Nervöses Pferd? Akupressur hilft!

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Hast du ein Pferd, das schnell von der Rolle ist? Ist Dein Pferd ein ängstlicher Typ, nervös und guckig? Dann haben wir etwas für dich. Akupressur für’s Pferd hilft nämlich. Keine Sorge: Nadeln brauchst du dafür nicht! Bei der Akupressur arbeitest du nur mit deinen Fingern und der Hand. Die Methode ist von jedermann einfach zu lernen und stammt aus der traditionellen chinesischen Medizin (TCM).

So funktioniert Akupressur beim Pferd

Natürlich ersetzt Akupressur keine Ausbildung zum gelassenen Pferd. Sie kann sie jedoch wunderbar ergänzen! Das Praktische daran ist: Akupressur ist eine Methode, die jeder Pferdebesitzer oder Reiter selbst anwenden kann. Akupressur ist sozusagen der kleine Bruder der Akupunktur. Beide Methoden nutzen die gleichen Punkte am Pferdekörper, nur eben mit unterschiedlichen Mitteln. Die eine Methode nadelt und kann so heilen, die andere Methode ist sanfter, ohne Nadeln. Sie wirkt eher unterstützend. Mit Akupunktur kann man nicht heilen, jedoch Disharmonien beheben.

Akupressur fürs nervöse Pferd
Es gibt insgesamt mehr als 365 Akupressurpunkte in der Heilmethodik.

Die wichtigsten Akupressurpunkte

Um einen Effekt bei nervösen Pferden zu erzielen, musst du wissen, welche Punkte du drückst, wie lange und wie häufig. Insgesamt gibt es mehr als 365 Punkte in der Heilmethodik der TCM. Früher galt in China derjenige Arzt als fähig, der mit wenigen Punkten oder sogar nur einer gesetzten Nadel viel Wirkung erreichte. Viel hilft viel gilt nicht!

Gut für dich, denn es reicht aus, wenn du dir wenige Punkte merkst. Unsere Expertin für Akupressur, Tierärztin Dr. Ina Gösmeier, rät, dass Laien stets nur fünf Punkte akupressieren sollten.

Pferd ganzheitliche Psyche stärken mit Akupressur
Diese Punkte helfen deinem Pferd bei Nervosität.

Punkte gegen Nervosität

Folgende Punkte helfen Pferden, die mit Nervosität zu tun haben:

  • Ni3 sitzt an der Innenseite der Hinterbeine, zwischen Sprunggelenkshöcker und Unterschenkel. Sein korrekter Name lautet „Niere 3, großer Wildbach“. Du kannst den Punkt oben im Bild sehen. Es ist nicht der Punkt, auf den der Finger zeigt, sondern der parallel dazu liegende an der Innenseite des Hinterbeins. Das Drücken dieses Punktes stärkt Pferde, die von ihrer Art her dem Shen-Typ entsprechen. Die Einordnung in verschiedene Typen hat Dr. Ina Gösmeyer vorgenommen. Es ist sehr interessant, zu erfahren, welcher Charaktertyp zu dem eigenen Pferd gehört! Shen-Typen sind beispielsweise nervös bei neuen Aufgaben, werfen dann auch gerne mal etwas durcheinander. Sie brauchen viel Lob und Unterstützung und sind sehr bemüht, alles richtig zu machen.
Akupressur Pferd beruhigen Akupressurpunkt Bl10
Der Punkt BI 10 unterstützt die Konzentration und das Gedächtnis deines Pferdes.
  • Bl 10 liegt eine gute Handbreit hinter den Ohren des Pferdes und ebenfalls eine gute Hand breit tiefer als der Mähnenkamm. Es ist genau die Stelle, auf die Dr. Ina Gösmeier in dem Bild oben den Zeigefinger legt. Der ausführliche Name des Punktes lautet „Blase 10, Himmelspfeiler“. Dieser Punkt unterstützt die Konzentration und das Gedächtnis der Pferde. Zudem beruhigt er und klärt. Vor allem für Pferde, die zwar einzelne Lektionen gut behalten, aber nervös werden, wenn mehrere hintereinander abgefragt werden, ist dieser Punkt geeignet. 
Akupressur beim Pferd Gösmeier TCM Dü3
Dü 3 und Yintang sind Punkte, die bei Angst helfen und das Selbstvertrauen deines Pferdes verbessern.

Punkte gegen Angst

  • Dü 3 befindet sich am Vorderbein, knapp über dem Fesselgelenk außen. In dem Bild über diesem Text ist es der grünliche Punkt am Vorderbein vorne rechts.  Mit vollem Namen heißt er „Dünndarm 3, Hinterer Fluß“. Akupressierst Du diesen Punkt, dann soll sich das Selbstvertrauen des Pferdes verbessern.
  • Yintang heißt ein Punkt, der generell beruhigen und gegen Angst helfen soll. Er befindet sich an der Stirn des Pferdes, genauer: Oberhalb der Augen genau in der Mitte der Stirn. Dieser Punkt sollte länger als die anderen akupressiert werden.

Jeder Punkt sollte mindestens 30 Sekunden lang akupressiert werden. Währenddessen ist Ruhe sowie Regelmäßigkeit und Wiederholung, extrem wichtig.

So kannst du dich bei der Akupressur selbst überprüfen

Achte auf dein Pferd: Es soll die Akupressur als angenehm empfinden und dabei entspannen. Wirkt das Pferd eher angespannt oder spannt die Muskeln während der Behandlung an, dann stimmt etwas nicht.

Gehe diese Liste durch, um den Fehler zu finden:

  1. Hast du den richtigen Punkt ausgewählt?
  2. Stimmt die Intensität des Fingerdrucks?
  3. Ist das Umfeld so, dass sich das Pferd konzentrieren und entspannen kann?
  4. Bist du als behandelnde Person, wirklich gelassen währenddessen? Die eigene Nervosität oder Anspannung kann sich nämlich verstärkt durch die Akupressur auf das Pferd übertragen.

Wenn alle Parameter kontrolliert sind und sich dieses Verhalten dennoch nicht ändert, hole dir bitte den Rat eines Akupunkteurs ein.

Wie häufig solltest du akupressieren?

Ein Mal täglich solltest du akupressieren, um einen Effekt bei psychischen Problemen wie Angst und Nervosität zu erreichen.

Was kann Akupressur nicht?

Sie ersetzt keinen Tierarzt und kann Krankheiten nicht heilen, sondern nur den Körper und eine Gesundung unterstützen. Wird das Pferd aufgrund einer Erkrankung akupunktiert, also genadelt, dann kann der Pferdebesitzer zwischen den Akupunktur-Sitzungen die Behandlung mit der Akupressur unterstützen. Wie man das optimal gemeinsam mit dem Akupunkteur macht, erklärt Dr. Ina Gösmeier in unserem Podcast-Interview mit ihr.

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