Oldenburger im Rasseportrait – Größe, Charakter & geeignete Disziplinen

Ein Oldenburger galoppiert über eine Wiese
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Aufgrund seiner einzigartigen körperlichen und charakterlichen Merkmale gehört der Oldenburger zu den weltweit erfolgreichsten Pferderassen. In diesem Artikel erfährst du alles über Geschichte, Herkunft, Aussehen, Charakter, Lebenserwartung, rassetypische Krankheiten, Haltung, Fütterung, geeignete Disziplinen und Preis dieser Pferderasse. Viel Spaß beim Lesen!

Oldenburger im Steckbrief

Alle wichtigen Informationen über den Oldenburger findet du in diesem Steckbrief:

EigenschaftDetails
Stockmaß165 – 180 cm
Gewicht500 – 800 kg
Lebenserwartung25 – 30 Jahre
FellfarbenAlle Fellfarben
CharakterIntelligent, leistungsbereit, gutmütig, ausgeglichen
GängeSchritt, Trab, Galopp
Taktklar, kraftvoll, schwungvoll, raumgreifend
Geeignet fürDressur, Springen, Vielseitigkeit, Fahren, Freizeit

Geschichte und Herkunft

Die Geschichte des Oldenburgers reicht bis ins 17. Jahrhundert zurück. Ursprünglich stammt er aus dem Norden Deutschlands, genauer gesagt aus Oldenburg. Der damalige Oldenburger war weitaus kräftiger als seine Nachfahren, wie du sie heute kennst und war ein beliebtes Zug-, Arbeits- und Kutschpferd. 

Während seiner Lebzeiten von 1583 bis 1667 legte Graf Anton Günther von Oldenburg und Delmenhorst den Grundstein für die Oldenburger Zucht. Er begann damit, die Rasse optisch zu veredeln und etwas leichter und eleganter zu züchten, ohne dass das Pferd dabei an Kraft verlor. In den 1950er Jahren wurde der Oldenburger mit Hannoveranern, Holsteinern und Vollblütern gekreuzt, wodurch sich die Pferderasse zunehmend zu einem eleganten und athletischen Sportpferd entwickelte.

Ein gescheckter Oldenburger
Schecken kommen beim Oldenburger eher selten vor.

Wie sieht ein Oldenburger aus?

Das sportliche Aussehen eines Oldenburgers zeichnet sich durch diese typischen Merkmale aus: 

  • Körperbau: Mit einem Stockmaß von 165 – 180 cm hat der Oldenburger einen großrahmigen und kräftigen Körperbau. Er hat einen kurzen bis mittellangen, muskulösen Rücken, einen langen, kräftigen Hals, eine breite Brust, eine schräge Schulter und eine ausgeprägte Hinterhand. Außerdem hat er schlanke, kräftige Beine und einen eleganten Kopf, mit ausdrucksstarken Augen, mittellangen Ohren und einer breiten Stirn.  
  • Fell & Fellfarben: Beim Oldenburger existieren alle Fellfarben. Am häufigsten kommen sie als Braune, Rappen, Füchse oder Schimmel vor. Schecken gibt es eher selten. 
Das freundliche Auge eines Oldenburgers
Der Oldenburger ist intelligent, leistungsbereit, gutmütig und menschenbezogen.

Charakter und Temperament

Diese Eigenschaften sind  typisch für den Charakter und das Temperament eines Oldenburgers:

  • Intelligent & leistungsbereit: Ein Oldenburger gilt als besonders intelligent. Er ist aufmerksam, hat eine schnelle Auffassungsgabe und lernt schnell. Auch zeigt ein Pferd dieser Rasse eine hohe Leistungsbereitschaft, ist motiviert und ehrgeizig.
  • Gutmütig & menschenbezogen: Zudem hat ein Oldenburger ein gutmütiges, freundliches und menschenbezogenes Wesen. Er strebt nach einer engen Bindung zu seinem Besitzer und möchte diesem stets gefallen.
  • Ausgeglichenes Temperament: Trotz seiner hohen Leistungsbereitschaft und Motivation verfügt der Oldenburger über ein ausgeglichenes Temperament. Er ist in der Regel ruhig und gelassen, was ihn zu einem verlässlichen Partner macht.

Wie alt wird ein Oldenburger?

Ein Oldenburger kann zwischen 25 und 30 Jahre alt werden.

