Zur Übersicht

#120 Native Horses: Die Verbindung zwischen Mensch und Pferd ist am wichtigsten

“Ich starte immer mit der Verbindung zwischen Mensch und Pferd.”, stellt Tanja Riedinger fest. Zusammen mit Bettina Rittler betreibt sie den Instagram-Accont “Native Horses”, auf dem sie ihre Vertrauensarbeit mit den Pferden einem internationalen Publikum näher bringen.

Erfahre in dieser Folge des wehorse-Podcast, was Tanjas und Bettinas Arbeit so besonders macht und warum man einen individuellen Weg mit jedem Pferd gehen muss.

Podcast Transkript

Dieses Transkript wurde durch eine KI erstellt und nicht gegengelesen.

[SPEAKER 2]Herzlich willkommen zum wehorse Podcast. Mein Name ist wie immer Christian Kröber und heute habe ich Tanja und Bettina von Native Horses zu Gast. Beide betreiben die Social Media Accounts von Native Horses, insbesondere auf YouTube und Instagram. Und wir sprechen über ihre gemeinsame Reise, wie quasi alles begann, wie sie aus der Schule heraus zu einem der größten Instagram Accounts inzwischen der Pferdewelt geworden sind. Vorher, bevor wir starten, darf ich aber alle wehorse Mitglieder noch einmal auf unsere App hinweisen. Seit neustem verfügbar für iOS und Android. Somit habt ihr über 300 Online-Kurse stets im Zugriff, könnt eure eigenen Listen verwalten, angefangene Kurse weitermachen und und und. Das Ganze geht exklusiv für wehorse Mitglieder. Abschließend, falls ihr noch nicht wehorse Mitglied seid, könnt ihr natürlich auf www.wehorse.com. Jetzt geht’s los mit Tanja und Bettina von Native Horses. Viel Spaß.

[SPEAKER 2]Herzlich willkommen im Podcast, Tanja und Bettina.

[SPEAKER 1]Hallo, schön, dass wir hier sein dürfen.

[SPEAKER 2]Schön, dass ihr da seid. Ihr seid, ihr beiden, Native Horses. Was ist Native Horses? Viele kennen euch von Instagram. Was genau macht ihr?

[SPEAKER 3]Ja, gar nicht. Wir haben jetzt beide gerade im Moment überlegt, weil wir machen so viele verschiedene Sachen, dass es gar nicht so einfach ist, das jetzt so schnell zu sagen. Vor allem geht es bei uns um die Kommunikation zwischen Pferd und Mensch. Also wir möchten die Kommunikation zwischen Menschen und ihren Pferden verbessern. Das ist was, das wir die ganzen letzten Jahre eben ja, mit den Pferden auch erarbeitet haben, uns da auch selber verbessern und merken, da gibt es viele Missverständnisse bei vielen Menschen und darüber möchten wir mit unserer Arbeit helfen, sowohl online als auch offline, ja, da Menschen auch aufzuklären und weiterzuhelfen.

[SPEAKER 2]Ich habe, wir sind ja hier gerade auf der Equitana in Essen und wir standen, glaube ich, vorgestern zusammen, da habe ich gesagt, ihr seid so für mich eigentlich mit der führende Horsemanship Account auf Instagram. Würdet ihr das auch so sehen?

[SPEAKER 1]Horsemanship würde ich es jetzt vielleicht nicht unbedingt direkt nennen. Ich denke, Bettina hat ganz gut zusammengefasst, für was wir stehen. Wir versuchen da, diese Botschaft zu verbreiten. Und ob wir jetzt der führende Account sind oder nicht … Das sollen andere Worte sein, oder? Ja. Wir arbeiten dran.

[SPEAKER 3]Ja, wir machen einfach das, was wir tun und versuchen auch, da schöne Bilder zu kreieren. Also natürlich Informationen weiterzugeben, aber auch Träume bei den Menschen und ein Bild, wo es hingehen kann mit dem Pferd und freuen uns natürlich über jeden, den wir erreichen. Aber letztendlich geht es uns um die um die Menschen dahinter.

[SPEAKER 2]Träume ist glaube ich ein gutes Stichwort, weil das ist am Ende das, was jeder mit seinem Pferd auch erreichen will und jeder hat ja auch irgendwie einen individuellen Traum, was es dann sein soll. Wie wichtig ist, dass man einen Traum oder eine Vision mit einem Pferd hat?

[SPEAKER 1]Wow, gute Frage.

[SPEAKER 2]Steigen wir ein mit den einfachen Fragen.

[SPEAKER 1]Also ich finde es schon sehr schön, generell Träume zu haben, weil man ja dann darauf hinarbeiten kann. Ich denke, wichtig ist es, dass man nicht den Weg verliert, also dass man nicht unglücklich ist, sage ich mal, wenn man noch nicht da ist, wo man jetzt sein möchte, sondern dass man jeden Tag mit dem Pferd eigentlich genießt, weil darauf kommt es ja auch an.

[SPEAKER 2]Wie habt ihr euch eigentlich gefunden? Also es ist ja ungewöhnlich, dass zwei Leute einen Instagram-Account machen. Das ist jetzt nicht unbedingt die Regel. Wie habt ihr beiden euch gefunden? Wie ist eure gemeinsame Geschichte?

[SPEAKER 3]Wir kennen uns, seit wir ungefähr zehn Jahre alt sind und haben uns einfach in der Schule kennengelernt. Also wurden beide in die gleiche Klasse gesteckt, sind irgendwie aufs Gesprächsthema Pferde gekommen und dann immer zusammen zu den Pferden gegangen und haben gemerkt, dass wir beide auch die Leidenschaft irgendwie für Bilder und Filme und für Geschichten erzählen haben und haben dann angefangen, unsere Abenteuer dann ein bisschen zu dokumentieren.

