[SPEAKER 2]
[00:24:15-00:24:56]
Ja, und dann, das finde ich ja spannend, jetzt haben wir schon so einige Bereiche genannt. Es geht ja gerade so darum, wofür brauche ich Mentaltraining überhaupt? Bringt mir das was? Sollte ich das vielleicht mal machen? Finde ich, hat man jetzt schon so ganz schön gesehen. Also es muss ja nicht immer der Sturz sein oder die Riesenangst, sondern es kann allein schon helfen, wenn ich merke, ich lasse mich schnell stressen oder mein Pferd ist oft nervös oder so. Allein da kann es einem ja schon helfen, genauso auf dem Turnier. Jetzt gibt es ja noch so einen Bereich, wo man vielleicht nicht sofort, finde ich, dran denkt beim Mentaltraining. So der ganze Bereich, wie sitze ich eigentlich auf dem Pferd, Körpergefühl, Sitz und so weiter. Ich weiß, dass du da ja auch arbeitest, oder? Mit Reitern, mit Mentaltraining.
[SPEAKER 1]
[00:24:56-00:27:21]
Ja, sehr viel. Also für mich ist das Thema Sitz und Körpergefühl ehrlich gesagt auch in den ersten beiden genannten Bereichen immer mit drin. Also das Thema Angst, da muss ich immer auch auf Körpergefühl und Sitz eingehen. Genauso aber auch bei einem Turnierreiter, wenn es um Leistungsoptimierung geht. Wir haben einfach durch mentales Training einen viel schnelleren und direkteren Zugang zu unserem Körper. Und Reiten ist in erster Linie, also ich sage mal, wenn man bestimmte Techniken verinnerlicht hat und das Werkzeug verinnerlicht hat, ist Reiten vorrangig fühlen. Also ich glaube, man liegt nicht verkehrt, wenn man so schätzt, 80 Prozent des Reitens, des guten Reitens ist fühlen und nicht denken. Und deswegen ist für mich das Thema Sitzen und Hilfengebung immer etwas, das ich unfassbar schnell optimieren kann und verbessern kann, wenn ich mit Reitern arbeite im Mentaltraining. Also ich habe vor Jahren, als ich die erste Anfrage hatte von einem S-Ressort-Reiter, S-Zwei-Sterne-Reiter, Berufsreiter, Profisportler. Da ist mir im ersten Moment so ein bisschen das Herz in die Hose gerutscht, weil ich dachte, mal gucken, ob ich dem irgendwas noch beibringen kann. Und da ging es tatsächlich gar nicht um Leistungsdruck oder um irgendwelche Ängste, sondern es ging um seine Hilfengebung. Er hatte ein spezielles Privitpferd und gesagt, so, liebe Regina, ich weiß, wie man den fliegenden Wechsel reitet und ich weiß auch, dass Pferd kannst und ich weiß, ich kann es, aber ich komme nicht ins richtige Sitzgefühl mit diesem Pferd und ich weiß mir keinen Ausweg mehr, also berufsbereiter. Und dann habe ich gesagt, okay, ich komme, ich gucke mir das mal an, mal schauen, ob ich dir helfen kann. Und das war so faszinierend, wie unmittelbar und schnell das mit einfachen Möglichkeiten plötzlich zu fühlen war für ihn, dass wirklich ein erwachsener Mann mir gegenüber auf dem Pferd saß mit Tränen in den Augen und hat gesagt, das Gefühl hatte ich seit Jahren nicht mehr. Vielen Dank dafür. Und ich glaube, das Beispiel zeigt, wie schnell sowas funktionieren kann und dass man, glaube ich, nie genug dazu für sich mitnehmen kann. Also immer dann, wenn du das Gefühl hast, ich möchte jetzt was anderes fühlen oder ich möchte das Gefühl für mich verbessern, unabhängig ob es im Außen hängt oder im Innen, in mir selbst, lohnt es sich da mal hinzuschauen, ob man mit mentalen Techniken weiterkommen kann.
[SPEAKER 2]
[00:27:22-00:28:05]
Ja, wow, super spannend. Jetzt interessiert uns natürlich alle, wie das denn dann funktioniert. Also wie saß er dann in wenigen Minuten, Stunden, wie auch immer mit Tränen in den Augen auf dem Pferd? Da schauen wir gleich nochmal so ein bisschen hin. Wie macht man es denn jetzt eigentlich oder was sind so Methoden und Übungen? Vorher würde ich gerne noch, du hast es gerade schon so ein bisschen gesagt, dass es eigentlich so viele Situationen gibt und es sich eigentlich immer lohnt, mal hinzugucken, was kann man da vielleicht noch machen. Da habe ich noch zwei Fragen für dich. Würdest du sagen, braucht ein Pferdemensch oder ein Reiter je nach Reitweise oder Disziplin anderes Mentaltraining oder ist es eigentlich für alle gleich?
[SPEAKER 1]
[00:28:07-00:28:50]
Ich glaube, es hängt gar nicht von der Reitweise oder Disziplin ab. Es hängt von der Persönlichkeit des Menschen ab. Was ich halt immer wieder feststelle, ist, dass nicht jede Methode für jeden Menschen geeignet ist. Und das ist, glaube ich, elementar wichtig, dass ich gut Menschen lesen kann in meiner Arbeit, dass ich sehr schnell erkennen kann, wer sitzt mir gegenüber oder wen habe ich auch im Online-Coaching am Bildschirm oder im Ohr. Ich glaube, das ist der springende Punkt. Das ist nicht die Reitweise. Das stelle ich auch in den Kursen fest, wo wir Westernreiter mit Vielseitigkeitsreiter, mit Gangpferdereitern in einem Kurs haben. Darum geht es nicht. Die Reitweise ist nicht der Punkt, das ist die Persönlichkeit.
[SPEAKER 2]
[00:28:50-00:29:05]
Ja, spannend. Super. Und würdest du sagen, gibt es irgendwie ein bestimmtes Alter oder so ab welchem Alter oder auch irgendwie ein Reitniveau oder so ergibt ein Mentaltraining Sinn oder würdest du sagen, es ergibt wirklich einfach für jeden Sinn?
[SPEAKER 1]
[00:29:06-00:30:02]
Das kommt jetzt drauf an. Ich würde sagen, da kannst du mit fünf Jahren anfangen. Also schau dir mal ein fünf-, sechsjähriges Kind an. Die nutzen manchmal schon intuitiv mentale Strategien. Und wenn sie es nicht intuitiv tun, dann gibt es ganz tolle Reitlehrer, die mit mentalen Techniken schon arbeiten. Also wenn ich jetzt sage, ich habe ein unsicheres Kind und wir finden ein tolles Vorbild. Also keine Ahnung, der Superwoman ist mein Vorbild oder so was. Irgendein Superheld. Und der Reitlehrer sagt dann zu dem kleinen Mädchen oder zu dem kleinen Jungen, jetzt tu doch mal so, als wärst du Superwoman. Dann wirst du in Bruchteilen von Sekunden sehen, dass sich die ganze Aufstrahlung verändert, die ganze Körperhaltung verändert sich und plötzlich haben die in ihrem Kopf ein inneres Zielbild. Die stellen sich vor, sie sind jetzt Superwoman und die gehen ganz anders in die Situation rein. Allein das ist ja schon eine mentale Strategie. Also kannst du nicht früh genug starten, glaube ich.
