Zur Übersicht

#109 Lisa Röckener und Ingrid Klimke: Halsringreiten für alle

Olympiasiegerin Ingrid Klimke und Showstar Lisa Röckener unterhalten sich in diesem Podcast mit Host Christian Kroeber über das Halsringreiten. Allein das zeigt schon, dass Halsringreiten längst keine Wendy-Träumerei mehr ist. Warum es das Dressurreiten verbessert, wie man am besten anfängt, mit welchem Abenteuer Ingrid Klimke zum Halsringreiten kam und wie sich das Springen ohne Zügel anfühlt – all das und mehr erfährst du im Gespräch. Plus: So einige Überraschungen und Lacher sind garantiert!

Podcast Transkript

Dieses Transkript wurde durch eine KI erstellt und nicht gegengelesen.

[SPEAKER 2]Herzlich willkommen zum wehorse Podcast. Das Halsringreiten, also das Reiten ohne Zaumzeug und nur mit einem Halsring, ist ein großartiges Ziel, das viele erreichen wollen, aber es ist ein ziemlich langer und durchaus steiniger und komplizierter Weg, bis man mit seinem Pferd das Ganze beherrscht. Dabei gibt es sehr, sehr viel zu beachten und es kommt auch wirklich auf die Feinheiten an. Und diesem ganzen Themenkomplex haben wir uns angenommen, gemeinsam mit Lisa Röckener. Sie ist Instagram-Star, Showreiterin und bildet ihre Pferde seit eh und je in der Freiarbeit und vor allen Dingen auch mit dem Halsring aus. Dazu haben wir niemanden geringeren als Ingrid Klimke, Reitmeisterin und Olympiasiegerin mit dabei, die gemeinsam mit Lisa die Schritte und die Übungen auf dem Weg zum Reiten ohne Zaum und nur mit dem Halsring zeigt. Denn Ingrid nutzt seit vielen Jahren den Halsring, auch mit ihren Pferden in der Ausbildung und darüber hinaus. Das Ganze hat sich nun manifestiert im brandneuen wehorse-Kurs Horsemanship meets Turniersport Teil 2, das Halsringreiten. der exklusiv für alle wehorse-Nutzer jetzt verfügbar ist. Und dazu habe ich heute beide im Podcast. Das Ganze ist dazu eine absolute Premiere, denn wir haben die Aufzeichnung, die am letzten Freitag stattgefunden hat, auch auf YouTube übertragen. Wir haben jetzt hier die Highlights für euch zusammengefasst und es ist wirklich ein total spannendes Stück entstanden, das zeigt, wie Halsring eigentlich für jeder Mann und jede Frau in die Arbeit mit euren Pferden integrierbar ist. Mein Name ist wie immer Christian Kröber und jetzt geht’s los. Viel Spaß.

Eine Weltpremiere, nämlich der erste Live-Podcast von wehorse auf YouTube gestreamt und dazu noch im Wohnzimmer bei dir, Ingrid.

[SPEAKER 1]Ja, ist schön hier, ne? Schön hier.

[SPEAKER 2]Ihr beiden seid jetzt ganz frisch mit eurem zweiten Kurs inzwischen auf wehorse, nämlich Horsemanship mit Turniersport Teil 2 Halsringreiten.

[SPEAKER 1]Das ist richtig cool.

[SPEAKER 3]Es ist soweit. Es ist online, endlich, nach einer langen Zeit.

[SPEAKER 2]Nach einer langen Zeit.

[SPEAKER 3]Also nach einer schönen langen Zeit, aber jetzt ist es da, ja.

[SPEAKER 1]Genau.

[SPEAKER 2]Und ihr wart gerade zusammen auf einem Turnier. Nein, du warst auf einem Turnier und danach habt ihr zusammen geritten.

[SPEAKER 1]Genau.

[SPEAKER 3]Wir saßen gerade noch auf dem Pferd.

[SPEAKER 1]Wir sind abgesprungen, damit wir auch rechtzeitig hier sind.

[SPEAKER 2]Ihr wirkt ja auf mich inzwischen, als wärt ihr eigentlich so ein bisschen beste Freundinnen geworden.

[SPEAKER 1]Das ist so. Wir freuen uns immer, wenn wir uns treffen und haben Spaß zusammen. Und? Arbeite natürlich auch sehr seriös. Natürlich, die seriöse Arbeit ist ganz vorne.

[SPEAKER 2]Genau, Philippa, du bist ja auch dabei, die habe ich ganz vergessen. Aber wir wollen sprechen heute über Halsringreiten, über Bodenarbeit, was auch der Reiz für euch an der ganzen Sache ausmacht. Und dazu könnt ihr, die auf YouTube Live dabei seid, auch eure Fragen stellen. Die nehmen wir gleich quasi mit auf oder auf Instagram in unserer Story. Dort ist ein Fragesticker. Dort könnt ihr auch eure Fragen loswerden. Aber vielleicht, Ingrid, steigen wir erstmal ein mit dem Thema Halsringreiten, was ja eigentlich, wenn man jetzt Turnierreiterin ist wie du, Olympionikin, Reitmeisterin, ist ja gar nicht unbedingt das allererste, woran man denkt, dass du auch Halsringreit ist.

[SPEAKER 1]Ja, ich bin aber ganz glücklich, dass wir diesen Kurs machen konnten, Philippa und ich bei Lisa, um uns wirklich nochmal richtig intensiv damit zu beschäftigen. Denn es ist nicht so, dass man einfach den Halsring um den Hals macht, losgaloppiert und die trennen so das Halfter ab und sagen, das klappt jetzt alles von alleine, sondern es muss man sich wirklich richtig erarbeiten, um eben genauso feine Impulse zu geben, genauso feine Hilfen zu geben, dass man das Pferd eben wirklich über den Sitz und über den Halsring richtig schön beisichert.