[SPEAKER 1]Und ja, so ist das Ganze entstanden.

[SPEAKER 2]Ihr kommt beide aus Baden-Württemberg, ne?

[SPEAKER 1]Ja, genau. Süddeutschland.

[SPEAKER 2]Und also mit zehn Jahren, ihr habt quasi einfach gedacht, wir finden beide Pferde toll. Habt ihr damals auch schon beide geritten oder was mit Pferden zu tun gehabt?

[SPEAKER 1]Ja, also davor ein bisschen, noch nicht so intensiv. Und als wir dann elf Jahre alt waren, kam die Estella, meine zwischen 13-jährige Annalusia. 16. Ich glaube, irgendwann aufgehört zu zählen. Annalusia stute ins Leben und da ging es dann richtig los.

[SPEAKER 2]Okay, aber das hast du dann für dich quasi mit der Estella erstmal alleine gemacht oder warst du dann auch schon mit dabei? Habt ihr das schon immer im Tandem sowas gemacht?

[SPEAKER 3]Als Tanjas Mama die Estella gekauft hat, da kannten wir uns schon und dann sind wir immer zusammen zu Estella gegangen, obwohl sie natürlich auch mehr Tanjas Pferd ist. Das heißt, ja, du hast sie hauptsächlich trainiert, aber wir haben von Anfang an mit ihr zusammen Abenteuer erlebt.

[SPEAKER 1]Ja.

[SPEAKER 2]Aber das ist ja erstmal Eine Geschichte, die wahrscheinlich, wo es viele Menschen gibt oder viele Freundinnen und Freunde, die das so gemeinsam machen, da macht man nicht gleich einen Instagram-Account aus mit über 200.000 Followern. Wie ist das entstanden, dass ihr gesagt habt, naja, wir wollen eigentlich die Message auch ein bisschen nach draußen tragen, nicht nur unter uns das Ganze, sondern vielleicht auch, du hast eben beschrieben, ihr wollt zeigen, was ihr macht. Das ist ja noch ein anderes Niveau dann.

[SPEAKER 1]Ja, also angefangen haben wir tatsächlich mit YouTube, weil wir eben das Medium Film sehr, sehr gerne mögen und weil man darüber schöne Geschichten erzählen kann. Und dann haben wir gestartet mit einem Instagram-Account, weil eine Freundin von uns uns ein bisschen dazu genötigt hat.

[SPEAKER 3]Sie hat uns, monatelang hat sie mir gesagt, macht euch Instagram und ich wusste gar nicht, was das ist.

[SPEAKER 1]Und ich hatte noch nicht mal so ein Handy.

[SPEAKER 2]So ein Handy.

[SPEAKER 1]So ein cooles Handy. So ein Smartphone.

[SPEAKER 3]Ja, also uns ging’s, ich kannte auch, als wir mit YouTube gestartet haben, ich kannte gar keine YouTuber oder Influencer und auch mit Instagram. Es war wirklich, uns ging’s um die Pferde und es hatte Spaß gemacht und war uns war gar nicht so bewusst, dass man damit irgendwie Geld verdienen kann oder ja. Das war auch gar nicht das Ziel.

[SPEAKER 1]Aber ich fand die Vorstellung schon damals richtig cool, dadurch ganz viele Menschen vielleicht erreichen zu können weltweit und über die Grenzen hinaus. Und das finde ich nach wie vor schön. Und jetzt auf der Messe habe ich auch zum Beispiel Menschen aus Niederlande oder England getroffen. Und wenn die dann alle in echt zusammenkommen, dann finde ich das toll, wenn sich Pferdemenschen verbinden. Total.

[SPEAKER 2]Und es ist am Ende ja auch die Authentizität, die es ausmacht, dass ihr am Ende die Leute auch mitnehmt in das, was ihr täglich tut. Darum ist halt das entstanden, wo ihr heute seid.

[SPEAKER 1]Ja, ich habe inzwischen sogar schon Pferdemenschen von Instagram in Kalifornien besucht, in Costa Rica besucht. Wirklich?

[SPEAKER 2]In Costa Rica?

[SPEAKER 1]Das war richtig cool. Ich habe die an so einem kleinen Busbahnhof getroffen, es waren so ein paar Mädels und dann sind wir hoch in die Berge gefahren,

[SPEAKER 2]Durch Zufall oder hast du gesagt, okay, ich steig in den Flieger, es geht nach Costa Rica?

[SPEAKER 1]Ich war schon dort und dann habe ich ein Bild gepostet und die haben geschrieben, sie sind in Costa Rica und würden mich gerne auf ihre Farm einladen und dann war ich da. Die hatten auch Pferde, große Schmetterlingsfarmen und das ist dann so wertvoll, wenn man sich dann mit den Menschen unterhalten kann in echt und nicht nur über online.

[SPEAKER 3]Ja, wir werden auch oft gefragt, wieso wir das alles in Englisch machen. Wir haben halt damals in Englisch gestartet. Und natürlich wäre es einfacher, jetzt Deutsch zu sprechen, weil wir ja viel in Deutschland jetzt unterwegs sind und auch deutsche Produkte haben, sag ich mal. Aber das ist für uns irgendwie so eine Leidenschaft, dass wir sagen, wir haben jetzt so gestartet, wir kennen jetzt so viele tolle internationale Menschen und die uns auch seit Jahren folgen und wir möchten die weiter mit einbeziehen auch in die Geschichte.

[SPEAKER 2]Das ist ja schon, dann habt ihr ja schon den Anspruch, dass nicht nur, ja, über den, ich sag jetzt mal ein bisschen flapsig, über Baden-Württemberg, wo ihr seid, hinaus, wollt ihr das schon transportieren, die Message, die ihr habt, auch international. Das ist schon euer Anspruch auch.

