#Interview mit Dressurreiterin Katharina Hemmer: Nervenstärke, Tierkommunikation und die Bedeutung eines Lächelns
Katharina Hemmer gehört zu den besten und spannendsten Dressurreiterinnen Deutschlands – nicht nur wegen ihrer Erfolge, sondern weil sie den Mut hat, neue Wege zu gehen. In dieser Folge erzählt sie, wie sich die Partnerschaft mit ihrem Ausnahme-Pferd Denoix entwickelt hat, warum ihr Verhältnis zu Ausbilder Hubertus Schmidt so besonders ist und welche Rolle Vertrauen, Offenheit und Leichtigkeit in ihrer täglichen Arbeit spielen.
Inspirierend ist es auch, wenn sie über ihre Zusammenarbeit mit Showreiterin und Bodenarbeitsprofi Kenzie Dysli spricht – und darüber, wie sie mit einer Tierkommunikatorin versucht hat, Denoix’ Unsicherheiten besser zu verstehen.
Außerdem erfährst du in dieser Folge, wie eine kleine Bemerkung von Pferdefotograf Jacques Toffi Katharinas Mindset verändert hat und weshalb sie es wichtig findet, als Reiterin regelmäßig über den eigenen Tellerrand hinauszuschauen.
Eine Folge voller Gefühl, Einsichten und inspirierender Perspektiven aus dem Leben einer Reiterin, die zuhört – ihrem Pferd und sich selbst.
Podcast Transkript
Dieses Transkript wurde durch eine KI erstellt und nicht gegengelesen.
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Heute zu Gast die Dressurreiterin und jüngst Medaillengewinnerin bei den deutschen Meisterschaften, Katharina Hemmer.
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Und dann kommen wir in die Prüfung und Denoix hat total die Nerven verloren.
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Und dann ist man natürlich erstmal niedergeschlagen und traurig und enttäuscht, aber am Ende geht das Leben weiter.
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Und man muss sich einfach auch ein bisschen, das habe ich für mich auch gemerkt, rauszoomen und in dem Moment ist das für einen natürlich das Schlimmste, was passieren kann, sage ich mal.
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Aber dann denke ich mir, wir sind hier, wir sind gesund, es geht uns allen gut.
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Wie privilegiert sind wir, dass das unser größtes Problem ist. Herzlich willkommen beim WeHorse Podcast mit Christian Kröber.
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Wenn man sich anschaut, wer in den vergangenen Jahren im Reitsport einen kometenhaften Aufstieg hingelegt hat, landet man schnell beim Namen Katharina Hemmer. Gestartet als Auszubildende bei Reitmeister Hubertus Schmidt, ist sie inzwischen eine absolute Größe im internationalen Dressursport. Aktuell ist sie sogar die zweitbeste Deutsche, wenn man nach der Weltrangliste geht und auf den deutschen Meisterschaften in Balve, die jüngst stattfanden, hat sie erstmalig in ihrer Karriere eine Medaille erzielt. Aber das ist nur das, was man von außen sieht. Wie genau hat sie aber diesen Weg beschritten? Wie ist sie bisher mit Rückschlägen umgegangen? Denn insbesondere in ihrer Karriere mit Denoix, ihrem Top-Pferd, gab es auch schon den einen oder anderen Rücksetzer auf dem Weg nach ganz oben. Wie ist auch die Symbiose, die Zusammenarbeit mit Hubertus Schmidt, der ja auch als absoluter Top-Ausbilder gilt? Und was sind dann die Ziele, die sie in der Zukunft erreichen möchte und der potenzielle Weg dahin? Diese Folge haben wir freitags auf den deutschen Meisterschaften aufgenommen. Samstags hat Katharina dann erstmalig in ihrer Karriere eine Medaille bei deutschen Meisterschaften erhalten können. Also ein weiterer Karriere-Höhepunkt, der kurz nach dieser Aufnahme folgte. Und damit würde ich sagen, steigen wir ein in das Podcast-Gespräch. Viel Vergnügen mit dem Interview mit Katharina Hemmer.
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Hi Katha.
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[00:02:19-00:02:22]
Hallo. Schön, dass du da bist.
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Ja, vielen Dank für die Einladung.
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Ich freue mich.
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[00:02:24-00:02:28]
Die meisten nennen dich Katha, oder? Gibt es Menschen, die Katharina nennen?
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[00:02:28-00:02:30]
Es gibt wenige Menschen, die mich Katharina nennen.
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[00:02:30-00:02:32]
Hubertus hat das am Anfang immer sehr konsequent durchgezogen.
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Mittlerweile sagt er aber auch meist Katha.
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Ich stelle mich aber auch meistens mit Katha vor, davon mal abgesehen.
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Ich glaube, meine Omas oder so, die sagen Katharina, aber...
[SPEAKER 3]
[00:02:43-00:03:01]
Eigentlich hauptsächlich Katar. Großeltern. Ja. Und Hubertus Schmidt quasi zur Erklärung dein Chef. Ja. Wo du ja am Ende auch deine reiterliche Karriere angefangen hast und bis heute auch bist. Das ist ja reiterlich sozusagen für dich das dominanteste Thema oder der dominanteste Mensch, oder?
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[00:03:01-00:03:02]
Ja. Total.
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[00:03:02-00:03:08]
Also ich glaube, er hat einfach mein komplettes Reiten total geprägt.
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[00:03:08-00:03:12]
Also ja, dadurch jetzt zwölf Jahre mittlerweile.
[SPEAKER 1]
[00:03:12-00:03:17]
Nach meiner letzten Abi-Prüfung bin ich bei ihm angefangen, habe mir für den Abi-Ball Urlaub genommen.
[SPEAKER 3]
[00:03:18-00:03:22]
Also nicht fürs Turnierurlaub nehmen, sondern andersrum.
[SPEAKER 2]
[00:03:22-00:03:23]
Ja, genau.
[SPEAKER 1]
[00:03:23-00:03:28]
Und hatte eigentlich gedacht, okay, andere Leute gehen irgendwie nach dem Abi ins Ausland oder so.
[SPEAKER 2]
[00:03:29-00:03:32]
Und ich dachte, okay, ich wusste jetzt auch nicht so richtig, was ich machen sollte.
[SPEAKER 1]
[00:03:32-00:03:35]
Und ich hatte unheimlich Lust zu reiten.
[SPEAKER 2]
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Und dann habe ich durch Zufall gesehen, dass er einen Azubi suchte und habe mich beworben. Es hat geklappt.
[SPEAKER 1]
[00:03:39-00:03:41]
Und dann dachte ich, okay, andere gehen ins Ausland oder machen irgendwas.
[SPEAKER 2]
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Und ich mache jetzt erstmal die Ausbildung und danach mache ich was Vernünftiges.
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[00:03:46-00:03:46]
Ja.
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[00:03:47-00:03:48]
Und heute sitzen wir hier.
[SPEAKER 1]
[00:03:48-00:03:51]
Heute sitzen wir hier und es ist dabei geblieben.
[SPEAKER 2]
[00:03:51-00:04:05]
Ich bin nach wie vor dort und fühle mich einfach unheimlich wohl, weil ich Hubertus einfach menschlich wie fachlich total schätze und fühle mich wohl und bin ganz froh, dass ich da bin und dass ich da bleiben durfte.
[SPEAKER 3]
[00:04:06-00:04:19]
Du kommst auch aus Ostwestfalen und der Stall von Hubertus Schmidt ist ebenfalls in Ostwestfalen. Also du hast erstmal ganz normal dein Abi gemacht und danach quasi die Ausbildung zur Bereiterin bei Hubertus Schmidt angekommen.
[SPEAKER 2]
[00:04:19-00:04:26]
Genau, wir hatten vorher keine Berührung. keine Berührungspunkte so in dem Sinne, außer dass er immer schon ein Vorbild war.
[SPEAKER 1]
[00:04:26-00:04:31]
Aber ich habe jetzt nie mit ihm trainiert oder so, sondern es war aber eigentlich nur eine halbe Stunde weg.
[SPEAKER 2]
[00:04:31-00:04:37]
Also während meiner Ausbildungszeit bin ich auch von meinem Elternhaus gependelt.
[SPEAKER 1]
[00:04:37-00:04:40]
Und ja, das kam dann eher durch Zufall.
[SPEAKER 2]
[00:04:40-00:04:48]
Dadurch, dass ich ihn auf seiner Homepage gesehen habe, er sucht einen Azubi und ich dachte, das ist meine Chance.
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[00:04:48-00:04:50]
Schickst du dann Bewerbungsunterlagen? Rufst du da an?
[SPEAKER 2]
[00:04:51-00:05:08]
Ich habe tatsächlich eine Bewerbung geschrieben, ganz klassisch und sonst habe ich mich da irgendwie immer ein bisschen schwer getan und weil ich jetzt nicht so richtig für die anderen Stellen, wo ich mich vielleicht beworben habe, so gebrannt habe und da wusste ich aber direkt, was ich schreiben will und Ich hatte kurz meinen Papa angerufen.