Rassetypische Krankheiten

Beim Oldenburger sind keine rassetypischen Krankheiten bekannt. Durch seinen verstärkten Einsatz im Leistungssport, kann es allerdings zu Erkrankungen des Bewegungsapparates kommen: 

  • Frühzeitiger Verschleiß von Bändern und Sehnen: Für einen frühzeitigen Verschleiß von Bändern und Sehnen kann es verschiedene Ursachen geben, wie beispielsweise eine akute Überbelastung, mangelhaftes Training und ungeeignete Böden. Die Erkrankung kann starke Schmerzen und Lahmheit verursachen.
  • Arthrose: Arthrose ist eine nicht heilbare Erkrankung der Gelenke. Dabei wird der Gelenkknorpel, der im Gelenk als eine Art Stoßdämpfer fungiert, zunehmend zerstört. Das führt wiederum dazu, dass sich der unter dem Knorpel liegende Knochen abnutzt und sich das Gelenk entzündet. Dies kann zu Schmerzen und Lahmheiten führen.
  • Kissing-Spines: Kissing Spines bezeichnet eine häufig diagnostizierte Wirbelsäulenkrankheit beim Pferd. Dabei nähern sich die Dornfortsätze der Rückenwirbel zunehmend an, bis sie sich berühren, aneinander reiben oder gar überkreuzen. Dies kann zu starken Schmerzen, Entzündungen, knöchernen Zubildungen oder Zysten führen. Überbelastung, Fehlbelastung und Schäden an den Bändern oder der Muskulatur können die Krankheit verursachen.

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Artgerechte Haltung

Eine artgerechte Haltung ist entscheidend für die Gesundheit und das Wohlbefinden eines Oldenburgers. Neben den Grundbedürfnissen, die jedes Pferd hat, stellt ein Oldenburger keine besonderen Anforderungen an seine Haltung. 

Entsprechend seiner Größe und Leistungsbereitschaft benötigt er viel Beschäftigung und Platz zur freien Verfügung. Du kannst ihn in einem Offenstall mit ausreichend großen und trockenen Unterstand halten. Ist keine Offenstallhaltung möglich, kannst du ihn ebenfalls in einer Box mit tagtäglichem mehrstündigen Aufenthalt auf einem großen Paddock oder einer Weide halten. Auch ist ein Oldenburger sehr sozial und braucht die Gesellschaft anderer Pferde. Deshalb solltest du ihn niemals alleine halten. 

Artgerechte Fütterung

Ein Oldenburger hat in Bezug auf seine Fütterung keine besonderen Ansprüche. Die Grundlage der Fütterung sollte, wie bei jedem Pferd, aus ausreichend hochqualitativem Raufutter in Form von Heu oder Heulage bestehen. Achte darauf, ihm nicht zu viel Energie zuzuführen und Kraftfutter somit nur bei Bedarf zu füttern. Bei den meisten Pferden genügt ausreichend Raufutter in Kombination mit einem guten Mineralfutter, um ihren Energiebedarf zu decken und sie mit allen lebensnotwendigen Mineralstoffen und Vitaminen zu versorgen. Mehr zum Thema bedarfsgerechte Pferdefütterung findest du auf unserer Seite.

Gänge

Ein Oldenburger verfügt über die drei natürlichen Grundgangarten Schritt, Trab und Galopp. Er ist für seine taktklaren, kraftvollen, schwungvollen und raumgreifenden Gänge bekannt.

Ein Oldenburger galoppiert durch ein Dressurviereck
Aufgrund seiner schönen Bewegungen kann ein Oldenburger in der Dressur sehr erfolgreich sein.

Für welche Disziplinen ist ein Oldenburger geeignet?

Ein Oldenburger ist aufgrund seiner körperlichen und charakterlichen Eigenschaften für eine Vielzahl von Reitsportdisziplinen geeignet. Aufgrund seines eleganten, athletischen Erscheinungsbildes und seiner ausdrucksstarken und raumgreifenden Bewegungen kann ein Oldenburger in der Dressur sehr erfolgreich sein. Aufgrund seiner kräftigen Hinterhand besitzt er ein großes Springvermögen und eignet sich daher ebenfalls für das Springen. Auch in der Vielseitigkeit, im Fahren oder im Freizeitreiten ist er sehr beliebt. Mehr zu den Themen Dressur- und Springreiten findest du auf unserer Seite. 

Wie viel kostet ein Oldenburger?

Der Preis für einen Oldenburger kann stark variieren. Er ist abhängig von einer Reihe von Faktoren, wie beispielsweise Alter, Ausbildungsstand, Abstammung, Gesundheitszustand und bisherige Erfolge. Da er sich ausgezeichnet als Turnierpferd eignet, ist er verhältnismäßig teuer. Du kannst mit Preisen zwischen 5.000 bis mehreren zehntausend Euro rechnen. Nach oben sind allerdings keine Grenzen gesetzt.

Unser Fazit

Der Oldenburger ist aufgrund seines eleganten, athletischen Aussehens und seiner typischen Charaktereigenschaften wie Intelligenz, Leistungsbereitschaft, Gutmütigkeit und Ausgeglichenheit ein hervorragender, verlässlicher Partner für eine Vielzahl an Disziplinen.

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