[SPEAKER 1]Ja, auf jeden Fall.

[SPEAKER 3]Wir möchten, dass jeder, der irgendwie das möchte, die Möglichkeit hat, das halt zu verstehen.

[SPEAKER 2]Dann lasst uns mal einsteigen in das, was ihr wirklich mit euren Pferden macht. Wir haben jetzt ein bisschen über Instagram gesprochen, was ja auch spannend ist, aber vor allen Dingen hier im WIOS Podcast interessieren wir uns ja für Ausbildungsthemen. Und ihr seid ja keine Turniersporter. Ihr seid sehr stark auf die Verbindung mit dem Pferd fokussiert. Wie sieht eure Arbeit mit euren Pferden aus?

[SPEAKER 1]Ja, einmal dazu, also ich finde tatsächlich, dass egal, welche Reitweise man reitet, ob jetzt Western, Englisch, Turnier oder nicht, dass es ja am Anfang immer mit der Verbindung zum Pferd eigentlich starten sollte. Und deswegen ist es, finde ich, auch nichts, was eine Reitweise oder Pferdeweise ist, sondern was der Start ist mit jedem Pferd. Und was ich momentan zum Beispiel ganz viel mache, ist, ich habe ein paar Problempferde da oder Pferde, die schon schlechte Erfahrungen gemacht haben oder junge Pferde und ich starte wieder mit der Verbindung zwischen Mensch und Pferd, dass sie da eben eine positive Erfahrung haben und, kurz gesagt, durch dick und dünn gehen können.

[SPEAKER 3]Ja, das hat ja auch viel mit Sicherheit tatsächlich zu tun, gerade bei den Pferden, die kommen. Es sind oft Pferde, die haben nicht so eine Verbindung zu den Menschen, nicht so ein Vertrauen und dadurch hatten die Besitzer auch schon Unfälle mit denen, weil dann kommt irgendwas von außen und das Pferd denkt halt einfach nur weg. Und das ist ja auch die Arbeit, die wir machen, dass das Pferd dann in so einer Situation denkt, okay, also wendet sich an den Menschen und dir einfach auch vertrauen kann.

[SPEAKER 1]Ja, ich habe zum Beispiel momentan auch ein Sportpferd da. Das ist ein Springpferd und der hat halt auch schon schlechte Erfahrungen gemacht in jungen Jahren. Und dann starte ich das wieder neu. Aber das schließt ja dann nicht aus, dass man wieder zusammen springen kann. Das eine macht ja oft auch das andere besser.

[SPEAKER 2]Und das ist ganz spannend, was ihr sagt, denn hier bei uns im Uias Podcast sind wir jetzt bei Folge 125 oder so. Und wir hatten ja schon die verschiedensten Persönlichkeiten der Pferdewelt da. Also von einer Ingrid Klimke zu einer Alizée Froman, von Linda Tellington-Jones bis Isabel Verth. Also sehr, sehr breit gefächert. Und das Ende Oder am Ende, wo alles wieder drauf zurückkommt, was du gerade gesagt hast Tanja, nämlich die Verbindung zwischen Mensch und Pferd, das finde ich extrem spannend zu sehen, egal ob ich die Nummer eins der Weltrangliste bin oder ganz andere Ziele habe, das ist am Ende der Kern vom Kern. Wenn das nicht da ist, geht gar nichts.

[SPEAKER 1]Ja, ist ja auch ein Lebewesen und keine Maschine.

[SPEAKER 2]Du hast gerade berichtet, Bettina, dass ihr auch mit anderen Pferden arbeitet. Man kennt von euch vom Account natürlich Estella und Don. Wie kommen diese Pferde zu euch, die weiteren, mit denen ihr arbeitet?

[SPEAKER 3]Ganz unterschiedlich, also einerseits einfach durch Berit-Anfragen, aber wir haben auch immer wieder eigene Projekte, wie jetzt auch das Projekt Step One. Dafür haben wir mehrere rohe Pferde gekauft.

[SPEAKER 2]Mit dem Kollegen Arion Aguilar, der übrigens auch schon zu Gast gewesen ist hier im Podcast.

[SPEAKER 1]Sehr cool. Ja, genau.

[SPEAKER 3]Das entstand irgendwie so ganz spontan aus einer Kombination von Ideen von ihm und von uns. Und dann waren wir letztes Jahr im Oktober 2021 auf der Auktion in Thüringen.

[SPEAKER 2]Auf der Thüringeti.

[SPEAKER 3]Auf der Thüringeti-Auktion und haben da ein Thüringeti-Pferd ersteigert.

[SPEAKER 1]Ein englisches Warmblut. Und mich kennt man ja oft mit den spanischen Pferden und ich wollte jetzt mal ein Warmblut ganz von vorne starten. Ja, und der ist jetzt hier auch auf der Messe und macht sich echt gut, muss ich sagen.

[SPEAKER 3]Ja, und dann kam eben die Idee, da verschiedene Pferdetypen mit ins Boot zu holen, mit dem Arjen zusammen und ihm zu zeigen, dass jedes Pferd seinen eigenen Weg hat. Also das war uns ganz wichtig, dass wir nicht ein Ziel haben, was jetzt alle Pferde nach einem halben Jahr können, möchten, müssen, sondern wirklich den Zuschauern zu zeigen, was sind die Stärken von dem Pferd, was ist für das Pferd schwierig und wie gehen Arjen und Tanja da individuell dran? Und da haben wir echt viele tolle Rückmeldungen bekommen, weil wir begleiten das Ganze filmisch und die Menschen können es sich im Internet anschauen, dass sie dadurch auch mehr Mut bekommen haben, Sachen auszuprobieren. Und so der Druck von ihnen abgefallen ist, dass jetzt alles gleich perfekt laufen muss und dass man gleich wissen muss, wo es hingeht, sondern wir zeigen da wirklich auch die Schwierigkeiten zwischendurch und dann wie die beiden darüber reflektieren und wie es dann weitergeht. Und ja, das war jetzt unser Projekt im letzten halben Jahr.