[SPEAKER 1]
[00:05:08-00:05:12]
Ich habe gesagt, Papa, ich kann mich da bewerben.
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[00:05:12-00:05:14]
Versuchen kannst du es. Mein Vater ist Landwirt.
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Er hat sein Hobby zum Beruf gemacht und hat es nicht bereut.
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[00:05:19-00:05:21]
So ist es bei mir jetzt auch.
[SPEAKER 1]
[00:05:21-00:05:22]
Ich habe es auch nicht bereut.
[SPEAKER 3]
[00:05:22-00:05:23]
Deine Eltern standen immer dahinter?
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[00:05:24-00:05:27]
Ja, also sonst wäre ich auch niemals so weit gekommen, das muss ich sagen.
[SPEAKER 2]
[00:05:27-00:05:33]
Also meine Eltern hatten jetzt vielleicht nicht die Möglichkeiten, mir irgendwie super teure Pferde zu kaufen.
[SPEAKER 1]
[00:05:33-00:05:36]
Ich hatte immer junge Pferde selbst ausgebildet.
[SPEAKER 2]
[00:05:36-00:05:42]
Also mein erstes Pony war vierjährig, da war ich sieben und mein erstes Pferd war dreijährig und roh, da war ich elf.
[SPEAKER 1]
[00:05:42-00:05:57]
Aber meine Eltern haben mich einfach immer unheimlich unterstützt, einfach dadurch, dass sie immer hinter mir stehen und mich überall hingefahren haben, immer Wert auf gute Trainer gelegt haben und mich einfach total unterstützen bis heute.
[SPEAKER 2]
[00:05:57-00:06:09]
Also meine Familie steht hinter mir, mein Vater durch den landwirtschaftlichen Betrieb kann jetzt nicht Zu jedem Turnier kommen, ist aber immer bei Klimmerhorst eigentlich dabei oder?
[SPEAKER 1]
[00:06:09-00:06:10]
Total, total.
[SPEAKER 2]
[00:06:10-00:06:19]
Und meine Mutter kommt oft mit, meine Schwester, dementsprechend die ganze Familie steht dahinter und wäre das nicht so gewesen, wäre ich auch nicht so weit gekommen.
[SPEAKER 1]
[00:06:19-00:06:21]
Also das ist ganz klar.
[SPEAKER 3]
[00:06:21-00:06:22]
Warum wärst du nicht so weit gekommen?
[SPEAKER 1]
[00:06:23-00:06:26]
Ja, weil ich sage mal, es ist ja schon auch ein aufwendiger Sport.
[SPEAKER 2]
[00:06:26-00:06:33]
Ich sage mal, zeitlich und natürlich, ich sage auch, wenn man jetzt nicht die teuersten Pferde kauft, aber finanziell ist es natürlich auch aufwendig.
[SPEAKER 1]
[00:06:33-00:06:38]
Schon alleine mit den Aufstellungskosten, Tierarzt, Trainer.
[SPEAKER 2]
[00:06:38-00:06:44]
Und wenn die Familie dann nicht mitzieht, hätte ich das natürlich als Schülerin nie machen können.
[SPEAKER 1]
[00:06:44-00:06:51]
Dementsprechend ist das eine Riesenunterstützung. Und ich muss auch sagen, es war nie geplant, dass das als Leistungssport funktioniert.
[SPEAKER 2]
[00:06:53-00:07:09]
Also meine Schwestern reiten auch beide, hobbymäßig, so war es für mich eigentlich auch geplant, sag ich mal, aber mein Ehrgeiz war halt irgendwie so groß und ich war immer irgendwie mit Feuereifer dabei und wollte lernen und so hat sich das irgendwie entwickelt.
[SPEAKER 1]
[00:07:10-00:07:26]
Durch Zufall quasi ergeben, dass dann aus dem Freizeitsport doch irgendwie Leistungssport wurde und wir haben dann immer so ein bisschen auch ein Familien-Event draus gemacht, wenn man dann zu den westfälischen Meisterschaften oder so fahren durfte, kamen die Schwestern auch mit und man hat sich ein schönes Wochenende gemacht.
[SPEAKER 2]
[00:07:26-00:07:39]
Aber natürlich mussten sie auch mal zurückstecken, wenn meine Mutter einmal die Woche mit mir zum Unterricht gefahren ist oder zum Leistungsstützpunkt später. Und deswegen ist das schon auf jeden Fall eine Familienleistung.
[SPEAKER 3]
[00:07:40-00:07:52]
Obwohl in dem Moment, wo du ja dich entscheidest, eine Ausbildung in dem Bereich zu machen, ist ja eigentlich der Weg ein bisschen vorgezeichnet, oder? Weil du machst ja nicht eine Ausbildung zur Bereiterin, um danach wieder zu sagen, ich studiere was jetzt.
[SPEAKER 2]
[00:07:52-00:07:53]
Nee, nee, das stimmt.
[SPEAKER 1]
[00:07:53-00:07:59]
Aber ich sage mal, ich habe meine Bereiterlehre angefangen mit 18, bin mit 5 angefangen zu reiten.
[SPEAKER 2]
[00:07:59-00:08:02]
So die ganze Zeit davor.
[SPEAKER 1]
[00:08:02-00:08:04]
Und ich sage mal, meine Bereiterlehre, Hubertus...
[SPEAKER 2]
[00:08:06-00:08:10]
Man braucht MR-Folge, um die Ausbildung anzufangen.
[SPEAKER 1]
[00:08:11-00:08:20]
Diese Basis, dass ich überhaupt in der Lage war, meine Ausbildung zu beginnen, wurde vorher mit großer Unterstützung meiner Familie gelegt.
[SPEAKER 2]
[00:08:22-00:08:35]
Selbst jetzt, wenn ich Hilfe brauche, mit mehreren Pferden zum Turnier fahre, dann ist meine Familie da immer gerne mit dabei und hilft mir. Das ist echt gut, da so einen Rückhalt zu haben.
[SPEAKER 3]
[00:08:35-00:08:38]
Also du hattest quasi schon Erfolge auf M-Niveau und hast dich dann...
[SPEAKER 2]
[00:08:38-00:08:43]
Ja, ich hatte kurz bevor ich für die Ausbildung begonnen habe, meine erste Estrosur gewonnen tatsächlich.
[SPEAKER 3]
[00:08:43-00:08:46]
Ja gut, dann war das ja idealer Zeitpunkt sozusagen.
[SPEAKER 2]
[00:08:46-00:08:49]
Ja, doch, das war gut.
[SPEAKER 3]
[00:08:49-00:09:28]
Das sind ja aber auch, und gerade ich kenne es von mir selber, weil ich im Jugendbereich auch relativ hoch geritten bin, das sind ja trotzdem ja relativ viele Entbehrungen, die man machen muss, um diesen Weg zu gehen. Also bei mir, klar, ich hatte immer zu wenig Talent und wenn man talentbefreit ist, dann ist das sowieso keine Option, aber trotzdem, es ist viel zeitintensiver, als wenn ich jetzt Fußball spielen würde oder Handball oder andere Sachen. Bei mir war es damals so, da haben Freunde immer gesagt, warum kannst du jetzt irgendwie bei der Party nicht mit oder warum gehst du da früher? Ja, ich muss morgen um 5 Uhr aufs Turnier, weil das häufig auch so diese crazy Zeiten sind. Das sind ja schon gewisse Entbehrungen, wenn man den Weg gehen will.
[SPEAKER 2]
[00:09:28-00:09:30]
Das ist bis heute so.
[SPEAKER 1]
[00:09:30-00:09:43]
Da haben sich auch mit Sicherheit einige Freunde relativ früh etwas selektiert, weil man häufig mal absagen muss, weil es einfach zeitintensiv ist.
[SPEAKER 2]
[00:09:43-00:10:01]
Das ging schon in der Grundschule los. Die Eltern von den Mitschülern haben immer gesagt, die würden so gerne mal mit Katharina spielen, aber die will immer nur reiten. Keine Zeit. Keine Zeit. Die wollte unbedingt ihr eigenes Pony haben und jetzt fährt sie da auch jeden Tag hin, so nach dem Motto.
[SPEAKER 1]
[00:10:01-00:10:03]
Und ich sage mal, das ist bis heute so.
[SPEAKER 2]
[00:10:03-00:10:15]
Also an diesem Wochenende heiratet eine langjährige Freundin von mir. Und wenn ich ihr sage, ich habe Deutsche Meisterschaft in Balwe, die kennt das seit Jahren, die freuen sich, wenn ich dabei bin.
[SPEAKER 1]
[00:10:15-00:10:18]
Aber es ist auch keiner böse, wenn ich nicht komme, weil die genau wissen.
[SPEAKER 2]
[00:10:18-00:10:21]
Die kennen das schon. Die kennen das.