[SPEAKER 2]Warum hast du dich überhaupt entschieden, dich diesem Thema zu nähern? Also viele, die ich kenne, auch in den vielen Videos bei uns, da wissen wir natürlich, du schaust immer über den Tellerrand. Aber was ist so der Grund, warum du dich mit dem Thema explizit auch, jetzt mal unabhängig von Lisa, weil ich weiß, der Halterring war vorher auch schon da bei euch. Warum setzt du dich damit auseinander?

[SPEAKER 1]Also der Halsring ist mal angefangen, als Kam und ich im LKW auf der Rückfahrt waren und mit Braxy im LKW und haben gesagt, Mensch was machen wir diesen Winter, Braxy kann eigentlich alles. Und da war ein Buch, wo einer über die Wiese galoppierte mit Halsring ohne alles und da haben Kam und ich gesagt, das sieht aus wie Freiheit und Abenteuer, komm das probieren wir mal mit Braxy. Also Braxy war eigentlich unser Professor, mit dem wir das geübt haben. So diese ganzen Spielchen. Und dann habe ich aber auch die Seriosität erkannt. Also es ist auch so ein bisschen damit angefangen, zum Beispiel mit Rückwärts, mit dem Rückwärtsrichten. Es war ja früher oft so, dass die Reitlehrer mit der Gerte vor dem Pferd standen und sagten, zurück. Zurück, zurück, zurück. Genau. Und das Pferd ging dann manchmal zurück, manchmal aber auch im Überschlag zurück. Und so ein paar kleine Impulse und Kleinigkeiten, mit denen man es einfach dem Pferd viel leichter erklären kann. Und über die Stimme und über den Halsring und über den Sitz. Es geht ja darum, dass wir irgendwie dem Pferd erklären wollen, was wir von ihm wollen. Auf eine möglichst feine und leichte Hilfe. Egal ob ich die jetzt aus dem Sitz heraus gebe oder mit dem Halsring, viel mit dem Gewicht. Und ja, Lisa, wir beiden haben uns ja kennengelernt, weil Philippa und ich nämlich bei der Hot Top Show waren mit unseren Freunden. Und da wurde gefragt, welches Showbild hat uns denn eigentlich am besten gefallen. Und da haben wir gesagt, Lisa und Balou haben uns total begeistert. Hot Top Show 2019. 2019, ja. Genau. Und da hab ich gesagt, siehste, man kann das beides. Man kann Sport reiten und danach macht man, also so gut wie Lisa kann ich es auch nicht, muss ich natürlich auch sagen. Also halt stopp, also weil du da heute schon wieder geritten bist.

[SPEAKER 2]Ihr habt heute gemeinsam trainiert?

[SPEAKER 3]Ja, kommt nachher noch bei mir online.

[SPEAKER 1]Wirklich?

[SPEAKER 3]Ja, wir haben wirklich heute… Deine Mutter sitzt hier quasi behind the scenes und filmt alles mit und hat auch heute Nachmittag mitgefilmt. Ja, meine Kamerafrau heute und deswegen gibt es auch nachher halt noch Eindrücke, was wir heute so gehört haben. Aber dafür hat Ingrid mir auch geholfen bei den Wechseln heute und Traversalen. Die hat am meisten die Wechselwehr durchgesprungen.

[SPEAKER 1]Ja, super. Aus der Traversale. Ganz sauber.

[SPEAKER 3]Mit Ketten natürlich, aber mit Trampeln.

[SPEAKER 2]Lisa, was ist für dich das Besondere am Halsringreiten? Das ist ja etwas, was viele sich wünschen. Also wir kennen das bei uns, bei WeHouse. Viele in der Community sagen, Halsringreiten, das ist so ein Ziel, da will ich unbedingt mal hinkommen. Aber was ist für dich so ganz persönlich? Was macht diesen Zauber des Halsringreitens aus?

[SPEAKER 3]Das ist eigentlich schwer so kurz zu fassen, aber es ist eigentlich schon das Besondere, dass du mit dem Halsring viel mehr wieder an deinen Körper denkst beim Reiten. Ich habe das früher ja auch, was heißt lächerlich gefunden, aber auch irgendwie gesagt, dieses Halsringreiten muss man jetzt nicht unbedingt und da war ich ja auch mehr auf Leistung aus. Und ich habe aber dadurch wirklich gelernt, wieder viel mehr über Gewichtshilfen und Schenkelhilfen zu reiten, unabhängig vom Zügel, eben ohne diese Zügelhilfe. Und dann das Pferd trotzdem so kontrollieren zu können und dann auch einen ganzen Geländeparcours, Springparcours auch höher reiten zu können, obwohl die Trense eben nicht drauf ist. Und das war für mich früher so unmöglich. Und jetzt klappt das halt auf einmal so. Und ich fühle mich fast sicherer mit Halsringen, auch gerade bei den Geländesprüngen, als mit Trense. Das ist mir tatsächlich so.

[SPEAKER 2]Wie fängt man denn an mit dem ganzen Thema? Weil das ist ja für viele auch etwas, wo man gar nicht so einfach mit loslegt. Jetzt erklären wir das ja in dem Kurs sehr, sehr dezidiert, aber vielleicht hier auch einmal, wie beginne ich eigentlich?

[SPEAKER 3]Ja, alles abmachen, Halsring drauf und ins Gelände.

[SPEAKER 1]Und dann in den Wald. Ohne Einsäulung, einfach raus. Und vorwärts galoppieren.

[SPEAKER 3]Nein, also bitte nicht. Ne, also wichtig ist eigentlich, dass man am Anfang den Halsring mit zur Trense hinzunimmt und auch erst dann, wenn das Pferd ressortmäßig auch gearbeitet ist. Es bringt mir nichts, wenn ich den Halsring draufmache, einfach losreite, das Pferd den Rücken wegdrückt und den Kopf hochnimmt. Dann habe ich halt eher nachher die Probleme beim Pferd. Und deswegen finde ich diese solide Grundausbildung von Reiter und Pferd ist unheimlich wichtig, bevor ich da mit dem Halsring anfange. Und dann kombiniere ich eben die Trense mit dem Halsring, sodass ich meine Kommandos, die ich am Halsring oder an der Trense, die das Pferd schon kennt, mit dem Halsring zusammen in Verbindung bringe und dann nur noch den Halsring nehme, also so diesen Übergang nur hinbekomme. Aber unbedingt im geschlossenen Raum das nochmal aufzugreifen und erst mit Trense.

