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#Interview mit Lutz Hauch, Großtierretter und Gewinner des wehorse Courage Awards 2025

Was braucht es, um in brenzligen Situationen Ruhe zu bewahren – und das Leben eines 600 Kilo schweren Tieres zu retten? In dieser besonderen Folge sprechen wir mit Lutz Hauch, dem Gründer der Initiative ComCavalo und Gewinner des wehorse Courage Awards 2025.

Lutz ist einer der einzige deutsche nach ISO 9001 zertifizierte Großtierretter – und nutzt sein Wissen, um Rettungskräfte, Tierärzte und Reitvereine in ganz Deutschland mit seinem Team zu schulen.

Wenn Pferde in Not geraten und sich nicht selbst befreien können – sei es nach Verkehrsunfällen oder einfach nur nach einem unglücklichen Vorfall beim Ausreiten – wird es nicht nur für das Pferd, sondern auch für die Menschen gefährlich. Mit der technischen Großtierrettung können dann nicht nur die Tiere gerettet, sondern auch die Menschen geschützt werden.

Im Gespräch erzählt Lutz, wie er zu seiner ungewöhnlichen Aufgabe kam, warum Mut im Tierschutz oft leise beginnt – und wie wichtig professionelle Strukturen in der Rettung von Großtieren sind. Außerdem verrät er, was die Auszeichnung mit dem wehorse Courage Award für ihn bedeutet und was sein Wunsch mit ComCavalo für die Zukunft ist.

Ein eindrucksvolles Gespräch über ein wichtiges Thema, das mehr Aufmerksamkeit verdient. Hört also unbedingt gerne rein!

Podcast Transkript

Dieses Transkript wurde durch eine KI erstellt und nicht gegengelesen.

[SPEAKER 2]
[00:00:01-00:00:08]
Heute zu Gast der sogenannte Großtierretter und Gewinner des wehorse Courage Awards in diesem Jahr, Lutz Hauch.

[SPEAKER 1]
[00:00:15-00:00:39]
immer wieder aus dem Graben rauszukommen. Und das ist eigentlich das Gefährliche, dass die aktiven Phasen und die passiven Phasen bei dem Tier eben wechseln. Dann liegt er zuerst mal ruhig im Graben, dann denken die Leute, jetzt kann ich da reingehen, kann da irgendeine Wucht rummachen oder sonst irgendwas. Und dann kriegt er seine aktive Phase, fängt er an zu strampeln, dann haben wir keine Tierrettung mehr, dann haben wir eine Menschenrettung durchzuführen. Also Sicherheit ist da ein ganz großes Thema.

[SPEAKER 2]
[00:00:40-00:02:38]
Herzlich willkommen beim Wehorse Podcast mit Christian Kröber. Als Online-Lernplattform, auf der du täglich deine Inspiration und das Wissen bekommen kannst, um ein besserer Pferdemensch zu werden, haben wir auch seit gut drei Jahren einen Award. Der WeHorse Courage Award dient dazu, Menschen auszuzeichnen, die mit Mut und Mumm dafür sorgen, dass Tierschutz und Pferdesport miteinander verbunden werden. Wir suchen die Vorbilder, die den positiven Umgang mit dem Pferd fördern und das auch im Alltag leben. Einen solchen Alltagshelm haben wir auch in diesem Jahr ausgezeichnet. Vor ca. 25.000 Zuschauern im Rahmen des Deutschen Spring- und Dressurderbys in Hamburg wurde Lutz Hauch ausgezeichnet. Er schult Feuerwehren, Reitvereine, Pferdemenschen generell darin, was zu tun ist, wenn ein Pferd in einer Notlage ist. Die sogenannte Großtierrettung. Vom Sturz in den Graben, eine Situation, die viele Pferdemenschen kennen, bis hin zu in Schächten eingeklemmten Pferden. Seit über zehn Jahren hat der Rheinländer dies inzwischen zu seiner Lebensaufgabe gemacht. Er ist dazu Deutschlands einziger nach ISO 9001 zertifizierter Großtierretter und hat bereits 4000 Personen in über 600 Rettungsorganisationen deutschlandweit geschult. Unsere fünfköpfige Jury, Ingrid Klümke, Lisa Röckener, Katja Schnabel, Dr. Carsten Zech und Petra Teegen, haben aus hunderten Einsendungen von euch, aus der Community, Lutz als Gewinner gekürt. Und jetzt hören wir seine wirklich beeindruckende Geschichte. Viel Spaß mit dem Gewinner des Courage Awards 2025, Lutz Hauch. Hallo, lieber Lutz Hauch. Hallo, Lutz.

[SPEAKER 3]
[00:02:38-00:02:40]
Hallo, Christian.

[SPEAKER 2]
[00:02:41-00:03:12]
Schön, dass du da bist bei uns im Podcast. Kürzlich, vor einigen Tagen, haben wir uns ja auch erstmalig persönlich kennengelernt, denn du hast den WeHorse Courage Award gewonnen. Ein Preis, den wir ja aus der Taufe gehoben haben, um Menschen an der Basis eine Auszeichnung zu geben, die sich für Tierschutz und Pferdesport einsetzen. Bevor wir dazu kommen und wir haben ja genügend Zeit, heute ein bisschen über dich und deine Arbeit zu sprechen. Wie hast du denn so diesen Tag verlebt? Es war für dich sicherlich auch aufregend, könnte ich mir vorstellen.

[SPEAKER 1]
[00:03:13-00:03:37]
Ja, es war aufregend. Zuerst war man natürlich total stolz, den Preis erhalten zu haben. Und ja, mit der Anfahrt war natürlich alles ein bisschen stressig, sage ich mal, aus dem Süden, aus der Nähe von Stuttgart, Regensburg. hochzukommen mit der Bahn und ja, dieses alles zu organisieren. Ich hätte mir mehr Zeit gewünscht, um es noch besser genießen zu können.