[SPEAKER 1]
[00:10:21-00:10:31]
Die freuen sich, wenn ich dann einrichten kann, zu kommen. Aber die wissen auch, dass es nicht böse gemeint ist, wenn ich nicht komme. Die haben sich da schon dran gewöhnt.
[SPEAKER 3]
[00:10:31-00:10:37]
Aber das ist ja schon, wie du sagst, es selektiert sich dadurch automatisch, weil es gibt ja Leute, die verstehen das nicht.
[SPEAKER 2]
[00:10:37-00:10:52]
Nee, und ich kann das auch nachvollziehen, ehrlich gesagt, weil es ist unheimlich zeitintensiv. Es war bei mir schon, als es noch Freizeit war, war es immer schon die erste Priorität.
[SPEAKER 1]
[00:10:52-00:11:02]
Und jetzt erst recht, also wie viel Zeit und Energie und Aufwand ich brauche, für den Sport betreibe.
[SPEAKER 2]
[00:11:02-00:11:27]
Da bleibt halt für die Freunde nicht mehr das Allermeiste über oder für andere Sachen, aber ich sage mal, das ist auch eine bewusste Entscheidung und ja, die Freunde, die man dann hat, die wissen das auch und die können da auch gut mit leben und die sind auch nicht böse, wenn ich mich mal drei Wochen nicht melde. Also das ist alles gut und die freuen sich dann, wenn es gut läuft oder bauen dann auf, wenn es nicht so gut läuft.
[SPEAKER 1]
[00:11:27-00:11:31]
Also Ja, aber es sind Entbehrungen, die man macht, ganz sicher.
[SPEAKER 3]
[00:11:31-00:11:42]
Wenn man jetzt chronologisch weitergeht, du hast deine Ausbildung bei Hubertus Schmidt gemacht und du bist dann da geblieben. Viele wechseln danach den Betrieb, den Stall etc., aber bei dir war es so, du bist da geblieben. Warum?
[SPEAKER 1]
[00:11:44-00:11:55]
Tatsächlich glaube ich, hätte Hubertus mich nicht gefragt, ob ich bleiben will, hätte ich auch nicht gewusst, ob ich es weiterhin beruflich mache, weil ich einfach von...
[SPEAKER 2]
[00:11:59-00:12:16]
Ja, weil ich tatsächlich von der Art und Weise, wie Hubertus mit den Pferden arbeitet, so überzeugt war und bin nach wie vor, dass ich mir irgendwie schwer vorstellen konnte, woanders hinzugehen.
[SPEAKER 1]
[00:12:16-00:12:19]
Ich meine, weil ich da einfach eine super...
[SPEAKER 2]
[00:12:23-00:12:32]
Ich hatte die Möglichkeit, schon während der Ausbildung meine erste Drei-Sterne-Prüfung zu reiten und PIA-Förderpreis.
[SPEAKER 1]
[00:12:32-00:12:34]
Das ist alles nicht selbstverständlich.
[SPEAKER 2]
[00:12:35-00:12:44]
Und ja, ich einfach jeden Tag total begeistert bin, wie er seine Pferde arbeitet und ausbildet.
[SPEAKER 1]
[00:12:47-00:12:52]
Da hätte ich schon was richtig Gutes finden müssen, dass ich gesagt hätte, okay, das mache ich weiter.
[SPEAKER 2]
[00:12:52-00:13:00]
Und ansonsten hätte ich mich vielleicht doch irgendwie für ein Studium entschieden und wäre vielleicht als Kundin oder Aushilfe bei Hubertus geblieben.
[SPEAKER 1]
[00:13:02-00:13:22]
Aber dementsprechend war ich natürlich total froh, dass ich bei Hubertus bleiben durfte und dass der Weg dann weitergegangen ist, weil ich mich da einfach total wohl gefühlt habe und auch von dieser ganzen Einstellung zum Pferd gesehen habe.
[SPEAKER 2]
[00:13:23-00:13:28]
Ich finde, das ist wichtig, dass man sich damit identifizieren kann.
[SPEAKER 3]
[00:13:28-00:13:30]
Was hättest du studiert, wenn du nicht weitergemacht hättest?
[SPEAKER 2]
[00:13:32-00:13:40]
Ja, ich war, also ich hatte ganz am Anfang, da habe ich auch so Schulpraktika gemacht als Tierärztin, da war ich total begeistert.
[SPEAKER 1]
[00:13:40-00:13:41]
Der klassische Weg.
[SPEAKER 2]
[00:13:41-00:13:54]
Der klassische Weg, aber da war mir dann bewusst, okay, wenn ich Tierärztin bin, dann reite ich nicht mehr, dementsprechend war das raus und vielleicht wäre es irgendwie in Richtung Lehramt oder so gegangen, da hätte ich mich...
[SPEAKER 3]
[00:13:54-00:13:56]
Da hättest du noch ein bisschen reiten können.
[SPEAKER 1]
[00:13:56-00:13:58]
Genau, das wäre dann, ja genau.
[SPEAKER 2]
[00:13:59-00:14:06]
Aber kam dann zum Glück nicht so und da bin ich auch jetzt im Rückblick sehr, sehr froh drüber.
[SPEAKER 3]
[00:14:07-00:14:33]
Also du bist dann quasi bei Hubertus Schmidt geblieben und bis heute auch. Und was ich vor allen Dingen spannend finde, was euch, glaube ich, sehr, sehr gut gelungen ist und was ich auch so in letzter Zeit selten gesehen habe, quasi der Chef Hubertus Schmidt sagt irgendwann, okay, meine Turniersportkarriere ist vorbei und dann übernimmst du quasi den turniersportlichen Teil, wenn auch mit anderen Pferden, aber der Erfolg bleibt. Und das ist ja schon was Besonderes.
[SPEAKER 2]
[00:14:34-00:14:37]
Ja, das ist bestimmt was Besonderes.
[SPEAKER 1]
[00:14:37-00:15:11]
Also ich muss sagen, ich bin wirklich auch vorher schon, vielleicht jetzt noch nicht so, dass die Leute es so auf dem Schirm hatten, aber immer gut gefördert worden, schon während der Ausbildung und Ich bin da einfach dann auch langsam reingewachsen, habe von jungen Pferden bis älteren Pferden und auch ein paar Grand Prix Pferden oder dann auch jüngere Pferden, die ich dann bis zum Grand Prix ausbilden konnte und bin da so, sage ich mal, im Hintergrund vielleicht ein bisschen gut reingewachsen.
[SPEAKER 2]
[00:15:11-00:15:25]
Und als es dann so war, dass Hubertus verletzungsbedingt den Turniersport aufgeben musste, war es, glaube ich, ein ziemlicher Vorteil, dass ich den Noir übernehmen konnte und dass ich den Noir aber auch schon gut kannte.
[SPEAKER 1]
[00:15:25-00:15:31]
Dadurch, dass ich den als junges Pferd geritten bin, habe ich ihn mit Hubertus zusammen ausgebildet.
[SPEAKER 2]
[00:15:31-00:15:50]
Das war für mich erstmal unheimlich lehrreich, weil ich habe den dann vier Wochen geritten und Hubertus hat mir natürlich jeden Tag so ein bisschen auf die Finger geschaut und Dann ist Hubertus mal wieder eine Woche geritten und das ist natürlich einfach ein super Feedback, wenn er dann selber auf dem Pferd sitzt und sagt, da musst du nochmal ein bisschen mehr vom Schenkel haben.
[SPEAKER 1]
[00:15:51-00:15:54]
Da fühlt man ja nochmal andere Sachen, als man von unten sieht.
[SPEAKER 2]
[00:15:54-00:16:04]
Dann bin ich ihn wieder geritten, nachdem Hubertus ihn geritten hatte und dann habe ich nochmal einen Unterschied gemerkt. Dann wusstest du natürlich, so muss es sich anfühlen, das muss das Ziel sein.
[SPEAKER 1]
[00:16:05-00:16:12]
Da bin ich reiterlich nochmal richtig gut weitergekommen. Dadurch kannte ich den Noir natürlich schon gut.
[SPEAKER 2]
[00:16:13-00:16:19]
Hubertus und ich kennen uns sehr gut, können uns dann wirklich gut aufeinander verlassen.
[SPEAKER 1]
[00:16:19-00:16:33]
Er kennt den Noir und dementsprechend war das ein ziemlich reibungsloser Übergang, dass ich ihn dann übernehmen durfte und auch relativ schnell, relativ erfolgreich mit ihm war.
[SPEAKER 2]
[00:16:34-00:16:49]
Und ich sag mal, das ist natürlich für uns alle, also Hubertus kann sich da mindestens genauso drüber freuen, als über seine eigenen Erfolge, die er hatte. Ist natürlich für das gesamte Team einfach richtig super, dass das jetzt so gut weiterläuft.
