Richtig treiben: Wie wird mein Pferd fleißig am Bein?

Nahaufnahme eines galoppierenden Pferdes.
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Sich auf dem Pferd tot-treiben ist kein besonders tolles Gefühl und auch der absolut falsche Weg: „Er muss am Bein besser zünden!“, „Die Hinterhand muss erstmal aktiviert werden!“- Reiter von triebigen Pferden hören diese Aussagen in den Reitstunden sehr häufig. Aber wie kriegt man das Pferd denn überhaupt fleißig am Bein? Das Geheimnis liegt im richtigen Treiben.

Wie geht richtig treiben eigentlich?

Zeit für eine neue Folge von Ingrid Klimkes Videonachrichten! Wie immer gilt: Die Olympiasiegerin beantwortet eine Frage unserer Zuschauer.

Dieses Mal geht es um etwas ganz Grundsätzliches, das jedoch häufig falsch verstanden wird. Triebige Pferde gibt es nämlich so gut wie nicht, wenn von Anfang an der Schenkeleinsatz korrekt gehandhabt wird. Die Reitmeisterin erklärt, wie es geht: Das richtige Treiben.

Tipps von Ingrid: Korrektes Treiben

  1. Schon zu Beginn soll das Pferd von alleine fleißigen Mittelschritt gehen.
  2. Flache Wade anlegen, das ist die Frage: „Bisschen flotter bitte?!“
  3. Legt der Reiter die flache Wade an, soll sofort eine Reaktion vom Pferd kommen.
  4. Reagiert das Pferd nicht, impulsartig verstärken mit flacher Wade oder mit der Gerte hinter dem Schenkel antippen. Das Pferd soll wissen: „Es gibt eine Verstärkung.“
  5. Alternative zur Gerte: Kurze stumpfe Sporen 
  6. Dabei das Pferd nicht verschrecken!
  7. Ist das Pferd fleißig: Nichts weiter tun mit dem Schenkel.
  8. Gewichtshilfe beim Treiben: Bauch und Rückenmuskulatur anspannen
  9. Das Pferd soll auf unsichtbare Hilfengebung reagieren, so fein soll es sein, erst dann ist es Kunst.
Nahaufnahme eines Reiterschenkels.
Eine richtige Hilfengebung ist essentiell für effektives Treiben.

Das Geheimnis des Treibens

Um das Pferd gut am Bein zu haben, müssen die Reiterhilfen verständlich und präzise gegeben werden können. Wenn du also deine Hilfen verbessern möchtest, dann schau dir unbedingt unseren Kurs mit Pferdetrainer*innen wie Britta Schöffmann und Ingrid Klimke an! Sie erklären, wann und wie du Hilfen geben solltest. Für effektive Schenkelhilfen, lernst du, wie du dein Bein ruhig und lang bekommst.

Du fragst dich immer noch wie dein Pferd am Schenkel fleißig wird? In diesem Kurs mit Anja Beran und Uta Gräf lernst du, wie du dein Pferd richtig treibst. Ohne Eile soll auch dein Pferd lernen auf deinen Schenkel zu reagieren und eifrig mitzuarbeiten.

Wie bekomme ich mein Pferd an die treibenden Hilfen?

Das Pferd unserer Zuschauerin Marlene, ein Hengst, reagiert nicht wie gewünscht auf Marlenes Schenkelhilfe. Sie schrieb uns, dass er nicht gut genug an den treibenden Hilfen steht und zudem im Galopp zum Vierschlag neigt. Vierschlag bedeutet, dass der Takt gestört ist – denn ein korrekter Galopp zeichnet sich durch einen Dreitakt aus. Mal sehen, was Reitmeisterin Ingrid Klimke zu diesen Problemen sagt! In ihrer heutigen Videobotschaft geht sie nämlich auf Marlenes Probleme ein und verrät dazu auch zwei konkrete Übungsabläufe, die hilfreich sein können.  

So macht’s Ingrid: Das Pferd an die treibenden Hilfen reiten

  • Entscheidend ist, dass das Pferd auf die Schenkelhilfe hin wirklich zieht.
  • Deutliche Übergänge helfen! Zulegen und einfangen.
  • Zum Beispiel an der offenen Zirkelseite zulegen, danach deutlich das Tempo aufnehmen und dann wieder deutlich nach vorne schicken.
  • Reagiert das Pferd gut, dann loben! Mit Stimme und Hand („Brav und klopfen“)
  • Wenn das Pferd nicht zündet, energisch treiben, Gerte mitnehmen, es soll wissen: Ich muss auf den Impuls vom Schenkel hin sofort zünden!
  • Dass das Pferd zum Vierschlag im Galopp neigt, bedeutet: Da ist zu wenig Lebendigkeit, vermutlich auch zu wenig Fleiß.
  • Beispielübung: Galopp-Schritt-Übergänge, dabei fleißiger Schritt, um Trudeln zu verhindern.

Wie mache ich mein Pferd fleißig am Bein?

Im letzten Videopost erklärte die Reitmeisterin, wie richtiges Treiben funktioniert. Darauf aufbauend geht es heute darum, was denn zu tun ist, wenn das Pferd bereits stumpf auf den Schenkel reagiert und es triebig geworden ist. Gestellt hat diese Frage eine Leserin, 16 Jahre alt, die ihr erstes Großpferd selbst ausbildet. Sie beschreibt ihn als trödeliger, als ihre Ponys das zuvor waren“ und erklärt: „Er ist im Schritt gerne etwas faul. Die ganze Zeit Sporen bringt’s auf Dauer auch nicht, die Gerte nimmt er auch nicht sonderlich gut an. Was würden Sie tun?“

Es geht also darum, das Pferd auf feine Hilfen abzustimmen, oder besser: es wieder daran zu gewöhnen. Hier sind Ingrid Klimkes Kernaussagen & Merksätze:

Übungen für triebige Pferde

Was du dir immer in Gedächtnis rufen solltest:

  • Es liegt stets am Reiter, nicht am Pferd!
  • Der Reiter muss sofort am Anfang die Aufgabenverteilung klar stellen. Die Reiterhilfen müssen vermitteln: Pferd, es ist Dein Job: Du trabst, ich sitz oben drauf. 
  • Ein Beispiel: Hört der Reiter auf im Galopp zu treiben, und das Pferd fällt in den Trab, dann soll der Reiter sofort mit dem Schenkel reagieren und diese Hilfe falls nötig auch mit Gerte oder Sporen verstärken.
  • Kurz, klar, präzise und sofort wieder unterlassen, wenn das Pferd reagiert. Loben!
  • Ziel ist, dass das Pferd merkt: „Es ist doch angenehmer, im Galopp zu bleiben“

Eine Gute Übungsabfolge für solche Kandidaten: 

  • als Übung Trab-Halten-Trab-Halten auf der Zirkellinie reiten
  • 2 oder 4 Hütchen markieren die Übergänge 
  • Lob sofort fürs Pferd
  • Als Reiter dran erinnern: ich benutze feine Hilfen. Nicht schreien, schwitzen verausgaben. 

Viel Erfolg beim Ausprobieren!

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