[SPEAKER 1]Genau, also das ist eine Art, wie Pferde zu uns kommen. Ich war jetzt vor ein paar Wochen in Portugal und habe mir selber mal ein eigenes Pferd, also ein richtig eigenes Pferd gekauft, mit dem ich jetzt auch wieder starte.

[SPEAKER 2]Ein Lusitano.

[SPEAKER 1]Genau, ein Lusitano. Weil die Pferde, die zu uns kommen, zum Beritt, die sind natürlich für einen Zeitraum da und wenn sie toll sind, dann gehen sie wieder.

[SPEAKER 2]Ich fand das gerade spannend, was du gesagt hast. Die Pferde sind dann für uns ein Projekt. Also ist das dann wirklich so, dass ihr sagt, okay, das ist unser Ziel und wir versuchen, die Pferde da hinzubringen und dann zum Beispiel wieder zu ihrem Besitzer zurückzugeben? Also denkt ihr da wirklich in Projekten?

[SPEAKER 3]Projekt, das war jetzt eher auf das Projekt Step One bezogen. Ne, für uns sind die Pferde eher, wenn sie da sind, sind die echt so ein Teil von unserem Team. Also auch die Viritt-Pferde. Wir wohnen jetzt direkt am Hof, was sehr sehr schön ist und dann gehen wir oft abends nochmal raus und machen nochmal was mit den Pferden.

[SPEAKER 1]Gut, ihr beide direkt am Hof?

[SPEAKER 2]Ihr seid jetzt quasi in eine WG gezogen?

[SPEAKER 1]Nee, also es sind verschiedene Häuser.

[SPEAKER 2]Einer links, einer rechts und in der Mitte trefft ihr euch.

[SPEAKER 1]Wir sind Nachbarn. Abstand brauchen wir dann auch. Ab und an. Ja, genau.

[SPEAKER 3]Wir kennen uns ja eben schon sehr lange und dann ist es einfach gut. Wir wissen jetzt genau, wie wir das auch machen, damit wir uns weiter gut verstehen. Wir arbeiten ja viel zusammen, aber jetzt wohnen wir auch zusammen auf dem Hof und es ist echt nochmal ein großes Upgrade gewesen, Jetzt wie es davor war, da sind wir immer zum Stall gefahren, dann ist man bei den Pferden, dann trainiert man, dann fährt man wieder zurück. Und jetzt wirklich da am Hof zu sein, das ist schon nochmal sehr viel schöner.

[SPEAKER 2]Ist es denn für euch eine Herausforderung, das zu zweit zu machen? Es gibt ja sehr viele schöne Seiten, das zu zweit zu machen, aber es gibt ja vielleicht auch immer wieder Punkte, wo man sagt, Mensch, das würde ich jetzt anders machen als du. Ist es eine Herausforderung für euch auch?

[SPEAKER 1]Ja, also ich glaube, wir haben mit der Zeit gelernt, wie wir mit Meinungsverschiedenheiten umgehen und ich denke, wir haben eine ganz gute Diskussionskultur. In vielen Punkten sind wir uns auch einig, weil wir, denke ich, ähnliche Werte oder gleiche Werte vertreten und wir brennen, denke ich, beide auch für das, was wir tun. was es einfacher macht. Wir haben auch eine klare Aufgabenverteilung, also teilweise, wie Bettina schon vorhin gesagt hat. Also ich bin ja eher mehr noch im Training mit den Pferden und Bettina macht auch ganz viel so im Hintergrund, was total wertvoll ist. Und ich denke, so haben wir das geschafft, dass es jetzt über so viele Jahre funktioniert, funktionieren wird.

[SPEAKER 3]Also ich würde sagen, das Team macht uns deutlich stärker, als die das von uns alleine wäre.

[SPEAKER 2]Ja.

[SPEAKER 1]Also eins plus eins ist drei. Ja.

[SPEAKER 2]Ich möchte nochmal zurückkommen auf das Thema, was ihr gerade hattet, nämlich, dass am Ende das Ziel Harmonie zwischen Mensch und Pferd ist. Wie komme ich zu dieser Harmonie? Ihr kriegt ja die verschiedensten Pferde. Wie komme ich da hin?

[SPEAKER 1]Auch eine sehr gute Frage.

[SPEAKER 2]Und eine ganz kleine Frage.

[SPEAKER 1]Kleine Frage. Also das Ziel ist natürlich eine Harmonie. Ich denke, Ziel ist auch einfach eine Kommunikation aufzubauen. Und bei einer Kommunikation hast du denke ich auch immer wieder Meinungsverschiedenheiten. Aber ich denke, dass wir auch eine gute Diskussionskultur mit den Pferden haben möchten. Also dass, wenn mal eine Schwierigkeit kommt, dass man dann gut darüber reden kann mit dem Pferd anstatt aneinander vorbei.

[SPEAKER 2]Aber wie rede ich mit dem Pferd? Es kann man ja sagen, ich finde das jetzt doof, natürlich kann man das durch die Körpersprache deuten, man hat natürlich ein Gefühl, aber die richtige Diskussion ist ja schwierig. Wie macht ihr das?

[SPEAKER 3]Ich denke, bei uns fängt es immer an, dass wir schauen, was ist das für ein Pferd und was… Das ist ganz wichtig eben für das Thema, sage ich mal, um mit diesem Pferd möglichst harmonisch zu sein, das Pferd wirklich in seiner Persönlichkeit zu sehen und was das Pferd braucht und dem Pferd dann immer wieder zu beweisen, dass wenn es irgendwie Ängste hat oder Sachen nicht versteht oder Sachen nicht möchte, dass wir ihm helfen können, da eine gute Antwort zu finden und es sich am Ende auch besser fühlt.