[SPEAKER 2]
[00:30:03-00:31:39]
Super schön. Ja, guck mal, jetzt haben wir gleich schon mal ein erstes Beispiel. Also wir haben es jetzt offiziell nochmal. Alle von euch, die gerade zuhören, schaut mal, ob euch Mentaltraining vielleicht irgendwie was bringen kann. Ob ihr eins von diesen Themen, über die wir gerade gesprochen haben, bei euch erkennt. Und fangt einfach an. Es ist für alle sinnvoll. Super schön. Ja, Regina, dann ist jetzt natürlich die große Frage, wenn man jetzt für sich merkt, ja, wenn ich ehrlich bin, dann habe ich da das ein oder andere Thema. Dann bin ich manchmal nervös und dann wird mein Pferd nervös oder beim Turnier läuft das noch nicht so rund oder oder alles, was wir gerade so gesagt haben. Dann ist natürlich die große Frage, wie funktioniert das denn jetzt? Wie fange ich jetzt an und wie macht man überhaupt Mentaltraining? Vielleicht können wir da mal erstmal so auf die Grundprinzipien gehen. Wenn du dir jetzt vorstellst, jemand hat sich noch nie damit beschäftigt, der ist einfach so, wie er ist und denkt da gar nicht drüber nach. Das finde ich ja immer so spannend, dieses wie hängt das zusammen, wie verändert man Verhaltensweisen, weil man macht ja vieles intuitiv und denkt vielleicht auch, ich bin einfach so wie ich bin und ich mache halt Dinge wie ich mache und dann müsste man ja mein Gehirn neu formatieren quasi, damit ich Dinge... Und plötzlich intuitiv anders mache und so. Wie hängt das zusammen? Wie funktioniert das? Vielleicht kannst du da ein bisschen was darüber erzählen. Auch so mit Gedanken und Gefühlen. Du sagtest vorhin auch, Reiten ist nicht Denken, sondern Fühlen. Bei Mental denkt man ja oft auch an Denken. Also diese Zusammenhänge sind ja hochspannend.
[SPEAKER 1]
[00:31:40-00:35:32]
Ja. Ja, also um es nicht zu kompliziert zu machen, würde ich jetzt mal sagen, man kann sich das ähnlich vorstellen, unser Verhalten ist in ganz großen Teilen eine Konditionierung. Ich glaube, Konditionierungen kennt jeder, der einen Hund hat, sobald die Kühlschranktür aufgeht. Also bei meinem Hund ist es so, egal wie tief der geschlafen hat, sitzt der eine Millisekunde später vor dem Kühlschrank, weil er natürlich die Hoffnung hat, es fällt was runter. So, das ist eine Konditionierung, weil der Hund ist ja nicht nur... mit diesem Gehen auf die Welt gekommen. Und diese Konditionierungen haben wir auch. Das heißt, bestimmte Situationen werden durch Lernen, bewusstes und unbewusstes Lernen von unserem Gehirn belegt. Das sind sogenannte Reitreaktionsmuster. Also stell dir vor, du bist auf einem bestimmten Reitplatz und hast genau auf diesem Reitplatz, du reitest das erste Mal auf diesem Reitplatz und hast da eine blöde Schrecksituation. Je größer der Schreckmoment ist, umso intensiver wird dein Gehirn das als Gefahr speichern. Du erschrickst dich da und ab dem Moment hast du die Idee, dass Reitplätze, die so oder so ähnlich angelegt sind, gefährlich für dich sein könnten oder für dein Pferd grundsätzlich ein Problem darstellen könnten. Aus dieser Idee, die aus einem Zufallsmoment entstanden ist, wird eine feste Annahme. Du sagst, das ist so bei mir. Und in dem Moment, wo du für dich sagst, das ist so bei mir und bei meinem Pferd, gehst du die nächste Stufe in der Erwartungshaltung. Das heißt, du fährst irgendwo mit deinem Pferd hin und du siehst einen Reitplatz, der ähnliche Bedingungen bringt und du erwartest in dem Moment ja schon, dass was Blödes passiert. Und ab dem Moment der Erwartungshaltung wird dein Körper, dein ganzes System anders reagieren, als wenn du ohne Erwartungshaltung in eine Situation reingehst. Das heißt, dein Körper wird automatisch schon mal so ein bisschen in den Stressmodus reingehen, weil das das Einzige ist, was dein Gehirn gelernt hat, wie es sich unterstützen kann, ist mit Stresshormonen. Adrenalin, Noradrenalin, Cortisol, Dopamin. Und das ist aber leider ein ganz schlechter Cocktail für unsere Zeit mit dem Pferd, weil das leider negativen Einfluss nimmt auf unsere Motorik, auf unsere Atmung, auf unsere Feinfühligkeit, auf ganz viele Dinge. Und ab da fangen wir an, die Wirklichkeit zu manipulieren, ohne dass wir das wollen. Und du machst dann deine neue Realität daraus, dadurch, dass du anders reagierst, als wenn du entspannt und locker bist. Das ist jetzt mal als ein Beispiel. Das heißt, das ist ein gelerntes Verhalten. Das ist nicht, weil du so bist, sondern weil du gelernt hast, so zu sein. Durch manchmal Zufälle, manchmal durch Situationen, weil andere dir das gesagt haben, du bist so oder das macht man so. Und der erste Schritt im Mentaltraining ist für mich immer zu schauen, warum denkst du das denn von dir oder von deinem Pferd? Also wo kommt dieser Gedanke her? Ist das wirklich eine Wahrheit oder ist das eine Wahrheit, die von dir aber erst gebaut wurde, die im Unterbewusstsein als Wahrheit entstanden ist? Und das Schöne ist, alles, was das Gehirn in die eine Richtung gelernt hat, kann es auch wieder in die andere Richtung lernen. Also wir können auch umgekehrt uns konditionieren. Und das im Prinzip ist mentales Training oder durch mentales Training zu schaffen. Dass ich sage, hey, ich bin nicht wie ich bin, sondern so wie ich bin, das habe ich mir ja irgendwann angeeignet und ich kann es verändern. Ich kann es jeden Tag in kleinen Schritten, ein kleines Stückchen mehr in die Richtung verändern, wie ich es haben möchte. Man darf nicht ungeduldig sein dabei, das ist wichtig. Und du brauchst die richtige Methodik und Motivation dahinter. Aber es ist veränderbar. Also wir sind nicht entscheidend gemeißelt mit unserer Persönlichkeit.
