Dein Pferd lässt beim Reiten nicht so leicht los? Es ist in manchen Regionen verspannt? Mit der Masterson Methode kannst du deinem Pferd selbst etwas Gutes tun. Diese Entspannungstechnik ist eine einfach zu erlernende Möglichkeit, deinem Pferd bei Verspannungen selbst zu helfen. In den wehorse Kursen mit Jim Masterson erfährst du, wie du die Technik anwendest. Keine Scheu vor der Methode – sie ist intuitiv erlernbar. Wir zeigen dir, welche Handtechniken es gibt, auf welche Signale deines Pferdes du achten solltest und wo am Körper deines Pferdes du sie anwenden kannst. So kannst du deinem Pferd helfen, Stress zu mindern und lockerer zu werden. Ein wunderbarer Effekt zudem ist, dass du gleichzeitig die Bindung zu deinem Pferd stärkst.
Muskelverspannungen beim Pferd lösen mit der Masterson Methode
Bei der Masterson Methode widmest du dich mit sanften Berührungen verspannten Regionen auf dem Pferdekörper. Die Intensität der Berührungen hat Jim Masterson nach Lebensmitteln benannt. Es gibt den Eigelb-Druck, der besagt, dass man die Finger so leicht streichend auflegt, wie es ein rohes Eigelb aushalten würde, ohne zu zerlaufen. Der Weintrauben-Druck entspricht der Stärke, die eine Weintraube aushalten würde, ohne zu zerquetschen. Der Zitronen-Druck beschreibt den Druck, mit dem man auf eine reife Zitrone drücken könnte, ohne dass diese ausgepresst wird. Limone ist die heftigste Kraft, die in der Methode genutzt wird. Diese Druckstärke wird selten gebraucht. Wie die verschiedenen Druckstufen genau aussehen, erfährst du auch in unserem Kurs Verspannungen lösen: Die Masterson Methode.
Handgriffe für die Pferdemassage erlernen
Anfangs wird ganz ohne tatsächlichen Körperkontakt gearbeitet. Die erste Stufe, mit der Jim Masterson arbeitet, ist die „Berührung mit Zwischenraum“. Die Hand wird schwebend über dem Fell geführt, so dass das Pferd die Wärme der Hand spürt, ohne dass die Hand das Pferd tatsächlich berührt. Einen Effekt hat diese Technik dennoch. Wenn du dir das nicht so gut vorstellen kannst, probiere es mal mit einem anderen Menschen aus. Ganz gut geht das, wenn du und dein Testpartner den Rücken des anderen bearbeitest. Es ist spannend zu merken, wie gut wir Menschen spüren, ab wann eine Hand nah an uns gehalten wird. Spürst du, wo sich auf deinem Rücken die Hand des anderen befindet, wenn er diese 30, 20, zehn oder nur fünf oder zwei Zentimeter von deinem Rücken entfernt hält?
Verspannungen am Iliosakralgelenk des Pferdes
Mit der Behandlung nach der Masterson Methode kannst du gut am Hals des Pferdes beginnen. Insbesondere widmet sich Jim Masterson drei Bereichen des Pferdekörpers, die typischerweise gern verspannt sind. Das sind:
- Der Genickbereich, und zwar dort, wo der erste Halswirbel ansetzt (direkt hinter dem Ohren- / und Ganaschenbereich).
- Der Bereich, bei dem die Vordergliedmaßen an den Rumpfbereich ansetzen und zugleich die Halswirbel an die Rückenwirbel anschließen (quasi vor der Schulter).
- Das Lumbosakralgelenk und das Iliosakralgelenk (Das liegt im Kruppenbereich, vielleicht kennst Du das Iliosakralgelenk unter dem Namen Kreuzbein-Darmbeingelenk. Das Lumbosakralgelenk ist die Verbindung zwischen dem letzten Lendenwirbel und dem Kreuzbein.)
Du kannst dir das besser am Pferd selbst vorstellen? Dann lass dir die genauen Bereiche von Jim Masterson in seinem Kurs Verspannungen lösen: Die Masterson Methode bei wehorse zeigen.

Die Körpersprache des Pferdes bei der Masterson Methode
Bevor du mit der Behandlung am Halsbereich beginnst, ist es für den Erfolg der Behandlung noch ganz wichtig, dass du auf die Körpersprache deines Pferdes achtest.
Die Körpersprache deines Pferdes gibt dir nämlich vor, wie du arbeiten solltest und wann Pausen angesagt sind.