[SPEAKER 2]
[00:03:37-00:04:01]
Ja, sowas geht dann doch immer schnell vorbei. Wir haben ja quasi innerhalb des deutschen Springderbys gab es eine Pause und da wurde der Preis verliehen und du warst eigentlich in Bayern in Kelheim, das ist glaube ich in der Nähe von Regensburg und hast einen Lehrgang dort gegeben und der ist Samstagabend beendet und dann haben wir dich quasi eingeflogen. Ja, so ungefähr.

[SPEAKER 1]
[00:04:02-00:04:06]
Das haben wir mal eingefahren mit der zuverlässigen Bahn.

[SPEAKER 2]
[00:04:06-00:04:33]
Genau, die Bahn war an dem Tag zuverlässig. Also wir haben jemanden organisiert, der dein Zugfahrzeug mit deinem Anhänger wieder zurück ins Rheinland gebracht hat, wo du selber lebst und war natürlich sehr stolz, dass du da warst. Komm Kavallo, du bist der Gründer, du bist häufig jetzt auch im Rahmen des Awards tituiert worden als Großtierretter. Was macht eigentlich ein Großtierretter?

[SPEAKER 1]
[00:04:33-00:05:07]
Unsere Hauptaufgabe besteht eigentlich darin, Feuerwehren, THW, Tierärzte, Pfarrer und Reiter in der Großtierrettung zu schulen. Das ist also in erster Linie unsere Aufgabe, die wir machen. Des Weiteren bin ich in zwei Kreisen, einmal der Kreis Düren, wo ich jetzt im Moment drin wohne und in der Städteregion Aachen als Fachberater bei den Feuerwehren hinterlegt. Das heißt, wenn da ein Einsatz kommt mit Großtieren, werde ich sofort mit alarmiert und fahre dann zu dieser Einsatzstelle hin und unterstütze die Kollegen bei der Arbeit.

[SPEAKER 2]
[00:05:10-00:05:39]
Die Jury hat ja insbesondere hervorgehoben, dass du das seit so, so vielen Jahren machst, auch der Pionier in der Großtierrettung bist und dass auch irgendwo damit natürlich auch Reitern und Pferdemenschen in ganz Deutschland hilfst. Wie bist du grundsätzlich in dieses Thema reingerutscht, in Anführungsstrichen, oder beziehungsweise was hat dich dazu motiviert, Kommkawalle und dieses Thema Großtierrettung am Ende auch zu deinem Lebenswerk zu machen?

[SPEAKER 1]
[00:05:39-00:07:23]
Also zuerst mal, Concavalo ist spanisch-portugiesisch und heißt mit Pferden. Ich bin eigentlich... Ja, zum Reiten überhaupt gekommen mit fast 40 Jahren. Ich wusste bis dahin, dass Pferde vier Hufe hatten und wenn sie Glück hatten auch noch Eisen unter den Füßen. Und bin da über meine Tochter eigentlich zum Reiten erst gekommen, haben unser Pferd später selber ausgebildet. Das klappte relativ gut. Immer mehr Leute aus dem Stall kamen und sagten, kannst du nach meinem Pferd mal gucken, der will nicht in den Hänger gehen, der will sich nicht behandeln lassen vom Tierarzt oder vom Hufschmied. So hat meine Arbeit eigentlich angefangen und das mache ich jetzt seit mehr als das gewaltlose Training eigentlich mit Problempferden seit über 20 Jahren. 2016 bin ich dazu gekommen, dass es irgend sowas gibt wie Großtierrettung. Leider nicht in Deutschland. Gehört leider in Deutschland auch noch nicht zur Grundausbildung der Feuerwehren. Da sind unsere Nachbarländer, Nachbarstaaten schon viel weiter. Österreich, Schweiz, Tschechien. Die Urväter der Großtierrettung sind eigentlich die Kollegen aus Großbritannien. Das ist die Vata. Die haben also vor mehr als 20 Jahren den Auftrag von der früheren Queen erhalten, sich um die Großtierrettung zu kümmern. Und die haben also auch ein Konzept entwickelt, wie man das tierschonend und menschensicher durchführen kann. Und nach diesem Konzept arbeiten wir auf. Dann habe ich 2016 mich ausbilden lassen zum Großtierretter. Wie gesagt, ich war Berufsfeiermann und Rettungsassistent. Habe dann zuerst eben das Pferdetraining gemacht und dann 2016 eben mich ausbilden lassen zum Großtierretter in Österreich und zum Pferdesanitäter.

[SPEAKER 2]
[00:07:23-00:07:27]
Ist ja auch schon spannend, dass die Briten in diesem Bereich führend sind. Hätte ich jetzt gar nicht gedacht.

[SPEAKER 1]
[00:07:28-00:07:39]
Ja, die sind also da wirklich führend drin. Und die haben auch ja eigentlich noch mehr Einsätze wie wir in Deutschland. Das Gute daran ist, dass es da schon zur Grundausbildung der Feuerwehren gehört, was leider in Deutschland noch nicht der Fall ist.

[SPEAKER 2]
[00:07:40-00:07:44]
Jeder Feuerwehrmann wird auf Großtierrettung geschult.

[SPEAKER 1]
[00:07:44-00:07:49]
Genau, mehr oder weniger geschult, um diese Sachen abarbeiten zu können.

[SPEAKER 2]
[00:07:49-00:07:59]
Beschreib mal, was ist grundsätzlich eigentlich die Großtierrettung? Wenn man es auseinander nimmt, man hat ein großes Tier und das muss gerettet werden. Aber was für Situationen sind das denn?