[SPEAKER 1]Dazu ein Beispiel, wenn ein Pferd zum Beispiel Angst bekommt Gelände vorne plane, dass es dann nicht aus dieser Angst sich losreißt, sondern dass man das Pferd dann überreden kann, da miteinander hinzugehen.

[SPEAKER 3]Ja, und das aber nicht unbedingt dadurch, dass man jetzt beim ersten Mal sagt, wir müssen da jetzt unbedingt dran vorbeireiten und dann artet es total aus.

[SPEAKER 2]Geht dann zwanghaft, ne?

[SPEAKER 3]Genau, sondern wirklich da dieses Gefühl zu haben, okay, was kann ich jetzt machen, dass wir eine möglichst gute Erfahrung machen? Und dann hat das Pferd da mehr Vertrauen und vertraut auch mehr in die Ansagen von dem Reiter oder wenn man abgestiegen ist, dann vom Boden. Und das hilft, dass man immer mehr mit dem Pferd auch in Harmonie was zusammen machen kann und eben, wie Tanja gesagt, auch so eine kleine Diskussion auch mal führen kann. Das ist auch, wir haben da auch erst drüber gesprochen, was macht eine gute Verbindung aus? Und ich denke, das macht aus, jetzt auch in unserer Freundschaft, auch in der Beziehung mit anderen, dass man eben über Sachen sprechen kann und auch ein bisschen diskutieren kann, aber jeder das auf einer guten Ebene macht. Und das wollen wir auch mit den Pferden erreichen.

[SPEAKER 2]Seit neuestem, und einige von euch wissen das eventuell, die uns auf Social Media follen, haben wir auch eine Plattform für Hundeliebhaber, WeDog, die Online-Hundeschule, vor einigen Wochen an den Start gegangen, mit großartigen Online-Kursen rund um das Thema Hund. Leinenführigkeit, Impulskontrolle, Jagdtrieb, verschiedenste Themen, von Erste Hilfe bis zu Ausbildung, Beschäftigung, Alles, was man wissen muss als Hundebesitzer. Wir haben exklusiv auch ein Kombi-Paket, ein sogenanntes Bundle für alle von euch, die jetzt schon WeHorse nutzen. Wenn ihr jetzt schon WeHorse nutzt und zusätzlich WeDog nutzen möchtet, schickt uns eine kurze E-Mail an teamatweehorse.com. Teamatweehorse.com, dann gibt es ein besonderes Angebot für all diejenigen, die schon ein laufendes WeHorse-Konto haben. Ansonsten könnt ihr ab 12,90 Euro als Hundebesitzer, als Hundeliebhaber euch anmelden bei wedog.com, die Online-Hundeschule. Wenn jetzt ein neues Pferd kommt, wie nähert ihr euch einem solchen Pferd? Ihr müsst ja die Persönlichkeit des Pferdes kennenlernen, einschätzen. Lasst ihn erstmal auf die Weide und guckt, wie verhält er sich, wie geht ihr dran?

[SPEAKER 1]Ja, also es kommt ganz darauf an. Manche Pferde, die kommen, die können nicht mal so richtig auf der Weide stehen, weil man sie dort nicht hinbringt. Also am Anfang beobachte ich die Pferde, je nachdem, wo sie stehen, zum Beispiel in der Box und dann fängt es natürlich schon mit dem ersten Kontakt an, mit dem Halftern, mit dem Führen. Und da kann man eigentlich schon ziemlich viel von dem Pferd herausfinden. Dann komme ich gerne schnell mit was Neuem. Also zum Beispiel, wenn das Pferd, ich nehme die Gärte und streiche das Pferd ab und gucke, wie das Pferd darauf reagiert oder ich gehe mal an der Plane vorbei oder so und schaue, wie das Pferd mit Herausforderungen umgeht. Reißt es sich los, greift es an? Und dann kann man darauf entsprechend reagieren und daran arbeiten. Und ich denke, man muss immer das richtige Level an Herausforderungen finden.

[SPEAKER 2]Und wie sieht so ein weiterer Weg dann aus? Also diese erste Kennenlernphase? Aber bis man da ist, diese Diskussionskultur gemeinsam etabliert zu haben, da ist ja noch ein Weg dazwischen.

[SPEAKER 1]Ja, das stimmt. Die Frage ist nicht so einfach zu beantworten, weil das ja bei jedem Pferd anders ist. Also manche Pferde sind schneller zum Beispiel so, dass man sie reiten kann und man dann schaut, wie das Pferd im Gelände reagiert. Manche Pferde bekommt man nicht über den Hof, dann arbeitet man da jeden Tag drin weiter. Man guckt dann halt, wie man aus der Komfortzone ein bisschen rauskommt, ohne in die Panikzone zu gehen.

[SPEAKER 3]Also wenn ich jetzt von außen betrachte, mit den verschiedenen Brittpferden, die jetzt da waren, die du jetzt gearbeitet hast, du hast ja meistens angefangen, das fängt damit an, dass man teilweise die Pferde nicht halftern kann, wenn da jetzt irgendwie eine halbwilde Stute aus Portugal kommt. Aber dann, wenn das dann geht, dann gehst du ja mit ihnen meistens erstmal oft auch in den Roundpen, dann ist ein bisschen ein begrenztere Raum oder je nachdem in die Halle. und schaust dann erstmal, okay, wie lässt das Pferd sich bewegen, wie weicht es, wie kann ich es führen, wie hält es Abstand und einfach, da checkst du ja diese ganzen Basics aus und je nachdem, was das Pferd dann braucht, machst du da eben weiter. Ja, oft auch, oft dann auch, ja auch relativ schnell, auch frei, fast mit jedem Pferd. Jetzt nicht immer als Ausbildungsziel, aber als Art, die Verbindung zu testen.

