Leinöl fürs Pferd – Wirkung, Anwendung & Dosierung

Leinsamen zur Herstellung von Leinöl fürs Pferd.
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Leinöl ist beim Pferd das wohl am häufigsten verwendete Öl. Aber was macht dieses Öl so beliebt? In diesem Artikel erfährst du alles Wissenswerte über Leinöl fürs Pferd, von der Wirkung, über die richtige Anwendung und Dosierung bis hin zu möglichen Nebenwirkungen. Viel Spaß beim Lesen!

Was ist Leinöl?

Leinöl wird aus den Samen der Flachspflanze gepresst. Es ist besonders reich an ungesättigten Fettsäuren wie Omega-3 und Omega-6. Diese Fettsäuren müssen über die Nahrung aufgenommen werden, da der Körper sie nicht selbst produzieren kann. Neben Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren enthält Leinöl außerdem Vitamin E und andere wichtige Nährstoffe und ist frei von Eiweiß.

Zwei Pferde grasen auf einer Wiese.
Leinöl kann sich positiv auf das Immunsystem und den Stoffwechsel deines Pferdes auswirken.

Wie wirkt Leinöl aufs Pferd?

Leinöl kann zahlreiche gesundheitliche Vorteile für dein Pferd haben:

  • Verbesserung von Haut & Fell: Die Omega-3-Fettsäuren im Leinöl können zur Gesundheit von Haut und Fell deines Pferdes beitragen. Sie fördern die Bildung einer gesunden Hautbarriere, können trockene, schuppige Haut und Juckreiz reduzieren und für ein glänzendes Fell sorgen.
  • Gelenkgesundheit: Die im Leinöl enthaltenen Omega-3-Fettsäuren haben eine entzündungshemmende Wirkung und können zur Gesundheit der Gelenke beitragen und Gelenkbeschwerden lindern.
  • Stärkung des Immunsystems: Die enthaltenen Nährstoffe im Leinöl, wie beispielsweise Vitamin E, besitzen antioxidative Eigenschaften. Damit kann das Immunsystem deines Pferdes unterstützt und seine Abwehrkräfte gestärkt werden.
  • Unterstützung des Stoffwechsels: Öl ist wichtig für etliche Stoffwechselvorgänge im Körper deines Pferdes. Daher kann Leinöl eine positive Wirkung auf den Stoffwechsel haben.
  • Energielieferant: Leinöl weist einen hohen Energieanteil auf. Zudem ist es frei von Eiweiß und Kohlenhydraten und daher leicht verdaulich. Daher wird es gerne als Energielieferant für Pferde im Leistungssport, mit Muskelstoffwechselerkrankungen, wie beispielsweise PSSM oder für schwerfuttrige Pferde gefüttert.  

Wie viel Leinöl sollte ich meinem Pferd füttern?

Die optimale Dosierung an Leinöl hängt vom Gewicht deines Pferdes ab. 10 ml Leinöl pro 100 kg Gewicht am Tag gilt als allgemeiner Richtwert für die Fütterung von Leinöl beim Pferd. Hast du ein Großpferd mit 500 kg Körpergewicht, reicht also eine tägliche Menge von 50 ml Leinöl als gesunde Ergänzung. 

Wenn du mit der Fütterung von Leinöl beginnst, solltest du mit einer niedrigen Dosierung starten und diese langsam steigern. So hat der Magen-Darm-Trakt deines Pferdes die Möglichkeit, sich langsam an das Öl zu gewöhnen und du kannst Nebenwirkungen vermeiden. 

Leinsamen und Leinöl fürs Pferd.
Das Leinöl kannst du deinem Pferd ganz einfach mit seinem restlichen Futter füttern.

Wie sollte ich meinem Pferd Leinöl füttern?

Die Anwendung von Leinöl beim Pferd ist einfach. Du kannst das Öl entweder direkt über das Futter deines Pferdes geben oder es zusammen mit Leckerlies verabreichen.

Worauf sollte ich beim Kauf von Leinöl fürs Pferd achten?

Die Qualität des Leinöls ist entscheidend, um die bestmöglichen gesundheitlichen Vorteile für dein Pferd zu erzielen. Ein hochwertiges Produkt sollte diese Kriterien erfüllen:

Verarbeitung & Extraktion

Die Art der Verarbeitung und Extraktion von Leinöl kann einen erheblichen Einfluss auf die Qualität haben. Empfehlenswert ist kaltgepresstes Leinöl fürs Pferd, da es bei niedrigen Temperaturen ohne den Einsatz von Chemikalien extrahiert wird. Dieser Vorgang hilft dabei, die empfindlichen Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren und andere Nährstoffe zu erhalten und Oxidation zu verhindern.