[SPEAKER 2]
[00:35:32-00:35:59]
Es ist völlig falsch. Ja, so schön erklärt. Vielen Dank dir. Ich finde es auch immer so motivierend, dass man diese Option hat, diese Möglichkeiten. Wenn man eigentlich ehrlich ist und sagt, irgendwie gefällt mir das noch nicht so oder wie ich dann reagiere oder so und dass man dann weiß, Es gibt da eine Anleitung quasi. Es gibt eine Möglichkeit, das zu verändern. Ja, super schön.
[SPEAKER 1]
[00:35:59-00:36:52]
Absolut. Also es gibt immer einen Weg zurück oder einen Weg in eine andere Richtung oder einen Weg nach vorne. Und ich glaube, wir müssen manchmal auch nur aufpassen, also gerade bei Angstreitern, das ist ja nun mal ein großes Feld auch, dass wir nicht anfangen, unser Image zu pflegen. Ich bin nun mal ängstlich. Nein, du bist vielleicht grundsätzlich ein vorsichtiger Mensch und das ist gut, weil all unsere Vorfahren waren eher vorsichtig, weil sonst würde es uns nicht mehr geben. Wenn wir alles so draufhänger wären, dann wären wir von welchen Raubchen gekissen worden. Also ein vorsichtiger Mensch zu sein, heißt nicht gleich, ich bin nun mal ängstlich. Und das ist halt ein großer Unterschied. Und manchmal habe ich auch im Coaching Imagepfleger, wo ich sage, du pflegst ja auch mit ganz vielen Äußerungen permanent dein Image. Du sagst es dir selber so oft, bis du es auch wirklich verinnerlicht hast und glaubst. Also guck mal hin, wer möchtest du denn sein? Das ist doch viel spannender.
[SPEAKER 2]
[00:36:54-00:38:06]
Ja, super spannend. Mir fällt auch gerade ein Satz ein, den habe ich, glaube ich, bei dir gelesen. War das, dass die Gedanken nur Vorschläge deines Gehirns sind, irgendwie so in die Richtung? Das fand ich super. Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. Also ja, richtig, richtig klasse. Ja, du hast es jetzt gerade schon so ein bisschen gesagt, auch wie man da hinkommt oder was man, also dass es auch ganz viel darum geht, was denke ich denn eigentlich den ganzen Tag und was sage ich mir auch selber? Finde ich, hast du gerade sehr schön gesagt mit dem, ich bin nun mal ängstlich und so weiter. Was für Methoden nutzt du denn so in deiner Arbeit? Wie kann man sich das vorstellen? Wie kommt man jetzt dahin? Weil wir haben ja vorhin auch gesagt, So ganz so einfach, wie man sich das manchmal wünscht, ist es dann ja doch nicht, dass man sich jetzt einfach einen Glaubenssatz zurechtlegt und sich immer wieder sagt, ich bin nicht ängstlich. Also da steckt es vielleicht auch in dem immer wieder. Aber wenn ich mir jetzt einmal sage, ich bin jetzt nicht mehr ängstlich, dann kommt die nächste Situation und dann rutsche ich ja doch wieder so in mein Muster. So wie geht man jetzt daran? Was sind so Methoden, mit denen du arbeitest?
[SPEAKER 1]
[00:38:09-00:39:44]
Wenn ich darf, würde ich gerne mal auf diesen Satz eingehen, was du sagst mit diesen Glaubenssätzen. Ich bin nicht ängstlich. Auch hier möchte ich gerne den Zuhörerinnen und Zuhörern noch mal ein bisschen Sensibilität mitgeben für dieses Thema Glaubenssätze und positive Formulierungen. Stell dir mal vor, ich stelle dir ein leeres Einweckglas hin, Und dann klebe ich einen Aufkleber drauf und schreibe da drauf Erdbeermarmelade, aber das Glas ist leer. Und ich schenke dir das, liebe Sonja, und sage so, wenn du dir jetzt oft genug einredest, da drin ist eine leckere Erdbeermarmelade, dann wird das auch passieren. So, das ist das, was viele leider darunter verstehen, unsere Glaubenssatzarbeit. Du musst nur den Satz verändern und schon wird es passieren. Und jetzt hast du dieses leere Glas und du sagst dir jeden Tag in das frühe Jahr, da drin ist eine leckere Erdbeermarmelade und du wartest auf die Veränderung und die kommt aber nicht. Und das ist genau das, was ich manchmal von Teilnehmern höre, die sagen, ja, ich habe schon Glaubenssatzarbeit gemacht, aber es fühlt sich immer noch nicht so an. Ich fühle mich immer noch nicht so. Und dann denke ich mir, okay, du kannst ja jetzt hier in dieses leere Glas, ja, wie soll jetzt der Erdbeermarmelade reinkommen? Und dann gucke ich mir die Person an und sage, hey, du bist gar nicht Erdbeermarmeladen-Typ, du bist Birnenkompott. Das ist doch viel geiler. Lass uns mit dem Birnenkompott arbeiten. Also lass uns mit dem arbeiten, was bei dir wirklich da ist, was zu dir passt und zu dir gehört. der erste Zahn, den ich den Leuten ziehen muss, wenn die sagen, ja, ich habe schon mal mit Glaubenssätzen gearbeitet.
[SPEAKER 2]
[00:39:46-00:39:49]
Ja, been there, done that.
[SPEAKER 1]
[00:39:49-00:41:17]
Genau, also da wollte ich jetzt nochmal kurz drauf eingehen, dass da einfach auch jeder nochmal ein bisschen genauer hinguckt, was wird einem da so verkauft als psychologisch wertvolle Arbeit. Also das ist es nicht, wenn ich einfach ein Glas nehme und einen Aufklärer drauf mache und sage, okay, jetzt sagt ihr das oft genug und dann ist es da drin. So ist es einfach nicht. Also wir müssen schon gucken, womit kann ich das Glas, womit kann ich mich füllen, damit es mir dann auch schmeckt und damit ich sage, das bringt mich weiter. Ich komme so jetzt auch zu den Methoden. Das ist immer die schwierigste Frage für mich, weil ich mit einem prächtigen Methodenpaket immer rausgehe. Wenn ich jetzt aufs reine Mentaltraining gehe, ich sage immer, der Start ist häufig gerade im 1 zu 1. dass ich mit bestimmten Methoden aus der Psychoanalyse und positiver Verhaltenstherapie arbeite. Wenn es wirklich erstmal so um die Analyse geht, um die Ursachenforschung und ich muss halt schauen, was ist echte Arbeit an der Persönlichkeitsentwicklung und wo gehen wir dann rein in methodische Geschichten rein auf dem Pferd. Und wenn ich dann aufs Pferd gehe oder ans Pferd, Wenn ich an die Themen gehe, wie wir überschreiten jetzt zum Beispiel eine negative Situation oder ein negatives Erlebnis, wir konditionieren dich langsam um in die neue Richtung, wo du hin möchtest, dann sind so für mich nach wie vor die zwei stärksten Werkzeuge Atemtechniken und Visualisierung. Das wirkt einfach unfassbar gut und auch fast bei jedem Menschen.