[SPEAKER 2]Das ist, glaube ich, auch ganz wichtig, dass man jetzt nicht einfach sagt, komm runter mit allem, los geht das Ganze. Da würde selbst ihr wahrscheinlich ein bisschen die Düse gehen.

[SPEAKER 1]Ja, da würde mir auch die Düse gehen, weil am Anfang haben wir natürlich, Carmen und ich waren ja auch am Anfang natürlich wirklich die echten Line. Und deshalb bin ich auch froh, dass ich das jetzt noch mal wirklich richtig lernen konnte. Denn Carmen und ich haben dann auch so kleine Ideen gehabt, haben uns einfach auf Praxis und Biene gesetzt mit Pet und wollten ausreiten. Und dann kam irgendeiner aus dem Gebüsch, beide haben Kett gemacht, sind losgegangen. Und wir sind runtergesprungen, haben uns am Halsring festgehalten und gedacht, vielleicht sollten wir besser nochmal das kleine Einmaleins auf dem Platz üben oder in der Halle, bevor wir hier so von Freiheit und Abenteuer träumen. Das sieht ja so ein bisschen so easy aus. Aber wirklich, die Pferde müssen auch diesen Gehorsam und dieses Feine.

[SPEAKER 3]Vor allem das Anhalten. Wie du gerade sagst, ihr seid runtergesprungen. Das Anhalten ist das A und O. Ich nenne es immer Notbremse. Wenn die Notbremse nicht sitzt, sollte man auch nicht ins Gelände gehen. Dann lasst die Trense drauf und in den Halsring dazu und macht dann schöne Fotos oder so. Das sieht man ja auch oft. Es ist trotzdem gefährlich und auch versicherungsmäßig muss man einfach aufpassen. Was ja auch total richtig ist. Aber diese Notbremse, die ich am Boden erarbeite, das ist das A und O, bevor ich überhaupt die Trense abmache.

[SPEAKER 2]Eignet sich da eigentlich jedes Pferd dafür?

[SPEAKER 3]Das ist eine gute Frage, die ich oft gestellt bekomme. Ich würde jetzt nicht sagen ja, weil es gibt sicherlich auch Pferde, denen ich das auch nicht beibringen kann, aber es eignen sich mehr Pferde dafür, als man denkt. Also vor allen Dingen auch kribbelige Pferde, das haben wir heute auch schon wieder gesehen bei Sienna. Die ja echt Action hat und die im Busch anzieht, die kann ja alles. Aber auch die kriegt man über den Halsring geritten, wo man vielleicht sagt, oh Gott, da mach ich doch nie im Leben die Trense ab.

[SPEAKER 1]Das ist genau auch das Thema. Du hast gerade gesagt Leistung, ne? Aber ich mach’s ja auch dadurch dafür, um die Leistung bei Sienna zu verbessern zum Beispiel. Weil sie eben oft in der Anlehnung so Probleme hat und dann so übereifrig ist und ich gedacht hab, ich muss irgendwie einen anderen Zugang finden. Weil ich das nur über das klassische Dressurmäßige reiten, weil ihr auch nicht hinkriegt. Ihr habt einfach so viel Eiferspieß, so viel übermotiviert, dass ich gedacht habe, ich muss irgendwie einen anderen Weg finden. Und mit dem Weg muss ich wirklich sagen, sie hat bis jetzt eine Dressur gewonnen. Und das war die, nachdem wir dienstags den ganzen Tag bei dir waren. Und dann ist sie donnerstags auch zu dir gekommen und alle haben gedacht, das ist ja der Wahnsinn. Und die war völlig konzentriert.

[SPEAKER 3]Das weiß ich noch, bevor dir die Sprachnachricht kam.

[SPEAKER 1]Boah, das war so mega.

[SPEAKER 3]Wir müssen nächstes Mal wieder den ganzen Tag trainieren davor.

[SPEAKER 1]Den ganzen Tag. Das war echt gut. Wirklich. Wenn ich jetzt mehr Zeit hätte, für mich ist es manchmal einfach auch wirklich so ein Zeitproblem, dass ich immer denke, so viele warten auf die Wechsel oder auf alles mögliche, was jetzt so für die Turniervorbereitung mit den jungen Pferden dann in der Saison mehr erarbeiten möchte. Und dann freue ich mich immer richtig, wenn ich sage, so heute ist Funday, heute kann ich endlich mal wieder mit Halsring und mit Pet versuchen, auf eine andere Art eben dieses Feine und dieses wirklich, dass das Pferd einfach bei mir ist. Und das fördert echt das Vertrauen, dass sie

[SPEAKER 3]Ich sag mal, lernt die Pferde auch irgendwie anders kennen. Also das hört sich jetzt an wie in so einem Bendy-Spruch oder so, aber es ist tatsächlich so. Und man agiert eben auf feinere Hilfen. Also das ist einfach ein anderes Gefühl.

[SPEAKER 2]Und das bringt ja auch die Gesamtharmonie dann später im Gelände. Du bist ja auch Geländereiterin auf ein ganz anderes Niveau. Man hat viel feinere Impulse.

[SPEAKER 1]Und bei Sienna ist auch ein gutes Beispiel, die ist eben auch unheimlich wirklich wild und wehrig auf dem Abreiteplatz vor Übereifer. Und ich habe immer einen Halsring mit und dann im Gelände, ich habe ja dieses Vorderzeug, wie der Halsring integriert ist und damit kann ich sie besser parieren als mit einem scharfen Gebiss oder mit einem anderen Reithalfter. Da wehrt sie sich dagegen, aber ich kann losreiten, habe eine Hand im Halsring und wenn ich merke, die wird mir zu heftig, pariere ich damit und sie kommt zurück und ist zufrieden. und schüttelt nicht und wehrt sich nicht. Also für mich ist auch das Gute, dass sie es jetzt ins Gelände auch mit übertragen kann.