[SPEAKER 1]
[00:07:60-00:08:16]
Okay, fangen wir zuerst mal an mit dem Großtier. Was ist ein Großtier? Bei uns in der Großtierrettung zählt alles, was größer ist als ein Schäferhund zum Großtier. Das heißt also ein Schaf, ein Schwein, eine Kuh, ein Pferd, ein Lama, eine Giraffe, ein Elefant, das zählt also alles zu den...

[SPEAKER 2]
[00:08:16-00:08:20]
Elefant ist ja das Größte dann wahrscheinlich, oder? Gibt es was Größeres als Elefant?

[SPEAKER 1]
[00:08:20-00:09:14]
Ja, das Größte und das Schwerste eigentlich. Aber die Leute, die mit solchen Tieren arbeiten, die haben auch die entsprechende Ausbildung, beziehungsweise die leben ja meistens in Zoos und... Es geht darum, wenn so ein Pferd beispielsweise beim Reiten oder beim Ausführen abrutscht, fällt er in den Graben rein und dieses Tier eben tierschonend und für den Menschen sicher da rauszuholen. Da gibt es spezielle Techniken, wir sprechen da von Pferdetechniken, wo Gurte ums Tier gelegt werden, um das Tier eben schonend rauszukriegen. Leider sieht man auch immer wieder Bilder, wo die Tiere an den Beinen rausgezogen werden. Was natürlich so das Schlechteste ist, was man machen kann, weil die Beine sind letztendlich auf Druck ausgelegt und nicht auf Zug. Aber diese Bilder sieht man im Netz immer wieder, dass die Tiere so gerettet werden.

[SPEAKER 2]
[00:09:14-00:09:23]
Okay, und ist zum Beispiel die Rettung aus einem Graben, ist das auch dann der häufigste Einsatzfall? Oder was gibt es noch so für Möglichkeiten, wo insbesondere Pferde auch betroffen sind?

[SPEAKER 1]
[00:09:24-00:10:20]
Der Graben ist das meiste. Ich bin Anfang des Jahres zu einem Einsatz gerufen worden. Da ist ein Pferd in eine alte Mergelgrube reingefallen. Das muss man sich so vorstellen. Früher hat man diesen Mergel aus der Erde rausgeholt, hat da einfach gegraben, 3 Meter tief, 3,50 Meter tief, dann nach rechts und links in Gang gegraben, um diesen Mergel rauszuholen. Da ist ein Pferd reingerutscht und dann auch noch in den Seitenstrang reingerutscht. Und da musste man natürlich versuchen, dieses Pferd rauszuziehen. Da hatten wir eigentlich leider nur die Möglichkeit, an den Beinen zu ziehen, weil das Pferd mit den Vorderbeinen noch in dem senkrechten Gang drin stand, haben dann Wurte drum gelegt und haben das Tier an den Beinen leider rausziehen müssen. Ich muss dabei sagen, das Tier hat das auch leider nicht überlebt. Er musste also letztendlich

[SPEAKER 2]
[00:10:24-00:10:50]
Wie hoch ist denn grundsätzlich die Überlebensquote? Idealerweise wird ja jedes Tier gerettet und wahrscheinlich, wer etwas im Graben feststeckt, ist ja eigentlich eine recht hohe Wahrscheinlichkeit, wenn man das ordentlich macht. Und wie du sagst, mit den Gurten, was eigentlich ja auch inzwischen fast normal ist und jeder eigentlich auch weiß, dass es so gemacht wird. Aber bekommt ihr die meisten dann auch wieder in einem Teil raus?

[SPEAKER 1]
[00:10:50-00:10:53]
Ja, das mag ich zu bezweifeln, dass die meisten Leute das wissen.

[SPEAKER 2]
[00:10:53-00:10:55]
Ach, ist das wirklich so?

[SPEAKER 1]
[00:10:55-00:11:28]
Ja, wenn du mal ins Netz reinguckst, wie die da Rettungen durchgeführt werden, dann schlägst du die Hände vom Kopf zusammen. Also wir sind auf einem guten Weg, dass es bekannter wird. Wie gesagt, wir machen das jetzt seit fast zehn Jahren, also neun Jahre genau und versuchen da auch die Reiter zu sensibilisieren. Also nicht selber versuchen, da irgendwie mit einem Landwirt, der denn da irgendwie ein Stahlseil im schlimmsten Fall um den Hals des Tieres liegt und den aus dem Graben zieht, sondern wirklich auf die Feuerwehr anruft und sagt, hier, wir haben eine Großtierrettung, können Sie uns bitte unterstützen oder helfen.

[SPEAKER 2]
[00:11:29-00:11:56]
Was muss denn, wenn man in eine solche Situation kommt, was muss ich denn als Pferdebesitzer machen? Was rätst du Pferdebesitzern, die in einer solchen, wir können ja mal beim Graben einmal bleiben, weil es für alle ja auch sehr präsent ist, weil jeder kann sich das vorstellen, wie das aussieht. Du hast es eventuell auch schon mal gesehen. Ich habe es schon mehrfach selber gesehen. Was rätst du erstmal dem Pferdebesitzer oder der Pferdebesitzerin?

[SPEAKER 1]
[00:11:57-00:12:31]
Ich würde zuerst mal raten, zuerst den Tierarzt anzufordern, weil die meisten Tierbesitzer haben ja einen eigenen Tierarzt, dass der Tierarzt schon mal mit vor Ort ist, weil wir arbeiten grundsätzlich überwiegend mit sedierten Tieren, weil es eben so gefährlich ist, an das Tier heranzukommen, unter Umständen, dass da niemand verletzt wird oder dass das Tier sich noch weiter verletzt. Zuerst heißt es dann mal Ruhe bewahren, gucken, wie das Tier da drin ist, schafft man es selber rauszuholen, eventuell, dass man es rausführen kann, ist es gesagt, der sichere Weg ist immer die Feuerwehr anzurufen oder eben das THW.