[SPEAKER 2]
[00:41:18-00:41:43]
Das heißt, wie kann ich mir das vorstellen, wenn ich zum Beispiel auf dem Pferd sitze und merke, ich kriege gerade wieder so ein bisschen Angst, weil das vielleicht so ein bisschen nervös ist und ich habe das Gefühl, vielleicht geht er durch oder erschrickt sich in der nächsten Ecke oder so. Wäre das was, also wahrscheinlich ist ja der erste Schritt, das erstmal so bewusst zu merken, wann kommt das eigentlich, oder? Und dann würde ich quasi da mit inneren Bildern oder Atemtechniken ansetzen oder wie kann ich mir das vorstellen?
[SPEAKER 1]
[00:41:44-00:43:26]
Genau, also der erste Schritt ist für mich da, dass ich einmal analysiere und hinschaue, inwieweit ist der Reiter denn kompetent, ein durchgehendes Pferd auch zu regulieren. Also was kann der technisch, methodisch und da finde ich ja auch immer großartig, ihr habt ja da auch eine ganze Reihe wirklich toller Lehrvideos bei WeHorse. Man kann sich da so vieles auch nochmal ganz in Ruhe fünfmal angucken. Weißt du, wenn ich es einmal nicht verstehe, wenn einer neben mir steht, okay, aber ich kann es mir fünfmal angucken und ich kann zurückspulen und kann mir die kleinsten Details in Hilfengebungen nochmal genau verinnerlichen. Und das ist immer wichtig, dass ich das vorher mache, bevor ich mich einer Angstsituation oder einer Situation stelle, die mir Angst machen könnte. Dass ich mir überlege, welche ganz praktischen Möglichkeiten habe ich denn, um die Situation wieder zu regulieren oder um die Situation abzubrechen, bevor es für mich in einen Zustand kommt, wo ich einen absoluten Kontrollverlust erlebe. Also dieses einmal ganz genau in die Analyse gehen, was die eigenen Fähigkeiten angeht. Und das ist natürlich dieses Stichwort der Reflexion. Dass ich dann überlege, welchen Plan B habe ich denn auf jeden Fall bei mir, sobald ein ungutes Gefühl käme. Also wenn ich schon mal weiß, ich bin nicht der Situation ausgeliefert, sondern ich habe Möglichkeiten und ich habe Fähigkeiten, auf das Pferd einzuwirken oder auch das Pferd und mich zu sichern. Auch das ist ja ein Lösungsweg. Also anhalten, absteigen, vom Boden aus regen. Das ist eine super Strategie, wenn ich im Sattel noch nicht in der Lage dazu bin. Das ist besser als... mal den Film laufen zu lassen.
[SPEAKER 2]
[00:43:27-00:43:30]
Ja, und das gibt einem dann auch schon wieder Sicherheit, wenn man einen Plan hat.
[SPEAKER 1]
[00:43:30-00:44:57]
Genau, ganz genau. Also ein Plan gibt uns immer Sicherheit. Das Zweite ist, dass ich einmal in eine gute Selbstwahrnehmung reingehe und überlege, wann beginnt denn dieser hohe Puls bei mir? Also wann startet bei mir diese Stressspirale, diese Angstspirale? Wenn wir anfangen, mit dem frühestmöglichen Moment zu arbeiten, dann sind wir meist auch wirklich noch gut handlungsfähig und wir können das wieder runterregulieren. Wenn ich natürlich erst dann anfange, mich um mich selbst zu kümmern, wenn mein Puls schon bei 180 ist und mein Kopf schon nur noch im Überlebensmodus ist. Ganz ehrlich, da hilft kaum noch eine mentale Technik. Also, weiß ich nicht, da musst du schon echt ganz schön mental stark sein, dass dir da noch was zu einfällt. Für die fortgeschrittenen Mentalreiter geht das. Ich habe selber ein, zwei Situationen überlebt, ja, im wahrsten Sinne des Wortes, wo ich im Nachhinein dachte, wie verrückt, was dein Kopf da jetzt automatisch richtig gemacht hat. Das waren Bruchteile von Sekunden. Wenn dein Pferd hier quer durchs Unterholz durchsteht, Und du nur noch guckst, dass du nicht am Baum hängen bleibst, aber da dann noch eine logische Abfolge abrufst, wie du dir selbst und dem Pferd helfen kannst. Das fand ich dann schon beachtlich. Also da war ich dann schon ein bisschen stolz auf mich. Könnte ich jetzt aber auch nicht garantieren, dass es immer funktioniert. Aber hat mir in eigenen Situationen schon mehrfach gezeigt, Mensch, krass, das funktioniert tatsächlich auch im Worst Case.
[SPEAKER 2]
[00:44:57-00:45:08]
Aber darauf würde ich jetzt nicht wenden. Ja, da weiß man dann wirklich, die Umprogrammierung hat geklappt, wenn man es dann so intuitiv anders macht, als man es früher vielleicht gemacht hätte. Das ist toll.
[SPEAKER 1]
[00:45:09-00:46:20]
Genau, also Wiederholung sichert Erfolg. Der lässt sich halt bei entsprechender Wiederholung nicht vermeiden. Also das ist da für mich die Erkenntnis gewesen. Ja, also das heißt, diese Selbstwahrnehmung muss auf jeden Fall trainiert werden, dass der Reiter auch lernt, sich frühzeitig um sich selbst zu kümmern und nicht mit dem Augenzug durch Prinzip einfach durch eine Gefahrensituation versucht, irgendwie durchzukommen, wenn er vorher doch noch die Möglichkeit hätte, zu regulieren und zu steuern. Und dann kannst du mit einer Atemübung ganz gut deine Reiteinheit starten. Das geht ja schon los, wenn du eine gute Atemübung hast, in dem Moment, wo du zur Koppel gehst oder zur Boxentür und dein Pferd holst. Du kannst Atemübungen integrieren, während du läufst. Also wir müssen es nicht auf eine Yogamatte legen und die Augen dafür zumachen. Sondern mentales Training ist so alltagstauglich, wir brauchen keine eigene Zeiteinheit dafür, sondern es lässt sich einfach integrieren. Du startest mit Atemübungen und du kannst dann inklusive Atmung und Visualisierung in den Sattel steigen und erstmal hinfühlen, wo fühle ich denn heute, wo bin ich gut durchlässig, wo bin ich vielleicht nicht. Und so geht es weiter, so baut es aufeinander auf, je nachdem, was dein Thema ist.