[SPEAKER 2]Neben dem Halsringreiten gibt es auch noch einen weiteren Kurs von Lisa und Ingrid zum Thema Bodenarbeit und Freiarbeit. Horsemanship meets Turniersport Teil 1 Bodenarbeit für Einsteiger. Da geht es um die ersten Schritte in der Freiarbeit. Dort gibt Lisa wieder total spannende Tipps und Tricks, wenn man damit starten kann. Ingrid ist auch dabei und ich kann jedem diesen Kurs auch nur absolut ans Herz legen. Außerdem, auch an dieser Stelle noch der Hinweis auf ein laufendes Gewinnspiel, gewinnt ein exklusives Meet & Greet mit Lisa und Ingrid. Wir verlosen 10 Plätze zu einem gemeinsamen Nachmittag in Münster am Stall von Ingrid Klümpke, wo ihr beide ganz persönlich kennenlernen könnt. Und für mehr Infos schaut einfach vorbei auf unserem Instagram-Account. Wir haben hier eine ganz spannende Frage von einer Nutzerin bei uns, die sich fragt, warum oder was ist eure Meinung? Und vielleicht, Lisa, kannst du einmal anfangen. Warum haben viele Sportreiter Respekt davor, sich diesem Thema zu nähern? Wir haben ja extra auch den Kurs bei uns, bei WeHouse, überschrieben mit Horsemanship meets Turniersport, um auch zu zeigen, dass das zusammengeht. Warum glaubst du, ist diese, ja, diese Distanz oder auch vielleicht dieses fehlende Zutrauen, das mal ausprobieren. Warum ist das da?

[SPEAKER 1]Was glaubst du?

[SPEAKER 3]Ich glaube, dass dieses Halsringreiten immer noch diesen Beigeschmack hat, nur wenn die Jugendliche im Kleidchen übers Feld. Das ist so ein bisschen der eine Hintergedanke. Ich weiß noch ganz genau, da war ich in Nörten-Hardenberg auf der Show und bin reingeritten.

[SPEAKER 2]Burgturnier in Nörten-Hardenberg.

[SPEAKER 3]Genau, super schön. Bin da meine Show geritten und da waren Freunde von mir, saßen mit dem Publikum, haben mir nachher erzählt, wie dann auch andere Springreiter gesagt haben, jetzt schon wieder so eine Kleidnummer und irgendwie mit Halsring. Das war dann so ein bisschen, wo ich erst dachte, oh schade. Und dann meinten sie aber, ja, weil du die Trense abgemacht hast und dann auch Lektionen gezeigt hast und gesprungen bist und so, dann wurden die auf einmal total, wow, was ist das denn? Genau, das geht auch. Deswegen ist, glaube ich, immer so ein bisschen die Sache, wie man dieses Halsringreiten sieht und man muss dafür einfach Offenseines ausprobieren. Und eben, ich finde wieder, was wir vorhin schon gesagt haben, diese Kombination, Nicht nur Heilsring oder nicht nur Turniersport, sondern eben auch offen zu sein. Ich probiere das aus, ziehe mir das raus, was ich für mich auch einfach nutzen kann, was für mich gut ist. Und ich muss ja nicht alles machen. Es muss ja nicht jeder einen ganzen Parcours mit Heilsring reiten. Es reicht ja schon, wenn allein deshalb dann die Schenkelhilfe auf einmal wieder besser funktioniert oder so. Aber viele sagen da wirklich noch, ah nee, da will ich nichts mit zu tun haben. Allein beim Aufsteigen fehlt mir ja schon der Zügel. Das ist dann immer ganz lustig, wenn die das erste Mal hochgehen und dann auf Valoo zum Beispiel und haben dann keine Zügel. Dann ist so, oh Gott, nee, das kann ich nicht. Ich hatte jetzt am Wochenende noch einen Geländelehrgang bei Jojen geritten. Der ist auch draufgegangen. Ich hatte eine Wette mit ihm. Ich sollte eine schwierige Linie reiten. Und er sagte, wenn du das vorher nicht mit der Trense übst, sondern so mit Heizringen schaffst, zwei versetzte Hecken, dann gehe ich auch nächstes Mal drauf. Ich so, okay. Trense ab, geritten. Und dann war er jetzt am Wochenende tatsächlich drauf und er ist sogar Geländesprünger damit gesprungen. Und hat dann über den Sprung so gemacht und so.

[SPEAKER 1]Da kriegst du dich gar nicht mehr ein.

[SPEAKER 3]Nee, der hat total Spaß gehabt dabei. Und das ist dann so schön für mich zu sehen, wenn so erfolgreiche Reiter im Turniersport eben auch Spaß daran haben.

[SPEAKER 1]Und ich glaube auch so ein bisschen ist es eine Sache der Zeit, weil die von Turnier zu Turnier und dann man muss sich wirklich auch damit beschäftigen. Man muss die Erfahrung mal gemacht haben und sich wirklich mal dafür die Zeit genommen haben, um zu selber zu fühlen und selber die Erfahrung zu machen, was für eine Bereicherung das ist und wie viel Freude das macht und was man für eine Nähe auf einmal zum Pferd hat und spürt und was es wirklich einem bringt für diese vertrauensbildende Maßnahme und für dieses Harmonische und mit dem Pferd. reinfühlen, reinhorchen, all das. Und ich glaube, da müsste sich die Turnierreiter auch einfach mal für Zeit nehmen.

[SPEAKER 3]Das sieht vielleicht auch immer so ein bisschen aus wie so ein Zauber, wo man sagt, boah, bis ich das kann, das dauert ja ewig. Aber so ist es halt nicht. Also wenn man sich damit beschäftigt, wie du sagst, und sich die Zeit am Anfang nimmt, dann kann man auch schnell Erfolge erzielen. Und sagt nicht, oh, jetzt kann ich ein halbes Jahr kein Turnier mehr reiten, nur weil ich jetzt im Malzring übe oder so.

