Wer warm aufs Pferd steigt, macht es sich und dem Pferd leichter. Auch Sitzprobleme lösen sich leichter, wenn der Reiter sich zum Turnen aufraffen kann. Nur – wer tut es wirklich? Dabei kann es so einfach sein! Wir stellen eine Übung aus Sibylle Wiemers neuem Buch vor, die tatsächlich jeder ausprobieren kann.
Der Hopserlauf, wie er in anderen Sportarten auch gern genutzt wird, ist ideal zum einfachen Aufwärmen. Dabei wird das linke Knie an den rechten Ellbogen geführt, dann das rechte Knie an den linken Ellbogen. Mit dem jeweiligen Standbein hüpft der Mensch ein Stückchen voran.
Ohne diese Übung geht bei Sibylle Wiemer tatsächlich kein Schüler auf’s Pferd! „Der Hopserlauf ist das Minimum an Aufwärmübungen für meine Schüler“, erzählt die Ausbilderin. Tatsächlich wird einem dadurch sehr schnell warm – wer eine Runde durch die Reithalle im Hopserlauf gedreht hat, muss schon mal die erste Lage an dicken Winterklamotten ausziehen.
Die Übung ist einfach, aber höchst effektiv: „Der Reiter arbeitet über die Körpermitte hinweg, das vernetzt rechte und linke Gehirnhälfte“, erklärt Sibylle Wiemer. Das macht wacher und konzentrierter. Gleichzeitig erwärmt sich natürlich der Körper.
Sibylle Wiemer empfiehlt ihren Schülern, einfach während sie ihr Pferd führen zu hopsen. So geht auch das Pferd schon mal Schritt, und zwischendurch kann der Schüler nachgurten. Schwierigkeiten gibt es selten: „Die Pferde nehmen viel Rücksicht dabei, sie gehen fast alle automatisch langsamer, das ist ganz süß anzusehen!“ erzählt sie. „Manche von ihnen spiegeln ihre Menschen so sehr, dass sie probieren, auch ihre Vorderbeine anzuheben“, sagt sie und lacht.
Wem das leicht fällt, der kann auch sein Pferd nebenher traben lassen, und schneller hopsen. Eine Runde durch eine Reithalle macht ja schon so einige Meter, daher reicht das oft.
Der Mensch muss nur darauf achten, wirklich die gegenseitigen Gliedmaßen zueinander zu führen. „Schön aufpassen, dass man nicht im Pass läuft, sondern überkreuzt!“, sagt Sibylle Wiemer. Variationen sind möglich, zum Beispiel, dabei rückwärts oder seitwärts zu gehen.