[SPEAKER 2]
[00:12:31-00:12:42]
Okay, und in der Regel ist dann auch die örtliche Feuerwehr darauf geschult oder ist das am Ende jetzt auch deine Arbeit, dass du eigentlich mit jeder Feuerwehr, du und dein Team in Deutschland einmal sprechen müsstest?

[SPEAKER 1]
[00:12:42-00:13:19]
Ja, da arbeiten wir jetzt schon seit neun Jahren dran und das Bewusstsein wird Gott sei Dank immer größer, dass die Feuerwehren sich darauf einlassen. Zur Arbeit der Feuerwehr ist zuerst mal Menschenleben retten, dann Tierleben und dann Sachwerte. Also das ist schon eine Aufgabe der Feuerwehr, auch ein Tier zu retten. Die Ausbildung ist leider noch nicht so weit. Wir haben mittlerweile 5000 Feuerwehrleute in Deutschland trainiert. Wir sind auf einem guten Weg, sagen wir mal so. Dass auch immer mehr Feuerwehren oder THWler wissen, wie sie sich verhalten müssen.

[SPEAKER 2]
[00:13:20-00:13:33]
Kamst du denn in deinem aktiven Berufsfeuerwehrleben auch zu solchen Einsätzen? Also hast du selber das auch auf der anderen Seite quasi als Feuerwehrkraft auch erlebt?

[SPEAKER 1]
[00:13:34-00:13:41]
Nee, Gott sei Dank nicht. Also in den 25 Jahren, wo ich Berufsfeuerwehrmann war, habe ich keinen Einsatz mit einem Großtier gehabt.

[SPEAKER 3]
[00:13:41-00:13:48]
Da war schon mal so die übliche Katze im Baum oder der entflogene Papagei, aber mit Großtieren direkt nicht.

[SPEAKER 2]
[00:13:49-00:13:53]
Gut, die Katze und der Papagei, das ist ja dann relativ simpel noch abzuarbeiten, oder?

[SPEAKER 3]
[00:13:53-00:13:55]
Ja, ja, ja.

[SPEAKER 1]
[00:13:55-00:14:05]
Also da haben die Großtiere natürlich schon ganz andere Dimensionen und auch ein größeres Gefahrengut, was man da vor sich hat.

[SPEAKER 2]
[00:14:05-00:14:19]
Und jetzt ist es ja beim Pferd so, dass insbesondere der Fluchttrieb, würde ich jetzt sagen, als erfahrener Pferdemensch wahrscheinlich das Wichtigste ist, was man beachten muss, oder? Wie siehst du das?

[SPEAKER 1]
[00:14:19-00:15:07]
Das Wichtigste ist einfach, man muss so ein bisschen Hintergrundwissen haben, wie die Tiere funktionieren, besonders die Pferde eben. Dass es Fluchttiere sind, braucht es den Pferdeleuten nicht zu sagen, das wissen wir alle male. Und so ein Pferd versucht, wenn es eben eingeschlossen ist, um alles in der Welt aus dieser Situation rauszukommen. Also er versucht immer wieder, aus dem Graben rauszukommen. Und das ist eigentlich das Gefährliche, dass die aktiven Phasen und die passiven Phasen bei dem Tier eben wechseln. Dann liegt er zuerst mal ruhig im Graben, dann denken die Leute, jetzt kann ich da reingehen, kann da irgendeinen Wurf drum machen oder eine Longe oder sonst irgendwas und dann kriegt er seine aktive Phase, fängt er an zu strampeln und dann haben wir letztendlich den Menschen unterm Tier liegen, dann haben wir keine Tierrettung mehr, dann haben wir eine Menschenrettung durchzuführen. Also Sicherheit ist ein ganz großes Thema.

[SPEAKER 2]
[00:15:09-00:15:20]
Du hast eben das Thema Sedierung angesprochen. Das ist wahrscheinlich ja dann eines der ersten Schritte, die ich gemeinsam mit dem Tierarzt, der idealerweise relativ schnell kommt, dann durchführe, oder?

[SPEAKER 1]
[00:15:21-00:15:56]
Ja, das ist richtig. Der Tierarzt soll das Tier am Anfang zuerst mal sedieren. Das ist ganz wichtig. Und dann eben in Absprache mit der Feuerwehr sehen, wie man das Tier rauskriegt. Wie gesagt, es sind auch manche Tierärzte hier, auch nicht kennen, das gehört nicht zu ihrem Studiengang, technische Großtierrettung. Ich höre das mal wieder von den Feuerwehren, die sagen, wir brauchen uns doch nicht ausbilden zu lassen, wenn so ein Fall passiert, dann rufen wir uns den Tierarzt. Ist grundsätzlich richtig, aber der Tierarzt ist eben für die medizinische Sache zuständig, aber nicht für die technische Rettung.

[SPEAKER 2]
[00:15:58-00:16:11]
Also der Tierarzt weiß es selber gar nicht besser. Er kann sagen, wir machen den ein bisschen ruhig, wir sedieren den ein bisschen, aber er kann quasi nicht selber sagen, jetzt legt bitte einen Gurt von unten um den Bauch und hebt den hoch.

[SPEAKER 1]
[00:16:11-00:16:31]
Ja, genau. Also wie gesagt, was man dann oft sieht, dass sich Tiere an den Beinen oder am Hals irgendwie rausgezogen werden. Aber das ist natürlich so das Schlechteste, was man machen kann. Das kann man machen, wenn Menschenleben in Gefahr sind, dann geht der Mensch natürlich vor. aus so einer Situation rauszubekommen.