[SPEAKER 2]Also das geht zusammen und es ist quasi nicht, wie du sagst, dass man im Wallen ein Kleid über das Stoppelfeld galoppiert, das kann natürlich auch dann das Endziel sein. Aber vor allen Dingen ist es auch ein Aufbau, du hast gerade so schön gesagt, das große Vertrauen, was man einfach gewinnt. Und das kann dann ja auch den Unterschied machen, egal ob ich jetzt Turnierreiter bin oder gerne einfach in den Wald reite.

[SPEAKER 1]Genau.

[SPEAKER 3]Das ist ja immer noch mein Partnerpferd. Also es ist ja nicht das Sportgerät, nur weil es ein Turnierreiter ist.

[SPEAKER 1]Ja.

[SPEAKER 3]Also man darf es halt nie. Es gibt immer schwarze Schafe. Aber trotzdem ist es ja so, dass es der Partner ist. Und gerade in der Vielseitigkeit, das, Ingrid, hast du ja auch schon schön gesagt, ist es einfach so wichtig, auch dieses Vertrauen zu haben zum Pferd. Und das Pferd zu kennen, als Partner auch wahrzunehmen. Und da finde ich, ist sowas einfach unterstützend. Und das sehe ich gar nicht so irgendwie als lächerlich oder als Spielerei irgendwie. Also ist es schon. Also eine Spielerei, aber im positiven Sinne.

[SPEAKER 1]Eine wertvolle Spielerei, würde der Stecken sagen. Wertvoll. Ja, genau. Wertvoll. Wertvoll.

[SPEAKER 2]Nun ist es ja so, dass in dem Kurs du vor allen Dingen, Lisa, auch immer wieder auf die Skala der Ausbildung abzielst. Würde man ja jetzt gar nicht vermuten beim Halsringreiten. Vielleicht kannst du einmal unsere Podcast-Hörer und alle, die dir jetzt auf YouTube mit dabei sind, einmal durchführen. Was hat die Skala der Ausbildung da eigentlich genau mit zu tun und wie kann man da die Brücke schlagen?

[SPEAKER 3]Also da ist mir immer so wichtig, also Skala der Ausbildung, man lernt schon beim ersten Reitabzeichen irgendwie immer wird es so gepredigt, das und das ist jetzt wichtig dabei und man muss die auf jeden Fall können und beim Heizringreiten wird da irgendwie nie drüber gesprochen und da finde ich es halt einfach so wichtig, diese Grundausbildung Brüssur Das Pferd läuft im Takt, es läuft losgelassen, es läuft in Anlehnung, ich kann es versammeln, versammeln. Klar, umso weiter wir nach hinten kommen, das muss jetzt nicht alles perfekt sitzen. Ich sage jetzt nicht, man kann nur Halsring reiten mit einem perfekt ausgebildeten Dressurpferd. Man muss es aber im Hinterkopf haben. Wenn der Takt nicht da ist oder die Losgelassenheit, dann brauche ich an den anderen Sachen erstmal nicht üben. Und auch genau das muss ich beim Halsring eben auch beachten. Also das kann man wirklich eins zu eins übertragen. Und so kann ich auch mit dem Halsring daran arbeiten, reite ich das Pferd losgelassen, auch in die Tiefe, kann ich das Pferd stellen und biegen, kann ich es versammeln nachher am Halsring, ohne nur zu ziehen, sondern mit diesen kleinen Impulsen, wie Ingrid vorhin schon sagte. Und also eigentlich ist es wirklich eins zu eins übertragbar.

[SPEAKER 2]Und das ist ja auch das Ziel, dass man sein Pferd nicht mit dem Halsring stranguliert, sondern idealerweise ist das ja auch nur wie so die Verbindung zum Maul, die ja auch, wie das Wort Anlehnung sagt, anlehnend ist und nicht gezogen und gezergelt.

[SPEAKER 3]Das ist ja auch das Wichtige, da haben wir auch viel daran gearbeitet, dass der Halsring auch einen Kontakt zum Hals hat. Sodass man nicht sagt, ich stelle dich und dann schmeiße ich wieder alles weg, wie mit einem Zügel. Das soll man ja auch nicht machen. Wir stellen die und dann super lösen.

[SPEAKER 1]Dann lässt man alles wieder los, dann ist die Anlehnung wieder weg und dann fallen sie wieder in so ein Loch. Gerade so bei Sienna, dieses gleichmäßige Rhythmus.

[SPEAKER 3]Genau, und da sagtest du ja auch, wenn du diese Galoppbewegung leicht mitmachst, und da reden wir auch nicht von der Bewegung, sondern wirklich von einer ganz anderen. Also ich sage auch zum Beispiel immer, das kann man ganz gut selber mal machen, einfach ein Strick, irgendwas in die Hand nehmen, zwei Personen, und dann die eine Person, die das in der Hand hat, schließt nur mal die Hand zu einer Faust. Zum Beispiel den Zügel. Wir hätten beide einen Zügel in der Hand und ich schließe nur mal die Faust, ohne irgendwie die wegzuziehen. Was du schon für einen Druck merkst am Zügel. Also alleine durch das Schließen und Öffnen der Fingermuskulatur kann ich extrem viel bewirken, sowohl am Zügel als eben auch am Halsring.

[SPEAKER 1]Das ist die halbe Parade.

[SPEAKER 3]Aber viele denken ja, da muss ja richtig was, wenn man dann sieht, dass so gemacht wird. Allein dieser Weg, der schon wieder am Maul gezogen wird. Ich habe auch keine perfekt ruhige Hand, das will ich gar nicht damit sagen, aber man muss sich das bewusst machen.

[SPEAKER 1]Wie viel man da einwirkt.

[SPEAKER 3]Genau, wie viel man eigentlich da unten da rumschrubbt, sozusagen.

[SPEAKER 1]Ich finde, du hast eine ganz gute Hand.

[SPEAKER 3]Geld kriegst du später.

[SPEAKER 1]Wir machen Besteche mit Schokolade.