[SPEAKER 2]
[00:46:22-00:47:06]
Ja, super spannend. Das heißt, du zeigst einem dann ja auch, wie macht man solche Atemtechniken, in welcher Situation passt welche gut. Dann hast du ja von inneren Bildern gesprochen, so ein bisschen wie die Superwoman bei dem Kind vorhin. Vielleicht kannst du da auch nochmal ein Beispiel geben. Da hatten wir ja auch den Reiter mit dem Sitz und den Hilfen. Das wäre das dann auch was, wenn man, ja, ist es dann, man hat sich irgendwie eine Hilfengebung so lange so angewöhnt und macht die so und merkt irgendwie gar nicht, dass man da und da eigentlich fest wird. Und dann helfen einem bestimmte Bilder vorher, dass man es dann anders umsetzen kann. Oder wie kann man sich das so vorstellen?
[SPEAKER 1]
[00:47:06-00:49:26]
Genau, es gibt die unterschiedlichsten Varianten. Das Simpelste ist ja immer, dass ich sage, ich habe ein bestimmtes Bild in meinem Kopf und ich kenne den Zustand und ich gebe meinem Körper jetzt mal den Auftrag, geh mal in diesen Zustand. Also ich sage mal, wenn du auf dem Pferd sitzt und merkst, deine Gesäßmuskulatur ist angespannt, dann kennt jeder, glaube ich, dieses Bild von einer gefüllten Wasserbombe. Und wenn du diese Wasserbombe jetzt gut füllst mit Wasser, und legst die auf einen harten Untergrund, du legst die auf eine Tischplatte, dann kann sich jeder vorstellen, wie diese Wasserbombe weich so auseinander geht. So dieses weiche, platte Gefühl. Und wenn du dieses Bild deinem Kopf gibst, das kann jetzt jeder sofort testen, je nachdem, wo er gerade sitzt. Weicher Untergrund ist wenig geeignet, aber wenn du jetzt im Sattel sitzen würdest... oder auf einem harten Flüchenstuhl oder sowas und du gehst in dieses Gefühl, dein Po wird zur Wasserbombe, dann wirst du merken, in dem Moment, wo du dir das vorstellen kannst, tut sich schon was auf der muskulären Ebene. Ja, merke ich schon. Das wäre schon so ein inneres Bild, wo ich sage, du kannst unfassbar schnell einzelne Muskelbereiche ansprechen, wenn du das richtige Bild dafür im Kopf hast. Das ist eines der ganz einfachsten Methoden. Du musst nur das richtige Bild für den Zustand finden. Und da kannst du innerhalb von wenigen Minuten den kompletten Körper neu ausrichten. Und das Zweite ist, dass wir visualisieren können, das ist ein bisschen aufwendiger, das kann man jetzt auch leider nicht mal eben so auf die Schnelle erklären, durch eine Ankertechnik. Das heißt, wir suchen uns aus dem, also erklären kann ich es schon, aber ich kann es jetzt leider nicht mit allen durchführen, weil da bei jedem ein anderer Weg der richtige wäre. Wir suchen uns bestimmte Situationen, Referenzsituationen aus unserem Leben, die uns in eine bestimmte emotionale Situation bringen und die uns helfen, im entscheidenden Moment genau diese Stärken wieder abrufen zu können. Also sei es Selbstsicherheit, sei es Gelassenheit, sei es Fokussiertheit. Jede Emotion kannst du ankern an einer Referenzsituation. Und damit arbeite ich halt auch sehr, sehr viel bei Leuten, die jetzt sagen, es ist jetzt nicht nur der Sitz, sondern ich brauche jetzt wieder das Thema Selbstvertrauen oder Selbstsicherheit. Das funktioniert prima.
[SPEAKER 2]
[00:49:26-00:50:22]
Super spannend, ja. Kann ich mir sehr, sehr gut, also ich kenne es ja auch, habe es auch schon mal gemacht, aber ich kann das sehr, sehr gut nachfühlen oder auch bestätigen, dass es funktioniert. Ja, richtig. Es gibt so tolle Dinge da. Ja, vielleicht. Wir haben ja auch gesagt, Regina, wir geben den Zuhörern auch so ein, zwei Übungen zum Mitmachen mit oder wie sie jetzt anfangen können. Wenn jetzt einige sagen, das klingt alles irgendwie super spannend und ich möchte mich damit befassen. Was würdest du denen sagen, gibt es irgendeine Übung, die sie machen können, auch im Sinne von, wir haben ja gesagt, vieles fängt auch mit Reflexion an. Und das weiß ich ja auch, du nutzt ja schon auch Gespräch, Gesprächsimpulse, Reflexion und so weiter. Also hast du da irgendwie Tipps, wie jemand anfangen kann, so die ganz ersten Schritte?
[SPEAKER 1]
[00:50:23-00:51:60]
Ja, also ich habe eine Übung, die ich gerne mitgeben kann, wo es wirklich um so eine Selbstreflexion geht, wo wir aber auch eine Visualisierung mit integrieren können. Das kann jeder ganz einfach für sich zu Hause durchführen. Dafür empfehle ich, nehmt euch einen Stift und einen Zettel zur Hand und notiert das wirklich einmal auf, macht das in Schriftlichkeit und gerne auch über ein, zwei Tage. Klar kann man das jetzt auch gedanklich mit für sich nehmen, mit rausnehmen, aber es ist immer ganz gut, wenn das auch wirken darf und wenn das so setzen darf, dass das Gehirn erstmal versteht, aha, damit setzen wir uns jetzt wirklich auseinander. Es startet mit einer Fragestellung. Stell dir die Frage, wer oder wie möchtest du wirklich sein? Geh in Details rein. Das ist eine große Frage. Die kannst du vielleicht überschaubarer machen, wenn du das auf deine Rolle als Reiterin beziehst. Theoretisch könnten wir uns Für jede Rolle, die wir besetzen, wir besetzen ja im Leben immer mehrere Rollen. Du bist vielleicht die Frau oder die Freundin, du bist Vater oder Lebensgefährte, du bist Reiter, du bist vielleicht Manager im Job, was auch immer. Also stell dir diese Frage wirklich jeweils für deine Rolle. Dann wird es machbar und einfacher. Also wer oder wie möchtest du wirklich sein? Und dann listest du dann einmal auf. Ja, so möchte ich tatsächlich sein. Das wäre so mein neues Selbst.