[SPEAKER 3]
[00:16:49-00:17:14]
Vielleicht kurz zur Erklärung. Benoit ist dein Top-Pferd, mit dem du im Olympiakader bist. Du warst Reserve für die Olympischen Spiele in Paris. Und wir sind gerade auf den deutschen Meisterschaften. Und hier geht es für euch dieses Wochenende um Medaillen. Das kann man so ganz klar sagen. Also du bist inzwischen mit Benoit so weit vorgestoßen in der Dressur, dass man ganz klar sagen kann, du bist eine klare Anwärterin für Medaillenränge auf einem Championat.
[SPEAKER 2]
[00:17:15-00:17:20]
Wenn es gut läuft, ja.
[SPEAKER 3]
[00:17:20-00:17:39]
Wie wichtig ist so das Thema Beständigkeit? Du hast das gerade so betont, dass dieser smoothe Übergang, dass quasi du das Pferd schon so lange kanntest, ihr den gemeinsam ausgebildet habt, dieser gemeinsame Weg. Wie wichtig ist, um auf dieses Level des Vertrauens am Ende noch zu kommen, das ihr habt, diese Langjährigkeit?
[SPEAKER 1]
[00:17:40-00:17:42]
Das ist wirklich unheimlich wichtig.
[SPEAKER 2]
[00:17:42-00:17:47]
Also bei manchen Pferden noch wichtiger als bei anderen.
[SPEAKER 1]
[00:17:47-00:17:49]
Das ist natürlich immer ein bisschen individuell.
[SPEAKER 2]
[00:17:49-00:17:57]
Manche Pferde sind unkompliziert und die können schnell Vertrauen zu einem neuen Reiter aufbauen und dann geht das relativ unproblematisch.
[SPEAKER 1]
[00:17:57-00:18:01]
Auch wenn man das Pferd das erste Turnier reitet, ist das irgendwie direkt unkompliziert.
[SPEAKER 2]
[00:18:01-00:18:20]
Ähnlich wie zu Hause oder so, aber bei Lenoir zum Beispiel im letzten Jahr hatten wir da auf einigen Turnieren schon so ein paar Probleme, dass er einfach so ein bisschen unsicher war, nervös war und das merke ich jetzt einfach dadurch, dass ich mich auch wirklich sehr, sehr intensiv mit ihm beschäftige, ihn immer besser kennenlerne auch.
[SPEAKER 1]
[00:18:21-00:19:26]
immer nochmal irgendwie versuche, dann auch mal in meinem Training, in meinem Umgang mit ihm nochmal so neue Sachen einfließen zu lassen, immer gucken, was uns nochmal weiterbringt, dass das, ja, die Langjährigkeit jetzt einfach eine riesengroße Rolle spielt und dass ich auch merke, also je länger wir uns kennen und desto mehr Erfahrungen wir haben, desto beständiger wird, er vertraut mir, wenn ich das jetzt sehe, so wie gestern im Grand Prix nach der Prüfung, sonst hatte ich das oft, halten, grüßen und der Applaus kam und er ist umgedreht und wollte erstmal weg und war unsicher und jetzt steht er da und wartet und es wird applaudiert und ich kann am hingegebenen Zügel aus dem Viereck reiten oder auch in der Siegerehrung, ich pariere durch, ich kann die Zügel lang lassen, er geht entspannt Schritt und das ist alles nur Vertrauen und das braucht mit Sicherheit Zeit und deswegen schätze ich das auch so sehr bei uns im Betrieb, dass ich wirklich viele Pferde auch für eine lange Zeit ausbilde.
[SPEAKER 2]
[00:19:26-00:19:36]
Also mein zweites und drittes Grand Prix Pferd, die ich jetzt aktuell habe, das ist ein Zehnjähriger, den reite ich seitdem er vierjährig ist und ein Neunjähriger, den reite ich seitdem er fünfjährig ist.
[SPEAKER 1]
[00:19:36-00:19:47]
Also das sind Pferde, die kenne ich irgendwie von Anfang an, habe mit denen ihr erstes Turnier gemacht und so und das kommt einem natürlich später total entgegen, wenn man die Pferde einfach so gut kennt.
[SPEAKER 2]
[00:19:47-00:19:55]
Das ist auch das, was Spaß macht, am Ende die Pferde lange zu begleiten und nach Möglichkeit das Beste rauszukitzeln.
[SPEAKER 3]
[00:19:55-00:20:13]
Was ja trotzdem auch für einen Profi in diesem Sport ein Privileg ist, weil häufig geht es ja auch darum, dass Pferde dann, wenn es in den ganz grobenen Sport kommt, zum Beispiel neunjährig nach der Nürnberger Buk-Pokal-Tour, dass das Pferd dann verkauft wird. Das ist ja schon ein Riesenprivileg, dass du diese Langfristigkeit auch für dich als Athletin hast.
[SPEAKER 2]
[00:20:13-00:20:16]
Ja, total. Also ich sage mal, ich habe beides.
[SPEAKER 1]
[00:20:16-00:20:43]
Ich habe natürlich auch Verkaufsferde und habe aber auch wirklich diese Kunden, die auch schon lange Kunden sind bei Hubertus, die wirklich einfach Spaß daran haben, den Weg des Pferdes zu sehen und die nicht darauf bedacht sind, das Pferd jetzt... ich sag mal, sobald es so in den höheren Sport kommt, zu verkaufen, sondern dann auch wirklich Freude zu haben, wenn es dann zu den größeren Turnieren geht.
[SPEAKER 2]
[00:20:43-00:20:49]
Zum Beispiel der Slade, das Nachwuchs Grand Prix fährt erst letztes Jahr, der sich für den Louis-Dore-Preis qualifiziert.
[SPEAKER 1]
[00:20:49-00:20:52]
Und dann kam der Besitzer extra aus Amerika nach Frankfurt.
[SPEAKER 2]
[00:20:52-00:20:56]
Und ich sag mal, der hat auch jetzt jahrelang gewonnen.
[SPEAKER 1]
[00:20:56-00:21:05]
Mitgefiebert, gewartet, um jetzt sowas dann auch mitzuerleben und genießt das dann auch und freut sich darüber, sein Pferd dann auf so einem tollen Turnier zu sehen.
[SPEAKER 3]
[00:21:06-00:21:34]
Auch dazu Erklärung kurz. Louis D'Opra ist die Serie für die 9- bis 11-jährigen Nachwuchs-Compris-Pferde. Die gehen dann in Kurzcompris mit Finale in Frankfurt. Du hast eben ja darüber gesprochen, über die schwierigen Situationen, die du auch mit den Noah hattest, auch in den letzten zwei Jahren. Ihr seid ja seit 2023 wirklich auf dem allerhöchsten Niveau. Und ich kann mich auch noch an ein, zwei Prüfungen von euch erinnern, wo es dann auch mal nicht so rund lief. Wie gehst du mental mit diesen Situationen um?
[SPEAKER 2]
[00:21:35-00:21:41]
Also ich muss sagen, in dem ersten Jahr lief es wirklich super.
[SPEAKER 1]
[00:21:41-00:21:44]
Also da hatten wir solche Situationen gar nicht.
[SPEAKER 2]
[00:21:44-00:21:52]
Und dann dachte man so ein bisschen, ja man kennt sich jetzt ganz gut. Und dann kam die zweite Saison und dann wurde es rumpeliger. Genau so.
[SPEAKER 1]
[00:21:54-00:21:58]
Ja, man hinterfragt alles, also wirklich alles.
[SPEAKER 2]
[00:21:58-00:22:02]
Hubertus und ich, wir haben uns den Kopf zerbrochen, woran das denn jetzt liegt.
[SPEAKER 1]
[00:22:02-00:22:08]
Wir kannten uns besser, wir waren eigentlich noch mal viel besser in Form als im Vorjahr.
[SPEAKER 2]
[00:22:09-00:22:21]
Und plötzlich klappt es dann in den entscheidenden Situationen nicht und da muss man natürlich seine Schlüsse ziehen und Sachen verändern, ausprobieren.
[SPEAKER 1]
[00:22:21-00:22:41]
Dann habe ich angefangen auf dem Turnier, wenn ich gemerkt habe, okay, der ist noch so ein bisschen angespannt, dann morgens auf dem Viereck im leichten Sitz ihn nochmal abzugaloppieren und auch mal länger zu galoppieren, als man denkt und wirklich in so einem Ich mache schon einen strammen Galopp, einfach weil ihm das gut tut und er sich dadurch super entspannt.
[SPEAKER 2]
[00:22:41-00:22:50]
Aber solche Dinge, die lernt man halt nur, wenn man es mal ausprobiert hat. Und das eine probierst du aus und das klappt und das andere probierst du aus und dann weißt du, das mache ich beim nächsten Mal halt nicht so.
[SPEAKER 1]
[00:22:51-00:22:52]
Und ich glaube, das war das.