[SPEAKER 2]Jetzt ist es ja so, dass ihr mit eurer Arbeit, finde ich zumindest, ein Alleinstellungsmerkmal habt. Ihr transportiert das extrem authentisch. Und ich glaube, das nimmt euch jeder ab. Wie seid ihr da eigentlich hingekommen? Weil ihr habt ja eben beschrieben, wie ihr euch kennengelernt habt, wie ihr auch am Ende euch über die Pferde kennengelernt habt. Aber der Weg von wir reiten zusammen, Im Teenageralter hin zu da, wo ihr jetzt seid, der ist ja ein bisschen weiter. Wie habt ihr euch dahin entwickelt, dass ihr da jetzt steht? Weil ihr hättet ja auch sagen können, wir haben beide Spaß in der Adressur zu reiten und dann ist okay.

[SPEAKER 1]Das war tatsächlich nie der Anspruch. Sondern ich hab tatsächlich mit elf Jahren, war ich auch auf so einer Pferdemesse Ich habe Menschen gesehen, die in der Hoptop-Show mitmachen, Jean-François Pignon mit seinen Pferden und ich dachte mir, eines Tages möchte ich das auch machen, aber halt auf meine Art.

[SPEAKER 3]Ja, da gab es wirklich einen ganz konkreten Moment, das war 2010, da waren wir in der Abendgala an der Pferdbodensee, das ist ja so unsere Heimatnetze.

[SPEAKER 1]In Friedrichshafen. Genau.

[SPEAKER 3]Und wir waren wirklich in der ersten Gala und zehnjährige Tanja hat da gesagt, nachdem Jean-François Pignot dran war mit seinen Pferden, das möchte ich auch mal machen. Und dann sind wir in Stein zu Estella und dann ist sie da mit Estella auf dem Reitplatz und hat irgendwie versucht, Freiarbeit zu machen.

[SPEAKER 1]Was natürlich am Anfang nicht funktioniert. Hat mittelgut geklappt, oder? Bin ich drauf gesessen mit Halsringen. Ich denke, das ist das Typische, was jeder mal am Anfang macht. Und ich konnte mein Pferd nicht mal anhalten. Und so startet man halt.

[SPEAKER 2]Aber das würde jeden passieren, hast du dich dann eingelesen, hast du Onlinekurse dir angeguckt, wie bist du rangegangen?

[SPEAKER 1]Ich habe vor allem hauptsächlich ganz viel ausprobiert. Ich hatte ein Ziel im Kopf, da sind wir wieder bei den Träumen, und habe dann da versucht, meinen eigenen Weg zu finden. Und natürlich hatte ich ein paar Bücher, damals war online jetzt noch nicht so präsent, sonst hätte ich das wahrscheinlich auch genutzt, und habe mir halt immer wieder Sachen angeguckt.

[SPEAKER 3]Und ich denke, das Gute für andere Pferde war tatsächlich auch, dass die Estella schon eher schwierig war in mancher Hinsicht. Die kam aus dem Reitschulbetrieb und die war ja schon etwas, ja, sie war sehr sauer geritten und hatte auch gar nicht so viel Motivation. Und dann wirklich so den Schlüssel mit ihr zu finden über viele Jahre hat dann auch sehr geholfen für andere Pferde. Du hast ja dann auch, du hast immer irgendwie die schwierigen oder bockigen Pferde immer gerne geritten. Dann hieß es immer so, ja, da ist ein Pferd, das bockt.

[SPEAKER 1]Gib mir die Nummer. Und dann ist er so, wer ist das? Ich geh da hin.

[SPEAKER 3]Und dann hast du die geritten und wolltest dich da ja auch immer verbessern, auch, sag ich mal, mit irgendwie 14, 15 Jahren schon. Und dann haben wir auch, ja, dann wurde es ja auch immer besser mit der Stella. Das war dann 2016, da waren wir eben ungefähr 16 Jahre alt, war dann der Cavallo Cup. Und ich denke, du warst da schon immer recht ehrgeizig, auch auf eine gute Art, da irgendwie weiterzukommen. Und ich habe mich da auch immer, denke ich, gut gepusht und dann geschaut, dass das auch alles klappt und wir dann da auch sind bei der Veranstaltung. Und dann, ja, ist es immer so ein bisschen weitergegangen. Es war natürlich auch eine tolle Erfahrung dann mit den Mustangs, die wir da machen durften. Ja, mit ganz verschiedenen Pferden. Und so sammelt man dann eben seine Erfahrungen.

[SPEAKER 1]Ja, und da ist es aber wichtig, dass wenn man Ziele und Träume hat, dass man dann immer noch guckt, was für sich und seinen Pferd das Beste ist. Ich wollte zum Beispiel mal, dass Estella in der Show rumspringt, wie irgendwelche Hengste, aber das war einfach nicht ihre Art. Nicht der Charakter. Nicht ihre Persönlichkeit. Und da eben auch nicht zu verlieren, was sie selber möchte und was das Pferd gut kann, nur der Show wegen.

[SPEAKER 2]Ihr beide habt Jean-Francois Pignon, das ist ja eigentlich Mister Freiarbeit aus Frankreich. Gibt es da weitere Personen, wo ihr sagt, da zieht ihr euch auch Inspiration her?

[SPEAKER 1]Ich finde Susanne Lohers Arbeit interessant, muss ich sagen.

[SPEAKER 3]Ja, wir waren auch schon bei Philipp Kahl in Frankreich. Da hatten wir das Glück, dass wir da eine Woche sein durften.

[SPEAKER 2]Sehr gut, da war ich auch vor einem halben Jahr. Da habe ich ihn auch besucht.