[SPEAKER 2]
[00:16:31-00:16:36]
Hat denn jede Feuerwehr überhaupt dieses Equipment?

[SPEAKER 1]
[00:16:36-00:17:09]
Nein, leider nicht. Ich sage mal, mein großer Traum ist, dass dieses Werkzeug, das sind wenige Sachen, die man da braucht, oder einige Sachen, die man da braucht, dass es mindestens in jedem Kreis einmal vorhanden ist. Und viele Feuerwehren kommen auch dazu, das so zu machen. Das muss also jetzt nicht jede kleine Ortsfeuerwehr vorhalten, das Werkzeug vorzuhalten, Aber wenn es einmal im Kreis vorhanden ist und es kann dann zur Einsatzstelle gebracht werden oder geholt werden, wie auch immer, wie es organisiert ist, dann werden wir da schon ein ganzes Stück weiter und dann auch noch die entsprechende Ausbildung dazu bekommen.

[SPEAKER 2]
[00:17:09-00:17:13]
Was sind das für Werkzeuge, die benötigt werden? Neben dem Gurt?

[SPEAKER 1]
[00:17:13-00:17:56]
Wir arbeiten damit. Dann haben wir Halfter bzw. Notfallhalfter, wo der Kopf des Tieres drin gesichert wird als erstes, nachdem es sediert worden ist. Der Kopf wird in ein Rettungstuch gelegt, wenn wir das Tier bewegen, damit da auch keine Verletzungen am Kopf, besonders am Auge passieren. Dann haben wir Armverlängerer, das sind so Hirtenstäbe, sage ich jetzt mal, auch außerhalb der Kickzone. Die Kickzone ist da, wo das Pferd hintreten kann oder der Kopf hinschlagen kann, damit dieser Bereich nicht betreten werden muss. Ansonsten haben wir noch ein paar Endlosgurte dabei, lange Gurte, kurze Gurte. Das sind also so die Sachen, die da hauptsächlich zum Einsatz kommen.

[SPEAKER 2]
[00:17:57-00:18:13]
Ich stelle mir das, wenn man sich das jetzt so praktisch vorstellt, wir als Pferdeleute haben natürlich nicht diese Berührungsängste, aber viele Menschen, die ja mit Pferden nichts zu tun haben, und ich würde sagen, das sind die meisten Feuerwehrleute in Deutschland, die haben ja auch schon eine gewisse Berührungsangst mit dem Pferd, oder?

[SPEAKER 1]
[00:18:14-00:18:46]
Ja, das ist wirklich so. Ich erlebe das immer wieder bei meinen Workshops, wenn ich eine Frage werde, Oder wer hat ein Großtier zu Hause? Wer ist Tierbesitzer? Die meisten sagen, ich habe einen Hund, eine Katze, einen Vogel, haben wir alle Male. Aber so den direkten Umgang mit dem Großtier sind also die wenigsten. Je größer die Stadt wird, umso weniger sind die Leute da auch darauf geschult bzw. haben den Umgang irgendwie gelernt.

[SPEAKER 2]
[00:18:48-00:19:02]
Wie gewöhnst du dann diese Feuerwehrleute da dran? Ist das überhaupt dann so in gewisser Weise lernbar oder muss man einfach sagen, okay, das ist jetzt euer Job, das ist jetzt eure Umsetzungsstärke, die ihr als Feuerwehrleute habt?

[SPEAKER 1]
[00:19:02-00:19:46]
Das ist beides, würde ich sagen. Deswegen ist es so wichtig, im theoretischen Teil bei meinen Workshops, während der zweieinhalb Stunden, was über Verhalten von Tieren, von Großtieren allgemein, wie verhalten sich Pferde, wo ist es gefährlich, an so einem Tier heranzutreten, wie können die sehen, wie können die hören, wie können die riechen. Das sind alles solche Sachen, die die Feuerwehrleute oder die THWler oder die Einsatzkräfte lernen. Und dann wird das schon alles verständlicher. Wir haben auch einige Negativbeispiele dabei, wo so eine Rettung eben in die Hose gegangen ist. Und die meisten sind dann also schon bereit und sagen, okay, das kriegen wir hin. Also dafür sind die Feuerwehrleute und CRWler eigentlich bekannt, dass sie jede Situation schaffen.

[SPEAKER 2]
[00:19:47-00:20:20]
Wenn du unterwegs bist, du bist beim Anhänger unterwegs und da ist ein Dummy-Pferd drauf. Ich glaube, witzigerweise, die Anekdote hat, glaube ich, deine Frau nach dem Award erzählt, dass wir hatten ja einen Fahrer, der auf Vermittlung... Vom CIO Aachen, liebe Grüße übrigens an die Kollegen nach Aachen an dieser Stelle, dass ihr das möglich gemacht habt. Der euer Gespann abgeholt hat da in Bayern und der ist wohl bei euch auf den Hof gefahren und hat gesagt, Mensch, das Pferd war aber ganz schön ruhig über die Fahrt. Es ist ein Dummy, der bei dir hinten drauf steht, damit wir trainieren.