Haltbarkeit & Frische

Hoch qualitatives Leinöl fürs Pferd sollte in einem luftdichten und lichtundurchlässigen Behälter verpackt sein. Damit bleibt das Öl frisch und behält seine Wirkung. Die Haltbarkeit von Leinöl kann je nach Hersteller variieren. Achte daher auf das Mindesthaltbarkeitsdatum und lagere das Öl kühl und dunkel.

Mögliche Nebenwirkungen von Leinöl beim Pferd

Leinöl ist in der Regel gut verträglich. Nichtsdestotrotz können bei manchen Pferden Nebenwirkungen auftreten: 

  • Verdauungsstörungen: Eine zu hohe Dosierung von Leinöl kann beim Pferd zu Verdauungsstörungen, beispielsweise in Form von Durchfall, führen. Deshalb ist es wichtig, dass du mit der Fütterung von Leinöl langsam beginnst und diese langsam steigerst. 
  • Gewichtszunahme: Da Leinöl, wie jedes andere Öl auch, sehr viele Kalorien hat, kann zu viel Leinöl langfristig zu einer Gewichtszunahme führen. Achte auch hier auf die richtige Dosierung und passe diese gegebenenfalls an. 

Ist Leinöl schädlich fürs Pferd?

Die in Leinöl enthaltenen Leinsamen enthalten cyanogene Glycoside. Dabei handelt es sich um sekundäre Pflanzenstoffe, die bei der Verdauung aufgespalten werden und Blausäure freisetzen. Blausäure ist für fast alle Tiere giftig. Deshalb haben einige Pferdebesitzer bei der Fütterung von Leinöl Bedenken. Leinöl enthält zwar verhältnismäßig viel Blausäure, allerdings ist das Risiko, dass dein Pferd dadurch eine Vergiftung erleidet minimal, wenn du der Fütterungsempfehlung des jeweiligen Herstellers folgst und Leinöl nur in Maßen fütterst.

Pferd galoppiert über Wiese.
Neben Leinöl gibt es noch weitere Öle, die du deinem Pferd alternativ füttern kannst.

Alternativen zu Leinöl beim Pferd

Es gibt verschiedene alternative Öle, die ähnliche gesundheitliche bieten können. Alternativen sind:

Schwarzkümmelöl

Schwarzkümmelöl wird aus den Samen des Schwarzkümmels gewonnen. Das Öl liefert ebenfalls wertvolle ungesättigte Fettsäuren, Vitamine und Mineralstoffe. Es ist bekannt für seine antioxidativen, antimikrobiellen und entzündungshemmenden Eigenschaften. Im Gegensatz zu Leinöl ist Schwarzkümmelöl aber aus anderen Fettsäuren zusammengesetzt und enthält zusätzlich ätherische Öle.

Hanföl

Hanföl wird aus den Samen der Hanfpflanze gepresst. Es ist ebenfalls reich an ungesättigten Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren. Es kann zur Unterstützung von Haut und Fell, des Immunsystems und dem allgemeinen Wohlbefinden beitragen. Im Vergleich zu Leinöl hat Hanföl einen höheren Gehalt an Gamma-Linolensäure (GLA). Dabei handelt es sich um eine Omega-6-Fettsäure mit entzündungshemmender Wirkung.

Fischöl

Fischöl ist eine ausgezeichnete Quelle für Omega-3-Fettsäuren, insbesondere Eicosapentaensäure (EPA) und Docosahexaensäure (DHA). Diese können sich positiv auf die Haut und Fell, die Gelenke, das Immunsystem und das Herz-Kreislauf-System deines Pferdes auswirken. Im Gegensatz zu Leinöl enthält Fischöl direkt verwertbare Omega-3-Fettsäuren, während Leinöl die Vorstufe Alpha-Linolensäure (ALA) liefert. Diese muss der Körper deines Pferdes in EPA und DHA umwandeln.

Unser Fazit

Leinöl fürs Pferd ist ein sinnvolles Nahrungsergänzungsmittel, das zahlreiche gesundheitliche Vorteile bietet. Achte auf die Qualität des Öls und auf die richtige Dosierung, um dein Pferd bestmöglich zu unterstützen.

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