Trainieren gut und schön, aber wie viel denn überhaupt? Jeden Tag reiten? Oder ein Pausentag pro Woche einbauen oder besser doch zwei? Was ist richtig? So manch ein Reiter ist da überfragt – zumal es verschiedenste Empfehlungen dazu gibt, die sich zum Teil widersprechen. Zum Thema Trainingsplan Pferd haben wir die alle wichtigen Infos in diesem Artikel zusammengefasst.
Trainingsplan Pferd: Wie macht es Ingrid Klimke?
Zuschauerin Anni wollte genau das wissen: Reitet Ingrid Klimke jeden Tag jedes ihrer Pferde? Also: „Wie sieht eine Trainingswoche bei Ingrid Klimke aus?“
Wie sollte der wöchentliche Trainingsplan aufgebaut sein?
- Jedes Pferd erhält einen Tag in der Woche frei auf der Wiese. Ohne reiten oder longieren.
- Jedes Pferd wird ein Mal die Woche mit Dreieckszügeln über Cavaletti longiert.
- Die restlichen 5 Tage werden individuell je nach Pferd gestaltet.
Individuell bedeutet, dass je nachdem wie alt das Pferd ist oder was es schon kann, das Training angepasst wird. Vielseitigkeit ist bei jedem Pferd wichtig, es kommt also nicht vor, dass fünf Tage lang das Gleiche geübt wird. Zum Programm kann zählen:
Training am Berg für die Muskulatur
Übrigens gibt es auf wehorse ein neues Video mit Ingrid Klimke speziell zum Training am Berg. Wer genau wissen möchte, wie er so ein Training aufbaut, sollte unbedingt hineinschauen. Vorab sei verraten: Der Galopp ist wichtig, aber er ist nicht alles! Sie hat in diesem Film das Jungpferd Donna zum ersten Mal alleine mit im hügeligen Gelände und zeigt, wie sie ihre Aufmerksamkeit gewinnt, sie bei sich behält und sie zunächst löst und dann am Berg arbeitet.

Wie sieht ein guter Saisonplan aus?
So ein Wochenplan muss natürlich auch immer im Kontext zur Saison konzipiert werden. Denn der Trainingsplan für die sommerliche Turniersaison unterscheidet sich zum Hallentraining im Winter. Also, wie sieht ein guter Saisonplan aus? Ingrid Klimke teilt auch zu dieser Frage ihre eigenen Erfahrungen und gibt wertvolle Tipps:
Im Oktober, November und Dezember beginnt die Winterarbeit in der man die Lektionen der letzten Monate festigt, aber dem Pferd auch Abwechslung bietet. Von Januar bis März beginnt die Arbeit an neuen Lektionen und somit auch die Vorbereitung auf die kommende Turniersaison. In der grünen Saison (Sommer) startet man mit dem Pferd auf den ersten Turnieren, wobei es bei jungen Pferden wichtig ist, ihnen nach den ersten Turnierstarts wieder eine Pause auf der Koppel zu gönnen. Das Pferd muss die Gelegenheit haben in Ruhe körperlich zu reifen und das Neu-Erlernte zu verinnerlichen.
Wie man an Ingrid Klimke sehen kann, ist eine kluge Saisonplanung viel wert. Doch Ingrid verrät nicht nur, wie sie die Turnier- und Trainingsetappen aufteilt, sondern beantwortet in ihrem Video auch, wie sie das Wintertrainung und den Saisonplan für ihre jungen Vielseitigkeitspferde gestaltet.
Weitere Videonachrichten von Ingrid Klimke, wo sie verschiedene Zuschauerfragen anschaulich beantwortet, findest du in diesem Kurs auf wehorse.
Trainingsplan Pferd: Wie kann man im Winter sinnvoll trainieren?
Viele fragen sich, wie sie am besten die Winterarbeit aufbauen und ihre Ziele für die kommende Saison erreichen können.
Für die Winterarbeit, betont die Reitmeisterin, soll das Training in der Reithalle so abwechslungsreich wie möglich gestaltet werden. Schließlich kann es durchaus tagelang vorkommen, dass die Witterung einfach kein Training draußen erlaubt. Ingrid Klimke setzt dabei auch in der Dressurarbeit Sprünge und Cavaletti ein. Gut zu sehen ist dies im wehorse Kurs „Grundausbildung für Reitpferde Teil 2 – Das 5-jährige Pferd“. Hier ist prima nachzuvollziehen, wie Ingrid Klimke einfache Cavaletti-Trab- und Schritt-Reihen aufbaut und ins Dressurtraining integriert. Dieses Video ist übrigens empfehlenswert für alle Reiter, die ihr Pferd ganz gut an den Hilfen haben, und einen Einstieg in die Cavaletti-Arbeit suchen. Dabei kann das Pferd dann durchaus auch das ein oder andere Jährchen mehr aufweisen!
Trainingsplan Pferd: Welche Cavalettiübungen bringen Abwechslung in den Trainingsalltag?
Cavalettiübungen verbessern und überprüfen gleich mehrere Punkte der Ausbildungsskala: Besonders der Takt und Schwung können wunderbar mit Ingrid Klimkes Cavalettiübungen gefestigt werden. So reitet sie zum Beispiel mit ihrem damals 5-jährigen Dressurpferd Dresden Mann über vier Cavaletti, die im Abstand von 1,20-1,30 m hintereinander liegen. Später werden diese Cavaletti dann auf gebogener Linie auf dem Zirkel eingesetzt. Auch hier sollte der mittige Abstand der Cavaletti zueinander jeweils 1,20-1,30 m betragen.

Sehr effizient ist die folgende Übung, welche die Schritt-Trab-Übergänge verbessern soll: Ingrid Klimke reitet im Trab eine Acht auf dem Zirkel (ähnlich eines fortlaufenden durch-den-Zirkel-wechseln), und pariert auf der Mittellinie stets durch zum Schritt. Auf dieser Mittellinie liegen vier Schritt-Cavaletti, und zwar so, dass das Pferd sich anstrengen muss, um diese raumgreifend zu überschreiten. Bei dieser Übung lernt das Pferd, gleich nach dem Übergang zum Schritt taktmäßig, vorwärts und raumgreifend zu schreiten.
Noch eine Übung im Schritt und mit viel Köpfchen: Nach einer Schrittpirouette im Schritt reitet Ingrid Klimke über diese vier Schritt-Cavaletti, direkt im Anschluss reitet sie wieder eine Schrittpirouette. Das festigt den Viertakt.
Viel Spaß beim Ausprobieren & Erfolg bei der Saisonplanung!
Wenn du ganze Ausbildungsvideos mit Ingrid Klimke sehen möchtest, um tiefer in die Materie einzusteigen, solltest du dir eine Mitgliedschaft bei wehorse gönnen. Bei uns findest du mehr als 100 Lerneinheiten mit ihr!