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#156 Nachwuchstalent Teike Carstensen über ihren Weg in den Sport

Teike Carstensen konnte erst vor Kurzem einen ihrer größten Erfolge feiern, denn sie gewann den U25-Springpokal in Aachen 2023. Teike kam durch den Familienbetrieb schon früh mit dem Reitsport in Kontakt und entwickelte so früh eine Leidenschaft für das Springreiten.

In dieser Folge des wehorse-Podcasts spricht Teike über ihren Weg in den Sport und erzählt, warum der familiäre Rückhalt für sie besonders wichtig ist.

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Podcast Transkript

Dieses Transkript wurde durch eine KI erstellt und nicht gegengelesen.

[SPEAKER 2]Heute zu Gast, Nachwuchsspringreiterin Teike Carstensen.

[SPEAKER 1]Es war für mich immer mal ein Traum, da eine Siegerehrung reiten zu dürfen und da mal erfolgreich zu sein.Und dass es jetzt so geklappt hat, das war natürlich mega.Ich habe im Moment sehr viel Glück, so ein Pferd wie Grease zu haben und dass das jetzt die letzten Wochen so alles so gelaufen ist.

Herzlich willkommen beim WeHorse Podcast mit Christian Kröber.

[SPEAKER 2]Vor wenigen Wochen hat Heike Karstensen den sogenannten U25-Springpokal in Aachen gewonnen und damit ist sie eine der besten Nachwuchsspringreiterinnen Deutschlands.Auf ihrem Heimturnier ganz im Norden Schleswig-Holsteins habe ich sie getroffen und wir haben über ihre bisherige Karriere, wie man das alles auch planen kann oder nicht planen kann, warum bei ihr die Familie als Support sehr wichtig ist und was Erfolg eigentlich bedeutet, gesprochen.Reiterlich ist Taike auf jeden Fall eine Person, von der wir in der Zukunft sicherlich im Springsattel noch viel, viel mehr hören werden.Und sie feiert hier heute ihre Premiere bei uns im Podcast.Wir steigen ein.

[SPEAKER 1]Auf geht’s.

[SPEAKER 2]Hallo Taike.

[SPEAKER 1]Hi.

[SPEAKER 2]Schön, dass du da bist im Podcast.Wir befinden uns gerade hier in Schleswig-Holstein, in deiner Heimat. ganz hoch im Norden Deutschlands und du kommst aus einer echten Springreitfamilie oder Pferdefamilie könnte man sagen.

[SPEAKER 1]Ja, genau.

[SPEAKER 2]Was liebst du am Pferdesport und insbesondere am Springsport?

[SPEAKER 1]Ja, ich bin eigentlich bei meiner Familie direkt mit den Pferden aufgewachsen.Wir haben zu Hause einen Hof.Ja, ich war immer mit auf Turnier, wenn Mama und Papa gesprungen sind.Und dann stand sehr schnell für mich fest, das will ich auch und habe dann auch direkt mein erstes Pony bekommen.Und ja, besonders finde ich einfach dieses Zusammenspiel mit den Pferden, dass das so dein Freund wird und du damit durch den Parcours reiten kannst.Ja, und das ist schon was Besonderes.

[SPEAKER 2]Würdest du alle deine Pferde als deinen Freund oder Freundin bezeichnen?

[SPEAKER 1]Ich versuche, dass wir relativ schnell Freunde werden, auf jeden Fall.Natürlich ist es eigentlich wie bei den Menschen, mal versteht man sich besser, mal schlechter.Aber eigentlich grundsätzlich würde ich sagen, ja.

[SPEAKER 2]Was braucht es, um eine gute Freundschaft anzugehen?

[SPEAKER 1]Ja, dass man zusammenarbeitet, nicht gegeneinander.Und dass man auch versteht, was der andere von einem möchte.Und dann natürlich, dass es auch im Parcours klappt.

[SPEAKER 2]Ist das das Endziel oder steht die Partnerschaft im Vordergrund?