Du kannst deinen Erfolg und die Effizienz deiner Behandlung an diesen Zeichen ablesen. Achte auf kleine Reaktionen wie Blinzeln, Zucken der Lippen und Veränderungen der Atmung. Schon diese können dir den Hinweis geben, kurz innezuhalten, weil sich schon etwas im Körper des Pferdes verändert hat. Stärkere Reaktionen wie Abkauen, Prusten, Schnauben und Gewichtsverlagerungen von einem Hinterbein auf das andere geben dir ganz deutliche Signale, dass sich gerade etwas tut. Diese Anzeichen sind so etwas wie laute Rufe deines Pferdes. Abkauen ist zum Beispiel häufig mit verstehen, durchlässig werden und Verspannungen lösen verknüpft. Dass du lernst, diese kleinen Signale zu erkennen, ist der Schlüssel zum Erfolg der Masterson Methode, erklärt Jim Masterson. Du lernst in der Methode, das, was du am Körper des Pferdes tust, mit den Reaktionen des Pferdes in Zusammenhang zu bringen.
So beginnst du mit der Masterson Methode
Am häufigsten beginnt Jim Masterson mit der Behandlung vorne links am vorderen Halsbereich. Das hängt damit zusammen, dass er die Behandlung gern dort startet, wo das Pferd tendenziell weniger Probleme hat. Seiner Erfahrung nach ist die Körperachse der Pferde, die das rechte Vorderbein und das linke Hinterbein verbindet, meist stärker belastet. Daher beginnt er mit der anderen, weniger belasteten Körperachse.
Gemeinsamkeiten mit der Akupressur von Pferden
Jim Masterson nutzt den Blasen-Meridian, um seine Behandlung zu beginnen. Er zieht hier eine Parallele zur Akupressur und Akupunktur, die genau diese Meridian-Bahnen ebenso nutzen. Keine Angst, das ist nicht schwierig zu finden! Wo dieser genau entlang verläuft, kannst du in seinem Kurs Verspannungen lösen: Die Masterson-Methode nachsehen. Auch in dem Kurs mit der wehorse Akkupressur-Expertin Dr. Ina Gösmeier und in diesem Blogartikel zum Thema kannst du dir die Theorie der Meridiane aus der chinesischen Medizin nochmal erklären lassen. Grob erklärt verbindet der Blasen-Meridian das Pferd von vorn nach hinten. Man könnte eine gedachte Linie über dem Auge beginnen, zwischen Schopf und Auge weiterführen, sie unter dem Mähnenkamm weiterzeichnen und ab Widerrist neben der Wirbelsäule entlang laufen lassen. Ab der Kruppe verläuft die Linie weiter am Oberschenkel, quasi über dem Sprunggelenk und teilt sich unten am Hufballen.
Der Beginn am Blasen-Meridian
Für den Anfang legst du deine Hände auf Höhe des ersten und zweiten Halswirbels über das Fell des Pferdes. Denke daran, dass die Halswirbel nicht oben am Mähnenkamm sitzen, sondern eher mittig am Hals und später eher im unteren Bereich. Schau dir im Kurs am besten noch mal genau an, wo Jim Masterson seine Hände anlegt. Er beginnt hier mit der Berührung mit Zwischenraum. Seine Hände halten Abstand zum Pferdehaar, sie sind noch in der Luft. Es nutzt zunächst die Berührung mit Zwischenraum, die oben im Text erklärt ist. Nun führt er seine Hände in einer langsamen Bewegung entlang des Blasen-Meridians. „Das Schwere daran ist das Warten!“ erklärt er. Eine Behandlung würde immer nach der gleichen Abfolge ablaufen: „Suchen, Reaktion, Warten, Entspannen.“ Er sucht also mit seinen Händen ab, wo dem Pferd die Berührung gut tut. Beobachtet er eine Reaktion durch die Körpersprache des Pferdes, dann hält er inne, wartet also ab. Jim Masterson lässt dem Pferd einen Moment der Entspannung, um die Wirkung nachzufühlen. Dann erst geht es weiter. Als erfahrener Masterson-Therapeut erkennt er den kommenden Erfolg: „Schon die Wärme und seine Wahrnehmung meiner Hand verbessern die Durchblutung und lösen die Verspannungen“, erzählt er im zweiten Video des Kurses. „Gleich wird er abkauen“, schiebt er nach und diese Reaktion des Pferdes ist im Film dann auch zusehen. Der Wallach entspannt merklich während der Masterson-Behandlung.
Warum du kaum etwas falsch machen kannst
Also, dringende Empfehlung: Schau’ dir den Kurs zu der Masterson-Methode an! Die Methode ist einfach und effektiv. Es macht absolut Sinn, im Kurs die Bewegungen von Jim Masterson anzusehen, du wirst sie danach bei deinem Pferd anwenden können. Und keine Scheu vor Fehlern: „Es ist nicht schlimm, wenn Sie eine Stelle übersehen“, sagt Jim Masterson. Die Behandlung wirke dennoch. Der schönste Effekt neben einem lockereren Pferd ist dieser:
„Das Wichtigste ist, eine Verbindung aufzubauen, um die Reaktion des Pferdes zu verstehen.“