[SPEAKER 2]
[00:22:52-00:23:05]
Und dadurch auch, dass es letztes Jahr, ich sage mal besonders in Aachen, da haben wir es geschafft, dadurch, dass wir im Balwe hier waren, im letzten Jahr ganz gut waren, haben wir uns für die Mannschaft qualifiziert.
[SPEAKER 1]
[00:23:05-00:23:07]
Und das war für den Nationenpreis.
[SPEAKER 2]
[00:23:07-00:23:10]
Und das war natürlich eine Riesenehre.
[SPEAKER 1]
[00:23:10-00:23:16]
Und da war ich natürlich richtig stolz und richtig happy, dass das geklappt hat.
[SPEAKER 2]
[00:23:16-00:23:21]
Und dann hat man natürlich auch irgendwie den Anspruch an sich, das dann gut hinzukriegen.
[SPEAKER 3]
[00:23:21-00:23:23]
Jetzt will ich auch zeigen, dass ich zu Recht da drin bin.
[SPEAKER 1]
[00:23:23-00:23:24]
Genau.
[SPEAKER 2]
[00:23:25-00:23:30]
Und dann in Aachen, der war wirklich super in Form.
[SPEAKER 1]
[00:23:30-00:23:37]
Wir waren beim Abreiten, Training, Monika sagte auch, die Bundestrainerin, super.
[SPEAKER 2]
[00:23:37-00:23:42]
Und dann kommen wir in die Prüfung und Denoir hat total die Nerven verloren.
[SPEAKER 1]
[00:23:43-00:23:47]
Und dann, ja, ist das schon hart, muss ich sagen.
[SPEAKER 2]
[00:23:47-00:24:12]
Im ersten Moment denkt man sich, pfff, man hinterfragt alles, man ist natürlich niedergeschlagen, man arbeitet so viel dafür, für diese, ich sag mal, fünf bis zehn Minuten und dann klappt es in dem Moment nicht und dann ist man natürlich erstmal niedergeschlagen und traurig und enttäuscht und Am Ende des Tages, muss ich sagen, hat mich das aber, glaube ich, mental sehr viel weitergebracht.
[SPEAKER 1]
[00:24:12-00:24:21]
Weil man hat da dran zu knacken und ich habe aber einfach für mich auch gemerkt, das Leben geht weiter.
[SPEAKER 2]
[00:24:21-00:24:28]
Also natürlich war das jetzt blöd in der Situation, aber man muss aus jeder Situation das Beste machen.
[SPEAKER 1]
[00:24:28-00:24:43]
Und ich bin eigentlich sehr nervenstark, war aber in dem Moment vielleicht doch angespannter, als ich es selber auch gedacht hätte oder es mir auch in dem Moment irgendwie vorkam, aber jetzt so im Rückblick.
[SPEAKER 2]
[00:24:43-00:24:50]
Und habe dann einfach die Turniere danach, wo ich quasi einfach so locker losgeritten bin, ging es viel besser.
[SPEAKER 1]
[00:24:50-00:24:57]
Und dann, ja, man überlegt natürlich, dann habe ich zum Beispiel in Münster beim Turnier der Sieger mit Jack Toffey gesprochen.
[SPEAKER 3]
[00:24:57-00:25:01]
Dem Fotografen auch schon zu Gast gewesen hier im Podcast.
[SPEAKER 2]
[00:25:01-00:25:07]
Und der sagte zu mir, in Aachen, das hat nicht geklappt, weil du hast nicht gelächelt.
[SPEAKER 1]
[00:25:07-00:25:10]
Du lächelst immer und in Aachen, du hast nicht gelächelt.
[SPEAKER 2]
[00:25:10-00:25:18]
Und ich sag mal, das sind so, Jack als Fotograf geht da natürlich mit einem ganz anderen Auge, einem ganz anderen Sinn dran.
[SPEAKER 3]
[00:25:18-00:25:23]
Ja, der guckt auf Körpersprache. Der guckt, der erfasst ja den Moment mehr.
[SPEAKER 2]
[00:25:24-00:25:24]
Total.
[SPEAKER 1]
[00:25:24-00:25:32]
Und seitdem, wenn ich außen rum reite vor der Prüfung, atme ich einmal tief durch, ich lächle und dann reite ich rein.
[SPEAKER 2]
[00:25:33-00:25:37]
Das sind Sachen, die haben ja ihren Einfluss auf das Pferd.
[SPEAKER 1]
[00:25:37-00:25:44]
Und ja, ich habe festgestellt, am Ende des Tages, klar, ich war dann noch zweite Reserve für Paris.
[SPEAKER 2]
[00:25:45-00:25:55]
Wir waren vorher vielleicht noch ein bisschen näher dran. Dann sind wir durch den Fauxpas in Aachen ein bisschen weiter in den Hintergrund gerückt.
[SPEAKER 1]
[00:25:55-00:25:59]
Aber am Ende geht das Leben weiter.
[SPEAKER 2]
[00:25:59-00:26:04]
Das ist die Kirsche auf der Sahnehaube, wenn man es vielleicht ins Team schafft.
[SPEAKER 1]
[00:26:04-00:26:16]
Aber am Ende des Tages ist das wirklich... ein Plus, wenn das klappt, aber mein Leben ist nicht schlechter, wenn es nicht klappt.
[SPEAKER 2]
[00:26:16-00:26:19]
Und genauso sehe ich das zum Beispiel jetzt an diesem Wochenende.
[SPEAKER 1]
[00:26:19-00:26:22]
Ich habe ja noch nie was gewonnen, wie eine Medaille oder sowas.
[SPEAKER 2]
[00:26:22-00:26:27]
Was habe ich zu verlieren? Und ich gehe da jetzt so ein bisschen...
[SPEAKER 1]
[00:26:27-00:26:32]
Vorher habe ich mich immer hingesetzt und in die Prüfung durchgegangen und habe mich total fokussiert.
[SPEAKER 2]
[00:26:32-00:26:41]
Und jetzt höre ich irgendwie Partymusik und bin locker und... gehe so auch da dran.
[SPEAKER 1]
[00:26:41-00:27:01]
Ich habe, glaube ich, einfach nochmal so ein bisschen eine andere Selbstverständlichkeit gewonnen in der Zwischenzeit und gehe da mit einer anderen Lockerheit dran und das ist, glaube ich, da profitiert den Noir von und ich auch und am Ende, wenn es dann gut klappt, dann ist es gut und wenn nicht, dann geht das Leben auch weiter.
[SPEAKER 2]
[00:27:01-00:27:11]
Man muss sich einfach auch ein bisschen, das habe ich für mich auch gemerkt, rauszoomen und in dem Moment ist das für einen natürlich Das Schlimmste, was passieren kann, sage ich mal.
[SPEAKER 1]
[00:27:11-00:27:15]
Aber dann denke ich mir, wir sind hier, wir sind gesund, es geht uns allen gut.
[SPEAKER 2]
[00:27:15-00:27:26]
Wie privilegiert sind wir, dass das unser größtes Problem ist? Und wenn ich das dann so ein bisschen so sehe, dann stelle ich fest, es könnte Schlimmeres geben.
[SPEAKER 3]
[00:27:26-00:28:24]
Du warst dann in Aachen, Streichergebnis, das war eine der schlechtesten Prüfungen wahrscheinlich ever von Tenor und dir. Es ist ja umso bemerkenswerter, finde ich, und das hast du ja gerade auch beschrieben, Das kann ja dann auch einen Knick ergeben. Also, dass man danach sagt, okay, ich habe es jetzt geschafft, in die Mannschaft zu kommen. Ich habe nicht geliefert auf dem bedeutendsten Turnier, was es gibt, im bedeutendsten Nationenpreis der Dressurreiter. Das ist ja umso wichtiger danach, eigentlich die positiven Schlüsse, wie du machst, rauszuziehen. Aber ich könnte mir vorstellen, dass es auch einen Knick geben könnte. Also, wenn man jetzt mal... Es gibt ja im Fußball beispielsweise... Gibt es Sportler, die kommen einmal zur Sozialmannschaft, die machen einmal einen Fehler. Mario Gomez hat das mal gehabt, der hat dann das Tor aus zwei Metern nicht getroffen. Der hat sein Leben lang dieser Fauxpas nach. Aber es ist ja schon wichtig, das schnell so aus den Kleidern wieder rauszukriegen.
[SPEAKER 1]
[00:28:25-00:28:36]
Aber ich glaube auch einfach, natürlich ist es mein Ansporn, auch dann irgendwie meine Leistung auf dem Turnier zu zeigen in der Prüfung.