[SPEAKER 1]
[00:20:21-00:21:44]
Ja, das ist richtig. Das ist also ein lebensgroßer Dummy. Der kann also auch die Gelenke alle, die können alle freigelegt werden, die können also bewegt werden. Und ja, der wird zu den Übungen beziehungsweise zu den Pferdetechniken zuerst mal, die dann zuerst mal als Anfang vermittelt werden, benutzt. Der schlägt also nicht, der beißt nicht, der verzeiht also alles, auch wenn man Fehler macht. Darf man natürlich am Anfang, aber das ist schon eine prima Sache. Der ist 68, 170. Ist aber auch auf meiner Internetseite bzw. bei Facebook zu sehen. Da dokumentieren wir auch immer unsere Schulungen oder Einsätze. Wenn man da mal reinschaut, dann weiß schon jeder, wie er aussieht. Wir haben also mittlerweile drei bzw. das vierte Pferd ist jetzt bestellt. Wir haben jetzt vier Trainer am Start. auch bei den Feuerwehrkameraden oder den Rettungsorganisationen. Da kommt schon mal einer und steckt ihm da ein Büschel Gras im Maul rein oder legen einen Apfel in den Futtertrog rein. Wenn ich dann nach Hause komme, dann muss ich da den Apfel rausnehmen und bin überrascht, wo der Apfel herkommt.

[SPEAKER 2]
[00:21:44-00:21:59]
Was war für dich, jetzt bist du ja in der Schulung, aber natürlich kriegst du auch vieles mit und hast auch viele Ansätze schon selber gemacht, mit erlebt. Was war für dich bisher der herausforderndste oder bewegendste Einsatz?

[SPEAKER 1]
[00:21:59-00:22:37]
Ja, ich muss ehrlich sagen, der bewegendste Einsatz war wirklich der, der in diesem Jahr passiert ist, wo ich eben von erzählte, wo dieses Pferd da in die Merkelgrube reingefallen ist, weil es war erstens, konnte da keiner reinsteigen, weil es nicht sicher war, dass das noch nachrutschen würde, das Erdreich und wir mussten praktisch von oben ja mehr oder weniger mit so einer Schlüssellochtechnik Ich habe noch nie ein Pferd, man sagt ja immer, Pferde leiden stumm. Aber so wie dieses Tier, was das für Geräusche abgegeben hat, in dem Moment, als wir ihn da rausgeholt haben, das war schon, da gehen mir jetzt noch die Haare hoch. Das habe ich also in der Form auch noch nie erlebt.

[SPEAKER 2]
[00:22:39-00:23:12]
Du hast ja auch berichtet, das Pferd hat es leider nicht geschafft. Wie schützt man sich da mental bei solchen Einsätzen? Weil ich stelle mir das auch wirklich ja belastend vor. Man hat ein Pferd, das ja auch in dem Moment leidet. Man weiß nicht, kriegen wir es hin, kriegen wir es nicht hin? Wohin geht die Reise? Das ist ja am Ende so ein bisschen wie eine Naturkatastrophe, die da passiert. Wie kriegt man da diesen mentalen Ballast nicht zu sehr auf sich drauf?

[SPEAKER 1]
[00:23:12-00:23:22]
Ich denke mal, das bringt meinen Beruf als Berufsfeuermann und früher Rettungsassistent schon mit sich. Da waren es eben Menschen, was noch eine ganz andere Kategorie war.

[SPEAKER 3]
[00:23:22-00:23:25]
Mit Menschen, Kindern.

[SPEAKER 1]
[00:23:25-00:23:55]
Ich denke mal, da ist man schon relativ gut. mit solchen Sachen fertig zu werden. Natürlich belastet das einen. Man macht sich da Gedanken drüber, man hätte es vielleicht nur anders machen können unter Umständen oder wie auch immer. Aber da ist man eigentlich, also zumindest kann ich das für mich sagen, bin ich da schon relativ gut aufgestellt und versuche diese Sachen einmal durchzudenken. Man denkt zwischendurch nochmal dran, aber dann muss man es auch so ein bisschen von sich abwenden.

[SPEAKER 2]
[00:23:56-00:24:07]
Hast du noch weitere Situationen, die dir irgendwie aus der Vergangenheit in Erinnerung geblieben sind, die wirklich auch herausfordernd und bewegend waren, neben dem Fall in der Mergelgrube?

[SPEAKER 1]
[00:24:07-00:24:51]
Ja, das sind so die üblichen Fälle, ein Afflinger im Graben drin, halb reingerutscht, halb draußen, aber auch nicht so einfach dran zu kommen und solche Sachen. Das sind also so die Einsätze, die man immer wieder, also festliegendes Pferd in der Box ist da noch so, Die kleinste Aufgabe da sind hier rauszuholen. Und das sind so die Sachen, die wir dann machen. Der Michael war also dieses Jahr schon, das ist der Kollege aus Norddeutschland, der war also dieses Jahr schon zu sieben Einsätzen unterwegs, weil da eben diese Entwässerungsrinnen durch die Wiesen laufen und da fallen schon mal öfters Tiere rein, Pferde oder auch Rinder, die er da rausholen musste.

[SPEAKER 3]
[00:24:51-00:24:55]
Und ja, er ist also im Norden schon relativ gut unterwegs.

[SPEAKER 2]
[00:24:58-00:25:49]
Nun gibt es ja auch, wir haben es eben angesprochen, wie jetzt der Best Case aussieht. Die Feuerwehr ist gut ausgestattet, kennt sich damit aus. Du hast beschrieben, welches Werkzeug notwendig ist, um Pferde da rauszuholen. Und das ist natürlich der ideale Fall. Aber gleichzeitig hast du ja auch geschildert, es gibt sehr viel Wunsch. Unwahrheiten oder Halbwahrheiten, besser gesagt, oder vielleicht auch Mythen, wie man es machen sollte, die sicherlich dir ja auch immer wieder begegnen. Vielleicht können wir mal da durchgehen und die so ein bisschen aufdecken und auch unseren Hörern, die ja auch alle Pferdeleute sind, ein paar Sachen mit an die Hand geben, die man am besten nicht machen sollte, wenn Pferde in solchen Situationen sind. Und das Beispiel eines festgelegenen Pferdes in der Box, das kennt ja wirklich jeder, weil das gibt es ja in jedem Stall einmal die Woche.