[SPEAKER 2]Die Schokolade liegt hier übrigens auf dem Tisch. Ich kann ja hier mal zur Beruhigung eine Runde verteilen. Jetzt ist es ja so, dass verschiedene Übungen im Kurs auch drin sind, liebe Lisa. Führ uns mal durch, was ist so der Weg, den du mit Ingrid gegangen bist?

[SPEAKER 3]Ja, also wir haben eigentlich klassisch angefangen mit Trense und Halsring. Klar, Ingrid hatte jetzt vorher schon Erfahrungen, in denen sie auch sagt, du bist ja schon mit Halsring auch geritten. Trotzdem haben wir ja auch den Zuschauern im Kurs auch den Weg gezeigt, wie fange ich wirklich von Anfang an an. Da geht es ja wirklich bei Null, sage ich mal, los. Und genau, mit dem Halsring und der Trense und da haben wir erstmal so einen lockeren Halsring genommen, damit man einfach diese Handhaltung, die ich eben beim Zügel habe, dass ich die auch nicht durch den Halsring mir versaue am Anfang, weil ich kann nicht den Zügel so in der Hand haben und dann noch den Halsring greifen. Irgendwann, wenn die ausgenudelt sind, dann geht das. Aber nicht am Anfang. Und deswegen nehme ich am Anfang einen lockeren Halsring, reite die Pferde damit zusammen mit dem Zügel. Dann gehen wir irgendwann über zum festen Halsring, haben die Zügel nur noch als Absicherung da. Arbeiten daran, dass wir das Pferd in die Tiefe reiten können und eben dabei auch wieder hochholen können. Egal ob das jetzt erstmal eine Anlehnung ist oder noch nicht. Das klappt am Anfang auch noch nicht perfekt. Das ist auch bei dem einen Pferd dauert es länger, bei dem anderen geht es schneller. Wie bei der klassischen Ausbildung auch.

[SPEAKER 1]Genau.

[SPEAKER 3]Dann sind wir beim festen Halsring angekommen und mit dem festen Halsring kann man auch so ein bisschen besser und präziser einwirken und kann dann eben in die Wendung gehen, auch Richtung Versammlung mal kommen, verschiedene Lektionen reiten. Und dann mache ich es halt so, dass ich erstmal nur die Zügel abnehme und nicht gleich die ganze Trense, weil für den Reiter macht es keinen Unterschied, also die Zügel sind weg, das ist für den Reiter erstmal komisch, aber das Pferd fühlt sich noch so ein bisschen mehr gezäumt halt, weil das Gebiss ist noch drin, auch wenn du nicht eingreifen kannst von oben. Weil wenn du die Trense sofort abmachst, dann ist das für die meisten Pferde, genau, das Zeichen Feierabend, Weide, Box, auf jeden Fall frei. Und deswegen arbeite ich erstmal daran, dass der Reiter sich wohlfühlt und sieht, ich kann wirklich mit dem Halsring lenken. Und dann sagt man dem Pferd, guck mal, jetzt übertragen wir das auch nochmal ins ganz Freie. Weil sonst, das ist viel Arbeit für den Reiter, muss ich sagen. Gar nicht unbedingt fürs Pferd am Anfang. Um halt eben auch zu vertrauen und zu sagen, ich kann den ja wirklich damit lenken.

[SPEAKER 2]Und auch eine totale Umstellung. Man hat ja sonst immer den Zügel in der Hand. Jetzt soll man natürlich ja nicht an dem Zügel hängen. Das machen natürlich manche Reiter vielleicht unterbewusst ja auch. Wie war das für dich, als du das allererste Mal wirklich ohne Zügel da oben drauf saßt? Nur mit Halsring?

[SPEAKER 1]Also ich hatte früher immer zwei Ponys, mit denen bin ich immer rumgejuxt. Es gab nicht im Ponysport früher das, was es heute gibt, diese ganzen Serien, sondern wir sind ganz viele mal ohne Sattel und einfach ohne Maximal-Mithalfter so. Und ich habe mich so richtig gefühlt, wieder wie so ein Kind auf dem Ponyhof, so gesagt. Das ist irgendwie, ja, schon einfach so diese Nähe und dieses Vertrauen dann auch zu haben, zu sagen, so jetzt sind wir ganz frei und jetzt geht es wirklich über meinen Sitz und über die Stimme und über meine Körpersprache.

[SPEAKER 2]Aber es ist ja auch schon wirklich für viele dann eine wirkliche Überwindung zu sagen, jetzt habe ich nur den Halsring und natürlich ist es immer der Traum von vielen, aber der Moment ist, glaube ich, dann doch besonders.

[SPEAKER 1]Doch, ist schon spannend.

[SPEAKER 3]Und dabei muss man überlegen, trotzdem in der Theorie wissen wir ja alle, wie wir über Schenkel- und Gewichtshilfen reiten. Also ich kann mich auch noch gut an meinen Trainerscheinkurs erinnern. Da haben wir mit Ina Tarpkin die Einheiten dann gemacht, das war auch super. Genau, natürlich. Und da sagte sie nämlich auch beim Geländereiten dann, hol den Galopp kleiner über den Oberkörper. Wo ich dachte, okay, klar. Aber irgendwie ist es ja auch selbstverständlich, dass ich dann auch irgendwie vorne an den Züge gehe. Obwohl wir ja wissen, wir könnten das auch wirklich über den Oberkörper. Also es wird in der Theorie ja auch vermittelt, aber es ist in der Praxis immer schwieriger umzusetzen. Wenn wir so reiten würden wie in der Theorie, wäre Halsringreiten gar kein Problem. Dann würde das klappen.

[SPEAKER 2]Genau, weil das perfekte Zusammenspiel der Hilfen, das dann einfach zusammenkommt, am Ende ist ja der Halsring dann nur der andere Weg der Kommunikation.

[SPEAKER 3]Genau, ob ich jetzt hier beibringe, irgendwie auf Kommandos zu reagieren, am Maul oder am Hals. Das ist halt eine Einstellungssache.

[SPEAKER 1]Gewicht und Schenkelhilfe. Das ist vorherrschend.