[SPEAKER 2]
[00:28:36-00:29:48]
Natürlich, das ist das Ziel als Leistungssportler, aber mein... eigentlicher Anspruch, mein täglicher Ansporn ist eigentlich so die Arbeit mit dem Pferd und ja, so diese Liebe zum Pferd und das ist die Basis und ich glaube, da bin ich dann einfach, habe ich mich so ein bisschen drauf zurückgerufen und sage, okay, das ist jetzt wirklich, das hat jetzt nicht geklappt, aber eigentlich das Grundsätzliche und das, wofür ich es mache, das hat sich ja nicht verändert und ja, da muss man wirklich vielleicht nochmal einen Schritt zurückgehen und Ja, dann am Ende wieder nach vorne schauen und eigentlich bin ich, glaube ich, mental recht stark, dass ich das zum Glück auch verkraften konnte und mich, glaube ich, das ist natürlich beim Reiten selber wichtig und ich glaube jetzt auch für so eine Situation, ich kann mich, glaube ich, relativ gut reflektieren und kann dann auch sagen, woran hat es jetzt vielleicht gelegen und kann das dann so, glaube ich, ziemlich gut dann abstellen und regulieren. Was für Partymusik hörst du denn jetzt vorher? Es kommt immer ein bisschen drauf an, was mir gerade so gefällt.
[SPEAKER 3]
[00:29:48-00:29:49]
Von bis...
[SPEAKER 2]
[00:29:49-00:29:55]
Sag mal was. Ganz wild manchmal, so Shiago, so richtig...
[SPEAKER 1]
[00:29:55-00:29:58]
Ja, also alles...
[SPEAKER 3]
[00:29:58-00:29:60]
Shiago finde ich unterschätzt, muss ich sagen.
[SPEAKER 2]
[00:29:60-00:30:06]
Ja, also so manche Lieder finde ich super. Ja. Ja, so.
[SPEAKER 3]
[00:30:06-00:30:21]
Okay, also ganz, ja. Aber das ist doch cool. Also ich mache das auch, wenn ich ganz wichtige Dinge habe oder vor einer ganz großen Moderation oder vor extrem vielen Leuten, da habe ich so eins oder die schiebe ich mir so rein und dann bin ich voll im Zen.
[SPEAKER 2]
[00:30:22-00:30:26]
Damit man nicht so zu verkopft da irgendwie drangeht. Man muss aus einer Lockerheit das machen.
[SPEAKER 3]
[00:30:27-00:30:39]
Man muss aus der gesunden Anspannung. Man darf nicht über angespannt sein, aber auch nicht irgendwie so laissez-faire mit der Hand in der Tasche und so schluffi. Das wird irgendwie, ja gucken wir mal. Sondern du musst so diesen gesunden Fokus entwickeln.
[SPEAKER 2]
[00:30:39-00:30:43]
Man muss sich so in so eine positive Spannung bringen.
[SPEAKER 3]
[00:30:43-00:30:46]
Genau, die positive Spannung. Aber ich habe das Gefühl, das hat unglaublich viel mit Erfahrung zu tun.
[SPEAKER 2]
[00:30:47-00:31:06]
Total. Also 100 pro. Also das ist wirklich so. Ja, das merke ich jetzt, also wenn ich jetzt so quasi, wir sind jetzt im Balwe, wenn ich so Balwe als jedes Jahr so als wiederkehrendes Event nehme, zum dritten Mal jetzt mit den Noir dabei, genau.
[SPEAKER 1]
[00:31:08-00:31:09]
dann ist es wirklich Erfahrung.
[SPEAKER 2]
[00:31:09-00:31:18]
Und jetzt denke ich heute, jetzt habe ich schon viel mehr Erfahrung als letztes Jahr. Und nächstes Jahr denke ich mir, letztes Jahr hast du doch gar nichts gewusst. So ist es ja irgendwie.
[SPEAKER 1]
[00:31:18-00:31:24]
Und das ist ja auch das Spannende, dass man sich so irgendwie immer die Chance hat, sich weiterzuentwickeln.
[SPEAKER 3]
[00:31:25-00:31:33]
Jetzt hast du ja eben von der Analyse gesprochen, die du mit Hubertus Schmidt gemacht hast. Wie geht dir eine solche Analyse ran? Wie macht man das?
[SPEAKER 2]
[00:31:34-00:31:36]
jeder zerbricht sich erstmal ganz in Ruhe den Kopf.
[SPEAKER 3]
[00:31:37-00:31:38]
So machen wir das.
[SPEAKER 2]
[00:31:38-00:31:54]
Und zweimal spricht man miteinander. Nein, nein, wir sprechen jeden Tag miteinander. Und ja, jeder denkt irgendwie drüber nach, reflektiert das für sich, was ist ihm aufgefallen. Dann sprechen wir darüber und dann sagt der andere, wie er das so gesehen hat.
[SPEAKER 1]
[00:31:54-00:32:24]
Also es sind natürlich Hubertus als Beobachter, ich als Reiter, der es dann auch einfach nochmal fühlt, was könnte vielleicht der Unterschied gewesen sein und so versucht man dann einfach jeder so seinen Input zu geben und sich so das passende Konzept zu erarbeiten, um dann Probleme zu lösen und dann auch einfach total offen zu sein für alles Mögliche.
[SPEAKER 2]
[00:32:24-00:32:42]
Letztes Jahr nach Aachen, also Hubertus, der glaubt eigentlich an sowas überhaupt nicht, hat ja mit einer Frau telefoniert, die telepathischen Kontakt zu den Noir aufgenommen hat und ihn gefragt hat. Wirklich? Ja, weil das wurde uns empfohlen. Irgendwem hat es bestimmt schon mal geholfen.
[SPEAKER 1]
[00:32:43-00:32:44]
Also ich sage mal, seitdem ist es gut gelaufen.
[SPEAKER 2]
[00:32:44-00:32:46]
Vielleicht hat es an dem Gespräch gelegen.
[SPEAKER 3]
[00:32:46-00:32:53]
Okay, da habt ihr eine Telepathin organisiert, die Kontakt zu Denoir aufgebaut hat.
[SPEAKER 1]
[00:32:53-00:32:57]
Und Denoir hat gesagt, er kann das nicht haben, wenn ihn alle so anstarren.
[SPEAKER 3]
[00:32:59-00:33:09]
Aber man lächelt ja erstmal darüber und sagt, ja, Telepathie, bla bla. Aber wenn das ja, ich glaube immer, dass an solchen Sachen auch ein Fünkchen Wahrheit ist.
[SPEAKER 2]
[00:33:09-00:33:11]
Ja, ich bin für alles, alles offen.
[SPEAKER 3]
[00:33:12-00:33:15]
Aber dann ist das ja eigentlich ein total wertvoller Insight.
[SPEAKER 1]
[00:33:16-00:33:17]
Ja, und...
[SPEAKER 3]
[00:33:17-00:33:19]
Weil in Aachen starren alle auf das Pferd.
[SPEAKER 2]
[00:33:19-00:33:30]
Pferd, genau. Und er stand da und hat nur in die Loge da geguckt, ist stehen geblieben und hat den Kopf hochgerissen und hat geguckt und die Augen aufgerissen und nach dem Motto, warum glotzen die mich hier alle an?
[SPEAKER 1]
[00:33:30-00:33:31]
So, und...
[SPEAKER 2]
[00:33:32-00:33:48]
Dann hat sie ihm gesagt, aber er wäre ja so ein tolles Pferd und deswegen würden ihn die Leute angucken, weil die ihn bewundern. Er bräuchte da wirklich keine Angst vorhaben und sich da keine Sorgen machen, auch wenn ihn die Leute anstarren.
[SPEAKER 1]
[00:33:49-00:33:57]
Ich glaube, mittlerweile ist das okay für ihn und jetzt kann er auch Applaus genießen und jetzt kann er auch genießen, wenn die Leute ihn anschauen.
[SPEAKER 3]
[00:33:57-00:33:58]
Also Telepathie?
[SPEAKER 1]
[00:33:59-00:34:14]
Dann habe ich zum Beispiel auch mit Kenzie Deasley so einen Trainingsaustausch gemacht und da haben wir dann auch ein bisschen Bodenarbeit mit ihm gemacht und das habe ich auch auf manchen Turnieren dann gemacht.
[SPEAKER 2]
[00:34:16-00:34:48]
Ich muss ihm jetzt nicht beibringen zu steigen oder sich hinzulegen, aber diese einfachen Führübungen, dass er sich einfach in dem Moment, wo er vielleicht auf dem Turnier ein bisschen nervös ist oder auch zu Hause, wenn ich mit ihm spazieren gehe oder so, dass ich ihn in dem Moment einfach runterholen kann und auf mich fokussieren kann und dann diese... paar Handgriffe habe quasi, um den Fokus dann von dieser Sache auf mich zu verlagern und ihm dadurch einfach Sicherheit zu geben.
[SPEAKER 1]
[00:34:48-00:34:53]
Und das hat uns auch total geholfen, auch jetzt so im täglichen Umgang.
[SPEAKER 2]
[00:34:53-00:34:58]
Ich kann den überall hinstellen, Ich kann sagen, Benoit, komm, der kommt.
[SPEAKER 1]
[00:34:58-00:35:00]
Ich kann sagen, dann steht er.