[SPEAKER 2]
[00:52:01-00:52:29]
Ja, das finde ich richtig spannend. Also dann einfach, wie möchte ich mit meinem Pferd sein oder wie möchte ich beim Reiten sein? Man könnte es ja sogar, wenn jetzt der ein oder andere eine konkrete Situation hat und zum Beispiel merkt, irgendwie fühle ich mich auf dem Reitplatz immer plötzlich unsicher, wenn ich noch nicht so richtig weiß, wie es geht oder was sagt dann jemand anders oder so. Solche Themen gibt es ja auch. Könnte man ja auch sagen, wie würde ich eigentlich gerne dann sein in dem Moment oder reagieren oder so mit meinem Pferd. Genau.
[SPEAKER 1]
[00:52:31-00:54:46]
Und dadurch schaffst du dir ja aber schon dein erstes klares Zielbild von dir selbst. Dein neues Selbstbild kreierst du dadurch, wenn man sich da wirklich mal im Detail klar wird. Der zweite Schritt ist, überleg dir, welche Handlungen und Gedanken unterstützen dein neues Selbst. Also sowohl Handlungen, was müsste ich dann in bestimmten Situationen tun oder anders tun, Und gehe dann aber auch auf die Gedankenebene. Also welche Gedanken stärken mich? Was wir immer super gut können, ist Gedanken, die uns schwächen. Also wir können ganz schnell denken, was wir alles noch nicht können, was wir alles nicht sind und wo wir uns unsicher fühlen, wo wir uns schlecht fühlen und was uns nervt und was uns stört. Aber überleg mal, das unterstützt dich nicht. Das macht dich nicht besser. Das führt nicht zu deinem gewünschten Selbstbild. Das führt dich eher weit weg davon. Also überleg dir gute Gedanken, stärkende Gedanken. Da sind manchmal drei gute Gedanken viel wertvoller als zehn ganz oberflächliche. Also was unterstützt dein neues Selbst? Schreib dir das auf. Und dann käme Stufe drei. Visualisiere eine typische Situation. Und integrier dein neues Verhalten und deine neue Ausstrahlung. Geh da wirklich in so ein gutes Kopfkino rein und überleg dir, okay, das ist jetzt eine Alltagssituation, so wie du jetzt gerade gesagt hast, Sonja, mit dem Reitplatz, das kann man sich gut vorstellen. Man weiß vielleicht auch, wie verliere ich da den Fokus oder was. Hat mich bisher immer so aus meiner Mitte gebracht oder mich gestört und jetzt gehe ich da mal rein mit dem, was ich mir vorher erarbeitet habe. An Handlungen, an guten Gedanken und das gucke ich mir jetzt mal an, als wäre es ein Film von mir selbst in meiner neuen Version. Und dann spüre mal hin, wie sich das anfühlt. Und schon bist du bei einer richtig guten mentalen Strategie. Und diese Visualisierung und auch dieses sich vor Augen führen der neuen Handlungs- und Gedankenmuster, das ist der Weg zur Persönlichkeitsentwicklung. So entwickelst du deine Persönlichkeit zu einem neuen Selbst.
[SPEAKER 2]
[00:54:48-00:54:52]
Ach, super starke Übung. Vielen Dank, Regina, fürs Teilen.
[SPEAKER 1]
[00:54:52-00:54:53]
Sehr gerne.
[SPEAKER 2]
[00:54:53-00:55:33]
Also viel Spaß euch schon mal beim Ausprobieren. Wir können auch mal gucken, ob wir euch die Fragen nochmal in die Shownotes schreiben können. Und dann sind wir natürlich auch ganz gespannt zu hören, falls ihr das mal ausprobiert habt, könnt ihr uns auch gerne schreiben. wie sich das angefühlt hat. Und vielleicht da ist ja auch nochmal wichtig, Regina, zu sagen, nicht, dass man jetzt irgendwie enttäuscht ist, wenn es dann noch nicht perfekt klappt. Vielleicht gehen wir da nochmal ganz kurz drauf ein. Hast du ja eben auch schon gesagt, natürlich Ist es nicht von einem Moment auf den anderen dann irgendwie alles super? Es geht ja erstmal darum, überhaupt mal zu gucken, wie fühlt sich irgendwas anders an oder vielleicht auch nur ein kleiner Aspekt, der schon anders ist oder so.
[SPEAKER 1]
[00:55:33-00:56:36]
Genau, also das ist total wichtig. Dass du das nochmal erwähnst, weil unser Gehirn ist ja aus der Steinzeit noch so programmiert, dass es negative Dinge, Misserfolge immer viel präsenter hat. Das, glaube ich, kennt jeder. Und umso wichtiger ist es, dass wir, wenn wir in so einen Prozess reingehen, sehr, sehr achtsam sind mit unseren kleinsten Erfolgsschritten. Also diese Baby-Steps, die führen einfach viel, viel schneller zum Ziel, wenn wir die auch wahrnehmen. Also wenn du wirklich jeden Tag nochmal reflektierst und sagst, hey gut, jetzt haben vielleicht 80% nicht geklappt, aber 20 waren heute schon viel besser als sonst. Oder diese eine Sache, die habe ich noch nie so gemacht und heute habe ich die so gemacht und das war toll. Also das müssen wir, glaube ich, echt lernen und da müssen wir immer dranbleiben, dass wir aus diesem Steinzeitmodus unseres Gehirns immer wieder aussteigen und sagen, ja, es ist ja schön, dass es irgendwann mal wichtig war für die Evolutionsgeschichte, dass wir nur die negativen Dinge uns merken, aber jetzt sind wir im Jahr 2025, wir dürfen auch Erfolge feiern und wenn es noch so kleine sind.
[SPEAKER 2]
[00:56:37-00:57:38]
Ja, 100 Prozent. Ja, und da sind wir dann auch beim Training von Mentaltraining. Also, dass man auch merkt, es ist wirklich Training und es ist auch manchmal anstrengend. Es klappt halt nicht von heute auf morgen. Es ist vielleicht körperlich nicht so anstrengend wie anderes Training, aber es ist wirklich mental auch wirklich Training, wirklich anstrengend. Und manchmal muss man auch Geduld haben und so weiter. Aber ich finde es immer so, ja, dann auch so motivierend halt zu gucken. Klar ist es anstrengend, weil, wie du sagst, es ist ja schon alles anstrengend. Und sehr lange programmiert und aus der Steinzeit und Kurs ändert man nicht mal eben so, aber dass es sich halt so lohnt. Und wenn man dann dieses Zielbild vor Augen hat, wo man hinkommen könnte, finde ich auch immer eine schöne Motivation wieder. Aber das ist halt dieses, was du vorhin auch sagtest, das ist schon... auch ein bisschen Arbeit und ein bisschen Training. Man muss schon auch was reingeben, damit man dann eben zu diesem Punkt vielleicht irgendwann kommt, wie du und man in irgendeiner Situation ganz intuitiv auf die neue Art und Weise reagiert.