[SPEAKER 1]Ich würde sagen, das eine geht nicht richtig ohne das andere.Und natürlich ist dann auch das Ziel, super im Parcours abzuschneiden.Aber die Freundschaft ist mir auch sehr wichtig.

[SPEAKER 2]War für dich immer klar, Springsport, also wir sind jetzt in Schleswig-Holstein, das ist natürlich hier der Springsport deutlich größer als Ressortsport, muss man fairerweise sagen.Aber war es immer die Maßgabe, es wird auch sportlich für dich, weil da hättest du auch sagen können, okay, ich reite zwar, wie es ja Millionen andere Deutsche machen, aber ich reite jetzt nicht turniersportlich.

[SPEAKER 1]Ja, es gab mal ganz früh einen kurzen Augenblick, wo ich überlegt hab, weil mein Pony wollte nicht so gerne springen am Anfang.Und dann war ich ein bisschen ängstlich immer so, aber dann hat Papa gesagt, oder willst du Dressur reiten?Und dann am Ende, nee doch, lieber springen.

[SPEAKER 2]Aber gab’s mal den Moment, wo du wirklich möchtest Dressur reiten?

[SPEAKER 1]Ja mal so einen kurzen Augenblick, aber dann hab ich auch relativ schnell, ja wir haben sie immer die Omi genannt, so ein Pony, was eigentlich schon alles gemacht hat und das war dann so, damit konnte ich dann meine ersten E- und A-Springreiten und die hat mir das dann beigebracht und dann gab’s auch nix mehr.

[SPEAKER 2]Das was man quasi braucht, so ein Verlasspferd. Werbung!Wir haben hier im Podcast einen neuen Partner.Ein Produkt, das ich selber auch schon zigmal verwendet habe.Insbesondere dann, wenn ich unterwegs bin.Zum Beispiel zur Aufnahme eines neuen Podcasts.Es handelt sich um die Kollegen von Y-Food, die Milchbasierte und in Teilen auch vegane Trinkmahlzeiten anbieten, die in Flaschenform kommen.Es gibt inzwischen unzählige Sorten. Und es ist einfach total praktisch, wenn man gerade nichts anderes zur Hand hat.Bei mir ist das zum Beispiel ein Vorteil.Du musst es nicht kühlen, du kannst es einfach in den Rucksack packen und somit hast du immer etwas dabei.Aber auch zum Beispiel im Stall oder auf dem Turnier eine gute Sache.Es gibt mehrere Probiersets. Das Klassik-Set kommt mit fünf Sorten, unter anderem Schoko, Vanille oder Cold Brew Coffee, das ihr mit dem Code WHEHOS-PODCAST exklusiv 10% günstiger bekommt.Ihr findet den Shop von Y-Food unter www.yfood.eu.Das ist Y-F-O-O-D.eu.Und mit dem Code WHEHOS-PODCAST gibt es für alle Podcast-Hörer das Angebot.

[SPEAKER 1]Viel Spaß.

[SPEAKER 2]Um einmal auch Vertrauen zu fassen, auch in die eigenen Fähigkeiten.

[SPEAKER 1]Ja, die hat mir echt sehr geholfen und dann ging das auch besser mit den anderen.

[SPEAKER 2]Wie wichtig ist so für dich der familiäre Background?Also ihr seid ja, man muss dazusagen, ihr als Familie, ihr habt eine Hengstation, die Hengstation Solvid hier in Schleswig-Holstein und deine beiden Geschwister Beke und Tiade reiten ja auch auf sehr hohem Niveau.

[SPEAKER 1]Ja, also ohne die hätte ich das nie bis hierhin geschafft.Und ich bin sehr froh, dass ich die immer noch im Background habe.Becci ist ja mittlerweile mal umgezogen, aber trotzdem haben wir noch sehr viel Kontakt und es ist super schön, wenn wir dann mal zusammen auf dem Turnier sind. Ja, Thial und ich versuchen dann auch mal die Pferde untereinander zu tauschen, wenn das möglich ist und das bei dem einen besser funktioniert wie beim anderen.Und mit Papa ist es natürlich cool, dass er immer noch mein Trainer ist.Wir verstehen uns auch eigentlich ohne Worte, das ist echt cool.Und ja, also ohne die wäre das nicht möglich.