[SPEAKER 1]
[00:25:50-00:26:01]
Ja, da sieht man auch immer die schlimmsten Bilder zu, muss man leider sagen. Die Leute sind sich einfach der Gefahr nicht bewusst, wenn die da zwischen den Beinen versuchen, irgendwelche Guchte oder Longen oder sonst irgendwas anzulegen.

[SPEAKER 3]
[00:26:01-00:26:04]
Da gibt es Pferdeprofis, die sowas vorschlagen.

[SPEAKER 1]
[00:26:04-00:26:16]
Da kann ich mich nur am Kopf fassen. Da sieht man Videos, wo die Leute sich selber in Gefahr bringen. Wie gesagt, das Pferd ist zuerst mal ruhig, aber sobald es dann merkt, es kommt einigermaßen frei, dann kommt natürlich auch wieder der Fluchtding.

[SPEAKER 3]
[00:26:20-00:26:22]
äußerster Vorsicht drangehen.

[SPEAKER 1]
[00:26:23-00:26:33]
Ich kann jetzt eigentlich nur mein Buch empfehlen. Da stehen die ganzen Abläufe, dieses Rettungsszenario, egal wie, stehen da auch drin erklärt.

[SPEAKER 2]
[00:26:34-00:26:57]
Aber wir können ja vielleicht mal so ein paar Beispiele durchspielen. Also ich kann mich erinnern, festgelegenes Pferd, da war ich mal in einem Stall, da hat da ein der Stahlbesitzer mit der Mistgabel immer gegen die Abtrennungswand gehauen, von wegen, der wird sich gleich so erschrecken, dann kommt doch, was ein Quatsch, was für ein Käse, wird niemals funktionieren.

[SPEAKER 1]
[00:26:57-00:27:29]
Dem Tier dann noch zusätzlichen Stress, der hat schon so genug Stress, wie gesagt, wir arbeiten dann ist das für ihn eigentlich so kurz vom Lebensende, vom Gedanken her. Und da noch zusätzlich Stress zu bereiten, beziehungsweise dem Tier Schmerzen zu bereiten, so nach dem Motto, da können wir mal draufkloppen mit der Gärte oder so, dann kommt er schon wieder hoch, funktioniert eigentlich in den wenigsten Fällen und ist natürlich auch nicht dem Tierschutz geschuldet, solche Sachen zu machen.

[SPEAKER 2]
[00:27:29-00:27:43]
Dann ist das ja eigentlich auch schon ein Fall, Wo man, wenn man wirklich nicht weiterkommt und das Pferd sich nicht aufrichten lässt mit einfachen Mitteln, die das Pferd jetzt nicht in Panik versetzen, ein Fall für die Feuerwehr.

[SPEAKER 1]
[00:27:44-00:28:20]
Ja, richtig. Das wäre am sichersten. Also das wäre tierschonend, weil die meisten oder auch viele Feuerwehren eben wissen, wie es mittlerweile funktioniert. Und da sollte man dann auch wirklich keine... keine Ängste haben, da die Feuerwehr zu alarmieren. Natürlich kann man die Feuerwehr nicht alarmieren, wenn er sich alle drei Tage in der gleichen Box festlegt oder wenn das Tier eben krank ist. Da hatte ich auch schon Fälle, dass das Tier so alt war, in der Box kam es nicht mehr hoch, weil die Box auch relativ klein war. Da muss man sich natürlich schon Gedanken machen, ob man das Tier eventuell irgendwie in einer anderen Box oder in einem Offenstall hält, damit solche Sachen eben vermieden werden.

[SPEAKER 2]
[00:28:20-00:28:23]
Wer zahlt sowas eigentlich, wenn jetzt die Feuerwehr anrückt?

[SPEAKER 1]
[00:28:32-00:28:41]
das in Rechnung und dann kann das recht teuer werden. Da sollte jeder Tierbesitzer mal in seine Versicherungsunterlagen gucken, die er hat, ob da eine Tierrettung mit eingeschlossen ist.

[SPEAKER 2]
[00:28:42-00:28:47]
Also wie immer in Deutschland, es gibt keine klare Aussage, sondern es kommt drauf an.

[SPEAKER 1]
[00:28:47-00:29:12]
Es kommt drauf an, genau. Das wäre natürlich auch schön, wenn da mal irgendwie eine Gleichheit rein käme. Wie gesagt, es gehört zu den Aufgaben der Feuerwehr und ein Brand wird auch nicht unbedingt kostenmäßig abgerechnet. Und da ist bei der Tierrettung eben noch ganz viel Luft nach oben.

[SPEAKER 2]
[00:29:12-00:29:18]
Was ist das größte Tier neben einem Pferd, das du selber in einer Rettung begleitet hast?

[SPEAKER 1]
[00:29:19-00:29:21]
Das waren eigentlich nur Pferde.

[SPEAKER 2]
[00:29:21-00:29:24]
Nur Pferde, also ein Elefant ist noch nicht untergekommen.

[SPEAKER 1]
[00:29:24-00:29:44]
Nein, also Elefant und Giraffe ist Gott sei Dank noch nicht untergekommen. Wie gesagt, wo die Tiere gehalten werden, die kennen sich da auch schon relativ gut mit den Tieren aus, weil es bei denen ja auch schon mal vorkommen kann, dass die sich eben festlegen oder dass sie aufgerichtet werden. Die haben dann meistens in den Zoos oder Tierparks auch die entsprechenden Mittel dazu, um das durchzuführen.