[SPEAKER 1]
[00:57:39-00:58:22]
Ja, also ich meine, das ist schon von nichts kommt nichts. Den Spruch, glaube ich, kennt auch jeder. Und es ist immer die Frage, also es ist auch vielleicht ein blöder Spruch, aber ich mag ihn, in einem Tod stirbst du immer, wähl aus, welcher weniger wehtut. Ich muss halt immer schauen, ist die Situation, in der ich mich bewege, ist die für mich in Ordnung so? Dann brauche ich keine mentale Strategie mehr dafür überlegen. Aber wenn mich die Situation Tag für Tag stört und mich vielleicht auch wirklich einschränkt in meinem Gefühl von Freiheit und Selbstbestimmtheit, dann lohnt sich das halt einfach auch. Weil wir verschwenden so viel Energie an Frust und Ärger. Das ist so ein Energiefresser in unserem Leben. Das zieht so den Stecker raus.
[SPEAKER 2]
[00:58:22-00:59:08]
Ich finde das total lohnenswert. Ja, 100 Prozent. Ich sehe es auch so. Ja, wir sind ja hier schon recht fortgeschritten in unserer Aufnahme, sehe ich gerade. Du hattest mir noch von einer Übung erzählt. Du sagtest ja vorhin auch, dass Mentaltraining einfach super alltagstauglich ist. Das finde ich irgendwie auch wieder super motivierend und schön, dass man das kennt. einfach mal ausprobieren und anwenden kann. Und dass man ja zum Beispiel auch vorm Reiten einfach mal eine Atemübung machen kann. Und das eigentlich ja, würde ich sagen, wahrscheinlich jedem Reiter und eben auch dem Pferd helfen kann. Und ich glaube, du hast da noch eine Übung im Sinn, die du jetzt auch einmal mit uns machen könntest, oder? Ja.
[SPEAKER 1]
[00:59:09-00:59:57]
Ja, kann ich. Das ist eine sehr wirkungsvolle Übung, die du in jede Alltagssituation integrieren kannst, was die sogenannte Tiefschlafart nennt. Und zwar nennt sich diese Atemtechnik genau so, weil der gesunde Mensch im Tiefschlaf genau diese Atemfrequenz hat, nämlich circa zwei Sekunden länger ausatmen, als wir es normalerweise tun würden. Und bei entsprechender Wiederholung das Gehirn diese Frequenz erkennt und uns eher in einen Ruhemodus zurückfährt. Also keine Sorge, ihr werdet nicht sofort einschlafen, wenn ihr das macht. Aber es hilft, Stress abzubauen, Stress zu regulieren und übrigens auch den Fokus bei sich selbst zu halten, wenn man geneigt ist, sich gerne mal von außen ablenken zu lassen.
[SPEAKER 2]
[00:59:58-01:00:05]
Ja, das klingt doch super für unsere ersten Schritte der Reflexion und Übung.
[SPEAKER 1]
[01:00:05-01:00:06]
Sollen wir mal eben machen?
[SPEAKER 2]
[01:00:06-01:00:07]
Ja, ich bin gespannt.
[SPEAKER 1]
[01:00:09-01:00:35]
Okay, liebe Sonja, dann atmest du jetzt einfach mal ganz normal ein und aus, wie du es normalerweise tun würdest. Und das ist geeignet, besonders geeignet, wenn du stehst. Also wenn ihr euch hinstellen könnt im Moment, dann stellt euch hin. Wer das jetzt nicht kann, weil er zum Beispiel im Auto sitzt oder im Sattel, der atmet gleich gedanklich durch eine etwas andere Zone aus. So, du atmest jetzt erstmal ganz normal in deiner Wohlfühlfrequenz ein und aus.
[SPEAKER 2]
[01:00:36-01:00:36]
Mhm.
[SPEAKER 1]
[01:00:38-01:00:55]
Und jedes Mal beim Ausatmen, wenn du denkst, du bist fertig mit Ausatmen, zählst du dich zwei Sekunden runter. Also das heißt, du denkst 21, 22 und erst dann atmest du wieder ein. Und das wiederholst du jetzt vier bis fünf Mal.
[SPEAKER 2]
[01:00:55-01:01:06]
Okay, das machen wir mal. Vielleicht machen ja ein paar von euch mit. 21, 22. Ich mache es mal laut, dann...
[SPEAKER 1]
[01:01:07-01:02:06]
Ja, und dann will man auch wieder einatmen, ne? Genau, dann will man wieder einatmen. Und was du jetzt noch ergänzt ist, immer beim Ausatmen stellst du dir vor, dass du durch deinen Körper nach unten ausatmest, und zwar durch deine Fußsohlen. Deine Atemluft fließt durch die Fußsohlen in die Erde, so einen halben Meter tief in den Boden hinein, raus. Natürliches Einatmen und tiefes Ausatmen durch die Fußsohlen. Wer jetzt nicht steht, der atmet gedanklich durch die Gesäßmuskulatur aus. Super Übung auch im Sattel. Die Auflagefläche am Sattel, also Oberschenkel, Gesäßmuskulatur, durch diese Bereiche atmet tief nach unten durchs Pferd hin aus.
[SPEAKER 2]
[01:02:13-01:02:46]
Sonja, kannst du mal hinspüren, ob du das merken kannst? Ja, das ist auf jeden Fall, ich finde es entspannt. Es zieht alles so ein bisschen nach unten, aber im positiven Sinne. Es lockert so, es wird so ein bisschen schwer, aber irgendwie in so einer ruhigen Art und Weise. Es verwurzelt einen so ein bisschen mit dem Boden, wenn man sich so, ich stelle mir dann so ein, So ein Luftstrom oder so bildlich irgendwie vor, der durch die Fußsohlen in die Erde geht. Und dann wird man so richtig so ein bisschen schwerer, ruhiger.
[SPEAKER 1]
[01:02:46-01:03:57]
Genau, das ist auch der gewünschte Effekt. Also die Wiederholung, das ist immer abhängig davon, wie gestresst bist du gerade schon. Ich kann immer nur empfehlen, integriert solche Sachen auch in den Alltag außerhalb des Freistaats. Weil je mehr dein Kopf gewohnt ist, mit so einer Atemtechnik runterzufahren, umso schneller wird es auch wirken. Also das ist alles immer wirklich ein bisschen Übungssache. Kannst du in einer Besprechung nutzen, kannst du an der Supermarktkasse nutzen, wenn du in der Schlange stehst, kannst du im Auto nutzen, um so ein bisschen Stress runterzufahren. Bevor du dich über irgendwas aufregst, kümmere dich lieber um dich selbst. Und es fährt innerhalb von wenigen, teilweise sogar Sekunden. Ich messe das manchmal mit Pulsuhren bei meinen Kunden. Das dauert manchmal keine zehn Sekunden, fährt der Puls runter. Wir koppeln hier einfach an Mechanismen, an Funktionsweisen unseres Gehirns an, die wir integriert haben. Das ist nichts, was wir lernen müssen. Das kennt das Gehirn. Wir müssen es nur tun. Und dann könnt ihr mal beobachten, wenn ihr zum Beispiel euer Pferd führt in die Halle oder auf den Reitplatz und diese Tiefschlafatmung schon mitnehmt, wie gut Pferde Atmung spiegeln. Das ist immer wieder phänomenal. Also es tut nicht nur euch einen Gefallen damit, sondern auch den Pferden.