[SPEAKER 2]In Schleswig-Holstein redet man ja auch nicht so viel.

[SPEAKER 1]Deswegen ist es, wenn man sich ohne Worte versteht, ja noch besser.Ja, weiß ich nicht.Aber das klappt bei Papa und mir eigentlich ganz gut.

[SPEAKER 2]ist denn für dich, du bist ja jetzt in den letzten Monaten, es gab immer höhere und bessere Erfolge, du hast ein Vier-Sterne-Ereignis in Mecklenburg-Vorpommern gewonnen, wenn wir jetzt auf sportliche Erfolge gucken und hier im Podcast reden wir selten über sportliche Erfolge, weil wir viel darüber reden, wie ist die Partnerschaft mit dem Pferd, wie funktioniert das Ganze, weil das am Ende auch so immer das vereinheitlichende Thema ist, das ist ganz spannend auch für mich, als der jetzt so viele Gäste auch gesehen hat, aber du Bist jetzt über die letzten Jahre immer erfolgreicher geworden und vor wenigen Wochen hast du in Aachen das Finale des U25-Springpokals gewonnen.Das ist eine Serie für U25-Reiterinnen und Reiter.Quasi das Sprungbrett in Anführungsstrichen nach ganz oben.Wie wichtig ist so ein Erfolg?

[SPEAKER 1]Es war für mich immer mal ein Traum, da eine Siegerehrung reiten zu dürfen und da mal erfolgreich zu sein.Und dass es jetzt so geklappt hat, das war natürlich mega.Ich habe im Moment sehr viel Glück, so ein Pferd wie Grease zu haben und dass es jetzt die letzten Wochen so alles so gelaufen ist, das bringt schon Spaß.

[SPEAKER 2]Aber ist das am Ende, erntest du da die Früchte des Erfolges, ist das dann einfach nur ein Meilenstein, ein Haken auf der Bucketliste ist abgestrichen, weiter geht’s?

[SPEAKER 1]Ja, das fing eigentlich schon an mit dem Vier-Sterne-Sieg.Da habe ich gar nicht mit gerechnet.Ich war stolz, dass ich da eine Startgenehmigung bekommen habe und dass ich dann dadurch auch Nationenpreis reiten durfte und da Doppel-Null sein konnte.Das ist dann natürlich ein kleiner Sprung, sag ich mal.Dann hat man natürlich die nächsten Ziele und möchte auf die nächsten Turnieren starten.Ja, aber dann muss man halt sehen, was kommt und wie die Pferde fit sind.

[SPEAKER 2]Wie viel Fortunen Und Glück braucht man, um dann zum Beispiel jetzt in Aachen so ein Finale zu gewinnen?

[SPEAKER 1]Da gehört auch schon Glück dazu, das würde ich schon sagen, ja.Aber natürlich muss auch alles irgendwie klappen, man muss ordentlich durch den Parcours reiten, die Pferde müssen fit sein, ordentlich springen und dann, wie gesagt, noch ein bisschen Glück dazu haben.Das brauchst du auf jeden Fall.Ja, das würde ich schon sagen, ja.

[SPEAKER 2]Hat das, weil in Aachen steht ja nochmal ganz anders auch im Fokus als Veranstaltung, Merkst du dann auch bei dir, okay, jetzt ist um meine Person auf einmal viel, viel mehr los als sonst?

[SPEAKER 1]Also ich muss schon sagen, wenn man das jetzt mal vergleicht mit dem Vier-Sterne-Sieg, wo das Springen ja eigentlich schwerer war, aber dann mit Aachen verglichen, haben das in Aachen viel mehr Menschen mitbekommen.Man hat viel mehr Nachrichten bekommen, viel mehr Anrufe bekommen und da, ja, also ich würde schon sagen, dass Aachen mehr noch so ein Mittelpunkt ist, ja.