[SPEAKER 1]Spannend. Ich finde, auch sonst kann man sich aus anderen Reitweisen und von anderen Pferdemenschen viel Inspiration holen, selbst wenn man es jetzt selber nicht so umsetzen würde. Also ich finde zum Beispiel Working Equitation richtig cool. Da gibt es Sachen, die würde ich jetzt vielleicht nicht genauso machen. Aber man kann sie ja dann in seinem Stil machen und das finde ich richtig, richtig schön, wenn man da mit offenen Augen eigentlich durch die Pferdewelt geht.

[SPEAKER 3]Also wir schauen uns generell sehr viel an und versuchen einfach Sachen mitzunehmen. Das waren wir letztes Jahr auch in Frankreich, waren auch auf einer Show von Frederic Pignon, der Magali, die wirklich bei Ihnen vor Ort, zu Hause, das war auch richtig schön. Und da nimmt man immer, finde ich auch, gerade bei diesen Profis, dann nimmst du ja auch immer was mit von dem Gefühl, das sie transportieren mit ihren Pferden. Und ich denke, wenn man das schafft, also das geht immer gar nicht so um die perfekte Technik, finde ich, gerade bei der Freiarbeit, sondern ob du schaffst, dieses Gefühl und diese Verbindung mit deinem Pferd aufzubauen und das spiegeln die dir ja auch. Und wenn man da wirklich in der Lage ist, nicht nur die Technik zu sehen, sondern das von den Großen für sich mitzunehmen, ich denke, dann hat man da auch schon ganz, ist man auf einem guten Weg auch dann mit seinem Pferd.

[SPEAKER 2]Habt ihr denn hier Unser Podcast und auch WeHoS als Plattform generell, wir sehen uns ja immer als auch verbindendes Element zwischen den verschiedenen Welten der Pferdewelt. Habt ihr denn jemals auch mit dem Gedanken gespielt, zum Beispiel auch mal turniersportlich unterwegs zu sein?

[SPEAKER 1]Tatsächlich habe ich schon mal mit dem Gedanken gespielt, einfach weil ich mir schon öfters Turniere angeguckt habe, aber nicht so wirklich einverstanden war, wie die Pferde geritten worden sind. Ich dachte mir, bevor ich jetzt hier am Rand stehe und es nicht gut finde, sollte man es ja eigentlich erst mal besser machen können. Aber was ich wiederum an Turnieren nicht so cool finde, ist, dass halt alles bewertet wird. Und eine Verbindung zwischen Mensch und Pferd zu bewerten, finde ich schwierig. Das war auch schon bei Mustang Makeover ein bisschen schwierig, teilweise für mich. Aber ich würde es jetzt nicht ausschließen, auch mal bei einem Turnier einfach mitzumachen und zu schauen, wie das Gefühl dahinter ist. Und man hat natürlich auch was, auf was man mit dem Pferd hinarbeiten kann. Das ist eine neue Herausforderung. Und ja, warum nicht?

[SPEAKER 3]Ja, das ist auch generell wichtig für uns, jetzt nicht zu sagen, ja, irgendwie das gefällt mir nicht und das kann man alles besser machen. Und das wollen wir auch nicht auf unserem Instagram-Account diese Stimmung haben, sondern wir wollen schauen, dass wir selber gut werden und dann vielleicht in einer anderen Richtung auch ein gutes Beispiel setzen.

[SPEAKER 2]Wir haben ja gerade über Jean-Francois Pignon gesprochen. Gibt es denn weitere Vorbilder? Ich zum Beispiel höre immer wieder, Ingrid Klimke wäre zum Beispiel auch ein Vorbild außerhalb der Turnierwelt. Gibt es diese Persönlichkeiten auch, wo man sagt, die machen das wirklich jetzt gar nicht schlecht und damit könnten wir uns sogar auf einer turniersportlichen Ebene identifizieren?

[SPEAKER 3]Ich befasse mich tatsächlich gar nicht so viel mit Rennsport, aber alles, was ich von Ingrid Schlimke bisher gesehen habe, hat mir gut gefallen. Ja, also es gibt schon Menschen, auch wie zum Beispiel Anja Beran oder Philipp Kahl, wo ich finde, dass sie sehr schön reiten, sind jetzt meistens nicht so in der Turnierszene, aber uns geht es eben da auch eher mehr so um die Reitkunst.

[SPEAKER 1]Auch Mario Schneider, akademische Reitkunst, finde ich interessant.

[SPEAKER 3]Ja, und ich finde es natürlich schön, wenn da Menschen Interesse haben, dann da in einem Wettkampf teilzunehmen. Aber ich denke, das größte Ziel sollte für uns alle immer sein, dass wir, ja, dass wir einfach die Pferde schön reiten und die Pferde auch durch die Dressur noch mehr strahlen lassen, noch besser machen.

[SPEAKER 2]Weil das ist dann immer doch noch auch das Fundament, die klassische Ausbildung, auch die dressurmäßige Ausbildung.

[SPEAKER 1]Ja, das ist auf jeden Fall auch eine Sparte, in der ich mich jetzt in den nächsten Jahren sehr viel weiterentwickeln möchte, weil zwar der Fokus eher auch auf Bodenarbeit, Freiarbeit und eben auf der Verbindung zwischen Menschen fährt. Das wird auch, denke ich, immer das Fundament sein. Aber jetzt möchte ich mich auch in dem Bereich weiterbilden, noch mehr. Deswegen habe ich jetzt ja meinen neuen Lusitano.

[SPEAKER 2]Genau, jetzt kannst du ja loslegen. Dann sehen wir dich vielleicht bei Working Equitation in einem, zwei Jahren. Am Ende eines jeden WeHouse-Podcasts haben wir die vier klassischen WeHouse-Fragen. Das werden heute vier Fragen, acht Antworten, denn jeder von euch beiden kann dazu antworten. Und Frage Nummer eins ist, und wir können ja bei dir bitte da anfangen, hast du ein Motto, nach dem du lebst?