[SPEAKER 2]Jetzt war auch eine Frage, die wir im Vorfeld gehabt haben, liebe Ingrid, wie du auch den Halsring konkret einsetzt. Also reitest du jedes deiner Pferde mit Halsring? Dauerhaft, nur mal zwischendurch? Wie gehst du damit um?

[SPEAKER 1]Unterschiedlich. Also es ist schon so, ich überlege jetzt mal gerade laut, zum Beispiel wir machen morgen Ausritt und jeder hat beim Ausritt seinen Halsring mit dabei. Weil jeder mit dem Halsring erstens parieren kann und sich zur Not auch nochmal festhält. Also das ist schon, also dieses integrierte Vorderzeug mit Halsring habe ich eigentlich auch immer bei allen Bocken, Pferden, bei den Jungen. Da würde ich irgendwie nie ohne reiten, weil es einfach zur Not ist er immer da. Dieses wirklich jetzt, was wir gemacht haben, dass man wirklich ganz fein sein Pferd darauf einstimmt. um es dressurmäßig auch weiter zu formen, kann man so sagen, und wirklich für die Ausbildung benutzt. Da habe ich halt sehr viel auch mit Weißer Düne dann gemacht, dann hatte ich damals SK da. Bobby macht’s auch, aber Bobby findet’s so ein bisschen langweilig, oder? Bobby ist halt im Ganzen so ein neutraler Wallach, der macht das zwar mit, aber… Lässt es über sich erklären. Ich hab so das Gefühl, Bobby macht das mit, aber lass mich doch lieber chillen hier zu Hause und wenn’s Gelände kommt, bin ich doch auf Sendung, oder? Was muss ich jetzt noch machen? Und trotzdem habe ich es auch mit ihm gemacht, auch mal beim Lehrgang dann. Da hatte ich das Chris Bartel so ein bisschen gezeigt. Der fragt dann auch, wofür ist das? Ich sage, aus Spaß. Und dann mit Bobby und ich hier so ein bisschen uns diesen ganzen Tag hier. Da hatte ich ja viel Zeit da mit einem Pferd auf dem Lehrgang. Da war auch wirklich sehr überrascht, als ich auf einmal alles abgemacht habe, nur mit dem Halsring. Und Bobby ist ganz schön, ganz schön gegangen. Da waren wir aber voll sauber in der Halle, weil er sagte, raus auf keinen Fall, dass du hier noch verloren gehst und will ich dich mitnehmen können zum Championat. Und jetzt ist es auch so bei den schwierigen Pferden, also wie Sienna zum Beispiel oder Cascamara, die 6-Jährige oder jetzt 7-Jährige, mit der hat Kam angefangen und wir machen es dann auch so ein bisschen, dass so Kam ihre Pferde hat und ich meine, mit denen ich es mache, ja, einfach um so ein bisschen nichts durcheinander zu bringen.

[SPEAKER 2]Aber Kam ist auch hinterher, ne?

[SPEAKER 3]Ja, Kam, Kam, die hat grad schon wieder, sie hat auch eine Eins plus bekommen, genau, mit Ablegen und allem. Von oben, von oben. Also das Pferd hingelegt, als sie drauf saß.

[SPEAKER 1]Kam ist die erste, die das geschafft hat bei uns.

[SPEAKER 3]Ja, das war schon.

[SPEAKER 2]Für alle, die unsere Hörer, die Carmen nicht kennen, Carmen war auch schon mal bei uns im Podcast. Aber Carmen ist sowas wie deine rechte Hand, könnte man sagen.

[SPEAKER 1]Ja.

[SPEAKER 2]Oder fast, hypologisch gesehen, deine bessere Hälfte.

[SPEAKER 1]Absolut.

[SPEAKER 2]Ihr seid unzertrennlich reiterlich.

[SPEAKER 1]Das kann man sagen. Und Carmen ist wirklich, sag ich immer, die beste Freundin von den Pferden und die gute Fee im Stall. Und Carmen sorgt dafür, dass alle Pferde so gut aussehen, einmal körperlich, aber eben auch so gut zufrieden sind und hält mir immer den Rücken frei. Wir sind wirklich total eingespielt über viele Jahre.

[SPEAKER 3]Das merkt man auch, wenn man da ist. Das ist Wahnsinn.

[SPEAKER 1]Kam hat irgendwie alles so im Griff.

[SPEAKER 3]Kam, kannst du mal? Ja, ist schon.

[SPEAKER 1]Okay. Nee, der ist schon da. Nee, die hatte ich schon geputzt.

[SPEAKER 2]Wie wichtig, Lisa, ist dann, wenn man damit anfängt, mit dem Thema, dann auch am Ball zu bleiben. Nicht zu sagen, oh, ich test das mal aus und wenn das dann klappt, dann haben wir jetzt einen Haken dran, sondern wie muss ich das vielleicht auch dauerhaft mal einbinden in das, was ich tue?

[SPEAKER 3]Also ich sage immer, man soll es machen, wenn es einem Spaß macht. Es ist ja keiner gezwungen dazu, das zu machen. Und wenn es mir Spaß macht, kann ich das gut einfach in jede Einheit mit einbauen. Also wenn ich am Anfang meine 10, 15, 20 Minuten Schritt reite, je nach Pferd, dann kann ich auch einfach die Züge lang lassen und erstmal nur bei Schenkel und Gewicht abwenden. Mir Punkte suchen in der Bahn und sagen, ich reite jetzt zickzack. Natürlich jetzt nicht einfache Figuren, die die Pferde eh schon kennen, weil das sind die, wenn du auf die Wechsellinie abwendest, dann wissen die meistens, was Sache ist. Aber da kann ich schon mit anfangen und wenn ich mit dem normalen Training mit Trense und so fertig bin, ziehe ich halt die Trense ab und reite noch fünf, zehn Minuten damit weiter. Also ich baue das einfach in meinen Alltag ein und ich finde es ist dann auch wichtig, zumindest wenn man wirklich einen Lernfortschritt nachher sehen will.