[SPEAKER 2]Wie gehst du auch selber damit um?Wir haben ja im Vorfeld eben so ein bisschen gesprochen, dass du sagst, naja, eigentlich ist jetzt so Öffentlichkeit gar nicht unbedingt das, was ich will und vor der Kamera und solche Sachen ist jetzt gar nicht so dein Style.Was macht das so mit dir?

[SPEAKER 1]Also über alle Nachrichten freue ich mich und auch Anrufe, das ist ein mega Gefühl, wenn sich alle so um einen kümmern und einem gratulieren.Kamera bin ich immer noch kein Freund von.Ja, aber wie gesagt über alle Nachrichten, da ist man schon stolz, dass alle an einen denken.

[SPEAKER 2]Entsteht da eigentlich ein gewisser Druck, weil man sieht ja, die Wichtigkeit von Social Media finde ich jetzt auch nach Corona hat nochmal krass zugenommen, auch so in den letzten anderthalb Jahren und gefühlt definiert sich sehr viel über Social Media.Jetzt sagst du ja gerade hier auch ganz klar, das ist jetzt nicht unbedingt mein Fokus, ich würde wahrscheinlich lieber reiten und darauf den Fokus legen.Entsteht da trotzdem so ein gewisser Druck auch, da mit dabei zu sein oder ist das für dich gar nicht?

[SPEAKER 1]Das würde ich jetzt nicht sagen, dass das mein… Nö, hab ich nicht das Gefühl.Nee, also das Social Media… Ich mach gerne mal ein schickes Foto posten, aber jetzt nicht, dass ich mir selber den Druck mache, da muss ich jetzt mit dabei sein und unbedingt mehr Follower bekommen oder so.Das nicht.Also wenn ich vorm Turnier ein schickes Foto hab, das mag ich auch gerne mal posten, aber das war’s dann auch.

[SPEAKER 2]Das Spannende bei dir ist ja auch, dass deine Stute Grease, ein sehr, sehr qualitatives Pferd, inzwischen für dich gesichert wurde, nämlich von deinem neuen Arbeitgeber, könnte man sagen.Da befinden wir uns übrigens auch gerade in Hörup und Stefan Johansen hat mit seinem Team und seinem ganzen Background dafür gesorgt, dass diese Stute bei dir bleibt.Wie wichtig ist das für dich auch, dass ein Pferd langfristig bei dir ist?

[SPEAKER 1]Ja, das ist natürlich sehr cool, dass ich dann halt auch längerfristig mit ihr planen kann.Da waren jetzt relativ viele Anfragen für sie und man kann einfach ganz ruhig bleiben und sagen, nein, ich darf sie nicht weiterreiten.Und das hilft einem natürlich schon, diese Sicherheit zu haben und weiter mit ihr zu planen und weitere Träume zu erleben.

[SPEAKER 2]Aber ganz generell gesprochen, wie wichtig ist das Pferde langfristig? Weil wir haben ja viel jetzt über Partnerschaft eben gesprochen, dass Pferde langfristig beide sind.

[SPEAKER 1]Dadurch kann natürlich noch eine viel bessere Partnerschaft entstehen, wenn man auch langfristig mit einem Pferd Kontakt hat.Natürlich ist das nicht immer möglich.Viele leben auch von dem Pferdeverkauf.Dann muss das halt auch mal ein bisschen schneller gehen, dass man das Pferd schneller versteht und dann auch schneller wieder verkauft.Aber wenn man dann halt ein Pferd gefunden hat, was auch wirklich zu einem passt, ist das natürlich sehr cool, wenn das dann auch lange bleiben kann.

[SPEAKER 2]Angebote, was man sich ja vorstellen kann, wenn ein Pferdereiterpaar Erfolg hat, das dann so ein bisschen weiter geht.Wie muss man sich das vorstellen?Rufen dann wirklich die Leute an, bei dir klingelt das Telefon und sagen, Taike, das ist ein höchstinteressantes Pferd, wir geben jetzt ein Gebot ab oder wie läuft das?