[SPEAKER 2]
[00:35:01-00:35:11]
Also einfach diese Kommunikation dadurch auch nochmal zu verfeinern und das geht auf dem Boden los und geht am Sattel weiter.
[SPEAKER 1]
[00:35:11-00:35:19]
Und so habe ich versucht, eigentlich von allen Seiten irgendwie nochmal was für mich mitzunehmen, um einfach unser Verhältnis nochmal zu verbessern.
[SPEAKER 3]
[00:35:20-00:35:27]
Aber das sind ja sehr konkrete Maßnahmen. Telepathie, Bodenarbeit mit Kenzie. Ja. Gibt es noch weitere Sachen?
[SPEAKER 1]
[00:35:27-00:35:34]
Ja, dann einfach auch reiterlich natürlich auch einfach nochmal ein paar Sachen zu verändern.
[SPEAKER 2]
[00:35:34-00:36:16]
Also wie gesagt, dann dieses zum Beispiel im leichten Sitz galoppieren, um einfach nochmal so ein bisschen ihn zu entspannen, weil die Physiotherapeutin, die den Noir betreut, schon seit vielen Jahren... Er hat einfach auch festgestellt, dass zum Beispiel einfach so lockere Halfterlonge, wenn er so ein bisschen joggt, und das macht er wirklich ganz gut, dass er einfach so entspannt vor sich her schluffelt, dass ihm das gut tut. Oder einfach, sag ich mal, wirklich leichten Sitz, mal schön vorwärts galoppieren, dass er da einfach, wenn er so ein bisschen hohe Spannung im Körper hat, was natürlich in diesen Situationen der Anspannung passiert, dass ihn das unheimlich entspannt, auch so vom Muskeltonus.
[SPEAKER 1]
[00:36:17-00:36:35]
Und deswegen habe ich das dann auch auf den Turnieren so gemacht und mache das auch immer noch, wenn ich das Gefühl habe, oh, und dann gehe ich mal einen leichten Sitz und gucke, wenn er dann den Kopf schüttelt und ein bisschen lustig wird, dann galoppieren wir erstmal ein bisschen und dann habe ich auch das Gefühl, danach geht es ihm besser und solche kleinen Sachen dann.
[SPEAKER 3]
[00:36:36-00:36:47]
Und dadurch, durch diese Dinge, hast du schon das Gefühl, dass ihr nochmal wirklich, wenn man jetzt in Ergebnissen spricht, quasi ein paar Prozentpunkte rauskitzeln kann, also leistungstechnisch?
[SPEAKER 2]
[00:36:48-00:36:53]
Auch und vor allen Dingen diese Kontinuität haben wir, glaube ich, dadurch erreicht.
[SPEAKER 1]
[00:36:54-00:37:01]
Weil ich sage mal, wir konnten vorher auch an Tagen, an denen alles gut geklappt hat, super Leistungen bringen.
[SPEAKER 2]
[00:37:01-00:37:15]
Aber dann gab es auch immer mal wieder ein Turnier, wo der Leistungsabfall kam. Und jetzt, toi toi toi, ich glaube auf Holz, diese Saison war es bisher sehr kontinuierlich.
[SPEAKER 1]
[00:37:15-00:37:20]
Und ich glaube, das ist das Ergebnis von all diesen Sachen.
[SPEAKER 3]
[00:37:21-00:37:23]
Du machst ja mit der Kenzi jetzt sogar ein Seminar.
[SPEAKER 1]
[00:37:24-00:37:25]
Ja.
[SPEAKER 3]
[00:37:25-00:37:26]
Wie kam es dazu?
[SPEAKER 2]
[00:37:26-00:38:27]
Ja, einfach durch diesen Trainingsaustausch und dadurch, dass ich da irgendwie auch echt was für mich mitnehmen konnte und wir einfach glauben, dass... beide Bereiche, ich habe dann, Kenzie hat dann auch ein Pferd von mir geritten, ich bin ein Pferd von ihr geritten und dass wir einfach glauben, dass es wichtig ist, dass man da nicht jeder irgendwie in seiner Bubble bleibt, sondern dass man auch viel von den anderen Bereichen einfach profitieren kann, weil jedes Pferd, was hauptsächlich diese Showpferde oder die auf viel Bodenarbeit machen, die müssen auch trotzdem so gymnastiziert sein, dass es gesund erhalten ist und dass Die Pferde haben locker durch den Körper eine gute Muskulatur und das kann man natürlich durch das dressurliche Reiten erreichen. Und wie gesagt, so wie das bei den Noir auch war, glaube ich, dass auch jedes Sportpferd davon profitiert, wenn es einfach funktioniert.
[SPEAKER 1]
[00:38:27-00:38:34]
Vom Boden aus eine gute Verbindung und eine richtig gute Kommunikation zu seinem Reiter hat.
[SPEAKER 2]
[00:38:34-00:38:42]
Darum geht es, Kommunikation vom Boden, aus dem Sattel, wie man das einfach mitnehmen kann und sich da gegenseitig ergänzt.
[SPEAKER 3]
[00:38:43-00:38:46]
Aber du hast noch nicht Garoccia-Arbeit mit Denoir gemacht, wie Kenzie es macht.
[SPEAKER 2]
[00:38:46-00:38:53]
Nein, nein, ich glaube, das wäre, glaube ich, auch nicht so sein Ding.
[SPEAKER 3]
[00:38:53-00:39:21]
Nun, bist du ja ein Beispiel dafür, dass der Sport durchlässig ist. Also, dass du... Du hast natürlich mit Unterstützung deiner Eltern schon viel erreicht, warst auf deutschen Jugendmeisterschaften und so weiter. Aber am Ende bist du ja nicht in eine Reitsportfamilie reingeboren, wo es klar war, wohin die Reise geht. Was würdest du Reitern und Reiterinnen mitgeben, die einen ähnlichen Weg gehen wollen?
[SPEAKER 1]
[00:39:23-00:39:28]
Ich glaube, am Ende ist es Fleiß.
[SPEAKER 2]
[00:39:28-00:39:30]
Wirklich Fleiß.
[SPEAKER 1]
[00:39:30-00:39:43]
Ich glaube, alle meine guten Pferde, mit denen ich den nächsten Schritt machen konnte, habe ich dadurch Präsenz und Fleiß bekommen.
[SPEAKER 2]
[00:39:43-00:39:50]
Mein Pferd, mit dem ich die ersten Estressuren geritten bin, wurde mir von einer Vereinskollegin zur Verfügung gestellt.
[SPEAKER 1]
[00:39:51-00:40:02]
Und mit Sicherheit auch, weil die gesehen hat, ich war immer am Stall, alle, die in Urlaub fahren wollten, konnten sich darauf verlassen, dass ich ihre Pferde betreue.
[SPEAKER 2]
[00:40:02-00:40:10]
Und dementsprechend kam das natürlich, oder kam das dann auch, dass ich ihr Pferd dann auch mitreiten durfte, was dann am Ende mein...
[SPEAKER 1]
[00:40:11-00:40:16]
Erfolgspferd war, was mir die Türen geöffnet hat, um bei Hubertus die Ausbildung zu machen.
[SPEAKER 2]
[00:40:16-00:40:56]
Ich habe mit ihm mein goldenes Reitabzeichen bekommen, war auf den Westfälischen und Deutschen Jugendmeisterschaften und dann nachher auch, als ich bei Hubertus war, habe ich von amerikanischen Kunden ein U25-Pferd zur Verfügung gestellt bekommen und die waren im Sommer da zum Training und die haben, glaube ich, auch einfach diese Leidenschaft gesehen und wirklich gesehen, dass ich wirklich mich dafür aufopfer für die Pferde und wirklich alles dafür tue, dass es denen gut geht und ich glaube, das hat mich am Ende immer weitergebracht, genauso wie die Besitzerin von Denois.
[SPEAKER 1]
[00:40:56-00:41:25]
Ich bin schon lange Pferdefysikerin, auch immer die jüngeren Pferde und verschiedene Pferde und so konnte ich mich am Ende des Tages glaube ich immer so ein bisschen hocharbeiten und ja, ich glaube, das ist einfach ganz wichtig, dass man wirklich passioniert ist, fleißig ist und ja, natürlich ein bisschen Glück gehört auch dazu, dass man dann die richtigen Leute trifft, aber ich glaube, dann kann es wirklich auch jeder schaffen.
[SPEAKER 3]
[00:41:26-00:41:28]
Ich habe mal ein Zitat von dir gehört, Klappe halten und gut reiten.
[SPEAKER 2]
[00:41:32-00:41:33]
Alles andere hilft nicht.
[SPEAKER 3]
[00:41:33-00:41:45]
Punkt. Was glaubst du, wenn man jetzt schaut, wenn man auf eure Entwicklung, wenn man jetzt den Noir und dich sieht, wo ist das Limit?
[SPEAKER 2]
[00:41:47-00:41:56]
Ich glaube, sie sagt den Noah jeden Tag des Öfteren, dass er der Weltallerbeste ist. Das habe ich eben auch gehört.