[SPEAKER 1]Man muss das regelmäßig machen.

[SPEAKER 3]Genau, dass es zur Normalität wird.

[SPEAKER 1]Aber das kann man auch so oft zum Beispiel. Ich sage, Carmen, die hat es jetzt auch so angefangen statt Führen, dass sie wirklich beim Führen, dass man die gleichen Kommandos gibt. Und da ist Jenna auch so eine, die dann einen zur Wiese am liebsten galoppiert. Und das ist ja so eine Disziplinen-Geschichte auch, dass die Pferde wirklich auch mal Geduld haben müssen und zuhören. Und das kannst du so auch ganz viele Übungen in deinen Alltag mit einbauen. Und machst du es dir damit viel leichter?

[SPEAKER 2]Setzt du dir, Ingrid, da auch konkrete Ziele, was du damit erreichen willst?

[SPEAKER 1]Ja, also ich möchte jetzt zum Beispiel, gerade bin ich bei Sienna mit dem Kompliment und da geht es mir auch so ein bisschen darum, dass sie auch wirklich sich ein bisschen unterordnet und dass sie dann auch mal da in Ruhe abwartet und nicht alles ganz schnell macht, weil da muss man ja dann auch mal einatmen, ausatmen, weiterzählen. Ich erhoffe mir davon einfach ein besseres Zuhören, eine bessere, feinere Kommunikation und merke auch, dass es wirklich bei den unterschiedlichsten Pferden absolut der richtige Weg ist und ich auch schon tolle Erlebnisse und Erfolge und viel Freude damit hatte. Wunderbar.

[SPEAKER 2]Also wir können eigentlich, wenn wir einen Strich drunter machen, können wir sagen, es ist eigentlich etwas, mit dem sich jeder beschäftigen kann, egal welche Rasse ich reite, welche Disziplin, ob ich Turnierreiter bin oder kein Turnierreiter, insbesondere auch kein Turnierreiter, weil es geht ja gar nicht darum, ob ich irgendwie turniersportlich reite, sondern es geht ja eher darum, was mache ich mit meinem Pferd, wie ist die Harmonie, wie arbeite ich mit meinem Pferd und also ist es eigentlich etwas für jeder Mann und jede Frau.

[SPEAKER 1]Jeder Mann, jede Frau und jedes Kind.

[SPEAKER 2]Bei dir ja auch, Philippa.

[SPEAKER 1]Ich finde auch gerade bei der Jugend, das ist toll, dass wir diese ganzen Serien haben, die gibt es im Spring, in der Dressur und die werden ganz früh schon auch zum Turniersport angeregt mit den unterschiedlichsten Pokalen, die man da schon gewinnen kann. Wichtig finde ich auch, dass die Kinder die Pferdesprache lernen und dass sie eben mit ihrem Pferd diese Erfahrung machen, dass das Pferd eben auf einmal ein ganz anderer Partner wird oder sie eine ganz andere Freundschaft, Kameradschaft, Vertrauen aufbauen, Bindung. Das ist auch das, was bei dir und Musti wirklich so durchgekommen ist oder was ich jedenfalls als Mutter immer mit Freude bewundere und denke, Mensch, Philippe hat jetzt die ganze Stunde mit Halsweg und Peck geritten. Ich habe mir verzweifelt meine Wechsel geübt. Der hat es ja nicht heute besser gemacht. Nächstes Mal nehme ich auch wieder den Halsweg.

[SPEAKER 2]Weil man auch viel mehr auf die Signale des Pferdes auch achten muss. Es ist ja gar nicht so, dass man quasi, man hat den Zügel, man hat so alle drei Sachen, Sattelschenkel und Zügelhilfe, packt man irgendwie zusammen. Ich muss ja viel mehr auf das Pferd auch eingehen.

[SPEAKER 1]Man muss schon echt aufmerksam und achtsam sein. Das stimmt.

[SPEAKER 2]Also, der Kurs ist jetzt live für uns auf wehorse, Horsemanship meets Turniersport. Auf jeden Fall Halshingreiten mit Lisa und Ingrid bei uns live. Wenn ihr noch Fragen habt, könnt ihr die jetzt gerne in den Chat stellen. Es war noch eine Frage von Selma, ob du auch im Gelände reitest. Ingrid, reitest du im Gelände auch nur mit Halsring?

[SPEAKER 1]Gibt es sowas? Nee, ich habe, also ehrlich gesagt… Wir haben ja über Sicherheit gesprochen. Ich habe immer die Trenne und dann an dem Vorderzeug den eingebauten Halsring. Aber ehrlich gesagt kam mir gerade so die Idee, weil wir ja Montag mit den Kleinen ein bisschen üben, ob wir nicht doch nochmal Und zu wagen, weil der Geländeplatz in der Westfälischen High School ist ja eingezäunt. Auch die Erfahrung mal machen, Geländesprünge wirklich nur mit Heizring. Und ich lasse wahrscheinlich die Trense drauf, aber probiere mich mal davon frei zu machen.

[SPEAKER 2]Das ist das Klimke Next Level.

[SPEAKER 1]Genau. Ich möchte ein Video haben. Ich bin überfällig so und ich. Das machen wir.

[SPEAKER 3]Und du schickst mir das nach.

[SPEAKER 2]Wir warten auf das Video. Hals und Beinbruch. Und wie gesagt, jetzt bei uns auf WeHouse. Der Podcast ist natürlich am Sonntag, üblicherweise ja jeden Sonntag, eine neue Folge des wehorse-Podcasts. Ich glaube Folge 109 am Sonntag dann live.

[SPEAKER 1]Und vielen Dank an euch beide.

[SPEAKER 2]Danke Lisa, danke Ingrid.

[SPEAKER 1]Gerne.

[SPEAKER 2]Schön, dass du mit dabei warst. Lass gerne eine 5-Sterne-Bewertung da und abonniere unseren Podcast, um keine Folge zu verpassen. Du findest uns überall dort, wo es gute Podcasts gibt.

Alles anschauen

Weitere Folgen für dich