[SPEAKER 1]Ja, die meisten Fragen sind tatsächlich bei mir gar nicht per Telefon, die rufen dann meistens bei Papa oder Stefan an.Bei mir kommen die dann meistens per Instagram oder Facebook und fragen dann einfach nur, ist sie zu verkaufen.

[SPEAKER 2]Da schreiben Leute über Facebook, Instagram, ist dieses Pferd zu verkaufen?

[SPEAKER 1]Ja, genau.

[SPEAKER 2]Weil wir reden ja hier jetzt nicht irgendwie über ein Pferd, was 5000 Euro kostet.Und da schreiben Leute, hey, können wir mal dazu sprechen quasi.

[SPEAKER 1]Das sind dann meistens so die Standardfragen.Aber das ist nicht nur bei Grease, sondern das ist dann halt häufiger so.Also es wird immer mehr, dass man da drüber angesprochen wird.Wenn man dann halt nicht die Telefonnummer hat oder so und dann haben die das Pferd irgendwo live oder bei Clip My Horse oder irgendwo gesehen und dann wird man schnell mal angeschrieben.

[SPEAKER 2]Im Podcast auch in den letzten 20 Folgen immer mal wieder über das Thema Durchlässigkeit im Sport gesprochen.Wir hatten zum Beispiel U21 Deutsche Meisterin Clara Blau vor einigen Wochen hier mal zu Gast, auch eine Springreit-Kollegin von dir und das überbordende Thema war, kann ich eigentlich, wenn ich nicht aus einem Pferde-Background komme, überhaupt sportlich erfolgreich sein?Also das ist das allererste Mal, dass wir darüber gesprochen haben.Wir haben einen Podcast mit Steve Gerda vor gefühlt fünf Jahren, der damals schon gesagt hat, der Springsport oder der Reitsport generell ist nicht durchlässig genug.Wie schaust du so auf dieses Thema drauf?Kann man, ohne jetzt deinen ganzen Background zu haben, ganz wertfrei gesprochen, könnte man genau so hinkommen, da wo du jetzt bist?

[SPEAKER 1]Das würde ich schon sagen, ja.Mit dem Gewissen, also wenn man irgendwas möchte, ich würde sagen, klar kann man das schaffen.Man muss sich dann vielleicht irgendwo Hilfe holen, die dann genug Ahnung davon haben und dann Klar, warum nicht.Bisschen Talent gehört wahrscheinlich dazu, dann die richtigen Pferde, das richtige Team, das muss man sich dann halt suchen und dann klappt das auch.

[SPEAKER 2]Also du siehst das eher positiv, also dass wirklich diese Durchlässigkeit auch da ist.

[SPEAKER 1]Ich würde sagen, natürlich hat man das einfacher und man hat einen Vorteil, wenn man schon den familiären Background hat und das nicht sich alles alleine erkämpfen muss.Aber es gibt schon im Reitsport welche, die das geschafft haben und ich würde schon sagen, dass es möglich ist.

[SPEAKER 2]Wenn wir einmal schauen, wer so das Team um dich zu ist, das hast du ja eben schon gesagt, deine jüngere Schwester Beke, die nicht mehr bei euch zu Hause ist, sondern in der Nähe von Osnabrück, und dein Bruder Thiade.Macht das etwas aus, dass ihr quasi alle drei reitet?Versteht ihr euch dadurch besser oder seid ihr mehr auch angespornt, Leistung zu zeigen?

[SPEAKER 1]Ich würde schon sagen, dass es cool ist, dass wir alle drei das gleiche machen, so können wir auch alle über das gleiche reden.

[SPEAKER 2]Es gibt quasi keine anderen Themen mehr.

[SPEAKER 1]Genau, dass keiner irgendwie über Fußball spricht, sondern wir sind alle nur bei den Fäden. Ja, natürlich, wenn man dann zusammen in einer Prüfung reitet, gibt es auch mal Momente, wo wir uns dann anspornen und sagen, hey, jetzt war mein Bruder null und schnell, jetzt will ich aber auch.Das gibt es natürlich auch, aber es ist nie ein Kampf zwischen uns, sondern eher ein Positives.Komm, das schaffen wir jetzt.Doch, das hilft schon.