[SPEAKER 1]Spannende Frage.

[SPEAKER 3]Ich denke, dass ich einfach jeden Tag auch sehr dankbar bin und das alles, was wir hier, sag ich mal, auch in Deutschland und in den Ländern, in denen es uns gut geht, leben dürfen, dass ich finde, dass es nicht selbstverständlich ist, dass wir auch mit den Pferden so das machen dürfen. Ich sehe das einfach als großes Geschenk und Privileg. Und ich finde, wenn man so ja auch in den Tag startet und in das Leben sieht, das hilft einem dazu, sehr viel zufriedener zu sein.

[SPEAKER 1]Ja, also das kann ich auch so unterschreiben. Ich denke, zusätzlich dazu würde ich sagen, dass man sich auch selbst treu bleiben sollte, selbst wenn ganz viele Stimmen von außen kommen. Ich denke, das hat uns auch so ein bisschen auf unseren Weg gebracht, dass wir da meistens, leider auch nicht immer, auf die eigene Stimme gehört haben. Ja.

[SPEAKER 2]Also durchaus lieber mal an sich selber glauben und durchziehen.

[SPEAKER 1]Ja, und sich nicht zu sehr von anderen immer beeinflussen lassen sollte.

[SPEAKER 2]Dann Frage Nummer zwei. Gibt es einen Menschen, der dich besonders im Hinblick auf die Pferde geprägt hat?

[SPEAKER 3]Ich würde sagen, tatsächlich am meisten hat mich die Pferde geprägt. Also ich, ja. Ich hatte halt schon unterschiedliche Leute, die mir geholfen haben, von denen ich mir Inspiration geholt habe, aber ich kann jetzt nicht sagen, dass es tatsächlich ein Mensch war.

[SPEAKER 2]Wie war es bei dir?

[SPEAKER 1]Ich hatte ja ein bisschen diesen Klick-Moment damals mit Jean-François Pignon. Ansonsten mit der Légète bei Estella, weil ich nicht glaube, dass sie sonst noch leben würde oder so dastehen würde wie jetzt. Aber sonst waren es auch diese ganzen Pferde, von denen ich Narben habe, von denen ich ins Sand gefallen bin, die mich geprägt haben.

[SPEAKER 2]Wunderbar. Wenn ihr Reitern oder Pferdemenschen eine Sache im Umgang mit ihren Pferden auf den Weg geben könntet, was wäre es?

[SPEAKER 3]Jedes, was sein Pferd schon gut macht. Ja, also ich finde, wenn man sich mehr darauf konzentriert, das Gute in dem Pferd und auch in dessen Persönlichkeit zu sehen, dann fängt man automatisch an, auch diese Teile zu fördern und zu loben, was dann daran führt, dass das Pferd sich auch wieder besser fühlt und dass man dann eine viel schönere Entwicklung macht, als wenn man immer nur das sieht, was ihm noch nicht geht.

[SPEAKER 1]Ja, also ich habe jetzt in den letzten zwei Jahren zwei von meinen Pferden verloren und ich kann jetzt im Nachhinein sagen, dass es einfach die Momente sind, die man mit dem Pferd wirklich erlebt hat. Ja.

[SPEAKER 3]Die dann auch wirklich im Kopf bleiben und besonders sind.

[SPEAKER 1]Ja, also dass man sich doch einfach jedes Mal bewusst wird, wie schön es ist, Zeit mit dem Pferd zu verbringen.

[SPEAKER 2]Und zum Abschluss vervollständigt bitte diesen Satz, Pferde sind für mich.

[SPEAKER 3]Pferde sind für mich Leben.

[SPEAKER 2]Pferde sind… Jetzt hast du es so schön vorgelegt, jetzt ist der Druck hoch.

[SPEAKER 1]Ich kann es gar nicht so sagen. Alles. Nein. Auch nicht.

[SPEAKER 2]Aber ist ja auch schön. Ich glaube, das nimmt man euch ja auch ab, dass ihr dafür, für diese Sache auch wirklich lebt. Pferde sind für mich.

[SPEAKER 1]Pferde sind für mich Magie. Ja, sehr gut. Ja, vielleicht. Aber ich denke, mit Leben ist es ganz gut, weil sie in allen Lebensaspekten sind.

[SPEAKER 2]Schön. Ja, vielen Dank, dass ihr beiden bei uns wart im Podcast. Hat sehr viel Spaß gemacht. Weiterhin viel Erfolg bei allem, was ihr macht. Working Equitation vielleicht in ein, zwei Jahren. Wir werden das ganz genau anschauen und danke euch beiden.

[SPEAKER 3]Danke euch.

[SPEAKER 1]Danke auch. Spannende Fragen.

[SPEAKER 2]Wie immer wäre es klasse, wenn ihr uns eine 5-Sterne-Bewertung dalässt. Bei Spotify geht das inzwischen auch. Natürlicherweise auch bei Apple Podcast. Darüber hinaus sind wir in der Planung des Jahres 2022 mit vielen tollen Podcast-Gästen. Auch noch ein Tipp für uns habt, wer unbedingt mal dabei sein sollte, wehorse.com/podcast. Da gibt es einen kleinen Link, da könnt ihr dann hinterlegen, wer mal aus eurer Sicht quasi dabei sein sollte bei uns. Und wir freuen uns, wenn ihr uns Einsendungen schickt. Wir prüfen das Ganze und schauen, ob wir diejenige Person schnellstmöglich bei uns in den Podcast kriegen. Also wehorse.com/podcast.

Alles anschauen

Weitere Folgen für dich