[SPEAKER 2]
[01:03:60-01:04:18]
Oh ja, super, super. Vielen Dank, Regina. Und die kleinen Übungen machen es. Also allein, wenn man diese Übung jetzt schon mal mitnimmt und dazu vielleicht noch die Reflexionsfragen und das mal ausprobiert, hat man ja schon wirklich einen ersten Schritt gemacht.
[SPEAKER 1]
[01:04:18-01:04:57]
Genau, genau. Das sieht man auch sehr gut. Wir haben ja auch ein tolles Lehrvideo zusammen gedreht und da wird genau diese Übung nämlich auch nochmal gezeigt, also auch per Video. Und man sieht an unserer Protagonistin sofort, wie anders man sich auch bewegt. Also wie viel stabiler man plötzlich unterwegs ist durch so eine Kleinigkeit. Und unsere Protagonistin wurde nicht davor gebrieft. Das muss ich echt sagen. Die wurde bei keiner Übung vorher gebrieft, sondern Sie hat sich genauso darauf eingelassen, nichts ahnend, wie das sonst meine Kunden auch tun.
[SPEAKER 2]
[01:04:57-01:06:36]
Ja, also da auf jeden Fall schon mal der Hinweis mit dem Kurs. Schaut euch unbedingt den neuen Kurs an mit Regina bei WeHorse. Also das war sogar nicht nur ein Video, sondern wirklich ein ganzer Kurs zum Mentaltraining. Wenn ihr jetzt gemerkt habt, das interessiert mich. Vielleicht die Übung schon mal ausprobiert und ihr wollt da irgendwie mit weitermachen und auch mal gucken, wie läuft das dann genau, so ein Mentaltraining, was kann man noch so machen. Also es ist wirklich ein großartiger Kurs mit verschiedenen Leuten, so wie ihr auch, die das noch nicht kannten und verschiedene Themen auch haben. Und Regina, du machst mit ihnen Mentaltraining, Übungen, verschiedenste Sachen ja auch im Gespräch, aber auch eben Atemübungen und so weiter zusammen. Also kann ich nur empfehlen, schaut euch unbedingt den neuen Kurs an. Das passt jetzt gerade natürlich sehr gut hier an dieser Stelle. Wirklich ganz wertvolle Tipps und Übungen und Inhalte für jeden Reiter. Ja, Regina, wow. Das war eigentlich ein super Abschluss, finde ich, mit den beiden Übungen. Ich bin jetzt auch noch entspannter als vorher, muss ich sagen. Ich merke jetzt schon die Effekte. Ich glaube, du hast uns hier schon richtig viel mitgegeben in dieser Stunde, die es jetzt schon wieder war. Die Zeit verfliegt ja immer, wenn man über spannende Themen redet. Vielleicht so zum Abschluss Und nochmal so, hättest du, wenn du jetzt den Zuhörern nur eine Sache zum Thema Mentaltraining mitgeben könntest, was wäre es?
[SPEAKER 1]
[01:06:36-01:06:55]
Boah, das ist schwer, ne? Ja, also was wäre es zum Thema Mentaltraining? Es macht unfassbar Spaß und es ist wirklich für jeden da draußen eine Bereicherung. Das ist meine innerste Überzeugung.
[SPEAKER 2]
[01:06:55-01:07:36]
Ja, superschön. Also, ihr Lieben, es ist für euch alle was. Probiert es aus. Superschön. Und ja, wie gesagt, schreibt uns auch gerne, wie es für euch war, was ihr für Erkenntnisse vielleicht gewonnen habt, ob es funktioniert hat. Und genau, schaut unbedingt in den Kurs rein. Da könnt ihr nochmal richtig viel mehr mitnehmen. Liebe Regina, vielleicht noch kurz zu dir. Wenn jetzt jemand sagt, ich möchte vielleicht auch mal bei Regina direkt ein Coaching machen oder einfach mal in Kontakt treten. Wie geht das? Wo findet man dich? Vielleicht magst du da noch kurz was zu sagen.
[SPEAKER 1]
[01:07:37-01:08:24]
Ja, genau. Also man findet mich natürlich über meine Homepage regina-horn.de. Da ist eine extra Kategorie für die Reiter, da kann man gerne Kontakt aufnehmen, wenn man ein 1 zu 1 Coaching möchte, was ich zwar nicht ganz viel anbiete, aber doch regelmäßig. Ich habe immer wieder, ich habe so drei bis vier Standorte in Deutschland, wo ich regelmäßig Kurse anbiete, unter anderem auch in Kombination mit einer sehr guten Trainerin, die auch das Thema Sitz nochmal anguckt, die liebe Ingrid Wanke, BKR-Trainerin. Das sind regelmäßige Termine, die stattfinden und das andere ist auch einfach immer wieder auf die Homepage gucken oder auf Instagram, auf meinen Instagram-Account. Da werden auch immer aktuelle Termine kommuniziert oder auch Online-Programme, die es dann geben wird.
[SPEAKER 2]
[01:08:25-01:08:31]
Ja, super. Und den perfekten Einstieg kriegt ihr natürlich, wie gesagt, mit Reginas neuem WeHouse-Kurs mit uns.
[SPEAKER 1]
[01:08:32-01:08:34]
Ja, so ist das.
[SPEAKER 2]
[01:08:34-01:08:43]
Liebe Regina, vielen, vielen Dank für deine Zeit, für deine Übung, für deine Erfahrungen, für deinen Austausch. Und ja, bis ganz bald.
[SPEAKER 1]
[01:08:43-01:08:46]
Sehr, sehr gerne. Es hat mich sehr wohl gefühlt. Herzlichen Dank.
[SPEAKER 2]
[01:08:52-01:09:18]
Diese Podcast-Folge wurde produziert von Gloria Alter. Und ich kann immer nur wieder darauf hinweisen, schickt uns super gerne euer Feedback. Da freuen wir uns immer sehr drüber. Einfach bei Spotify unter der Folge kommentieren oder auch auf allen anderen Kanälen. Wir freuen uns riesig, von euch zu hören. Das war die heutige Wissensfolge. Ich hoffe, ihr konntet einiges für euch mitnehmen und ich wünsche euch viel Spaß beim Ausprobieren. Bis bald beim WeHorse Podcast.