[SPEAKER 2]Und welche Rolle hat ein guter Trainer für dich?Also ist das meiste, was du machst, ist das gefühlsorientiert oder bist du eher die rationale Reiterin?

[SPEAKER 1]Ich finde wichtig, dass der Trainer auch das Pferd kennt und auf das Pferd eingeht.Man kann nicht jedes Pferd gleich durch den Parcours reiten.Und dann muss er auch wissen, wie galoppiert das Pferd.Muss man eher ein bisschen ruhiger in den Distanzen bleiben?Eher ein bisschen mehr Galopp haben?Wo könnte vielleicht die Klippe sein?Und das dann alles zusammen muss man irgendwie versuchen als Reiter umzusetzen und das Pferd bestmöglich durch den Parcours zu bringen.

[SPEAKER 2]Das hört sich jetzt alles so schön simpel an, wenn du das sagst.

[SPEAKER 1]Ja, so simpel ist es tatsächlich dann doch manchmal nicht.Kommt auch immer ein bisschen aufs Pferd drauf an.Aber ich würde sagen, dass Papa mir da schon ganz gut hilft.Mir hilft auch manchmal, dass Papa sich selbst mal auf die Pferde raufsetzt und mal fühlt, damit er auch mal versteht, was ich meine.Manchmal sieht das ja von unten anders aus, wie man dann eigentlich von oben fühlt.Und das, glaube ich, ist bei Papa auch ein Vorteil, dass er eigentlich auf all meinen Pferden mal drauf gesessen hat.

[SPEAKER 2]Also ihr wisst dann beide, worüber ihr sprecht, wenn ihr euch darüber austauscht.

[SPEAKER 1]Ja.

[SPEAKER 2]Ja und ist ja am Ende auch, wenn ihr da so ein enges Team seid, ja auch mega wichtig, diesen Austausch zu haben.

[SPEAKER 1]Genau, würde ich auch sagen.Und das ist halt auch ein Vorteil, dass wir alle drei Reiter sind.Wir hatten das schon sehr oft, dass dann ein Pferd mit mir nicht so klar kam, aber mit Thiale dann super durch den Parcours lief.Und dadurch, glaube ich, haben wir einen Vorteil, dass wir auch mal hin und her switchen können.

[SPEAKER 2]Hast du in deiner reiterlichen Karriere jemals auch so ein bisschen links und rechts geschaut?Also wir haben eben über Drossour gesprochen.Gibt es so andere Bereiche der Pferdewelt, die du auch beobachtest, die anschaust?

[SPEAKER 1]Ja, ich mach sehr gerne auch mal Dressur gucken, das auf jeden Fall, das interessiert mich schon.Wenn da dann mal eine Kür läuft oder so.Vielseitigkeit gucke ich mir auch mal an, aber es ist nie, dass ich da jetzt unbedingt, also ich würde nicht vom Springreiten jetzt in die andere Disziplin wechseln.

[SPEAKER 2]Du willst jetzt nicht Working Equitation anfangen morgen?

[SPEAKER 1]Aber es gibt schon so Sachen, wo man sich denkt, oh, das könnte man auch mal mit seinem Pferd machen, um das mal irgendwie anders zu arbeiten oder locker zu bekommen oder dem Pferd noch was Gutes tun.Also das schon.

[SPEAKER 2]Weil es ist ja schon in den letzten Jahren auch en vogue geworden, links und rechts zu schauen.Sicherlich Paradebeispiel ist immer Ingrid Klimke.Wenn man jetzt auf Leistungssport schaut, die Freiarbeit macht, die Pferde gefühlt jeden Tag ins Gelände reitet.Sind das so Reizpunkte für dich oder eher gar nicht?

[SPEAKER 1]Doch ins Gelände reiten tue ich ja auch sehr viel in Hörupp.Wir haben hier eine Rennbahn und eine Schrittrunde.Das finde ich immer ganz cool, mit den Pferden auch mal zu machen.Ja, doch, das ist auf jeden Fall auch wichtig, dass die Pferde nicht nur jeden Tag hier im Kreis laufen oder über die Sprünge springen, sondern dass sie auch Abwechslung haben.Also das finde ich schon wichtig.