[SPEAKER 3]
[00:41:56-00:41:57]
Wir waren ja noch kurz bei den Noah.
[SPEAKER 2]
[00:41:57-00:42:08]
Du hast ja kurz gefüttert auf dem Weg hierher. Für mich ist er das auf jeden Fall. Ich liebe den Namen abgöttisch, muss ich sagen.
[SPEAKER 1]
[00:42:08-00:42:16]
Und ich glaube wirklich, er hat so viel Potenzial und so viele Möglichkeiten, dass da immer noch Luft nach oben ist.
[SPEAKER 2]
[00:42:16-00:42:21]
Und Ja, dass wir noch nicht am Ende der Fahnenstange sind.
[SPEAKER 3]
[00:42:21-00:42:27]
Das hast du ja diplomatisch dir jetzt ausgedrückt. Am Ende der Fahnenstange, aber wohin geht die Fahnenstange?
[SPEAKER 2]
[00:42:27-00:42:29]
Ja, da lege ich mich jetzt nicht so fest.
[SPEAKER 1]
[00:42:30-00:42:33]
Also auch jetzt so von meiner inneren Einstellung.
[SPEAKER 2]
[00:42:33-00:42:40]
Ich weiß, es geht immer noch besser, aber am Ende treten wir alle nach Perfektion.
[SPEAKER 1]
[00:42:41-00:42:44]
Aber keiner reitet 100 Prozent, von daher gibt es immer noch Luft nach oben.
[SPEAKER 2]
[00:42:44-00:42:51]
Und ich glaube wirklich, dass ich mit den Noiren Pferd habe, wo viel möglich ist.
[SPEAKER 3]
[00:42:51-00:42:58]
Mit Hubertus Schmidt, ist das eigentlich so eine Art väterliches Verhältnis oder wie würdest du euer Verhältnis beschreiben?
[SPEAKER 2]
[00:42:59-00:43:05]
Ah, ja, väterlich. Ihr duzt euch natürlich.
[SPEAKER 1]
[00:43:05-00:43:06]
Ja, wir duzen uns.
[SPEAKER 2]
[00:43:06-00:43:07]
Dein Chef ist offiziell.
[SPEAKER 1]
[00:43:20-00:43:26]
Und er ist die Nachwuchspferdetour geritten und dann nachher haben wir was zusammen getrunken und dann hat er mir das Du angeboten.
[SPEAKER 2]
[00:43:26-00:43:36]
Da war ich vier Jahre. Das ist ja auch völlig in Ordnung.
[SPEAKER 1]
[00:43:38-00:43:44]
Aber es ist einfach ein unheimliches Vertrauensverhältnis, was wir haben.
[SPEAKER 2]
[00:43:44-00:43:54]
Auch menschlich verstehen wir uns einfach gut. Wir verbringen auch viel Zeit miteinander. Auf den Turnieren kann ich mich sehr glücklich schätzen.
[SPEAKER 3]
[00:43:54-00:43:56]
Mehr als mit der Familie wahrscheinlich.
[SPEAKER 1]
[00:43:56-00:43:56]
Ja.
[SPEAKER 2]
[00:43:57-00:44:09]
Also total, weil auf den Turnieren mit den Noirs, dann kommt er mit und hilft mir und dementsprechend während der Arbeit, das ist auch was, was ich sehr schätze.
[SPEAKER 1]
[00:44:09-00:44:17]
Er ist super fleißig, auch immer den ganzen Tag im Stall, man kriegt immer ein Feedback oder wenn man mal eine Frage hat oder so.
[SPEAKER 2]
[00:44:18-00:44:22]
Und dementsprechend verbringt man viel Zeit miteinander, hat ein großes Vertrauen.
[SPEAKER 1]
[00:44:22-00:44:45]
Ich schätze ihn, wie gesagt, menschlich, weil er einfach unheimlich, ich meine, er hat so viel erreicht in seinem Leben und er ist so bodenständig und immer nett, immer offen und fachlich einfach, auch wenn man ihn reiten sieht oder was ich zum Beispiel auch total gerne mag, ihn zwischendurch mal meine Pferde auch reiten zu lassen.
[SPEAKER 2]
[00:44:45-00:44:51]
Dass er es einfach mal anfühlt und es einfach mal mir nochmal auch ein Feedback gibt.
[SPEAKER 1]
[00:44:51-00:44:55]
Oder dann sagt er, ja, guck mal, jetzt verstehe ich auch, was du meinst an der und der Stelle.
[SPEAKER 2]
[00:44:55-00:44:59]
Wenn du sagst, das fühlt sich so und so an, habe ich jetzt genauso gefühlt oder probiere nochmal so.
[SPEAKER 1]
[00:45:01-00:45:03]
Das ist einfach eine unheimliche Wertschätzung.
[SPEAKER 3]
[00:45:04-00:45:06]
Also ein Riesenglück hier am Ende, dass das so matcht.
[SPEAKER 2]
[00:45:06-00:45:19]
Das ist ja schon sensationell. Ja, ich glaube, es ist wirklich für uns beide Win-Win. Also er ist natürlich froh, dass das jetzt auch mit seinem Betrieb so weitergeht.
[SPEAKER 1]
[00:45:20-00:45:49]
Sein Sohn, ich sag mal, der hat übernimmt den Betrieb, der managt alles, Personal, Abrechnung, der organisiert das Futter und alles, was drumherum ist und ich mache das mit dem Reiten so ein bisschen weiter und so ist es halt einfach für ihn natürlich auch super, dass das mit seinem Lebenswerk so weitergeht und ich bin einfach unheimlich froh für diese Möglichkeit und das Vertrauen und ja, so sind wir glaube ich Also du wirst das am Ende übernehmen?
[SPEAKER 3]
[00:45:50-00:45:51]
Reiterlich.
[SPEAKER 2]
[00:45:51-00:45:54]
Reiterlich, so, genau.
[SPEAKER 3]
[00:45:54-00:46:09]
Ja. Am Ende eines jeden WeHouse-Podcasts haben wir die vier klassischen WeHouse-Fragen, die es im Übrigen seit Folge Nummer 1 gibt. Über 200 Mal wurden die schon beantwortet. Hast du ein Motto, nach dem du lebst?
[SPEAKER 2]
[00:46:15-00:46:20]
Mein Motto ist eigentlich, genieß dein Leben ständig, denn du bist länger tot als lebendig.
[SPEAKER 3]
[00:46:20-00:46:21]
Das ist ein cooler Spruch.
[SPEAKER 1]
[00:46:21-00:46:24]
Ja. Und deswegen freue ich mich...
[SPEAKER 3]
[00:46:24-00:46:26]
Den habe ich noch nie gehört.
[SPEAKER 2]
[00:46:26-00:46:28]
Da ist was dran.
[SPEAKER 3]
[00:46:28-00:46:40]
Da ist wirklich was Wahres dran. Das stimmt. Dann, ich glaube, die Frage übrigt sich fast, aber ich frage sie trotzdem. Gibt es einen Menschen, der dich im Hinblick auf die Pferde besonders geprägt hat? Ja.
[SPEAKER 2]
[00:46:41-00:46:44]
Haben wir, glaube ich, ausführlich drüber gesprochen.
[SPEAKER 3]
[00:46:44-00:46:53]
Wenn du Pferdemenschen eine Sache im Umgang mit ihren Pferden auf den Weg geben könntest, was wäre es?
[SPEAKER 2]
[00:46:53-00:46:58]
Es immer wichtig ist, in die Pferde hineinzuhören.
[SPEAKER 1]
[00:46:58-00:47:10]
Und ja, wirklich... nicht voreingenommen zu sein, sondern wirklich sich die Zeit zu nehmen, das Pferd zu sehen.
[SPEAKER 2]
[00:47:10-00:47:14]
Weil die Pferde wollen gesehen werden und die danken es einem, wenn man sie sieht.
[SPEAKER 1]
[00:47:14-00:47:18]
Und das ist so das, was ich wichtig finde.
[SPEAKER 3]
[00:47:19-00:47:28]
Und dann vervollständige diesen Satz, Pferde sind für mich mein Leben. Liebe Katha, vielen Dank, dass du da warst bei uns im Podcast. Hat sehr viel Spaß gemacht.
[SPEAKER 2]
[00:47:28-00:47:30]
Ja, mir auch. Vielen Dank.
[SPEAKER 3]
[00:47:30-00:47:32]
Und weiterhin viel Fortunen.
[SPEAKER 2]
[00:47:32-00:47:37]
Dankeschön.
[SPEAKER 3]
[00:47:37-00:47:54]
Ciao. Diese Folge wurde produziert von Gloria Alter. Lasst gerne eure Meinung da, zum Beispiel einen Kommentar zu dieser Folge. Wir lesen wirklich jeden und freuen uns über euer Feedback. Bis zum nächsten Mal beim WeHorse Podcast.