[SPEAKER 2]
[00:29:44-00:29:59]
Obwohl man in so einem Zoo, wenn man da so ein Elefantengehege sieht, habe ich schon häufig gedacht, dass da nicht mal einer reinfällt. Also das ist ja schon, die sind ja häufig auch tief, um das abzugrenzen, dass die nicht jetzt zu den Besuchern rüberkommen und so. Das kann ich mir schon vorstellen, dass da ab und an mal einer reinfällt.

[SPEAKER 1]
[00:30:01-00:30:19]
Das passiert aber recht selten, sage ich mal. Da sind die Sicherheitsabstände schon begrenzt. gut durchdacht und auch, denke ich mal, vorgeschrieben bei solchen Tieren, gerade in Zoos oder sowas, dass da sowas unter normalen Umständen, sage ich jetzt mal, nicht passieren kann.

[SPEAKER 2]
[00:30:19-00:30:33]
Wenn wir jetzt einmal einen Strich drunter machen, Lutz, was sind so vielleicht die ein, zwei Leitsätze, die jeder Pferdebesitzer jetzt nach diesem Podcast mitnehmen sollte? Worauf sollte man achten, wenn man in solche Situationen kommt?

[SPEAKER 1]
[00:30:34-00:31:14]
Ja, das sind so die Sicherheitsmaßnahmen als erstes. Zuerst mal, wie gesagt, den Kopf des Tieres sichern mit dem Notfallhalfter, den Tierarzt hinzusuchen. Dann, wenn man in so einer Box reingeht, gucken, dass man auch eventuell einen Fluchtweg für sich oder fürs Tier offen lässt. Für die Feuerwehrleute ist es wichtig, ein vernünftiges Personenmanagement zu haben. Jeder, der ein Tier hat, weiß, wenn das Tier krank ist, sind die Leute außer sich. Dann haben die auch keinen Bezug mehr für ihre Sicherheit. 83% der Menschen würden ihr Leben oder ihre Gesundheit aufs Spiel setzen, um ein Tier zu retten. Das sagt schon alles. Da muss man immer besonders vorsichtig vorgehen.

[SPEAKER 2]
[00:31:16-00:31:32]
Und ich glaube gerade auch, dass man wirklich in der Reihenfolge auch denkt, das habe ich gerade gedacht noch, Es geht zunächst um Menschenleben und dann um das Tierleben. Und man bringt sich häufig dann auch einfach in persönliche Gefahren sonst.

[SPEAKER 1]
[00:31:32-00:31:48]
Genau, die lassen das eigene Leben dann einfach zurückstehen. Das geliebte Tier liegt da in der Situation, wo es nicht glücklich ist oder wo es gefährlich ist. Und da versuchen die natürlich auch mit allen Mitteln selber anzulegen und versuchen dem Tier irgendwie zu helfen.

[SPEAKER 3]
[00:31:48-00:31:50]
Wobei die Betonung auf irgendwie liegt.

[SPEAKER 2]
[00:31:51-00:32:48]
Also, lieber Lutz, fantastisch, die Arbeit, die du und dein Team machst, auch im Namen der Jury. Ich bin ja nicht Teil der Jury. Wir haben ja eine fünfköpfige Ingrid Klimke, Katja Schnabel, Lisa Röckener, Dr. Carsten Zech und Petra Thegen. Und auch, glaube ich, noch einmal aus deren Sicht, du warst ja einer von knapp 230 Kandidaten. Das muss man auch einmal sich auf der Zunge zergehen lassen. Da haben wir dich dann... Ausgewählt ist immer so ein bisschen so ein Filterprozess. Es wird immer weiter runtergefiltert. Und du warst auch, das kann ich vielleicht hier verraten, in den letzten Jahren davor, das ist ja das dritte Mal, dass wir das verliehen haben, in den Jahren zuvor standst du auch immer kurz davor schon. Umso froher sind wir, dass es dieses Jahr geklappt hat. Und ich glaube, da spreche ich für uns alle hier bei We Are Somewhere Now. Vielen Dank für das, was du machst mit deinem Team.

[SPEAKER 1]
[00:32:49-00:33:02]
Ja, sehr gerne und wie gesagt, wir freuen uns mit dem gesamten Team natürlich auch über diese Auszeichnung und einfach auch um das Bewusstsein der Großtierrettung voranzubringen und das war ein guter Schritt dazu.

[SPEAKER 2]
[00:33:02-00:33:32]
Genau, damit haben wir einen kleinen Beitrag geleistet. Alle Informationen zu dir und deinem Team, der Arbeit von Comcavalo, der Großtierrettung findet ihr auch in den Shownotes. Und wir bleiben ja sowieso in Kontakt. Lieber Lutz, du bist ja jetzt, wir nennen das immer Alumni des We of Courage Award. Also du bist für immer ein Freund des Hauses hier. Und ja, vielen Dank für deine Zeit, dass wir ein bisschen einen kleinen Einblick auch bekommen konnten in das, was du machst. Und weiterhin alles Gute.

[SPEAKER 1]
[00:33:32-00:33:35]
Ich danke dir und vielleicht sehen wir uns ja in Aachen beim CIO.

[SPEAKER 2]
[00:33:37-00:33:38]
Vielleicht sehen wir uns dort.

[SPEAKER 1]
[00:33:38-00:33:39]
Also, bis dann.

[SPEAKER 3]
[00:33:39-00:33:43]
Ciao, ciao.

[SPEAKER 2]
[00:33:43-00:33:58]
Bis dann. Diese Folge wurde vorbereitet und produziert von Gloria Alter. Wenn ihr mögt, lasst gerne Kommentare da. Wir lesen wirklich jeden und freuen uns über euer Feedback. Bis bald beim WeHouse Podcast.

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