[SPEAKER 2]Du hast ja, nachdem du jetzt dreimal in Aachen schon warst, das erste Mal dort den U25-Springpokal gewonnen.Was sind denn in deiner Geschichte auch so Idole gewesen?Ich meine, du reitest dann auf einmal und vielleicht… Bei mir war es immer früher Ludger Bärbaum.Ich bin früher mit dem Reitverein damals noch nach Bremen zum Hallenturnier gefahren, in der letzten Reihe gesessen, um einmal Ludger Bärbaum zu sehen.Jetzt ist eine andere Zeit, aber gibt es so Idole, wo du auch hinschaust und sagst, na, das sind wirklich… Reiter, Persönlichkeiten, von denen ich auch was lernen kann.

[SPEAKER 1]Ich finde Steve Gaddard natürlich sehr cool, wie er durch den Parcours steuert und wie er auch die Pferde arbeitet.Das habe ich mir in Aachen auch wieder angeguckt.Ist außergewöhnlich, würde ich sagen.Ja, das ist schon ein Traum, dass man das auch so einfach aussehen lässt und dass die alle so locker sind.Das habe ich mir auch draußen auf dem Abreitplatz angeguckt.Das sieht schon sehr cool aus.Oder auch Markus Ening, das sieht auch richtig gut aus, wenn der durch den Parcours reitet. Der bewegt sich ja eigentlich gar nicht und dass die Pferde dann so locker da durchspringen, als wäre das eine Springpferdeprüfung.Das ist schon cool, wenn man das so hinkriegt.

[SPEAKER 2]Und stehst du dann wirklich da und sagst okay, da nehme ich mir den Baustein raus und da könnte ich mir das einmal abgucken.

[SPEAKER 1]Ja, ich würde sagen, ich versuche mir was abzugucken, ja, aber ich würde jetzt nicht sagen den Baustein, sondern einfach das allgemeine Bild, wie machen die das und wie mit dem einzelnen Pferd.

[SPEAKER 2]Das Spannende an Steve Gaddas ja auch, wenn du ihn fragst, warum bist du zum Beispiel die Wendung im Stechen so geritten, wie du sie geritten bist, sagt er, weiß ich nicht.Ich bin rein gefühlsorientiert.

[SPEAKER 1]Ja und ich glaube das macht auch manchmal einen guten Reiter aus, dass man dann in der Situation entscheiden kann, oh wie fühle ich jetzt, wie kann ich das jetzt mit meinem Pferd machen und das ist schon cool, wenn man so die Gabe hat, so durch den Parcours zu reiten und dann zu fühlen, oh ja, jetzt schaffe ich die Wendung.

[SPEAKER 2]Also kleiner Tipp nochmal, ich glaube das war so Folge, das war so ganz am Anfang des Podcasts so Folge 20 oder so.Verlinken wir euch nochmal in den Shownotes.Die Folge wird Steve Gaddar, wirklich beeindruckend. Hier bei uns im WHEERS Podcast haben wir vier klassische Fragen, die wir jedem Podcast-Gast stellen.Die warten jetzt, liebe Taika, natürlich auch auf dich.Da du ja keine Podcast-Hörerin bist, jetzt gar nicht nur WHEERS, sondern generell, wirst du sie noch nie gehört haben, umso besser.Hier ist Frage Nr.

[SPEAKER 1]1.

[SPEAKER 2]Hast du ein Motto, nach dem du lebst?

[SPEAKER 1]Würde ich nicht sagen. Nö.Gar kein Motto?Nö.Ich möchte gerne meine Ziele erreichen, das auf jeden Fall.Aber ich hab jetzt nicht so ein richtiges Motto.

[SPEAKER 2]Die meisten, die dann grübeln, sagen dann irgendwie am Ende Carpe Diem oder sowas.

[SPEAKER 1]Lebe den Tag.Nö.Das würde ich auch nicht sagen.Weiß ich nicht.Nö.

[SPEAKER 2]Dann Frage Nummer zwei.Gibt es einen Menschen, der dich im Hinblick auf die Pferde besonders geprägt hat?

[SPEAKER 1]Ich würde sagen nicht eine, sondern meine ganze Familie, das würde ich schon sagen.

[SPEAKER 2]Ihr seid schon so ein Family-Business gefühlt, ne?

[SPEAKER 1]Ja, also meine Oma und Opa, die wohnen ja auch mit auf dem Hof, mein Opa fährt noch Kutsche, meine Oma, die macht jeden Tag noch was zu essen, damit wir dann auch mittags, dann sitzen wir einmal alle wieder zusammen.Jetzt bin ich natürlich mittags nicht mehr da, weil ich in Hörung bin, aber

[SPEAKER 2]Was unweit ist, so eine halbe Stunde.

[SPEAKER 1]Ja genau, aber die haben, dadurch bin ich ja auch zum Reitsport gekommen und das würde ich schon sagen, dass die, ja, meine Familie.

[SPEAKER 2]Würde es für dich jemals in Frage kommen, in Anführungsstrichen, die Scholle zu verlassen?Jetzt irgendwie zu sagen, okay, ich ziehe nach München, andere Seite Deutschlands, oder bist du so eng verwurzelt hier?

[SPEAKER 1]Ich habe tatsächlich mal zwischendurch überlegt, auch noch mal weiter weg zu gehen zum Reiten und mal was Neues zu erleben.Aber dann kam halt hier die Chance in Hörup und deswegen jetzt im Moment kann ich mir das eigentlich nicht vorstellen.

[SPEAKER 2]Dann kommen wir zu Frage Nummer drei.Wenn du Reitern beziehungsweise Pferdemenschen eine Sache im Umgang mit ihren Pferden auf den Weg geben könntest, was wäre es?

[SPEAKER 1]versuchen, das Pferd zu verstehen.Ich finde es, man sieht ganz häufig, dass die Pferde irgendwie bestraft werden und man sich so denkt, ey, das war eigentlich jetzt deine Schuld.Also im Parcours oder auf dem Abreideplatz.Da denke ich manchmal so, versuch einfach auch mal, dich in die Rolle von dem Pferd zu versetzen und nicht immer nur dem Pferd die Schuld zu geben, sondern auch mal dir selber, weil ja, meistens ist man selbst schuld und nicht das Pferd.

[SPEAKER 2]Es ist meistens so, ja.Und dann zum Abschluss vervollständige diesen Satz, Pferde sind für mich.

[SPEAKER 1]Mein Leben. Wunderbar.

[SPEAKER 2]Kurz und knackig.

[SPEAKER 1]Sehr gut.

[SPEAKER 2]Liebe Tanke, vielen Dank.Es hat Spaß gemacht mit dir.

[SPEAKER 1]Ja, danke.

[SPEAKER 2]Und deine persönliche Podcast-Premiere, glaube ich auch, oder?

[SPEAKER 1]Ja, auf jeden Fall, ja.

[SPEAKER 2]Das ist der allererste Podcast, in dem du zu Gast warst.

[SPEAKER 1]Ja.

[SPEAKER 2]Bin mir sicher, da werden noch ein paar folgen.Wir drücken dir auf jeden Fall weiterhin die Daumen für die anstehenden Aufgaben.Wir werden das alles eng verfolgen natürlich.

[SPEAKER 1]Danke.

[SPEAKER 2]Und ja, bis bald.

[SPEAKER 1]Ja, bis bald.

[SPEAKER 2]Dieser Podcast wurde vorbereitet von Juliane Trenkler, produziert von Mara Landwehr.Mein Name ist Christian Gröber.Wenn ihr mögt, lasst eine positive Bewertung da.A. Freuen wir uns sehr darüber.B. Helft ihr anderen Leuten, damit unseren Podcast neu zu entdecken und einzutauchen in die Welt des WIAS-Podcasts.Und wir hören uns wieder in zwei Wochen mit der nächsten Folge.

[SPEAKER 1]Ciao.

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